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Von Oschatz in die weite Welt - Das war einmal...

geschrieben von: Eurocity341

Datum: 17.01.15 17:11

Hallo!

Von bzw. nach Oschatz konnte man in die weite Welt reisen. Dies war bis Anfang 1945 möglich gewesen.

So vermeldete das Kursbuch 1943 folgende Leistungen:

7.09 Uhr: SFR 2025 Frankfurt (Main) - Dresden (fiel aus, wenn EmW 279 verkehrte)
7.09 Uhr: EmW 279 Hamburg-Altona - Dresden (auf Anordnung)
7.22 Uhr: SFR 2392 Dresden - Leipzig
8.57 Uhr: D 144 Dresden - Hannover
9.22 Uhr: D 137 den Haag - Dresden
11.02 Uhr: D 189 Köln - Dresden (auf Anordnung)
14.54 Uhr: DmW 184 Dresden - Warnemünde
15.17 Uhr: D 83 Hamburg-Altona - Dresden
18.54 Uhr: D 131 Wesermünde-Lehe - Dresden
21.01 Uhr: D 190 Dresden - Köln (auf Anordnung)
21.04 Uhr: D 141 Hannover - Dresden
21.55 Uhr: SFR 2292 Leipzig - Dresden
22.20 Uhr: SFR 2125 Dresden - Frankfurt (Main) (fiel aus, wenn EmW 280 verkehrte)
22.20 Uhr: EmW 280 Dresden - Hamburg-Altona (auf Anordnung)

Vor Beginn des 2. Weltkrieges waren viele dieser (und weitere) Züge vorhanden gewesen. Es ging sogar mit Kurswagen bis nach Basel und nach Oberschlesien. Auch Wien war zu finden gewesen.

Anfang 1945 kam der Fernverkehr hier auch zum Erliegen. Doch bereits im November 1946 konnten folgende Fernzüge gemeldet werden:

D 83/84 Magdeburg - Dresden-Neustadt (auf Anordnung)
D 183/184 Warnemünde - Dresden-Neustadt
DD 203/206 Leipzig - Dresden (auf Anordnung)

DD = Dienstschnellzug

Bereits im Winter 1948/49 standen bereits wieder 5 D-Zug-Paare im Angebot. Neues Zeil war nun Erfurt geworden.

1960 hielten sogar weniger Züge in Oschatz als im Jahre 1948/49. Immerhin konnte man im Kurswagen bis nach Budapest fahren. Neue Fernziele gab es u. a. nach Zittau und Arnstadt.

Im Laufe der 1960er Jahre tauchten auch erstmalig wieder Züge nach Westdeutschland auf. So konnte dann zumindest Köln und Frankfurt (Main) erreicht werden. Ebenso kamen weitere Fernverbindungen nach Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien hinzu. Ende der 1960er/Anfang der 1970 gab es erste Verbindungen nach Hoyerswerda. Später folgten auch Züge u. a. nach Meiningen, Wernigerode usw.

Von Zugverdichtungen abgesehen, blieb das Angebot bis zur Wende in etwa bestehen.

Kurz nach dem Mauerfall gab es wieder einen durchgehenden Zug nach Hamburg. Zur Entlastung des Nachtzuges Warschau - Frankfurt (Main) wurde der Binnenzug D 958/951 Dresden - Eisenach zum neuen D 1150/1151 Dresden - Frankfurt (Main). 1991 wurde Oschatz in das IR-Netz integriert. Im darauffolgendem Jahr sogar zum 2-Stunden-Takt verdichtet. Die internationalen Züge wurden allerdings arg zurückgeschraubt. Gab es bisher Verbindungen bis nach Budapest - Bukarest, aber auch nach Kraków, Rzeszow usw., so wurde dies ab 1992 stetig immer weniger. Nach Ende des Einsatzes des D 476/477 (Bratislava -) Prag - Hamburg und des D 452/453 Warschau - Leipzig blieb nur noch der D 450/451 Warschau - Frankfurt (Main) übrig. Er führte von 1991 bis 1993 auch Kurswagen nach Madrid. Mitte der 1990er Jahre war es um den Kurswagen Moskau - Madrid dann auch geschehen, er wurde ebenfalls gestrichen. D 450/451 wurde dann zur Jahrtausendwende gestrichen. Danach begann das langsame, aber stetige, Sterben der Fernzüge.

Nicht zu vergessen ist der Wintersportzug Leipzig - Altenberg, welcher jahrelang bestanden hat. Er fuhr über diese Strecke als beschleunigter Personenzug.

Quellen: Fahrpläne entsprechender Jahrgänge. Datenbank Fernverkehr von [www.fernbahn.de] und [www.deutsches-kursbuch.de].

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