DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 10 - Wagen-Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Das Wagen-Forum ist Bestandteil des Angebotes von www.revisionsdaten.de im Verbund von www.drehscheibe-online.de. Bitte auch Revisionsdaten von Wagen in diesem Forum unterbringen.
Moderatoren: allgäubahn - MWF
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -

? Steuerwagen Bybdzf: Umbau/ Redesign nach HU u.a.

geschrieben von: maddinHB

Datum: 07.04.07 17:09

Moin,

zu den Silberlingen in all ihren Varianten, Farben und Formen wird allgemein viel geschrieben und gefragt. In meinen Augen führen die "alten" DR Bybdzf-Steuerwagen, in meinem Falle des Typs 482.1, ein Schattendasein - obschon sie zuverlässig, wenn nicht immer ganz geräuschlos, ihren Dienst verrichten.

Anlass für mein Posting ist, dass ich heute, wie so oft, in Bremen Hbf die RB aus Twistringen in Richtung Rotenburg/Wümme bestieg. Aus Twistringen kommend zieht die Lok der BR143, darauf folgen drei Silberlinge (zwei Bnr[z] und ein ABn[r/z])und am Zugschluss wird der Steuerwagen mitgeführt. In den allermeisten Fällen ist das eben dieser Bybdzf 482.1, wobei die grunderneuerten Bnrdzf 483.1 Einzug halten.
Heute konnte eich beobachten, dass erstmals seit Ablösung der 141 durch 143 und demnach erstmals seit Einsatz der Bybdzf 482.1, die die Karlsruher vertrieben, ein solcher Bybdzf mit recht frischer HU mitlief. Es handelte sich um 50 80 80-35 571-4, der am 09.02.07 hauptuntersucht wurde (ich kann nicht mehr sagen, wo) - auffällig war, dass bei der Einfahrt nach Gleis 10 der Stw kaum Geräusche machte. Die übrigen in Bremen beheimateten Bybdzf sind gerade beim "sanften" Bremsen sehr laut und bereiten so manchem Fahrgast Ohrensausen. Erst deswegen schaute ich auf die Nummer und bemerkte das frische Untersuchungsdatum. Der Wagen wurde nicht neulackiert und im Innenraum nicht umgestaltet, d.h er präsentiert sich von innen im bekannten Türkis, Beige und Lilla. Die Sitze wurden ebenfalls nicht erneuert.
Allgemein besitzen diese Stw in Bremen eine automatische Innentür im Bereich des Mitteleinstiegs (dort, wo es zum Behinderten-WC geht). Diese Nachrüstung wird jedoch kaum wahrgenommen, da der Knopf zur Betätigung der Automatik sehr niedrig angebracht ist (unterhalb des Fensters) und keinerlei Hinweis auf die Automatik angebracht ist. Des Weiteren ist interessant, dass sämtliche anderen Innentüren speziell dieses Wagens nur manuell funktionieren und keine Automatik angebracht ist.
Der anfängliche Unmut von Seiten der Fahrgäste über den hohen Einstieg, den niedrig angebrachten Öffnungsmechanismus fur die Außentüren, den Stangen im Mehrzweckbereich vor dem Führerstand (in manchen Stw) und den Innentüren vom vorderen Einstieg zum Mehrzweckbereich (was mit Fahrrädern in der Tat nicht sehr angenehm ist) ist, grosso modo, verflogen - nun werden beim KiN nicht mehr "die Wagen, die hier früher waren" verlangt.

Der 571-4 zeigt sich in gepflegtem Zustand, von innen sowie von außen, jedoch frage ich mich, warum nicht, analog zu den bei den Silberlingen stattfindenden Redesigns, nicht auch diese Stw bei den anstehenden HU mit dem neuen Corporate Identity- Design des Nahverkehrs versehen werden - man scheint zumindest in Bremen in letzter Zeit darum bemüht, größtenteils Wagen mit "blauem Interieur" artrein einzusetzen (abgesehen von den ABn[r/z], die im 2. Klasse Bereich noch "grün" sind). Wird ein Umbau individuell entschieden, je nach Zustand des Innenraums des Wagens? Gibt es neu redesignte (hässliches Wort...) Bybdzf, z.B. in blau?

