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Moderatoren: allgäubahn - MWF

Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Haltewunschtaste

Datum: 26.08.14 22:00

Wenn ich die Schrift auf den Fotos hier richtig entziffere:

[www.drehscheibe-online.de]

verfügen lange Schlieren über ein Dienstgewicht von 37 Tonnen. Mit Blick auf vergleichbare Fabrikate finde ich das ziemlich viel. Sind da etwa Bleiplatten eingebaut oder wie kommt das hohe Gewicht zustande?

Für sachdienliche Antworten: Danke im Voraus!

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Torsten83

Datum: 27.08.14 00:17

Hallo,

37t bei CRD-Zwischenwagen ist zumindest kein Schreibfehler am Wagen, auf der ÖBB Seite wird es auch so ausgewiesen: [www.oebb.at]

Aber wenn ich nun vergleiche mit den DB m-Wagen, und die CRD Wagen liefen ja ursprünglich auch als vergleichbare Schnellzugwagen, es gab ja auch Buffet-Wagen sogar, scheint das nun auch nicht so besonders viel zu sein:

Gesamtgewicht: 35 bis 40 t laut wikipedia: [de.wikipedia.org]

Selbst die Silberlinge sind mit "Dienstmasse: 31–40 t" [de.wikipedia.org] jetzt auch nicht so derart weit entfernt.

Also, das ist doch wohl voll im Rahmen...


Grüße,
Torsten

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Michael Sieß

Datum: 27.08.14 09:23

Es geht hier allerdings nicht um Schlierenwagen, sondern um Wagen Typ Neue Generation.

mfg
MS

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Abacab

Datum: 27.08.14 10:41

Michael Sieß schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es geht hier allerdings nicht um Schlierenwagen,
> sondern um Wagen Typ Neue Generation.

Dazu schreiben Reinthaler/Heless auf S. 111 in "Reisezugwagen österreichischer Eisenbahnen":

"In Ermangelung einer verbindlichen Bauartenbezeichnung haben sich Begriffe wie 'Neue Generation' ider 'Lange Schlieren' eingeschlichen, was beides absurd ist, weil es einerseits nur eine Zeitfrage war bis es eine 'Neuere Genearation' gab und die Wagen andererseits eine eigenständige Konstruktion sind. Mit ihren Schwenkschiebetüren, Übersetzfenstern, SGP-Drehgestellen und 26 400 mm Länge haben sie mit den Lizenz-Schlieren nichts außer der Höhe über SOK und der Fußbodenhöhe gemeinsam."

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Michael Sieß

Datum: 27.08.14 12:06

Abacab schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dazu schreiben Reinthaler/Heless auf S. 111 in "Reisezugwagen österreichischer Eisenbahnen":

In Bücher steht viel, selbst wenn bekannte Autoren tätig sind.
"Neue Generation" ist die offiziell von den ÖBB verwendete Bauartbezeichung wie man in Zugbildeplänen lesen kann.

IMG01.jpg

mfg
MS




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:08:27:12:07:12.

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.08.14 13:42

Also ich kenne wenige Eisenbahnfans in Östereich die zu den 20 75er neue Generation sagen.
Langer Schliere oder 20 75er sind normal!

Lg
Chris

Re: Frage zu Schlierenwagen (Österreich)

geschrieben von: Michael Sieß

Datum: 27.08.14 13:51

1018002 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also ich kenne wenige Eisenbahnfans in Östereich die zu den 20 75er neue Generation sagen.

Ja Chris, leider... 20 75er geht ja und Schlierennachfolger ist auch nicht mißverständlich. Aber mit Schlieren haben die Wagen einfach nix zu tun, drum bin ich immer aufklärend unterwegs.
Zu gerne wird nämlich das "lange" weggelassen (wie z.B. hier im Threadtitel) und dann wirds undurchsichtig.

mfg
MS

Neue-Generation-Wagen (Danke!)

geschrieben von: Haltewunschtaste

Datum: 27.08.14 20:18

Hallo,

> [...] die CRD Wagen liefen ja ursprünglich auch als
> [...] Schnellzugwagen, [...]

Danke, das erklärt einiges. Da macht es natürlich Sinn, bei der Entwicklung der Fahrzeuge zu aller erst auf Federungskomfort, Laufruhe, Geräuschdämmung und Steifigkeit des Wagenkastens zu achten. Ein geringes Eigengewicht, das leuchtet mir ein, ist hierbei wohl eher hinderlich.

