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Heute Nachmittag kam es mit FOC 602 zu einer (halben? :-) Entgleisung auf dem Ostwall.

Wie das passieren konnte ist mir nicht ganz klar. Ob der Fahrer des FOC einer K-Bahn (U76) zu dicht aufgefahren ist und deshalb die Weiche nicht gesprungen ist oder ob ein technischer Defekt/menschliches Versagen vorlag kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls ist die Einzungen-Weiche in Richtung Hbf, die aus dem 3-Schienengleich in das 4-Schienengleis auf den Ostwall leitet, nicht umgesprungen.

http://home.arcor.de/spotter1/16102701.JPG
Außer dass der Wagen 602 abgebügelt ist, fällt eigentlich nicht viel auf. Wenn man sich aber mal den Asphalt zwischen den Schienen ansieht, wird der schmale helle Streifen, den die 6 Räder hinterlassen haben, deutlich.


http://home.arcor.de/spotter2/16102702.JPG
Hier kann man schon besser erkennen, was da passiert ist.


http://home.arcor.de/spotter3/16102703.JPG
Die Weiche steht noch auf "links", also auf das Normalspurgleis gerichtet. Der weiße Streifen den die Räder auf den Pflastersteinen hinterlassen haben sieht hier aus wie Streu.

Der Wagen konnte aus eigener Kraft zurücksetzen. Die (in Fahrrichtung) linken Räder auf der äußeren Schiene und die rechten genau so, wie sie dahin gekommen sind: Auf dem Asphalt/Pflaster. An der Übergangsstelle wurden Bleche ausgelegt, die das Verschieben/Eingleisen der rechten Räder ermöglichten.

http://home.arcor.de/spotter5/16102705.JPG
Gut sind hier die Hilfsbleche als auch die Wegstrecke die 602 bis zu den rettenden Blechen zurücklegen muß, zu erkennen.


http://home.arcor.de/spotter4/16102704.JPG
602 "robbt" sich unter Beobachtung der SWK-Mitarbeiter ganz langsam zurück. Gut zu erkennen die glänzenden, offenbar bisher unbenutzten Bleche.


http://home.arcor.de/spotter6/16102706.JPG
Das erste Rad ist drauf.


http://home.arcor.de/spotter7/16102707.JPG
Das Bild habe ich etwas aufgehellt um das Rad auf den Blechen besser erkennen zu können.


http://home.arcor.de/spotter8/16102708.JPG
Nein - das ist keine mohamedanische Gebetsgruppe. Hier wird gearbeitet!


http://home.arcor.de/spotter9/16102709.JPG
Die Bleche sind, wie man hier gut erkennen kann, etwas aus der Form geraten.


http://home.arcor.de/spotter20/16102710.JPG
Geschafft! 602 wird gleich selbstständig in Richtung Hbf, über Hansastr./Philadelphiastr … einrücken. Genau wie der Hilftstrupp.


http://home.arcor.de/photobox/16102711.JPG
So ist es richtig: Die Weiche auf das Meterspurgleis gestellt und 602 entschwindet geschmeidig.


http://home.arcor.de/photoboxa/16102712.JPG
Solch einen bleibenden Eindruck hat das hin und her in der Fahrbahn hinterlassen.

Zwischen dem Eintritt der Entgleisung und der Freigabe der Strecke für den Linienverkehr um ca. 17 Uhr lag übrigens nur eine gute Stunde. Da kann man nicht meckern. Der Verkehr in südliche Richtung wurde während der Arbeiten, wie bei Störungen auf dem Ostwall üblich, über Rhein-/Philiadelphia-/Hansastr. umgeleitet.


Als Abschluß noch ein kleiner Beifang:
http://home.arcor.de/photoboxb/161027M8.JPG
M8C auf der Gegenseite, in nördlicher Fahrtrichtung. Heute sind mir übrigens mindestens 3 M8C-Kurse aufgefallen.

Spotter

PS:
Viele Grüße an Ryokan, der leider etwas zu spät kam um das noch zu erleben, den ich jetzt aber wenigstens mal persönlich kennen lernen durfte.


Da mein Provider den Hostdienst für Bilder zum 31.01.2017 eingestellt hat, sind fast alle Bilder aus meinen Beiträgen vor diesem Zeitpunkt gelöscht.





