Moin!
Nach dem vorgestrigen Besuch in Deutz auf der germanischen Rheinseite sind wir heute auf dem römisch-zivilisierten Ufer. Köln ist eine der größten Städte Deutschland und ihr Hauptbahnhof einer der reisendenreichsten.
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Die Eisenbahn erreichte Köln im Jahr 1839, als die erste Teilstrecke der Bahnstrecke in Richtung Aachen in Betrieb benommen wurde. 1844 wurde die Bahnstrecke nach Bonn eröffnet und 1855 die linksrheinische Verbindung nordwärts nach Neuss. 1859 kam die Verbindung über den Rhein nach Deutz. 1875 wurde die in Kalscheuren abzweigende Strecke nach Euskirchen eröffnet, die heute Teil der Eifelbahn über Gerolstein nach Trier ist. 1899 wurde der Südteil der in Ehrenfeld abzweigenden Strecke nach Grevenbroich eröffnet, heute Teil der Verbindung nach Mönchengladbach und weiter in die Niederlande.
Im Jahr 1859 erhielt Köln (damals noch Cöln) einen Zentralbahnhof nahe der Dombaustelle. Er besaß vier Kopf- und zwei Durchgangsgleise, letztere für die Züge über den Rhein. Er erwies sich schon bald als zu klein, weshalb 1883 die Entscheidung für einen Neubau an selber Stelle fiel. 1892 wurde der Grundstein für den neuen Bahnhof gelegt. Im Zusammenhang mit dem Bau erfolgte auch die Hochlegung der Gleise. Zwischen 1909 und 1915 erfolgte, auch im Zusammenhang mit dem Ersatz der Dombrücke durch die Hohenzollernbrücke (1911 eingeweiht), eine Umgestaltung. Hierbei verschwanden u.a. die bis dahin bestehenden Kopfgleise.
Das wilhelminische Empfangsgebäude wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in den 1950ern durch einen Neubau ersetzt. Dem vorausgegangen waren Diskussionen, den Bahnhof aus der beengten Lage herauszunehmen. Die Brücke war ebenfalls zerstört worden, 1948 waren zwei Gleise, ab 1959 wieder vier Gleise nutzbar. Die Straßen(bahn)brücke wurde nicht wieder aufgebaut. 1975 erhielt Köln Hbf zwei neue Gleise, 1989 wurde die Hohenzollernbrücke auf sechs Gleise erweitert. Zwei weitere Bahnsteiggleise sind baulich möglich und sollen kommen.
Kölns Hauptbahnhof ist vom Stadtverkehr bis hin zum europäischen Fernverkehr ein bedeutender Eisenbahnknoten, alle Nachbarstaaten Deutschlands mit Landgrenze sind umsteigefrei erreichbar. Eine Auflistung der einzelnen Verbindungen bzw. Linien erspare ich mir, für alles vom Regionalverkehr bis hin zum Stadtbus sei aufs NRW-Bahnarchiv von André Joost verwiesen: Bahnhofsinfo Köln Hbf.
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1 Wir beginnen unseren Rundgang am Fuß der Hohenzollernbrücke. Der fehlende Überbau der Straßenbrücke ist gut sichtbar.
2 Die Brücke ist ein Anziehungspunkt für Frischverliebte, die hier mit Schlössern ihre Liebe besiegeln. Wo die Schlüssel landen, weiß ich leider nicht.
3 Ein Blick auf die Hohenzollernbrücke.
4 Ein erster Blick auf den Bahnhof mit der modernen Bahnsteigüberdachung im Vordergrund.
5 Ein weiterer Blick, auch in den Untergrund. Links vor der Kirche das geschwungene Dach des Empfangsgebäudes.
6 Unten der alte Wartesaal. Er ist das letzte Überbleibsel des alten Empfangsgebäudes.
7 Der Bahnhofsdom überraschte. Bei meiner bislang einzigen Turmbesteigung in den 90ern ging es noch nach oben.
8 Zwischen Dom und Bahnhof die Stadtbushaltestelle (K-VK 9010 auf Linie 132 nach Rondorf Reiherstraße).
9 Von der Bahnhofstreppe ein Blick hinunter zum Hauptbahnhof.
10 Gegenüber dem Bahnhof die Filiale von Raileurope. Sie kündigte gerade an, wegen Vorbereitungen für Renovierungsarbeiten eine Woche zu schließen.
11 Noch ein Blick aufs Empfangsgebäude im eleganten Stil der 50er.
12 Die Information.
13 Draußen der Dom.
14 Zeitcafé. Zeitzeiger. Zeitzeuge.
15 Nierenform.
Ganz hinten befindet sich die Bahnhofsbuchhandlung mit einem guten Sortiment an Eisenbahnliteratur.
16 Bei mir soll man aber Bahnhof verstehen. ;-)
17 Alte Stahlstützen und moderne Ladenarchitektur.
18 Spiegelung, die viertausendsiebenhundertelfte.
19 Ein Blick hin zur Modelleisenbahn.
20 Tristesse in der E-Passage.
21 Ein Blick auf den Bahnhofshintereingang. Hier draußen befindet sich auch der Busbahnhof für Regional- und Fernbusse.
22 Der Eingang zur Stadtbahnstation Breslauer Platz/Hbf.
23 Der nördliche Hintereingang.
24 Irgendwo drin die Markt Halle.
25 QKL.
26 Noch ein Blick in den Nordtunnel.
Wir verlassen nun die Unterwelt und begeben uns auf die Bahnsteige.
27 Die Bahnsteighalle.
28 Ein Teleblick gen Hansaring und DB-Betriebswerk. Wer genau schaut, erkennt links von der Signalbrücke ein seltsames Signal.
29 Ein anderes solches in Nahaufnahme. Da wissen die Experten sicherlich mehr drüber.
30 Ein herkömmliches Ausfahrsignal. Links das 1975 erbaute Fahrdienstleiterstellwerk Kf.
31 Hochwertiger Fernverkehr.
32 Hochwertiger Fernverkehr.
33 Züge Rot-Weiß.
34 Unterm Vordach.
Ein später Nachtrag: Zuvor sahen die Vordächer so aus wie auf diesem Bild von Markus H. (Quelle).
35 Die Hohenzollernbrücke mit zwei Zügen in Richtung Deutz.
36 Wir kehren in die Halle zurück.
37 Die Hallenfront auf der deutzer Seite.
38 In der Halle.
39 Ein ausfahrender ICE 3.
40 Blick ins Hallendach.
41 Gepäckaufzughäuschen.
42 Das moderne Dach von Bahnsteig 8/9, links der S-Bahnsteig.
43 Gleis 1. Die Halle vom Ende des 19. Jahrhunderts umfaßt nur die Gleise 2 bis 7.
44 Bahnsteigtreppe.
45 Intercity zur Nordsee und Eilzug an die Pader.
46 Hochwertiger Fernverkehr.
47 Wir kehren nochmals zurück ans Hallenende.
48 Werbepause.
49 Von Düsseldorf und von Brüsseldorf.
50 Abschließend von der Nordseite der Hohenzollernbrücke ein letzter Blick auf die Bahnhofshalle.
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Bereits erschienene Bahnhofsportraits sind übrigens über den Link „Verstehen Sie Bahnhof!” in meiner Signatur erreichbar.
Viele Grüße, Sören
PS: Die Bilder entstanden im "Sommer" 2012, am 28. Juli und 21. August.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:06:03:16:31:08.