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Hallo!


Der vorhergehende Reportageteil:
Dampf in Bosnien 2010 - 13: Fotogüterzug - 33-504 auf Staatsbahngleisen (50 B.)

[www.mstsforum.info]


Wir befinden uns am Nachmittag des 8. 4. 2010 in Zivinice, wo wir vor einiger Zeit mit der 33-504 und unserem Fotozug angekommen waren. Nun warteten wir auf die 62er der Mine Djurdjevik, welche den Zug auf der Anschlussstrecke ziehen sollte. Mittlerweile hatten uns Nachrichten aus Djurdjevik erreicht, welche besagten, dass die 62er mit Luftpumpenproblemen zu kämpfen hatte.

Es bestand also reichlich Zeit, Portraits (mit) der 33er zu machen. Hier ein Vergleich der letzten beiden Fünfkuppler-Giganten-Baureihen in Plandiensten weltweit:
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Doch ansonsten ging die Wartezeit weiter, während derer ich mir einen Burek in der Stadt als provisorisches Mittagessen holte. Um die Sache noch spannender zu machen, schwanden bei der 33er langsam die Vorräte, denn sie hatte den Tag schlauerweise schon nicht voll beladen begonnen. Letztendlich endete die Sache doch glimpflich, sie schaffte es gerade noch und ohne Schaden nach Bukinje.
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Nach fast zwei Stunden rollte endlich 62-111 (Djuro Djakovic Bj. 1956) heran, an der Luftpumpe musste aber noch immer gearbeitet werden.
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Die Positionen der Loks wurden getauscht.
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Die 33-504 machte sich bald auf den Weg nach Hause, an den Anblick der 62er waren die Bewohner von Zivinice schon gewöhnt, denn diese kam hier planmäßig ein paar Mal die Woche vorbei. Allerdings nur, wenn die Mine Djurdjevik auch in Betrieb war, dies sollte bis Ende April 2010 nicht der Fall sein.
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Darum führten wir auch den Fotozug weiter, hier bei einem vergeblichen Anfahrtversuch mit nicht gelöster Bremse.
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Doch letztendlich klappte es doch, mit dem Bus waren wir zur bekannten Ortsdurchfahrt Zivinice vorgefahren.
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Dank Schritttempo, in dem sich der stampfende, vom Betrieb geschwärzte Dinosaurier den Berg hinaufplagte, ging sich eine Verfolgung zu Fuss locker aus.
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Danach bestiegen wir wieder den Zug bis zu einer weiteren Fotostelle im Tal der Gostelja.
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Die letzte Fotoanfahrt im letzten Licht des Tages neben Frühlingsblüten.
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Im Zug fuhren wir den Rest der 5 km langen Strecke zur Mine, bei der verspäteten Ankunft war die Sonne schon im Tal verschwunden.
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Die Umfrage, ob wir hier noch zu einer Nachtfotosession zurückkehren wollten, wurde nach dem schlauchenden Tag mit großer Mehrheit negativ beschieden. Aber der nächste Morgen sollte wieder herrlich werden, mehr davon in einem der nächsten Teile.
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Nun will ich mich lieber auf die diversen Staatsbahnübergabebahnhöfe der Minenbahnen konzentrieren:
In Ljubace, auf halbem Weg zwischen Zivinice und Bosanska Poljana gelegen, mündete die Anschlussbahn aus Dubrave ein. ZFBH Züge nach Banovici liessen hier einen Teil der Leerwagen stehen oder nahmen auf der Rückfahrt volle auf, Personenverkehr gab es keinen mehr.
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Der Triebfahrzeugführer der ZFBH 661-323 (GM A2465 / Baujahr 1970) übernahm am Nachmittag des 6. 4. 2010 (vormittags hatten wir die Werkstätte Bukinje besucht) gerade die neuen Befehle für die Weiterfahrt nach Banovici. Im Westen kündigte sich bereits das Schönwetter der nächsten Tage an.
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Mit dem Weichenschlüssel musste die Ausfahrt vom Weichenwärter gestellt werden.
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Grummelnd setzte sich die GM mit der langen Schlange zweiachsiger Leerwagen in Bewegung, nur wenige blieben diesmal für Dubrave zurück.
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Nicht einmal 10 Minuten später kündigte sich schon 33-236 (Henschel 28142 / ex DB 52 817 / Bj. 1944, 1952 von der DB zur JZ gekommen) als Lz von der Mine Dubrave an.
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Mit einem Zug an der Zigarette wurde sie in Empfang genommen.
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33-236 und das sehr stille Örtchen von Ljubace.
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Ein dringender Auftrag.
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Wie immer in Bosnien: wenn es schnell gehen muss, geht es auch schnell. Ausfahrt nach nur 3 Minuten Wendezeit.
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Blick Richtung Dubrave: die Anschlussbahn ging hier kerzengerade nach Osten weiter, die ZFBH-Strecke nach Banovici drehte um 90° nach Süden. Wenn wir uns der Mine genauer widmen, werden wir auch wieder nach Ljubace zurückkehren.
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Neben Tuzla die größte Stadt in der Gegend war Lukavac, hier gab es Anschlüsse zu gleich mehreren Industrieanlagen, unter anderem zur Kokerei Global Ispat Koksna Industrija, zu der auch die Lastseilbahn über den See Modrac führte, die ich schon in einer früheren Reportage gezeigt habe. Die Kokerei verfügte über ältere Dieselverschublokomotiven, auch belgische Vierkuppler-Tenderloks, letztere waren aber abgestellt.
Am wichtigsten für uns waren der Tagebau Sikulje, auch mit einer 33er im Einsatz (eigener Reportageteil), und die Sodafabrik Lukavac, welche die seltenen Übergaben mit einer 62er fuhr.
Die Staatsbahnstrecke führte von Tuzla über Bosanska Poljana nach Doboj und wurde mit 661ern, sowie im Personenverkehr mit ehemaligen slowenischen FIAT-Triebwagen der ZRS (Eisenbahnen der Republika Srpska) bedient.
Ein Fiat Zastava begrüßte uns am 7. 4. 2010 beim Hauptbahnhof, es gab auch noch eine Station "Lukavac Stadt" näher zum Zentrum.
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661-307 hatte einen monströsen Zug am Haken gehabt, welcher hier geteilt wurde.
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Wie immer eine nette Abwechslung: die ex-Bundesbusse von ROAD.
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Die schrägen Lüfter lassen die bei den ZFBH und ZRS verbreitete 661-300er Serie von 1970 besonders "gemein" aussehen.
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Blick dem Richtung Osten ausfahrenden Zug nach.
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Bei der Ostausfahrt hatte auch dieser Bestattungsunternehmer seinen Sitz, mit einigen interessanten Modellen alter europäischer Leichenwagen.
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Mehr interessanter Verkehr auf der Strasse gleich daneben.
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Anleitung zum Heustadelbauen - im Hintergrund rollte schon der Dampfzug heran...
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Da legte auch der Bauer ein kurze Pause ein:
62-638 (Djuro Djakovic #638 / Baujahr 1955) des Sodawerks Lukavica schob eine kurze Fuhre vorbei - böse Zungen unter den anwesenden Kollegen verglichen das Züglein mit einem dampfgetriebenen Plastikspielzeug für das weibliche Geschlecht... ;-)
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Die Fuhren waren nach dem wirtschaftlichen Niedergang des Sodawerks leider selten geworden, der Waggon wurde zum Sparen von Rangiermanövern geschoben.
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Aus einer im Krieg zerstörten Schule heraus, welche in diem Zustand erhalten und offensichtlich regelmäßig von sprayenden Jugendlichen besucht wurde, konnte die Rückfahrt des Lokzugs festgehalten werden.
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Kurz darauf kam eine der Dieselloks der Kokerei an.
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Einer der wenigen Orte der Reise, an dem es mir, als halber Bosnier, doch sehr schwerfiel zu bleiben.
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Laut dröhnende Ausfahrt des Zuges Richtung Kokerei.
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Noch lauter ging es am 9. 4. 2010 mit GM-Dröhnen durch einen Garten an der Westausfahrt Richtung Doboj zu.
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GM-Donner, ein Fotograf, ... was die netten Leute sonst noch beim Mittagessen stören konnte, ist im nächsten Teil zu sehen! :-)
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Um Nachmittag des 9.4. erreichte ex-SZ 813/814-039 Doboj - Tuzla der ZRS Lukavac.
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Und fuhr auf die Minute pünktlich um 17:32 wieder in die Gegenrichtung - links ist das Anschlussgleis zum Tagebau Sikulje zu sehen, mehr darüber im nächsten Teil!
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lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
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Moin Moin,