Was den Wagen im Vergleich zur Sitzplatzanzahl so schwer macht, ist nicht zuletzt der großzügig bemessene Sitzabstand. Wären die „Neue-Generation-Wagen“ (klingt zwar albern, aber danke für den Hinweis) so bestuhlt wie ein n-Wagen (96 statt 80 Sitzplätze), sinkt die Fahrzeugmasse pro Sitzplatz immerhin von 463 auf 385 kg.

Danke für die Antworten!

Gruß

Re: Neue-Generation-Wagen (Danke!)

geschrieben von: tbk

Datum: 27.08.14 23:13

Haltewunschtaste schrieb:
-------------------------------------------------------

> Danke, das erklärt einiges. Da macht es natürlich
> Sinn, bei der Entwicklung der Fahrzeuge zu aller
> erst auf Federungskomfort, Laufruhe,
> Geräuschdämmung und Steifigkeit des Wagenkastens
> zu achten.

Allerdings war ein vergleichsweise niedriger einstieg genauso wichtig, deshalb die entwicklung eines drehgestells mit kleineren rädern, welches allerdings keine magnetschienenbremse zulässt, so dass ein zug aus diesen wagen nicht die bremsprozente zusammenbringt, um mit 160 km/h verkehren zu können.

Die idee, damit wendezüge zu fahren, kam erst etwas später.

Die wagen sind weder leicht- noch schwerbau, sondern liegen bei ganz normalen werten vergleichbar mit UIC-X usw.

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

Korrespondenz bitte per e-mail, nicht über "Private Nachrichten" - das wird sonst viel zu schnell voll!

Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.

Re: Neue-Generation-Wagen (Danke!)

geschrieben von: Urs Nötzli

Datum: 06.09.14 16:57

Interessant immer wieder die Diskussion über die "langen Schlieren"!

Natürlich haben Tobias und Michael recht. Es ist eine gänzliche Neukonstruktion, welche sich einfach äusserlich an Höhe und Dachform an die "Schlieren-Wagen" anpassten.
Man könnte wohl noch weiter diskutieren: Ist der ÖBB-Schlieren-Wagen überhaupt ein komfortablerer "Einheitswagen"? Zwar ist es ein Lizenzbau, aber praktisch doch fast eine Neukonstruktion, mit allen Änderungen, welche der SBB-EW II in der Folge auch beinhaltete. Zudem war es kein "Leichtstahlwagen"! So gesehen, ist sogar die Bezeichnung "ÖBB-Schlieren" nicht ganz richtig.
Aber wie so oft in der Bahngeschichte bürgern sich Namen oder Bezeichnungen ein - selbst wenn sie falsch sind. Seien wir deshalb tolerant . . .!

Auch in der Schweiz könnte man über die Schlieren-Wagen diskutieren. Meines Wissens waren Loks und Wagen früher zumindest bei der SBB immer Gemeinschaftskonstruktionen mehrerer Lieferanten zusammen mit dem ZfW der SBB. Damals sass man zusammen an einen Tisch!

Urs

Re: Neue-Generation-Wagen (Danke!)

geschrieben von: romare

Datum: 07.09.14 12:33

Hallo

Lizenzgeber war u.a. die Waggonfabrik Schlieren, was zur Bezeichnung (kurze) Schlierenwagen führte.

Siehe auch [de.wikipedia.org]

lg
romare

Re: Neue-Generation-Wagen (Danke!)

geschrieben von: HPK

Datum: 07.09.14 13:00

romare schrieb:
-------------------------------------------------------
> Lizenzgeber war u.a. die Waggonfabrik Schlieren,
> was zur Bezeichnung (kurze) Schlierenwagen führte.

Demnach wären dann ja die Liegewagen 59-70 die (langen) Schlieren??? :-)

Echte Schlieren-Wagen (sagt nur niemand dazu)

geschrieben von: tbk

Datum: 09.12.15 09:25

HPK schrieb:
-------------------------------------------------------

> Demnach wären dann ja die Liegewagen 59-70 die
> (langen) Schlieren??? :-)

Die haben im unterschied zu ihren schweizer vorbildern aber keine Schlieren-, sondern Minden-Deutz-drehgestelle ....

Echte Schlierenwagen gibt es trotzdem: die schlafwagen T2S (heute bei den ÖBB in AB32S und AB33S umgebaut).
Schlieren war damals konsortialführer; außerdem beteiligt waren Fiat, Jenbacher Werke, SIG und Schindler:
[www.flickr.com]

Entsprechende fabrikschilder könnten im einstiegraum heute noch vorhanden sein.

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

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