Moin,
mal wieder Franken. Fürth, Endbahnhof der gemäß landläufiger Meinung ersten Eisenbahn Deutschlands, suchen wir heute - ob
auf oder
heim, das darf der geneigte Leser entscheiden.
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Die Geschichte des heutigen Fürther Hauptbahnhofs beginnt im Jahr 1862. In Vorbereitung der Bahnstrecke nach Würzburg wurde die Streckenführung der Lüdwigs-Süd-Nord-Bahn geändert. Der Bahnhof wurde in diesem Jahr von einer Stichstrecke aus Nürnberg erreicht. In den Folgejahren wurde das Empfangsgebäude gebaut, das 1865 bei Eröffnung der Bahnstrecke nach Würzburg fertiggestellt war. Im Jahr 1876 errichtete man schließlich eine Verbindung gen Norden zur Bahnlinie nach Bamberg (Fürther Bogen); diese Strecke führte ursprünglich östlich an Fürth vorbei. Im Jahr 1890 kam die Lokalbahn nach Cadolzburg hinzu, sie wurde 1938 verstaatlicht. 1939 wurde die Strecke nach Bamberg, 1954 die nach Würzburg elektrifiziert.
1985 wurde die Verlängerung der Nürnberger U-Bahn zum Fürther Hauptbahnhof eröffnet, die Linie führt mittlerweile weiter in die Stadt Fürth hinein. Im Dezember 2010 wurde Fürth auch ins Netz der Nürnberger S-Bahn aufgenommen.
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Der Fernverkehr fährt in Fürth durch, im Hauptbahnhof halten nur noch Regionalzüge und S-Bahnen.
Auf der Strecke nach Würzburg fahren ein sündlicher RE nach Würzburg und eine stündliche RB nach Neustadt (Aisch). Eingesetzt werden Elektrotriebwagen der Baureihe 440. Dieselbe Strecke nutzen bis zum Abzweigbahnhof Siegelsdorf auch die Regionalbahnen nach Markt Erlbach, hier fahren 648er, wie auch auf der Rangaubahn nach Cadolzburg.
Der Nahverkehr in Richtung Bamberg ist mittlerweile offiziell in der Hand des Talent2. Sowohl die Nürnberger S1 (Bamberg - Hartmannshof) als auch der Franken-Thüringen-Express (Nürnberg - Bamberg - Lichtenfels - Sonneberg mit Flügeln ab Bamberg nach Würzburg und Lichtenfels ab nach Jena) fahren mit dieser von Fahrgästen, Lokführern und Eisenbahnfreunden gleichfalls hochgeschätzten Baureihe.
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1 Toskanisch inspiriert präsentiert sich das Fürther Rathaus. Davor der U-Bahn-Eingang und ein Geschenk aus Pisa.
Italienisches Flair wollte nicht aufkommen, zu bewegend die Frage, ob das lokale Stadion nach Spielzeug oder Süßwaren heißen wird. Das jedenfalls war der Aufmacher der Zeitungsbox. Und zu grau der Himmel.
2 3 Das ist die Fürther Freiheit. Die links zu sehende Info-Säule klärt uns auf, warum der Platz Eingang ins Bahnhofsportrait findet.
4 Hier befand sich der Endpunkt der Bayerischen Ludwigsbahn. Das war laut Wikipedia die erste deutsche Eisenbahnstrecke mit Dampfkraft für den Personen- und Güterverkehr. Anläßlich des 175-Jahre-Jubiläums entstand ihr Empfangsgebäude zeitweise wieder auf (Bildlink).
Die Bahngesellschaft stellte ihren Betrieb 1922 ein, die Konkurrenz durch die parallele Straßenbahn war zu groß geworden; die Firma an sich wurde 1974 aus dem Handelsregister gestrichen.
5 Einige Meter weiter südlich befindet sich Fürths Hauptbahnhof.
6 Vom Empfangsgebäude aus ein Blick über den Bahnhofsplatz.
7 Ein zaghafter Blick hinein...
8 ...und ein überstrahlter heraus.
9 Untendrunter ein großzügiger Tunnel.
10 Ganz unten geht es nach unten zur U-Bahn.
11 Ein damals schon älterer Bauhinweis.
12 Im Tunnel.
13 Der Südeingang.
14 Der Pfeil zeigt nach unten. Um nach rechts zu kommen, muß man aber erstmal nach links gehen.
15 Abfahrtsmonitor.
16 Zurück auf dem Vorplatz. Die Bahnhofstoilette.
17 Pfastersteine aus dem Jubiläumsjahr. Hinten der Kontrast zwischen alt und neu.
18 Das Empfangsgebäude von der Gleisseite. Anstelle des doppelgleisigen S-Bahnsteigs befand sich früher ein Hausbahnsteig mit Dach.
19 Die anderen Bahnsteige sind nicht allzu modern.
20 Das Lager der Bahnmeisterei.
21 Blick in Richtung Stellwerk und Nürnberg.
22 Überschreiten der Gleise verboten. Einen Überweg gibt's trotzdem.
23 Eine Gesamtansicht des Bahnhofs.
24 Die Züge aufs Land: 648 315 nach Markt Erlbach und 648 322 nach Cadolzburg.
25 Ein Blick die Treppe hinunter. Fürther Nachrichten heißt die Lokalzeitung, erfahren wir dabei.
26 Die westliche Ausfahrt.
27 S-Bahn.
28 Bahnsteigkontraste.
29 440 319 nach Neustadt (Aisch) guckt ins Bild.
30 Da spendieren wir ihm noch eine Komplettansicht.
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Damit nehmen wir Abschied von Fürth. Nächstes Wochenende sehen wir uns hoffentlich wieder, dann werden wir beidseits der preußisch-bayrischen Grenze unterwegs sein.
Viele Grüße,
Sören
PS: Alle Bilder entstanden am 17. Juli 2012.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:13:11:02:54.