Zudem bin ich sehr daran interessiert, wie diese Wagen am Anfang ihres Lebens von innen aussahen. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand/Ihr Fotos einstellen könnte(t), die die einzelnen Innenräume des Bybdzf zeigen. Hat sich der Führerstand ebenfalls verändert? War schon immer ein Behinderten-WC mit Automatiktür vorhanden? Sah der Mehrzweckbereich von Anfang an so aus, wie er sich heute präsentiert? Fragen über Fragen...

Übrigens: Bisher konnte ich nur ein einziges Mal beobachten, dass einer dieser Wagen ausfiel - es wurde dann kurzfristig eine 110 davorgespannt und so enstand, einen Tag lang, eine interessante 143+ 3 Silberlinge + Bybdzf + 110 (Bügelfalte natürlich)- Kombination; nett anzuschauen!

Im Voraus bereits vielen Dank für Eure Beiträge und ein allen ein fröhliches Osterfest!

Gruß, maddin
Moin

> Erst
> deswegen schaute ich auf die Nummer und bemerkte
> das frische Untersuchungsdatum.

Wenn der Wagen so leise war.. ist dir da bei den Anschriften auch das Zeichen für Scheibenbremsen (gelbes D im gelben Kreis) aufgefallen. Nachdem es in Hannover wohl schon einen Bybdzf mit GP 200-Drehgestellen geben soll, wäre es durchaus denkbar, dass man weitere umrüstet.

> Des Weiteren ist
> interessant, dass sämtliche anderen Innentüren
> speziell dieses Wagens nur manuell funktionieren
> und keine Automatik angebracht ist.

Es gibt auch einige, bei denen die Doppeltür zum Mehrzweckabteil am anderen Ende automatisiert ist. Allerdings nicht per Türöffner; man muss die Tür erst ein Stück öffnen, dann geht sie per Druckluft automatisch auf (und nach einiger Zeit wieder zu). Das Prinzip gibt's auch bei den Wagenübergangstüren, wobei die von Hand noch schwerer zu bewegen sind, als ohne Automatik. Warum hat man damals überhaupt so große einteilige Türen eingebaut?

> Gibt es neu
> redesignte (hässliches Wort...) Bybdzf, z.B. in
> blau?

Da fallen mir in erster Linie die Bybdzf 482.4 (stimmt die Unternummer?) auf dem Schleswig-Holstein-Express ein. Die wurden ja umgebaut und haben jetzt Schwenkschiebetüren (womit sie meiner Meinung nach aber nicht schön aussehen), Rollstuhllift und eben das DB-Medien Innendesign. Sitze dürften aber die gleichen sein. Allerdings laufen die immer noch auf Görlitz V mod-Drehgestellen. Grad bei denen hätte sich die Umrüstung auf GP 200 doch gelohnt...
Des weiteren wären noch die Tybdzf der NOB (gleiche Raumaufteilung und Sitze wie 482.1, aber NOB-Innendesign), sowie die ABybdzf von Abellio Rail (ebenfalls mit innerer Farbauffrischung) zu nennen.
Eine weitere Splittergattung sind die 482.2. Auf der WC-Seite haben sie keine Sitze, sondern eine Art Bistro mit Automaten (von außen an dem fehlenden Fenster auf einer Seite erkennbar). Die Automaten sind aber schon seit Jahren außer Betrieb - da stehen noch DM-Preise dran. Die Beträge sind übrigens die gleichen, die man heute für die selben Produkte in Euro zahlt :-O Diese Wagen sind auf dem RE Halle - Kassel zu finden.

