Das gab’s bisher:
Teil 1: Überführung der Altbau-Elloks nach Koblenz, der Lokzug am Rhein
Teil 2: Altbau-Elloks und andere in Koblenz-Mosel, Rbf und Bw
Am Veranstaltungs-Wochenende, dem 23. und 24. April 77, also genau heute vor 30 Jahren, herrschte leider längst nicht so ein herrliches Wetter wie gestern und vorgestern, sondern vielmehr typisches April-Wetter: Von heftigen Schauern bis Sonnenschein war alles drin. Sonnenschein allerdings meist nur dann, wenn es gerade nichts zu fotografieren gab – so wie wir das alle kennen.
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Samstag, der 23.04.77, begann für mich/uns in Koblenz Hbf, dem zentralen Punkt der Veranstaltung. Dort war
104 019 mit dem alten Rheingold ausgestellt. Diese Kombination ist historisch gesehen natürlich Nonsens, aber bei DEM Wetter, das in Wirklichkeit noch viel schlechter war, als es das Bild wiedergibt, war das sowieso egal.
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Im Bahnhof steht
116 006 bereit, um einen der Pendelzüge nach Kobern-Gondorf zu übernehmen. Derweil drängen sich im Hintergrund die Fans auf dem Bahnsteig, von dem aus ein weiterer Pendelverkehr mit einer 426 Doppeleinheit zur Fahrzeugausstellung im Bw eingerichtet war. Gerade läuft er mit
426 001 an der Spitze ein.
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Bei momentan wirklich grottenschlechtem Wetter kommt uns just dieser Triebwagen-Pendel in der Kurve vom Hbf zum Rbf Koblenz Mosel entgegen. In dieser Richtung führt
426 002. Leider waren diverse Knips-Fuzzys (man verzeihe mir den verächtlichen Unterton, aber ich könnt mich heute noch ärgern) nicht dazu zu bewegen, ein paar Schritte zurück zu treten, um das Signal noch ganz ins Bild zu bekommen.
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Eine E17 an der Mosel – das hatte es noch nie gegeben und gab’s auch nie wieder. Hier überquert der Sonderzug (P)22171 mit
117 106 die Moselbrücke bei Güls. Das Licht kommt an dieser Stelle morgens optimal für Züge nach Koblenz, wenn, ja wenn denn Licht da gewesen wäre. ;-(
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Der Gegenzug (P)22172 ist zur Abwechslung mit
119 001 bespannt. Wir mussten schon etwas die Weinberge hinauf klettern, um diesen Blick über die Strecke zwischen Güls und Winningen zu erhalten.
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Der Halt in Winningen ermöglichte es, den Zug auf seiner kurzen Fahrstrecke noch einmal zu überholen und bei der Einfahrt nach Kobern-Gondorf abzulichten.
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Die dritte im Bunde der eingesetzten Altbau-Elloks war
116 006. Gerade hinter diese Lok passt natürlich bestens die herrliche Garnitur von Altbau-Wagen, die die DB für diese Züge zusammengestellt hatte. Soeben hat sie mit (P)22179 Kobern hinter sich gelassen, und biegt jetzt in die große Moselschleife vor Winningen ein.
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Der Nachschuss gibt den Blick frei ins Moseltal, das von der aus dieser Perspektive recht filigran wirkenden Autobahnbrücke der A61 überspannt wird. Dazu ein seltenes Naturereignis: Sonne.
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Die Hoffnung auf besseres Wetter verlieh uns Autoverfolgern Flügel und so konnte (P)22179 mit
116 006 nach seinem Halt in Winningen noch einmal aufgenommen werden. Aber das Wetter? Na ja, man sieht’s.
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Die vorletzte Runde wurde wieder mit
119 001 gefahren. In der Einfahrt nach Winningen liegt ein Hauch von Sonne auf der Lok, wenngleich die Weinberge im Hintergrund noch verschattet sind. Die Zugnummer der Hinfahrt lautet (P)22180.
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Na bitte, was lange währt, wird endlich gut. E19 mit Altbau-Wagen vor Weinbergen im warmen Spätnachmittagslicht. Die erste vernünftige Aufnahme des Tages; dafür hat sich das Ausharren schon gelohnt. Erwischt in der großen Kurve vor Kobern.
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Und noch ein drittes Mal kann (P) 22180 auf seiner kurzen Tour abgelichtet werden: Nämlich bei der Einfahrt nach Kobern-Gondorf. Noch glänzt die Straße vom kurz zuvor niedergegangenen Regenguss.
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Einmal vor Ort, wurde auch das Umfahren des Zugs für die Rückfahrt aufgenommen.
119 001 im Bahnhof Kobern-Gondorf am 23.04.77.
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Die totale Seitenansicht wirkt auf den ersten Blick etwas verwunderlich, da man die Mosel, die zwischen dem Geländer der Bundesstraße und den Bergen dahinter liegt, überhaupt nicht sieht.
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Auch auf der Rückfahrt – der Zug heißt jetzt (P) 22181 – muss als erstes wieder die Straßenunterführung nördlich des Bahnhofs Kobern herhalten.
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Ein zweites Bild pro Fahrt war natürlich Pflicht. Und so sehen wir
119 001 noch einmal in Winningen, in der Bahnhofsausfahrt. Auch dieses ein typisches Mosel-Motiv als versöhnlicher Abschluss.
Die Texte zu den Bildern meines heutigen Beitrags vermitteln - durchaus beabsichtigt - den ständigen Kampf mit dem Wetter, den wir am 23.04.77 zu bestehen hatten. Rückblickend sind die Ergebnisse aber gar nicht soo schlecht, wie ich sie zeitweise in Erinnerung hatte. Aus heutiger Sicht möchte ich die Bilder jedenfalls nicht missen und ich bin froh, dass wir seinerzeit nicht dem Frust nachgegeben und einfach nach Hause gefahren sind.
Hinweisen möchte ich noch darauf, dass
sämtliche in Koblenz vertretenen Altbau-Elloks damals noch Fahrzeuge des regulären Betriebs waren! Nur zwei davon überlebten als Museumsloks, nämlich 119 001 als rote E19 01 im MVT, Berlin und 144 507 beim TEV Weimar. Aber von allen Baureihen ist zumindest ein Exemplar für die Nachwelt erhalten geblieben; eine Bilanz, die für die Dampfer der Bundesbahnzeit leider nicht gilt.
Ich hoffe, Euch mit den vielen Bildern dieser Veranstaltung nicht gelangweilt zu haben.
Schönen Tag noch,
Ulrich B.