4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:24:15:15:32.
Hallo spotter,
schöne Bilder sind das geworden!
Ja, es war schön dass wir uns kennenlernen durften :-)
Auf dem Rückweg ist mir aufgefallen, dass ich doch die 602 heute schon gesehen habe...
um 13:53 Uhr hatte ich ihn nämlich noch am Bockumer Platz fotografiert. Auf der Linie 042.
https://c7.staticflickr.com/6/5784/30486444782_b55bf6327a_b.jpg


Da wurde es mir auch klar, warum um 16:53 Uhr die Bahn Richtung Elfrath nicht kam - eben, weil sie an der Rheinstraße beim "rückwärtsfahren" war.
Leider bin ich zwei Straßenbahnen zu spät gekommen, dass ich jetzt keinen Bericht über die Entgleisung schreiben kann.

Gegen 17:20 Uhr wurde die Strecke für Straßenbahnen freigeschaltet.
Daher kamen drei U76-Bahnen von Düsseldorf hintereinander, die in der Zwischenzeit an der Haltestelle "Dießem" warteten.
Hier 4271 und 4272 nebeneinander:
https://c7.staticflickr.com/6/5760/30566730206_8e390cf94a_b.jpg


Als Ersatz für die 602 kam die 601, die dann den Kurs 17:33 Uhr Rheinstraße -> Edelstahlwerk Tor 3 fahrplanmäßig bediente.
https://c2.staticflickr.com/6/5802/30515075761_c432562af4_b.jpg


@spotter: Heute waren übrigens 5 oder mehr M8C im Einsatz. Nachdem Sie weggefahren sind habe ich noch 834 und 842 auf der 041 sowie 835 auf der 044 gesehen.
Außerdem auf der 042 war die 839 und auf der 043 die 838


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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:27:19:49:38.
spotter schrieb:

Zwischen dem Eintritt der Entgleisung und der Freigabe der Strecke für den Linienverkehr um ca. 17 Uhr lag übrigens nur eine gute Stunde. Da kann man nicht meckern. Der Verkehr in südliche Richtung wurde während der Arbeiten, wie bei Störungen auf dem Ostwall üblich, über Rhein-/Philiadelphia-/Hansastr. umgeleitet.


Und die U70 und U76 wurden in Dießem gekappt.

War doch nur eine Frage der Zeit bis so etwas passiert. Jetzt werden die Fahrer wohl wieder einige Zeit besonders auf die Lage der Zunge achten.
UK schrieb:

Und die U70 und U76 wurden in Dießem gekappt.

Stimmt, darauf hatte ich nicht hingewiesen. Immerhin pendelte ein Schlothmann Bus zwischen Dießem und Rheinstr.

Ich denke auch, dass die Fahrer an dieser Stelle jetzt etwas wachsamer sein werden.

Da mein Provider den Hostdienst für Bilder zum 31.01.2017 eingestellt hat, sind fast alle Bilder aus meinen Beiträgen vor diesem Zeitpunkt gelöscht.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:24:15:16:28.
Sagt, ist das eigentlich 'ne typische Krefelder Schrift? Oder wer hat da von wem abgeguckt?

:p
Nö, hat nix mit KR zu tun, ich mag das so ;-)

Da mein Provider den Hostdienst für Bilder zum 31.01.2017 eingestellt hat, sind fast alle Bilder aus meinen Beiträgen vor diesem Zeitpunkt gelöscht.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:24:15:16:45.
Ja, ich finde es ist irgendwie schöner als das normale "Arial". Und die anderen zwei (Times und Verdana) sind nicht so gut zu lesen, deswegen.
Ganz am Anfang habe ich es aber bei "spotter" abgeguckt, da ich seine Beiträge immer echt gut fand.

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Als ich vor zwei Wochen in Krefeld war, gabs an der Rheinstraße bereits solche Entgleisungsspuren. Scheint nicht die erste Entgleisung zu sein. Aufgefallen ist mir außerdem, dass fast die gesamten Strecken der SWK mit einer dicken Ölspur ca. 15cm von der rechten Schiene versehen sind. Leider habe ich davon und von der Entgleisungsspur keine Bilder gemacht. :(

Gruß
M.
In Januar 2016 gab es genau an der gleichen Stelle eine Entgleisung ... dessen Spuren dürften aber schon längst weg sein.

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Wie konnte die Bahn eigentlich so weit kommen? Bei so ner Entgleisung rumpelt es ja fürchterlich, das sollte man als Fahrer (und auch Fahrgast) ja merken. So hohe Geschwindigkeiten, dass eine Bahn so weit "ausrollt", sollte man an einer derart unübersichtlichen Stelle auch nicht an den Tag legen...