> Zudem bin ich sehr daran interessiert, wie diese
> Wagen am Anfang ihres Lebens von innen aussahen.
> Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand/Ihr Fotos
> einstellen könnte(t), die die einzelnen Innenräume
> des Bybdzf zeigen. Hat sich der Führerstand
> ebenfalls verändert? War schon immer ein
> Behinderten-WC mit Automatiktür vorhanden? Sah der
> Mehrzweckbereich von Anfang an so aus, wie er sich
> heute präsentiert?

Prinizpiell kann man dazu nur sagen, dass es die Wagen in der heutigen Form erst seit 1995 (?) gibt. Spenderwagen waren wie auch bei den By(uu/z) die Bmh der DR, nur dass man hier eben auf einer Seite den Steuerkopf BA Wittenberge aufgesetzt und auf der anderen das behindertengerechte WC eingebaut hat.
Die Bmh hatten, wie auch die Silberlinge, 3 Fahrgasträume mit sehr bequemen Kunstleder-Sitzbänken sowie an beiden Enden ein WC. Innenraumfotos hab ich jetzt auf die Schnelle keine zur Hand, vielleicht kann ein anderer damit aushelfen. Die Sitzbänke blieben bei einigen By erhalten (Bauart 438, Innendesign PFA - gibt's ja auch bei den Silberlingen), solche Wagen sind aber IMO nur noch im Cottbusser Raum zu finden.

Re: ? Steuerwagen Bybdzf: Umbau/ Redesign nach HU u.a.

geschrieben von: Railpeter

Datum: 09.04.07 11:55

Sorry, Doppelposting



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:04:09:12:06:49.

Re: ? Steuerwagen Bybdzf: Umbau/ Redesign nach HU u.a.

geschrieben von: Railpeter

Datum: 09.04.07 12:05

Hallöchen,
als jemand, der auch davon Ahnung hat, kann ich sagen, dass deine Ausführungen absolut korrekt sind. Auch die umgebauten Wagen des Scheleswig-Holstein-Express haben die Baureihennummer 482.4 erhalten.

Der Nachteil an den Wagen im Vergleich zu den Silberlingen ist ihr Gewicht. Sie sind robuster gefertigt, daher aber schwerer.

Wenn due Bybdzf mit Scheibenbremsen ausgerüstet werden würden, wäre das eine interessante Sache. Wenn jemand mehr darüber weiß, würd ich mich über Infos freuen.

Gruß Peter (bekennender Steuerwagenfreak)

Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: maddinHB

Datum: 09.04.07 12:37

Moin,

ich denke, das gelbe D im gelben Kreis wäre mir bei den Anschriften aufgefallen - trotzdem kann ich nicht mit Gewissheit sagen, ob es nun ein Stw mit Klotz- oder Scheibenbremsen ist. Ich vermute jedoch, dass die Klotzbremsen geblieben sind: wenn man ein wenig darauf hört, kann man - meiner Meinung nach - Klotz- von Scheibenbremsen ganz gut unterscheiden und ich vermute, dass die kleinen hörbaren Geräusche doch eher "klotzbremsig" klangen... Jedoch ist das alles nur warme Luft aus meinem Mund und nichts als Vermutungen. Ich werde meine Augen offen halten, um dies bestätigen bzw. widerlegen zu können. Die Anzahl an Bybdzf ist in Bremen nach wie vor recht überschaubar geblieben.

Vom Abelio und SchlEx- Bybdzf habe ich gehört; Letzteren habe ich sogar mal in Bremen gesehen. Dies schien eine Sonderfahrt gewesen zu sein, denn der Wagenpark war artrein (nur SchlEx-Wagen; an der Lackierung erkennbar). Vielleicht war das damals auch die Überführungsfahrt zurück in die Heimat - wo hatte denn der Umbau stattgefunden? Dessau?

Die automatische Türenöffnung der Innentüren ohne Extraknopf ist ja diejenige, die bei den Umbau-Silberlingen auch durchweg benutzt wird - kommt mir sehr bekannt vor.

