Ahoj,
und wieder die Links für die später zugestiegenen:
Teil 1: Prolog in Jedlova und Etappe 1: Prag und Velim
Teil 2: Budweis
Teil 3: Pilsen und Prag
Teil 4: Wieder nach Pilsen
Teil 5: In und um Pilsen
Teil 6: Sonnenglück an der KBS 120
Zu zweit ging es am 27.8. nochmal die letzten Tage des Jizdenka na leto ausnutzend in den Süden der Tschechischen Republik. Ich glaube, ich hab dieses Mal wieder den EC gewählt, ein bisschen Ausschlafen war mir das wert. In Decin hl.n. traf ich dann auf Philipp und gemeinsam fuhren wir mal auf der anderen Elbseite nach Usti n.L.-Strekov. Gefährt war dabei unter Oberleitung dennoch ein RegioNova. Es drückte etwas die Sonne und erlaubte in Strekov sogar ein paar Sonnenbilder:
Zwei private Kofferradios standen auch herum.
Die Fahrdienstleiterin gibt einen Abfahrauftrag gen Usti n.L.-Zapad.
Nun ging es an der Elbe entlang, den Namen des Umsteigebahnhofs hab ich mir gerade nicht gemerkt, auf jeden Fall waren wir dann einmal mit Plechac und einer Garnitur Görlitzer Dosto + Bautzner Halbgepäckwagen unterwegs und erreichten Jihlava. Das Wetter war die Fahrt über eher durchwachsen, die Züge unterschiedlich stark gefüllt. In einem Rychlik erinnerte das Innendesign der Wagen sehr an die Interregiophase.
Jihlava hat einen kleinen Obusbetrieb, hier ist gerade großes Treffen am Bahnhof.
Die Ausstiegshaltestelle befindet sich direkt vor dem Eingang des Empfangsgebäudes.
Es zeigte sich langsam auch mehr Blau am Himmel, wenn es auch die Sonne zum halbstündig verspäteten Schnellzug aus Pilsen nach Brünn noch nicht wieder raus schaffte.
In Trebec sind wir dann raus, hier wurde gerade groß auf dem Bahnhofsvorplatz an einem Kreisel und Parkplätzen sowie Bushaltestellen gebaut, wohl auch als Teil einer Entlastungsstraße, wenn ich mir das richtig gemerkt habe. Noch waren die Wolken da, kurz zuvor sind wir im Zug immerhin auch auf den schönen Blick vom Viadukt auf die Stadt aufmerksam gemacht worden, die sich durchs Tal wieder den anderen Hang hinaufzieht.
Ein Tausendfüßler mit Trafo war ebenfalls abgestellt.
Fürs erste Bild sind wir dann vor Richtung Einfahrsignal, dort gab es eine schöne Reihe Pappeln. Und wie prognostiziert kam pünktlich vor dem ersten Zug die Sonne raus. 854 207 gibt sich die Ehre.
Mit dem Gegenzug hatte ich dann im Gegensatz zu Philipp, der näher am Bahnhof stehen blieb, noch einmal Wolkenpech. Die nachfolgend entstandenen Bilder sollten aber dafür entschädigen. Wir wechselten an die bekannte Ausfahrt von Namest nad Oslavou, um die drei nachmittäglich dort passend im Licht vorbeikommenden lokbespannten Garnituren auf unsere Chips zu bannen.
Den Auftakt machte die blitzblankeste 754 012 mit ihren Mitteleinstiegswagen.
Mit dem verspäteten R 665 rollte 75 719 in Najbrt II und interessanter Wagenschlange aus Bautznern und neuesten Fahrzeugen hinab.
Mit dem Gegenzug R 660 nach Budweis dieselte 754 018 die Steigung hinauf.
Die nächsten Farbvarianten brachte 750 704 mit ihrer Höckergarnitur aus Bautzern und Görlitzern ins Spiel. Zufrieden kehrten wir alsbald zum Bahnhof zurück, wo aufgrund der langen Schatten nichts mehr Sinnvolles möglich war außer einem letzten Bild unseres Zuges nach Brünn:
In Brünn stapften wir dann zum Hostel und verpassten es natürlich erstmal, der Eingang war einfach zu unscheinbar. Dort im Brünner Zentrum war es jedoch sehr angenehm, zum Abendessen sind wir dann noch in eine Kneipe in der näheren Umgebung.