Gruss, sepruecom

(Ich habe schon viele richtig schlechte Gleisanlagen gesehen, aber bei einer Entgleisung hat es stets stärker gerumpelt, egal ob auf Asphalt, Kopfstein oder Schotter. Deswegen kann ich mir das wirklich nicht erklären)

Aus einem sozialistischen System ein kapitalistisches zu machen, ist, wie aus einem Omelett ein intaktes Ei zu machen (Unbekannter Verfasser)

Der gescheiterte US-Präsidentschaftskandidat John McCain zu seiner Nachtruhe: Seit seiner Niederlage schlafe er wie ein Baby: "Zwei Stunden schlafen, aufwachen und heulen, zwei Stunden schlafen". Quelle
Die halbe Bahn blieb ja in der Schiene - die Bahn fuhr also weiterhin "streckenkonform", sodass die spürbaren Auswirkungen schon mal geringer waren als es sie bei 'ner vollständigen Entgleisung gegeben hätten. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass der Fahrer zwar schnell gemerkt hat, was los war, aber eine Gefahrenbremsung schlichtweg nicht gerechtfertigt war. Wenn der Gleisabschnitt sichtbar frei war, hätte diese nämlich eine größere Gefahr für die Fahrgäste sowie sicherlich stärkere Schäden am Zug und an der Infrastruktur bedeutet.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:27:22:32:02.
sepruecom schrieb:
Wie konnte die Bahn eigentlich so weit kommen? Bei so ner Entgleisung rumpelt es ja fürchterlich, das sollte man als Fahrer (und auch Fahrgast) ja merken.

Gute Frage... der Wagen ist lang, das letzte Drehgestell war raus, die linke Seite fuhr noch auf der Regelspurschiene. Hier in Jena gibt's an den Zu- und Ausfahrten der Abstellanlage Camburger Str. (Gleisdreiecke) ab und an solche Spuren, wo offenbar das Mitteldrehgestell eines GT6M entgleist ist (man sieht genau die Stelle), von den nicht entgleisten vorderen und hinteren Wagenteilen auf dem Pflaster mitgezerrt wurde (im engen Bogen exakt in der Spur, nur 1-2 Handbreit neben den Schienen) und sich auf der nächsten Weiche wieder von selber eingegleist hat (da laufen die Kratzspuren wieder auf die Schienen zu und sind dann zu Ende). Weiß nicht, ob das der Fahrer überhaupt merkt; am lautesten müsste es beim Eingleisen krachen, wenn die Räder wieder in die Rillenschiene hopsen. Für den Rest des Tages müsste der Wagen dann mit 'ner Flachstelle herumfahren.

Gruß Thomas
Thomas Wedekind schrieb:
Hier in Jena gibt's an den Zu- und Ausfahrten der Abstellanlage Camburger Str. (Gleisdreiecke) ab und an solche Spuren, wo offenbar das Mitteldrehgestell eines GT6M entgleist ist (man sieht genau die Stelle), von den nicht entgleisten vorderen und hinteren Wagenteilen auf dem Pflaster mitgezerrt wurde (im engen Bogen exakt in der Spur, nur 1-2 Handbreit neben den Schienen) und sich auf der nächsten Weiche wieder von selber eingegleist hat (da laufen die Kratzspuren wieder auf die Schienen zu und sind dann zu Ende). Weiß nicht, ob das der Fahrer überhaupt merkt; am lautesten müsste es beim Eingleisen krachen, wenn die Räder wieder in die Rillenschiene hopsen. Für den Rest des Tages müsste der Wagen dann mit 'ner Flachstelle herumfahren.

Hallo Thomas,

beim Eingleisen in dieser Art dürfte es in der Tat laut krachen. Dass eine ernsthafte Flachstelle die Folge ist, glaube ich aber nicht. Dazu sind Räder, Fahrwerk und Gleise zu elastisch.

Eine Fahrt auf Asphalt ist vermutlich auch nicht so geräuschvoll. Möglicherweise sogar im Gegenteil. Der Asphalt ist ja weicher als Stahl. Bei Pflaster sieht es anders aus.

Zum Urspungsthema: Respekt, dass der Vorfall innerhalb von einer Stunde bereinigt werden konnte. Das finde ich einen sehr guten Wert.