Vielen Dank für Eure informativen Beiträge!

maddin

Re: Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: Railpeter

Datum: 09.04.07 13:20

Hallo,
die Schlex-Wagen wurden in Neumünster umgebaut.

Gruß Peter

Re: Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: Kilometerstein

Datum: 09.04.07 21:41

maddinHB schrieb:
-------------------------------------------------------

> Vom Abelio und SchlEx- Bybdzf habe ich gehört;
> Letzteren habe ich sogar mal in Bremen gesehen.
> Dies schien eine Sonderfahrt gewesen zu sein, denn
> der Wagenpark war artrein (nur SchlEx-Wagen; an
> der Lackierung erkennbar). Vielleicht war das
> damals auch die Überführungsfahrt zurück in die
> Heimat - wo hatte denn der Umbau stattgefunden?
> Dessau?
>
Falls du die Fahrt am 17.12.2005 meinst;dabei handelte es sich um eine Sonderfahrt der RBSH von Neumünster nach Bremen Hbf wegen der gewonnen Stadtwette der Stadt Neumünster anlässlich der Schlex-Einführung ,die ja mit großem Tamtam (O-Ton:Das Comeback des Jahres)seitens der RBSH gefeiert wurde.Sind damals selbst mitgefahren.Die Fahrt und der Aufenthalt in Bremen waren schön.

Irren ist menschlich. (nach Cicero und Seneca d.Ä.: errare humanum est.)
http://666kb.com/i/b8j8go1ip89hq11hc.jpg

Re: Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: maddinHB

Datum: 10.04.07 00:17

2005 - das sind ja schon fast HiFo-Zustände bei dir, da verlangst du mir aber was ab... Kann aber durchaus sein.

Ich habe heute mal ein wenig am Bremer Hbf geschaut - bisher sind mir keine Bybdzf mit Scheibenbremsen aufgefallen.

Was mich noch interessieren würde, weil ich es nicht ganz verstanden habe: Wurde der Wittenberge-Kopf auf die Bybdzf aufgesetzt oder besaßen die alten DR-Wagen diesen Kopf von vorn herein?

Re: Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: Christian Schulz

Datum: 10.04.07 00:49

maddinHB schrieb:

> Was mich noch interessieren würde, weil ich es
> nicht ganz verstanden habe: Wurde der
> Wittenberge-Kopf auf die Bybdzf aufgesetzt oder
> besaßen die alten DR-Wagen diesen Kopf von vorn
> herein?

Nein, die Bybdzf waren vorher keine Steuerwagen, sondern ganz normale Bmh. Zuvor gab es in Neufünfland kaum Wendezüge, der dringende Nachholbedarf diesbezüglich wurde durch diese Umbauten befriedigt.
Ähnlich auch in Frankfurt (M), wo man Ende der 90er wegen des hohen Rangieraufwandes in dem Kopfbahnhof unbedingt die Nicht-Wendezüge loswerden wollte und u.a. deshalb zahlreiche Bnrz 725 zu Steuerwagen Bnrbdzf 480.1 umbaute.



Für mehr Niveau auf DSO!


[www.bahn-fuer-alle.de]


Alle von mir verfassten Beiträge geben ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Diese muss nicht identisch sein mit der des Unternehmens DB AG.

Re: Scheiben- vs. Klotzbremsen

geschrieben von: Marcel Zehl

Datum: 10.04.07 10:34

Man kann bei den Halberstädtern übrigens auch ohne Blick auf die Anschriften die Drehgestellbauart erkennen. Zum einen sehen Görlitz V und GP 200 schon unterschiedlich aus, zum anderen kann man's auch an der "Klappe" am Rahmen erkennen:
[www.railfaneurope.net]
Diese haben nur Wagen mit GP 200. Allerdings ist die nicht immer leicht erkennbar, da sie zum Teil auch schwarz lackiert ist.

Zur früheren Inneneinrichtung hab ich noch was gefunden:
[home.arcor.de]
Das ist zwar im Bmp-Prototyp aufgenommen, aber die Bmh waren genauso eingerichtet.

