Rheinmain schrieb:
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> Die Wirtschaftswoche greift diesmal das Thema Strafzahlungen aus der Sicht der DB auf und listet
> einige Beispiele dazu aus dem SPNV auf. Dabei vernachlässigen die aber, dass der geplante
> bessere Unterhalt der Infrastruktur auch den Wettbewerbern zu Gute kommt.
> [www.wiwo.de]
> ...

Servus,

das Thema "Strafzahlungen im Nahverkehr" kam heute auch im Radio. Ein nicht unbedeutenden Teil der Strafzahlungen wurde wohl durch den Streik der GdL im letzten Jahr verursacht. Man mag zur GdL stehen wie man will, aber der Sinn eines Streikes ist nun mal, den Arbeitgeber durch einen wirtschaftlichen Schaden zum Eingehen auf die eigenen Forderungen zu motivieren. Mit "Bitte, Bitte" ist da nicht viel zu erreichen, das belegen langjährige Erfahrungen. Und jeder hier weiß, das die GdL zur Durchsetzung ihrer Forderungen auch die "Dritten" bestreikt.

Zum Thema "besserer Unterhalt der Infrastruktur". Natürlich hilft dies auch Dritten, aber es hilft auch DB Netz selber. Wenn auf der Strecke nichts mehr fährt, haben sie keine Einnahmen aus Trassengebühren, aber weiterhin die vollen Kosten. Oder glaubst Du etwa das ein Fdl für drei Stunden nach Hause geschickt wird, bis der Baum weggeräumt ist? Und wenn THW oder die Feuerwehr ausrückt um ein paar umgekrachte Bäume aus dem Gleis zu holen, schicken die mittlerweile hinterher eine Rechnung.

Ich wohne in einer Region wo je nach Strecke entweder DB Regio oder "private" den SPNV fahren. Die Privaten können gegenüber DB Netz ganz anders auftreten, weil sie keiner Konzerndisziplin unterliegen. Da agieren die Privaten ganz anders. Bei infrastrukturbedingten Zugausfällen (Baum im Gleis) wird nicht nur die Trasse nicht bezahlt. Da wird auch gleich als Schadensersatz das entgangene Bestellerentgelt eingefordert. Auf einem Teil des Netzes war der Bewuchs lange Zeit im Lichtraum-Profil und zerkratzte den Lack der Neufahrzeuge. Den Neulack hat nicht das EVU bezahlt, sondern das EIU!

Insofern bekommt DB Regio jetzt das, was die Privaten schon längst bekommen.