Viele Grüße
Manuel
In Berlin hatten wir einmal einen Vorfall, wo bei einem GT6 das mittlere Laufgestell am Schlossplatz Köpenick entgleiste und der Wagen sich in Richtung Köllnischen Platz in einer Kurve wieder selbst eingleiste. Da Streckenwärter die Entgleisungsspuren bemerkten wurden sämtliche Fahrzeuge die die Strecke zum Zeitpunkt befuhren untersucht. An keinem Wagen wurden an den Rädern irgendwelche Abnormitäten festgestellt. Da auf der gesamten Strecke der Entgleisung die Schienen in Asphalt gebettet sind, hat es auch keine Spuren am Fahrzeug hinterlassen. Bei eingepflasterten Gleisen wären möglicherweise Spuren feststellbar gewesen, da Pflastersteine eine höhere Dichte besitzen. Seit diesem Zeitpunkt hängt am Schlossplatz eine Tafel mit einer 0,5 in der Oberleitung, was eine Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h erlaubt. Wenige Tage vor dem Zwischenfall gab es schon einmal an der selben Stelle eine Entgleisung bei der allerdings das erste Laufgestell entgleiste und der Wagen an einem Oberleitungsmast abgebremst hat. Die Fahrgeometrie der GT6 ist nicht für kurz aufeinander folgende Kurven ausgelegt was schon viele Spuren im Asphalt hinterlassen hat. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Die Z-Stellung die diese Fahrzeuge bei Lastwechseln einnehmen ist unberechenbar.

Gruss alf1136.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:28:06:52:53.
Hallole,

interessant.
Ich frage mich, warum man das mit einer Wiche löst. - In Stuttgart gibt es für die mittlerweile meterspurige Oldtimer-Strecken (Und davor im Linienbetrieb) an mehreren Stellen Verschwenkungen der Meterspur. - Das wird ohne Wiche, nur mit der Spurführung gelöst. - Warum hat man das da nicht gemacht?

Grüßle
AFu

http://www.ssb-linien.de/dso/3320-Front-DSO.jpg
----------------------------------------------------
Stuttgarts Straßen- und Stadtbahnlinien
im Internet: [www.ssb-linien.de]
Bahnforum Stuttgart:
[www.bahnforum-s.de]
----------------------------------------------------
Das kenne ich auch aus Stuttgart nur so und habe mich das auch gefragt. In Gegenrichtung, wo die U76 das Meterspurgleis zur Kehranlage verlässt, ist auch eine zungenlose Ausfädelung.

Gruß
M.
Kann das was mit der Fahrzeugbreite zu tun haben? Bei gleicher Fahrzeugbreite und unterschiedlicher Spurweite sind zumindest an Bahnsteigen 4 Schienen erforderlich, damit alles genau an die Bahnsteigkante passt. In Stuttgart sind die Meterspurer ja schmaler, so dass die gemeinsame Schiene auf Bahnsteigseite ist.

Edit: Muss mich korrigieren: Am Bahnsteig sind ja drei Gleise. Da müssen die Krefelder Insider ran und den Sachverhalt aufklären. Vorsortierung vielleicht...?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:28:19:10:14.
Jörg B schrieb:

Kann das was mit der Fahrzeugbreite zu tun haben? Bei gleicher Fahrzeugbreite und unterschiedlicher Spurweite sind zumindest an Bahnsteigen 4 Schienen erforderlich, damit alles genau an die Bahnsteigkante passt. In Stuttgart sind die Meterspurer ja schmaler, so dass die gemeinsame Schiene auf Bahnsteigseite ist.

Edit: Muss mich korrigieren: Am Bahnsteig sind ja drei Gleise. Da müssen die Krefelder Insider ran und den Sachverhalt aufklären. Vorsortierung vielleicht...?