Umbaukosten/ Notwendigkeit etc.

geschrieben von: maddinHB

Datum: 10.04.07 16:03

Zunächst ein großes Dankeschön für die ausführlichen Antworten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass aus ganz normalen Wagen Steuerwagen gebaut wurden. Bei der Technik, die dann in das Fahrzeug untergebracht werden muss, bei den optischen Veränderungen und den weitreichenden Eingriffen in die Grundkonstruktion: kommt der Umbau nicht einem Neubau gleich, vom Kostenpunkt aus gesehen? Und auch der Zeitfaktor spielt doch da eine Rolle: bei der dringenden Notwendigkeit, die, wie ihr beschreibt, bestand, wäre ein Neubau durch die Industrie nicht schneller gewesen als ein Umbau in AWs? Gab es mit solchen Umbauten bereits Erfahrungen? Ich habe alerdings auch lange gebraucht, um zu verstehen, dass aus den alten "Hasenkasten"-Steuerwagen Karlsruher Köpfe wurden. Ich konnte und kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass sich solche Umbauten lohnen. Die Umbauten von Bmh in Bybdzf haben doch dann wahrscheinlich in Dessau stattgefunden, oder irre ich mich da?
Ich brauche weiß Gott keine Zahlen bzgl. der Umbaukosten oder was ein Neubau gekostet hätte, aber denkt ihr nicht, dass ein Neubau effektiver gewesen wäre? Wenn ich es richtig verstanden habe, waren die Bmh zum Umbauzeitpunkt noch nicht allzu alt, was natürlich für einen Umbau spräche, aber die Wagen an sich wurden doch auch benötigt, oder?

Ein etwas verwirrter maddin grüßt aus HB ...

Re: Umbaukosten/ Notwendigkeit etc.

geschrieben von: tbk

Datum: 10.04.07 17:20

Die "klappe" ist der queranschlag.

Solche weitreichenden umbauten scheinen sich zu lohnen. Sogar wenn von der ursprungsbauart gar nichts mehr zu erkennen ist: Auch die Intercity-steuerwagen sind aus DR-wagen entstanden (Bom-familie). Bei den ersten (Bimdzf) war das noch zu sehen (etwa an den GP200-drehgestellen), bei den Bpmbdzf ist anscheinend außer dem grundrahmen gar nichts mehr geblieben ....

Re: Umbaukosten/ Notwendigkeit etc.

geschrieben von: Marcel Zehl

Datum: 10.04.07 18:13

> Die Umbauten von
> Bmh in Bybdzf haben doch dann wahrscheinlich in
> Dessau stattgefunden, oder irre ich mich da?

Warum sollte ein Ellok-AW Reisezugwagen umbauen?
Die Umbauten fanden in den AW Wittenberge (wurde weiter oben schon erwähnt) und später auch in Delitzsch (oder wurden da nur die Silberlinge umgebaut?) statt.

Re: Umbaukosten/ Notwendigkeit etc.

geschrieben von: maddinHB

Datum: 10.04.07 23:53

Das mit Dessau dachte ich, da viele Wagen LDX als HU-Ort im Raster tragen - klar, dass HU nicht gleich Umbau, aber deswegen war ich davon ausgegangen, dass man, vielleicht um Kapazitäten zu nutzen, dort auch Wagen umgebaut hatte. Sorry für die Fehleinschätzung.

Dass die Bpmbdzf aus Bom gefertigt wurden, wusste ich auch nicht. Dann mussten ja weitreichende Eingriffe gemacht worden sein, denn ich könnte mir vorstellen, dass die gesamte Bom-Flotte mit Sicherheit nicht auf 200km/h ausgerichtet war; eine solche Vmax wäre doch in der ehemaligen DDR nicht benötigt worden - meines Wissens zumindest nicht. In Hinblick darauf scheint es tatsächlich mehr ein Neubau unter Nutzung des Kastens als ein Umbau gewesen zu sein - Wahnsinn. Gab es auch Werke im Norden, die Wagen umgebaut haben? Wer ist denn heute für die Umbauten oder Redesigns zuständig? Bei den Silberlingen gibt es bekannterweise mehrere Hersteller, auch im Ausland, die verschiedene Konzept zum Redesign hatten. Baut Bremen eigentlich auch um bzw. hat das AW etwas mit Wagen zu tun, außer mit 218? Häufiger stehen im Abstellbereich direkt am Hbf. Wagen mit Radsätzen, was dies vermuten ließe...

