Moin!
Heute dann ein richtiger Hauptbahnhof, oder doch nicht? Mit drei benutzten Bahnsteigkanten liegt Deggendorf fast am unteren Rand der Skala. Deggendorf liegt am Fuße des Bayrischen Waldes, nördlich der Donau.
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Eisenbahnanschluß erhielt Deggendorf 1866, die aus Plattling kommende Privatbahn endete jedoch am rechten Donauufer. Hierdurch war keine Brücke über den Fluß nötig. Elf Jahre später wurde diese Strecke jedoch stillgelegt. Die ab 1877 eröffnete Waldbahn nach Bay. Eisenstein benötigte Anlauf, um die Steigung ins Gebirge bewältigen zu können. Das war bei einer Nutzung der Stichbahn nicht möglich.
1891 wurde Deggendorfs Bahnhof ein Abzweigbahnhof, als die Lokalbahn nach Metten eröffnet wurde. Diese Privatbahn, zuletzt zur Regentalbahn gehörig, wurde 1991 eingestellt. 1910 wurde die Nebenbahn nach Hengersberg eröffnet. Seit 1914 durchgehend bis Kalteneck an der Strecke Passau - Freyung befahrbar, findet heute nur noch Güterverkehr bis Hengersberg statt. Der Reiseverkehr endete in zwei Etappen 1972 und 1981.
Den Titel Hauptbahnhof trägt der Bahnhof seit 1941. Im Personenverkehr verkehren heute Regioshuttles der Regentalbahn unter dem Markennamen Waldbahn im Auftrag der DB. Bis 2002 gab es noch Fernverkehr, heute muß man in Plattling umsteigen. Daher stelle ich neben dem Deggendorfer Hauptbahnhof auch den Bahnhof in Plattling vor.
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1 Die Waldbahn nach Bay. Eisenstein fährt aus. VT 27 (ungetauft) und VT 28 (Železná Ruda) verlassen Deggendorfs Hausbahnsteig.
2 Vom Hausbahnsteig (mit Bahnhofsrestaurant) geht der Blick auf den Inselbahnsteig mit seinen Wartehallen.
3 Das Empfangsgebäude von der Straßenseite.
4 Das gepflegte Innere.
5 Der Busbahnhof mit umfassender Fahrgastinformation.
6 Blick über den Busbahnhof zum Empfangsgebäude und den ersten Ausläufern des Gebirges.
7 Eine Unterführung stellt die Verbindung zum Inselbahnsteig und zur Gegend westlich der Gleise her.
8 Von der Westseite fällt der Blick über den Bahnhof hin zu einem Kirchturm.
9 Die Ausfahrt gen Süden. Kurz vor der Donau zweigt die Strecke nach Hengersberg ab. Der Bahnsteig am Gleis 4 wird nicht mehr genutzt.
10 Das Bahnhofsschild ist mit dem Hinweis auf die Waldbahn ergänzt. Die Tür zum Stellwerk steht offen.
11 VT 20 (Deggendorf) und VT 25 (Eisenstein) bringen uns nach Plattling.
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12 In Plattling zunächst ein Blick auf die Ostausfahrt. Ein Donau-Isar-Expreß von Passau nach München fährt gerade ein. Jeweils zur vollen Stunde besteht ein Taktknoten mit Anschlüssen in alle Richtungen, zweistündlich werden sechs der sieben Bahnsteiggleise benötigt.
13 Eine Tafel verzeichnet die Eröffnungsdaten der Bahnstrecken Plattlings. In der letzten Zeile heißt es 1880.
14 Das Empfangsgebäude von der Straßenseite.
15 Bei Anlage des Busbahnhofs hat man Bussteige vergessen. Das Einsteigen vom Straßenniveau paßt in meinen Augen jedenfalls nicht zu einem kürzlich modernisierten Bahnhofsvorplatz.
16 Ein Blick ins Empfangsgebäude.
17 Eingang von der Gleisseite.
18 Ein Blick auf die Bahnsteigseite.
19 Der moderne Bahnsteigtunnel in pastellgrün.
20 Ein Fußgängersteg überspannt den Bahnsteig. Der Fernverkehr besteht hauptsächlich aus ICE-T-Zügen in der Relation Dortmund - Frankfurt - Nürnberg - Wien. Im Hintergrund der Bayrische Wald.
21 Der Speicher im Hintergrund dürfte die mehr oder minder bekannte Webcam beherbergen.
22 Ein Blick auf die Ausfahrt gen Regensburg und Landshut.
23 440 045 nach Passau (rechts) begegnet 440 047 nach München.
24 Auch Agilis, die den Regionalverkehr in Richtung Regensburg betrebt, setzt wie die DB auf die kontinentalen Coradias aus Salzgitter. 440 411 hier neben VT 25 und VT 20 der Waldbahn. Sie beendeten schon die Bilder aus Deggendorf und sollen auch am Ende des Plattlinger Bildreigens stehen.
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Damit begeben wir uns für die nächsten Tage auf die Schienen Deutschlands und sind gespannt, wo wir beim nächsten Mal landen.
Viele Grüße, Sören
Literatur:
Siegfried Bufe, Nebenbahnen zwischen Arber und Hallertau. Egglham 1999.
Dazu Wikipedia und [regiowiki.pnp.de].
Die Bilder aus Deggendorf entstanden am 9. Juli 2012, die Plattlinger ebenfalls an diesem Tag, mehrheitlich aber am 2. Juli 2012.
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:07:18:06:51.