vielen Dank für einen weiteren, exqusiten Bilderbogen. So habe ich mich tatsächlich noch für kein "Lieblingsbild" dieser Serie entscheiden können...

Beneidenswert scheinen die für Aussenstehende wirklich noch idyllisch wirkenden "Eisenbahninfrastrukturverhältnisse" in diesem Land.:-)


Viele Grüsse


Michael Böttcher
Moin Roni,

zu den anderen Teilen hatte ich noch nichts geschrieben, was nicht heißen soll, dass ich sie nicht Bild für Bild genossen hätte.

Heute ist es aber mal wieder an der Zeit sich dafür zu bedanken, dass du uns an diesen Bildern teilhaben lässt. Neben deinen gewohnt qualitativ hochwertigen Bildern gefällt mir am meisten, dass du dich nicht nur auf die Eisenbahn konzentrierst sondern auch Land und Leute lebendig abbildest. Ganz großes Kino.


Carsten

https://up.picr.de/47251398ap.jpg

Meine Bilder in der DSO-Galerie

DSO-Galerie

Hvala! (o.w.T)

geschrieben von: JensH

Datum: 05.12.10 14:13

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Moin!

Wie immer sehr gut.

Bei den Leichenwagen gibt´s zu ergänzen, dass der linke ein Lady Niva ist. So eine Art Stretch-Limo ...

Kreativ auch die Namen der örtlichen Busunternehmen: Road und Hazard ...

Danke euch! :-)

geschrieben von: Roni

Datum: 06.12.10 09:18

Hallo!

Ja, Lada, Citroen und Volvo, leider habe ich sie nicht von vorne fotografiert...

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
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Wieder herrliche Impressionen!

> Hier ein Vergleich der letzten beiden Fünfkuppler-Giganten-Baureihen in Plandiensten weltweit:
Es werden leider immer weniger. In Meijiaping gab es im November keine QJ mehr im Einsatz zu sehen :-(

Viele Grüße

Florian