Re: Umbaukosten/ Notwendigkeit etc.

geschrieben von: Marcel Zehl

Datum: 11.04.07 00:38

> Das mit Dessau dachte ich, da viele Wagen LDX als
> HU-Ort im Raster tragen
Hm.. hab ich noch nie gesehen. Sicher, dass du dich nicht verlesen hast, und LDL X meinst? Das wäre dann Delitzsch ;-)

> denn ich könnte mir
> vorstellen, dass die gesamte Bom-Flotte mit
> Sicherheit nicht auf 200km/h ausgerichtet war
Zu DR-Zeiten nicht. Aber man sollte hier wohl die Bomz 236 erwähnen, die mit Drehgestellen der Bauart GP 200 S-Mg augerüstet sind und 200 km/h fahren dürfen. Ebenso wurde beim Umbau zu Bim(d)z/Bimdzf m. W. außer dem Fensterband (12 statt bisher 11 Abteile), den Einstiegen (Klapptritt), den Übergangstüren und eben genannten Drehgestellen am Wagenkasten nichts geändert.
Die Am/ABom/Bom mit GP 200 sowie die BDomsb durften von vornherein 160 km/h fahren.

Dessau vs. Delitzsch ...

geschrieben von: maddinHB

Datum: 11.04.07 11:56

Oh Mann, da sollte ich mit meinen Binsenwahrheiten lieber hinterm Berg bleiben :-) Ein Buchstabe und schon sieht das Ganze wieder anders aus ... Da Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einiges mehr Ahnung hast als ich, wirst Du wohl Recht haben. Aber ich schaue mal bei Gelegenheit wieder drauf... Man lernt nie aus. Bin halt nur ein Interessierter und kein Versierter :-) Vielleicht ändert sich das noch.

Gab es Strecken auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, für die Wagen mit einer Vmax von 160km/h benötigt worden wären oder baute man die Wagen mit Zukunftsblick? Ich weiß, dass die (damals noch) BR212 im Prinzip eine 143 (nach heutiger Nummerierung) mit veränderter Getriebeübersetzung gewesen ist, jedoch trotzdessen nicht mehr als 140km/h laufen durfte (und wohl auch nicht lief - das große Plus der 143, nämlich das Anfahren, war mit der Übersetzungsveränderung natürlich passé). Erst nach der Wende wurde die 112.1 mit 160km/h-Zulassung in Hennigsdorf gebaut. Gab es Pläne von Seiten der DR, Lokomotiven und Strecken zu bauen bzw. anzupassen, um mit dem vorhandenen Wagenmaterial bis zu 160km/h fahren zu können, z.B. im Korridorverkehr oder innerostdeutsch?

Ich habe zwei Themen miteinander vermengt, aber jetzt wird's echt interessant. Wagen zu haben, die 160km/h fahren dürfen, aber keine Loks und Strecken, das ist doch seltsam...

