Grüß Gott!
Kürzlich zeigte Onkel Wom Aufnahmen aus dem Tal der Fränkischen Saale (
V100-Herbst im Frühling an der Fränkischen Saale;
Mit dem Desiro durchs Fränkische Saaletal). Sie riefen in mir erneut den Wunsch, doch mal wieder an dieser noch immer sehenswerten Bahnstrecke vorbeizuschauen und auch mal auszusteigen. Bislang habe ich das noch nicht geschafft. Als ich die Strecke zuletzt bereiste, am 22. Juli vergangenen Jahres, konnte ich immerhin den planmäßigen Aufenthalt meines Zuges für ein kleines Bahnhofsportrait in Bad Kissingen nutzen.
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1 Mit VT 003 hinten (er stammt aus dem Nordthüringennetz) hat mein Zug Bad Kissingen erreicht. Man erkennt die typische Anlage eines Kopfbahnhofes.
2 Unterm Hausbahnsteigdach ist es licht und luftig. Befand sich das Stellwerk Kf (in Betrieb 1969 - ?, heute wird der Bahnhof ferngesteuert) im Vorbau?
3 Auf Gleis 2 steht VT 023 zur Abfahrt nach Schweinfurt bereit.
4 Stand bereit.
5 Der Mittelbahnsteig. Der Güterschuppen hat seine Gleise überlebt.
6 Ansicht des Empfangsgebäudes.
7 Der Güterschuppen.
8 Wie gesagt, ein Kopfbahnhof.
9 Der Reisendenüberweg. Er ist überdacht.
10 ...und aus der Gegenrichtung.
11 Oder ist das schon eine Bahnsteighalle?
12 Willkommensgruß.
13 Pompös.
14 Überdimensioniert.
15 Statt Tunnelbild ein Fußbodenbild.
16 Tempel der Eisenbahn, egal was für Kapitelle das sind.
17 Der Bahnhofsplatz.
18 Teilansicht des Empfangsgebäudes.
19 Eine Treppe tiefer ein Denkmal, gewidmet den tapferen Verteidigern des Vaterlands.
20 Der Bahnhofseingang.
21 Der moderne Busbahnhof.
22 Kombinierte Haltestelle für Stadt- und Fernbus.
23 Zurück auf dem Bahnsteig. VT 112 fährt nur bis Hammelburg.
24 Statt Spiegelung gibt es Schattenwurf.
25 612 174 kommt an. Wir warten noch kurz auf Anschlußreisende, dann setzen wir unsere Reise fort.
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Zur Geschichte des Ortes, in dem sich einstmal diverse gekrönte Häupter von den Amtsstrapazen erholten (ihr Wartesaal ist noch vorhanden und wartet auf andere Zeiten), schreibe ich nichts. Ob es wissenswert ist, daß die Stadt die erste Bayerns mit einer vollständigen Kanalisation war, mag ein jeder für sich selbst entscheiden. Das war 1890, da war derjenige, der den Eisenbahnanschluß Bad Kissingens genehmigt hatte, schon tot. Das hatte König Ludwig II. (er regierte 1864 - 1886) am 9. Januar 1867 getan. Am 9. Oktober 1871 konnte die Stichstrecke Schweinfurt - Bad Kissingen eröffnet werden. Das von Friedrich Bürklein geplante Empfangsgebäude konnte erst im Frühjahr 1874 fertiggestellt werden. Es steht in Seitenlage, im Vorgriff auf eine Bahnstrecke nach Bad Neustadt. Die wurde bislang jedoch nicht gebaut und es sind Zweifel angebracht, ob sie das noch werden wird.
Am 15. April 1924 erhielt der Bahnhof Bad Kissingen Zuwachs. Da wurde die Bahnstrecke von Hammelburg eröffnet, das wiederum seit dem 1. Juli 1884 durch eine Localbahn mit Gemünden verbunden war.
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Den Verkehr teilen sich die Erfurter und die Deutsche Bahn. Letzte fährt zweistündlich den RE Würzburg - Schweinfurt - Ebenhausen - Bad Kissingen. Der Triebwagen der Baureihe 612 ist zwischen Würzburg und Ebenhausen Teil des RE Würzburg - Schweinfurt - Ebenhausen - Erfurt.
Die Erfurter Bahn betreibt mit ihren Unterfrankenshuttles (Baureihe 650) die Nahverkehrszüge zwischen Schweinfurt, Ebenhausen, Bad Kissingen und Gemünden. Auch sie nutzt den Bahnhof Ebenhausen zur Produktion und Schlachtung von Geflügel, der andere Zugteil fährt nach Bad Neustadt - Meiningen.
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Viele Grüße
Sören