Wir brachen am zweiten Tag schon früh am Morgen auf, denn wir wollten bei gut angekündigtem Wetter weiter dem Brünner Brillenbombast fröhnen. Auf dem Weg zum Bahnhof wurden noch ein paar Straßenbahnen mitgenommen wie diese hier auf dem Platz der Freiheit (Namesti Svobody).
Die Vielfalt, gerade auch an modernen und modernisierten Typen, die wir während der gerade einmal 5-10 Minuten auf dem Bahnhofsvorplatz erlebten, war schon beeindruckend. Ich wüsste nicht, wo man sowas in Deutschland noch erleben kann.
Hinter unserer neuen Lieblingsbrille, der 754 012, ging es wieder gen Westen, schön in Kunstlederoptik.
In Okrisky sind wir raus, wie man sieht, auch eine Schulklasse. Das gab uns dann auch nochmal etwas Zeit, weiter nach vorne zu sprinten.
Philipp erklomm den Skl-Beiwagen, davon hab ich ihn digital wieder verbannt. Nach dem Sprint war das mit dem Auslösen vor dem Dach des Bahnwärterhäuschens wohl leider nicht mehr drin. Der Bahnhof mit EG in Insellage bietet ein schönes Umfeld, wenn auch leider fast alle Züge den Tag über auf der einen Seite fahren, sonst ergäben sich nochmal andere Motive. Der nächste Regionova aus Znaim (Znojmo) fiel noch einer Fotowolke zum Opfer, der Lokbespannte zum Glück nicht:
R 666 Vaigar wurde von einem Schwellenstapel aus beobachtet, so dass sich die Reihe Eaos auch nicht ganz ausblenden ließ.
Die Ausfahrt Richtung Brünn macht einen 90°-Schwenk, so dass sich auch für Züge der Gegenrichtung zur Mittagszeit eine Ansicht mit Frontlicht ergibt.
„Ein typisches Heizermotiv!“, meinte Philipp nach eigener Aussage nicht mal abwertend ;-) 814 067 begibt sich wieder auf den Weg nach Znaim. Die Stadt stand eigentlich auch auf meiner Liste, Bauarbeiten zur österreichischen Grenze hin verübelten aber einen fotografisch lohnenswerten Besuch in der Heimatstadt meiner Großeltern mütterlichseits. Somit bleibt das auf der Liste für den nächsten Sommer, denn der Viadukt macht schön was her: [
www.drehscheibe-online.de]
Wir wechselten nach Krahulov und hatten wieder „unsere“ Lok am Zug, das musste natürlich noch schnell dokumentiert werden.
Ja, korrekt, hier ist kein Zug zu sehen. Kam auch keiner in der Zeit vorbei, die wir da warteten, obwohl wir mind. 15 Minuten über den Plan warteten, schön im Mast hockend, nachdem wir zuvor unten etwas gerodet hatten. Das erste von zwei Malen bei den Tschechientouren, dass wir eine Stelle rodeten und dann dafür mit Nicht(rechtzeitig)erscheinen des Zuges bestraft wurden. Wir hetzten zum Bahnhof zurück, wo dann erwartungsgemäß die verlegte Kreuzung unseres Motivzuges mit unserem Zug weiter gen Jihlava stattfand. So lange, wie es noch dauerte, bis sich unser Zug (mit Verspätung) wieder in Bewegung setzte, hätte es auch noch zu einem Bild im Bahnhofsbereich gelangt, aber der Schaffner achtete darauf, dass alle im Zug waren.
In Bitovcice ergab sich ein schöner Blick ins Tal auf den regionalen Busverkehr. Der Verkehr auf den Schienen lief irgendwie, bei den Schnellzügen zwischen Pilsen und Brünn war der Wurm drin, das übertrug sich auf natürlich auch auf die kürzer laufenden Os. Infos hatten wir keine, wir konnten nur warten und hoffen, dass das Kreuzungsregime doch so beibehalten würde, dass wir nach unserem Bild noch unseren Zug bekommen würden.