Re: Dessau vs. Delitzsch ...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.04.07 16:52

Meines Wissens plante die DR, Mitte der achtziger Jahre ihre Hauptstrecken nach Berlin für 160 km/h auszubauen. Dazu wurden im Vorfeld schon Wagen mit GP 200-Drehgestellen, aber ohne Mg-Bremse, beschafft. Die Wende verhinderte jedoch die ergeizigen Pläne der DR und gingen im Programm VDE (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit) auf. Interessanterweise besaß die DR sogar 10 Wagen, die für 200 km/h zugelassen waren - die Komfortwagen, gebaut in Bautzen. Sie fuhren u.a. im Städteexpress zw. Rostock und Berlin von Jan.-Mai 86 (Quelle: Modelleisenbahner 11/2006) Warum die DR solche Wagen beschafft hat, weiß ich nicht, ich kann mir aber vorstellen, dass dies aus Prestigegeründen geschehen ist. Man wollte beweisen, dass auch die DR in der Lage ist, Wagen im InterCity-Standard herzustellen. Möglicherweise war es auch für den Export nach Westeuropa gedacht, da man in der DDR bekanntlich Devisen brauchte.
Auf Gerd Böhmers Hompage gibt es Bilder von den Komfortwagen:
[www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:04:11:16:55:07.
Railpeter schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn due Bybdzf mit Scheibenbremsen ausgerüstet
> werden würden, wäre das eine interessante Sache.

Geht jetzt los. Der erste sollte jetzt nach Ostern zum DG-Tausch einrücken. Wo, ob in Neumünster oder Wittenberge der Umbau stattfindet weis ich aber nicht.

> Wenn jemand mehr darüber weiß, würd ich mich über
> Infos freuen.

Ist hiermit ja erledigt. ;-)

--------------------------------------------------------------------------------------------
-Von den Bergen bis an die See, mit der Lok aus Halle P-
Verfasser leider unbekannt

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/43/3826543/1024_3132313665663032.jpg
Sachsen Paule schrieb:

> Geht jetzt los. Der erste sollte jetzt nach Ostern
> zum DG-Tausch einrücken. Wo, ob in Neumünster oder
> Wittenberge der Umbau stattfindet weis ich aber
> nicht.

Cool! Ist schon raus, ob die Wagen dabei nur in ihrem bisherigen Einsatzgebiet laufen oder vielleicht auch anderswo eingesetzt werden? *hoff*



Für mehr Niveau auf DSO!


[www.bahn-fuer-alle.de]


Alle von mir verfassten Beiträge geben ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Diese muss nicht identisch sein mit der des Unternehmens DB AG.

mögliche Einsätze

geschrieben von: maddinHB

Datum: 13.04.07 13:32

Ich denke, dass es noch nie so schwer gewesen ist, vorhersagen zu können, wo zur nächsten Fahrplanperiode welche Fahrzeuge laufen werden. Momentan ist z.B. "meine" Strecke, nämlich Rotenburg <-> Twistringen, fest in der Hand von 143, Silberlingen und Stw (s.o.). Keiner kann aber sagen, ob nicht schon vielleicht im Dezember auch bei uns ET 425 laufen werden, wie es gerüchteweise prognostiziert wird - tatsächlich gab es auch schon öffentliche, dh. für Fahrgäste zugängliche, Probefahrten im vergangenen Jahr. Bezüglich des Wechsels von lokbespannten Wagen auf Triebwagen wird immer mit der Aussage argumentiert, die Bahn verliere Einsatzstrecke und Kapazitäten würden frei. Vielleicht ist die Umrüstung des Bybdzf auch nur eine Eintagsfliege, wie die Modernisierung dieser einen 218 (dummer Vergleich, ich weiß). Es ist doch auch möglich, dass schon in zwei Jahren die Masse dieser Stw sonstwo stehen oder längst verkauft sind. Und die Tatsache, dass 571-4 gänzlich ohne Neulack und ohne Umrüstung auf Scheibenbremsen ist, m.E., auch beweiskräftig, denn es zeigt, dass auch kostengünstige HU durchgeführt werden können, auf teurere Umrüstungen/ Neubauten verzichtend.
Quintessenz: Ich denke, es ist sehr schwer, vorhersagen zu können, was passiert - ob Eintagsfliege, Laune eines AW, Notwendigkeit etc. Freuen würde es mich natürlich, wenn diese Wagen noch längere Zeit im Einsatz stehen und technisch auf den neuesten Stand gebracht werden.

Gruß, maddin
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -