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Moderatoren: allgäubahn - MWF

Was ist das für ein Wagen? (mB)

geschrieben von: 66 002

Datum: 12.08.06 23:29

Hallo!

Ich habe von einem Hobbykollegen folgendes Bild eines Bahndienstwagens erhalten, von dem weder er noch ich die Ursprungsbauart bzw. Herkunft erahnen können. Aufgenommen wurde der Wagen vermutlich 1974 in AW Hannover-Leinhausen.

http://img124.imageshack.us/img124/7070/packwagenwo3.jpg

Bekannt sind die Bdw-Nummern: 60 80 99-28 467-1, Gerätewagen 466, ex Hannover 8454
Soweit ich die Anschriften entziffern kann, steht da u.a. LüP 13,9m, Achsstand 8,5m. Das würde zu den Wagen der Donnerbüchsenbauarten passen, ebenso wie einige Baumerkmale (Fenster, Schiebetür).

Meine erste spontane Vermutung ging ja in Richtung "übelst umgebauter Cid-21 mit Postabteil -> CPostid-21/34", wahrscheinlich dürfte es aber ein unter Einfluß der Reichsbahnnormen gebauter Privatbahn-PwPosti sein?!?

Weiß evtl. jemand der Experten hier mehr zu dem Wagen? Vielen Dank schon mal!

Viele Grüße, Sven

Re: Was ist das für ein Wagen? (mB)

geschrieben von: wr4üe

Datum: 12.08.06 23:54

Die OHE hatte solche Wagen.

Gruß
Will

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Re: Was ist das für ein Wagen? (mB)

geschrieben von: 66 002

Datum: 13.08.06 09:49

Laut der Wagenliste im Kenning-Buch über die OHE paßt der Wagen nicht zu denen. Der einzige Wagen mit 13,9m LüP und 8,5m Achsstand war ein ex-DB-Bahndienst-Ci-28 mit der Nummer OHE 0118.

Viele Grüße, Sven

Des Rätsels Lösung

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 13.08.06 10:20

Hallo 66 002,

> Meine erste spontane Vermutung ging ja in Richtung
> "übelst umgebauter Cid-21 mit Postabteil ->
> CPostid-21/34", wahrscheinlich dürfte es aber ein
> unter Einfluß der Reichsbahnnormen gebauter
> Privatbahn-PwPosti sein?!?

Mit Deiner zweiten Vermutung hast Du ganz gut gelegen. Der CPostid-21/34 scheidet meiner Ansicht nach auch deswegen aus, weil der Abstand von Wagenende bis zu der Posttür zu klein zu sein scheint.

Aber die Unterlagen der DB geben als ehemalige Reisezugwagen-Nummer die 102004 an. Laut Diener handelte es sich bei den 102004 bis 102007 um PwPosti von der Prignitzer Eisenbahn. Das Baujahr 1922 paßt vom "Design" (insbesondere der Fenster) ganz gut zu den alten Di-21.

Ansonsten ist der Wagen später noch zum Werkstattwagen 636 umgezeichnet worden.


Grüße vom Dienstfzler



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:08:13:10:21:52.

Re: Des Rätsels Lösung

geschrieben von: Isartalbahner

Datum: 13.08.06 11:34

Moin die Herrschaften,

mit Baujahr 22 ist er ja relativ modern (Stahlbauart), ersichtlich am fehlenden Sprengwerk und der Nietung der Seitenwandbleche an den Seitenwandsäulen.
Würde sagen, Design eher der BA Di-26 oder 27 entsprechend.

Schönen Sonntag!
Gruss Isartalbahner

Re: Des Rätsels Lösung

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 13.08.06 11:43

Isartalbahner, Du alter Haarspalter!!! :-)))))))

Alle (Di-21, -26, -27) haben übrigens kein Sprengwerk. Ich bezog das auch mehr auf das äußere Erscheinungsbild, insbesondere die Ausrundung der oberen Ecken der Fensteröffnungen...

Grüße vom Dienstfzler

Re: Des Rätsels Lösung

geschrieben von: 66 002

Datum: 13.08.06 12:07

Hallo Dienstfzler!

Erst mal danke für die Identifizierung des Wagens!

Kleine Anmerkung noch wegen den Di-21 / Cid-21(a): Diese hatten tatsächlich ein Sprengwerk! Von den 21er Bauarten besaßen nur die in großen Stückzahlen gebauten Cid-21 / 21a / 21b ein Sprengwerk. Die restlichen Bauarten, von denen nur je ein paar Erprobungswagen gebaut wurden, hatten keines (z.B. Bi-21, BCi-21, Ci-21...).

Viele Grüße, Sven

Re: Des Rätsels Lösung

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 13.08.06 12:16

Hallo 66 002,

das mit dem Sprengwerk stimmt nur teilweise (Tippfehler von Dir?)! Ich hatte gerade den Deppmeyer zur Hand genommen und nur die Skizze und das Bild des Di-21b angesehen. Der hatte im Gegensatz zu den Di-21, -21a und -21c kein Sprengwerk. Das Sprengwerk konnte wohl entfallen, weil der Di-21b schon zu den "eisernen Bauarten" gehört, während die anderen Wagen noch "Holzbauart" waren.

Grüße vom Dienstfzler

Re: Des Rätsels Lösung

geschrieben von: 66 002

Datum: 13.08.06 12:22

Hallo,

stimmt, mit dem 21b war ich mir nicht so ganz sicher. Auf meiner Seite habe ich nur ein Bild eines Di-21b, dessen Nummer 81754 ja zweifelsfrei zu den 21b gehört. Dieser Wagen besitzt ein Sprengwerk.
Allerdings ist die Nummer 81754 eine Zweitbesetzung, so daß der Wagen dann vermutlich noch ein Di-21(a) ist, dessen Ursprungsnummer unbekannt ist.

Viele Grüße, Sven

Haarspalterei?

geschrieben von: Isartalbahner

Datum: 13.08.06 14:49

...die kam ja erst nach mir ;-))))

Hallo Sven, hallo Wolfgang,

mittlerweile habt ihr´s ja erkannt, dass genau zwischen Cid-21 a und b der Sprung von der Holzbauart zur Stahlbauart war.

Sven, beim 81 754 (im SEH) dürfte im Lauf der Zeit das passiert sein, was Hermann Hoyer schon oft moniert hat: der sorglosen Umgang bei Zweitbesetzungen. Anders ist diese zur Bauart nicht passende Nummer nicht zu erklären.

@Sven:
den Fotos auf Deiner HP ist noch was zu entnehmen: bei Wagen, die nach dem Krieg bei der DR verblieben, wurden die Seitenwände (auch Fenster) erheblich umgebaut. Auf Grund der beim Cid-21a nicht üblichen Brüstungsleiste dürften beide Wandteile (oben wie unten) seperat gefertigt worden sein.
Interessanterweise wurde bei Wagen, die bei der DB verblieben, nachträglich keine Brüstungsleisten angebaut.

Schöne Grüsse
Isartalbahner

Re: Haarspalterei?

geschrieben von: 66 002

Datum: 13.08.06 15:01

Hallo!

Das mit den Zweitbesetzungen bei der DR ist auch so eine Sache... beim Heilbronner Wagen paßt die Nummer aber wenigstens noch in den Bereich Cid-21 (unabhängig von der Unterteilung a, b, c) *ggg*. Es soll auch Fälle gegeben haben, wo Donnerbüchsen oder Privatbahnwagen ähnlicher Bauart Nummern aus Länderbahnwagenserien erhalten haben...

Ich denke mal, die neu gefertigten Seitenwandbleche bei den Cid-21 wurden ähnlich wie die der späteren Bauarten (vom Cid-26/27 aufwärts) in zwei Teilen hergestellt, wodurch die Brüstungsleiste notwendig wurde. So entstanden dann auch Fensterteilungen, die denen der Ci-28 sehr ähnlich sind (2x 3 Fenster, ohne Abortfenster), unabhängig von der Ursprungsbauart des Wagens.

Viele Grüße, Sven

Re: Was ist das für ein Wagen? (mB)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.08.06 09:50

Laßt mit den Isarthaler in Ruhe, wenn er nicht mehr ist, wenn kann ich dann noch derblecken ? :-)))

Also, machen wir´s kurz: Die gesuchte WagenNr lautet: 102002 Sch - Bj 1922 Görlitz; war ein PwPosti aus Mecklenburg (MFWE 43); bei der DB im Sept. 1967 ausgemustert.
Schürzenwagen.

Einspruch, Euer Ehren...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 14.08.06 10:08

Hallo Schürzenwagen,

> Also, machen wir´s kurz: Die gesuchte WagenNr
> lautet: 102002 Sch - Bj 1922 Görlitz; war ein
> PwPosti aus Mecklenburg (MFWE 43); bei der DB im
> Sept. 1967 ausgemustert.

Da kann nicht stimmen, weil die Bahndienstwagen der Reisezugwagenbauart erst nach 1970 umgezeichnet wurden. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, hat der Wagen eine UIC-Nummer! Diese dürfte er Deinem Ausmusterungsdatum zur Folge gar nicht mehr bekommen haben.

Grüße vom Dienstfzler



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:08:14:10:08:48.

Re: Einspruch, Euer Ehren...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.08.06 12:47

Wer sagt das? - Der Wagen wurde im September 1967 ausgemustert, da beisst die Maus keinen Faden ab. - Wann er aber als Bdwg abgesetzt wurde, entzieht sich ( noch ) meiner Kenntnis ..... :-)

Mea culpa...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 14.08.06 13:24

Hallo Schürzenwagen,

ich bitte um Entschuldigung, ich habe das Datum auf den Dienstwagen bezogen, aber Du meintest das Vorbild.

Trotzdem bin ich mit der "102002" nicht einverstanden. Laut Bestandszetteln war es der ehemalige 102004. Wie bekommen wir diese Diskrepanz aus der Welt?

Und im übrigen sagt die Dienersche Umzeichnungsliste, daß es sich um Wagen der Prignitzer Eisenbahn und nicht der MFWE handelte. Wer hat da nun recht?


Grüße vom Dienstfzler

Re: Mea culpa...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.08.06 16:39

Also,
ich habe recht, wenn es der 102002 war; war es der 102004 ex PE 15, dann hast Du recht. (+06.1961) Wer war der Hersteller?
Schürzenwagen.

Re: Mea culpa...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 14.08.06 16:58

Interessant, dann gibt es zu der Dienerschen Umzeichnungsliste also auch neue Erkenntnisse. Worauf kann man sich denn heutzutage noch verlassen? Wo bleibt die überarbeitete 4. Auflage?

Hersteller kann ich erst zu hause nachsehen. Mehr dazu in einer Stunde.

Grüße vom Dienstfzler

"Rätsel" war schon gelöst...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 14.08.06 18:32

So, jetzt sind zwar schon eineinhalb Stunden vorbei, aber lieber spät als nie...

In den Bestandszetteln des Nürnberger Archivs ist für den Hannover 8454 als Ursprungsfahrzeug ein Pw 102004 mit Zugangsjahr 1961 vermerkt. Baujahr und Herstellerangabe fehlen. Da der Zugang aber 1961 erfolgt sein soll, fällt der 102002 mit Ausmusterung 9.67 wohl aus. Dankenswerterweise hast Du ja schon das Ausmusterungsdatum für den 102004 angegeben (+ 06.61), das sich mit dem Zugangsjahr deckt.

Ich würde sagen: Problem gelöst - Wagen identifiziert.

Grüße vom Dienstfzler

Problem gelöst...

geschrieben von: Isartalbahner

Datum: 15.08.06 01:41

...und der Isartalbahner schaut staunend zu!

Aber, es gibt ja schon wieder was für die "Älteren", schaut mal weiter oben nach beim Thema "Gesellschaftswagen in Pasing 1981", da hab ich auch nur Eingrenzungsvermutungen reingehackt.

Auflösung erwünscht ;-)))

Grüsse aus dem sch****kalten Isartal
der Selbige

Re: Problem gelöst...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 15.08.06 07:50

Moin, moin!

> Aber, es gibt ja schon wieder was für die
> "Älteren",

Ab wann fängt denn bei Dir "älter" an?

Grüße vom Dienstfzler

Die Älteren...

geschrieben von: Isartalbahner

Datum: 15.08.06 11:43

...sind aus meiner Bj50-Sicht diejenigen, die

- bei Unterhaltungen der Altvorderen die Ohren gespitzt haben, Grossvater sei Dank
- viel Taschengeld in damalige Bahnsteigkarten versenkt haben
- mit Krakelschrift alles notiert haben, was zu sehen war
- und mit der ersten Klacksknipse kilometerweise Filme zugemüllt haben

und sich heute wundern, dass zwischen viel Murx auch was Brauchbares auftaucht.

Mehr sog i ned, weil sich der Sürzenwagen eh schon wieder einen runterkräht ;-)))

Servus vom Isartalbahner

Re: Die Älteren...

geschrieben von: Dienstfzler

Datum: 15.08.06 11:59

Hallo Isartalbahner,

nun gut, dann bin ich ja noch "Anfänger" - aber ich habe mittlerweile einige entscheidende Quellen gefunden. Ich kenne die Wagen nur aus der Statistik und bin deshalb immer froh über die Fotos. Anderen geht es offenbar gerade umgekehrt...

Grüße vom Dienstfzler