750 709 brachte R 662 Petr Vok nach Jihlava. Wieder nach einiger Warterei in der Sonne, schön im Gras sitzend, hatte sich gerade ein weißer Pickup o.ä. mit weißem Planenanhänger über den Bahnübergang gequält und war auf den Feldweg eingebogen, als der Bahnübergang sein typisch tschechisches Bimmeln begann. Da lagen unsere Nerven natürlich blank, das Wunschmotiv mit so einer Karre versaut. Doch er fuhr noch rechtzeitig aus dem Bildausschnitt bis R 665 Jakub Kcrin mit 750 710 die Bühne betrat:
Wir sind dann zurück zum Haltepunkt und hofften mal, dass als nächstes „unser“ Os auftauchen möge, um nochmal was in Trebic machen zu können. Meine Motivrechnung mit der Pappelreihe in „richtiger“ Richtung war ja noch offen, Philipp wollte mal das Viadukt ausprobieren, auch wenn man leider mangels passendem Standort nicht den schönen Stadtblick, den man vom selbigen aus hat, mit draufbekommt. An unserem Os gab es noch die nächste Farbvariante, die ich noch nicht hatte:
Gibt´s in Deutschland auch nicht mehr (häufig?): Haltepunkt über den Bahnübergang hinweg.
In Trebic trennten sich dann wieder unsere Wege, den halbstündigen Aufenthalt unserer Garnitur dort, die dann unter anderer Zugnummer weiterfährt, wollten wir schön zum Fuzzen eines Gegenzuges nutzen. Das war machbar, wenn auch mit etwas sportlicher Einlage. An der Ausfahrt war ich dann nicht der einzige, ein tschechischer Jufu hielt das Ganze auch filmisch für die Nachwelt fest:
Zwischendurch war beim Warten (und bei Schatten) auch noch ein Kofferradioduo gen Bahnhof gefahren, bei der Abfahrt sollte sich bei einem Blick aus dem Fenster dokumentieren lassen, wie sie gerade den entladenen Tausendfüßler abholten:
Der Trafo stand schon ein paar Meter weiter auf einem Tieflader zum Weitertransport bereit, die Kräne wurden gerade wieder fahrbereit gemacht.
In Studenec konnte bei der Kreuzung aus dem Fenster heraus nochmal eine weitere Farbvariante in Form von 754 049 vor dem komplett vernajbrten Höckerzug erwischt werden.
Wir fuhren bis Troubsko, einem Haltepunkt am zweigleisigen Abschnitt zwischen Brünn und Strelice, wo eine weitere Strecke gen Süden abzweigt. Hier geht es ganz gut den Berg hoch, schön im Abendlicht. Durch die überlagerten Takte ist der Verkehr auch etwas dichter. Angekommen an der Stelle war nochmal etwas roden angesagt, vom Feldherrnhügel ergab sich ein guter Blick auf die Brünner Wohnblöcke:
Bei der Linie nach Miroslav kamen gemischte Doppel zum Einsatz, von etwas weiter unten betrachtet:
Nunja, „es ist halt nicht mehr Juno“ wie vor Jahren schon ein nicht ganz unbekannter Fuzzy aus meinem Heimatort meinte und so küsste die Sonne den Horizont zwei Minuten vor Eintreffen der letzten Brille des Tages für uns. Am Haltepunkt stand uns noch etwas Wartezeit bevor, in Brünn gab´s noch etwas Abendessen, nach dem langen Tag dann aber auch nicht viel mehr.
Ich bin am nächsten Morgen wieder früh raus, denn eigentlich wollte ich mich mit jemand zur Besprechung in Dresden treffen. So wählte ich den EC 378 zur Heimreise aus.
Mit einer ZSSK-362 erreicht der EC im Morgensonnenschein den Bahnsteig mit seiner urtümlichen Bedachung.
Tja, mit Besprechung wurde es dann doch nix, so war ich nur früher daheim, hätte ich mir also sparen können. Nach dem vorangegangenen Tag war aber der Ärger darüber auch nicht allzu groß.
Das Kapitel Böhmen, Bier und Bahn wäre damit für dieses Jahr (wohl) abgeschlossen, wenn man von einer Nachtzugfahrt durch Tschechien hindurch absieht, so dass als nächstes dann ein großes Land weiter im Osten ansteht. Das kann aber nochmal etwas dauern, da ist noch etwas Vorbereitung nötig.
In diesem Sinne, na swidanie, do vstretschi,
Hannes