Bisher waren im Bereich Rheinbahn/SWK Vierschienengleise verlegt. An der neuen Haltestelle gibt es nun zum erstem mal in diesem Bereich einen Bahnsteig passend für die Niederflurer. Damit nun beide Fahrzeuge (Meterspur 2,4m breit, Normalspur 2,65m breit) passend halten können wurde dieser Bereich mit einem Dreischienengleis ausgestattet. Um aber den Rest nicht auch noch umbauen zu müssen wird danach auf das alte Vierschienengleis gewechselt
Verzeihung für "Senf", meine (frühere) Stuttgarter Sichtweise (wobei ich Eure Bildreportage wirklich gut finde; hatte ich in Stuttgart infolge Dunkelheit leider nie geschafft bei den erlebten 2 "Events"):
Eine solche Situation fand man im Stuttgarter Netz bis Ende der 1990er Jahre zumindest so nicht: Die Krefelder "Weiche" liegt in einem langgezogenen Bogen und weist einen *sehr* geringen Abzweigwinkel als "Innenbogenweiche" auf. Die Stuttgarter "Schienenwechsel" - am Besten war das studierbar an der Einfahrt zum SSB-Zentrum im Gleis Richtung Vaihingen - sind meist in der Geraden (der Normalspur) und für die verschwenkende Meterspur etwas steiler angelegt. Sie dienen dazu, die Meterspur innerhalb des Normalspurgleises von einer Seite auf die andere für einen dreischienigen Gleiswechsel zu verschwenken (theoretisch wäre das auch bei einer Wendeschleife ins selbe Gleis erforderlich, gibts aber in S nicht). Der eigentliche Abzweig zur HWst. liegt/lag dann dreischienig, dreizungig im Gegengleis. Die Stelle wurde von den GT4 des 3ers meist "volle Kanne" befahren. Nach dieser Anlage wäre der Krefelder Übergang dann ein "halber Schienenwechsel". Aber halt langgestreckt und im Bogen ...
Die Führung im Meterspur-"Abzweig" erfolgt durch Spurkranz-Rückenführung an einer meist etwas verstärkten Rillenkante. Das "frei" von der gemeinsamen Schiene ablaufende Rad muss nun eine von der Bandagenbreite und dem Winkel des "Abzweiges" abhängige "Lücke" für die Spurkränze des Normalspurrades überfahren können, ohne "hineinzufallen". Oder man baut das Teil halt v.a. bogenaussen mit Flachrille, dann kommt der Radsatz wegen des ca. 20 mm grösseren Abrollradius des Spurkranzes fast zwängungsfrei durch den Abzweig.
EDIT: Gegenargument: Auch die Stuttgarter Oldtimer wie Tw 418 durften diese Stellen ohne Flachrille befahren. Hatte z.B der 418 je breite "Filderbahn-Bandagen" bekommen?
Also mein Erklärungsvorschlag (Bandagenbreitenmasse aktuell mal die lokalen Experten)

- Die abrollende Bandagenbreite in Stuttgart ist grösser als in Krefeld.
- Die Übergänge auf das vierschienige Zwischenstück der Anlage sind in S kürzer.
- Die Abzweigwinkel in S steiler.
- Die Lücken für den Durchlauf des Normalspur-Spurkranzes geringer.

Weiterer Aspekt mag der zu geringe Abstand der Schienen sein. Das hatte mir die Abtlg. "G" der SSB mal dargelegt, nachdem ich wg. des Unfalles von GT4-Tw 448 am Btf. Heslach am 19.11.1984 (nach Weichenstellfehler aus dem 3-Sgl. in die Normalspureinfahrt des im Umbau befindlichen Btf. "abgebogen" und ziemlich "schräg" zum Stillstand gekommen) dort und an ähnlichen Stellen ein Vierschienengleis ohne Zungen in der Meterspur vorgeschlagen hatte. Die Zungenantriebe für die Normalspurweiche würden dann nicht mehr zwischen die Meter- und Normalspurschienen passen. Allerdings war und ist diese Stelle als Vignolgleis ausgeführt. EDIT: Passt insofern nicht, als das für KR erst recht für eine zungenlose Spurweitentrennung sprechen würde.

Bei der Planung der Dreischienengleisanlagen in Braunschweig war man bei den "echten" Ausfädelungen bzw. Spurtrennungen (leider) ausschliesslich von Zungenweichen ausgegangen, obwohl die Ausfädelung der "preussischen Kapspur" z.B. nur nach rechts ohne Zunge und mit verstärkter Rillenkante der Normalspur in Rückenführung hätte erledigt werden können, nach links mit entsprechend verstärkten Rillenkanten für beide Spuren. Aber nein, schön teuer sollte, musste es werden - bzw. wurde ja dann auch nix draus.

Zu Essen/Mülheim kann ich nix beitragen; auch dort wäre nach vergleichbaren Lösungen Ausschau zu halten. Mir fiele jetzt noch aus dem Eisenbahnbereich "PREAG Borken" bei Kassel ein; von dort sind mir wiederum keine "Stuttgarter Lösungen" bekannt. Vielleicht die 3-spurige, 4- und 5-schienige Hafenbahn Valencia?

Quelle Stuttgart: Hassenpflug in "Über Berg und Tal" 3/1983, S.12-14; 4/1983, S.10-12

Der Unglaeubige Thomas




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:10:30:10:48:14.
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