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[BW] DB Regio: Anzahl der Zugausfälle und Pünktlichkeitswerte veröffentlicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.11.16 19:01

Ich gehöre wohl zu den lautesten DSO-Nutzern, was die Kritik an DB Regio in Baden-Württemberg angeht.
Aus den letzten Gesprächen zwischen dem Verkehrsministerium und DB Regio wurde vereinbart, dass die DB Regio die Betriebsqualität nun erfassen und veröffentlichen muss.
Dem ist DB Regio nachgekommen und hat hier drei Dokumente bezüglich Verspätungen und Zugausfälle veröffentlicht.

Die Werte sind teilweise unterirdisch. Trauriger Spitzenreiter ist die RE-Linie zwischen Stuttgart und Heidelberg, gerade einmal 72,7% der überhaupt fahrenden Züge sind pünktlich.
Auch andere Linien haben sich auf niedrigen Niveau spezialisiert, in meinen Augen sind Werte von unter 90% inakzeptabel. Wobei man hier natürlich differenzieren muss, wer z.B. mal mit dem RE von Offenburg nach Basel gefahren ist, sieht natürlich, woher die 83% herrühren: Man wird gerne zur Seite gestellt. Selbstverständlich möchte ich nicht absolut schwarz sehen, es gibt nämlich auch Linien, auf denen fabelhafte 100% Pünktlichkeit erreicht werden. Die subjektiven Einschätzungen vieler DSO-Nutzer werden damit bestätigt.

Ein Wert, der hier bereits in den vergangenen Wochen durch das Forum gegeistert sind, sind die Zahl der Ausfälle. Vor zwei Wochen sind 253 Züge ausgefallen. Natürlich muss man beachten, dass viele externe Faktoren für Zugausfälle sorgen, die nicht beeinflussbar sind, wenn z.B. ein Unwetter einen Baum in die Oberleitung weht (Am 18. November sind wir aufgrund dessen in Titisee gestrandet). Wenn man allerdings die Liste der Gründe anschaut, bezweifle ich z.B. den Grund "Übersetzung, Umleitung über die Altbaustrecke" bei den IRE-Zügen, die zwischen Vaihingen (Enz) und Stuttgart die Schnellfahrstrecke benutzen. Ich vermute, dass das aufgrund der fehlenden Zugbegleiter mit SRK-Ausbildung liegt (zwei sind für einen Fünf-Wagen-Zug gefordert), ich bin schon sehr häufig in IRE-Zügen mitgefahren, die offensichtlich übersetzt waren aufgrund fehlender Wagen oder Zugausfällen vorhergehender Züge. Viel zu häufig liest man "Fahrzeugschaden", "kurzfristige Krankmeldung Tf" oder "fehlender Tf".

Auf der gleichen Seite kann man sich die Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation anschauen, hoffen wir mal, dass diese fruchten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:29:19:03:15.
Interessante Dokumente, Danke fürs Einstellen.

Was ist denn unter "Fehlverhalten Tf" zu verstehen? Zunächst habe ich gedacht, damit ist eine zu spät erfolgte Krankmeldung gemeint ist- aber für die gibts ja die Kategorie "kurzfristige Krankmeldung Tf".
"Kein Tf" ist dann sowas wie der Offenbahrungseid: Personalmangel...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:29:19:21:38.
Zweisystemer schrieb:
vorhergehender Züge. Viel zu häufig liest man "Fahrzeugschaden", "kurzfristige Krankmeldung Tf" oder "fehlender Tf".


Also "Fehlverhalten TF" in so eine Liste zu schreiben finde ich etwas stillos. Und Bäume im Gefahrenbereich dürfen relativ einfach gefällt werden. Das ist für mich daher eher unterlassene Instandhaltung. Da kann jetzt zwar Regio nichts dazu, aber beim integrierten Konzern braucht man da auch nicht weiter unterscheiden.
VT schrieb:

Zweisystemer schrieb:
vorhergehender Züge. Viel zu häufig liest man "Fahrzeugschaden", "kurzfristige Krankmeldung Tf" oder "fehlender Tf".


Also "Fehlverhalten TF" in so eine Liste zu schreiben finde ich etwas stillos.

Warum soll es stillos sein? Auch in der Verspätungscodierung nach Richtlinie 420.9001 von DB Netz gibt es "Verkehrliches Personal EVU". Triebfahrzeugführer machen auch Fehler die zu Verspätungen führen und diese werden entsprechend kodiert bzw. vom EVU registriert. Wie soll man sonst Verspätungsanalysen vornehmen, wenn man nicht auch Fehler von Mitarbeitern mitaufnimmt?

[fahrweg.dbnetze.com]



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:29:19:46:34.
siradlib schrieb:

Interessante Dokumente, Danke fürs Einstellen.

Was ist denn unter "Fehlverhalten Tf" zu verstehen? Zunächst habe ich gedacht, damit ist eine zu spät erfolgte Krankmeldung gemeint ist- aber für die gibts ja die Kategorie "kurzfristige Krankmeldung Tf".
"Kein Tf" ist dann sowas wie der Offenbahrungseid: Personalmangel...

Nach der weiter gefassten Ril 420.9001 Definition "Verkehrliches Personal EVU" wären das folgende Gründe:

"Anschlussaufnahme ohne Absprache mit DB Netz
Anschlussaufnahme ohne Zustimmung andere TP
Dienstdauer überschritten
Dienstunfähig während der Schicht
Fehlendes Personal
Fehlende Fahrplanunterlagen des Personals
Fehler in der Zugplanung
Fehler Personal Disposition
Keine Information an DB Netz über zu erwartende
Personalwechselverzögerungen/-änderungen
Keine Verständigung über zusätzlichen Kundenhalt
Nicht beantragter apl. Halt für Personalwechsel
Sonstige Fehlhandlungen der Personale
Verspäteter Arbeitsbeginn
Sonstiges - Verkehrliches Personal EVU"



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:29:19:58:26.
Hochinteressant. So detaillierte Gründe (oder gerne noch mehr Details) für Zugausfälle würde ich mir wünschen, wenn ich am Bahnsteig stehe.

Re: [BW] DB Regio: Anzahl der Zugausfälle und Pünktlichkeitswerte veröffentlicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.11.16 21:32

elvislebt schrieb:

Hochinteressant. So detaillierte Gründe (oder gerne noch mehr Details) für Zugausfälle würde ich mir wünschen, wenn ich am Bahnsteig stehe.

Künftig sollen ja drei zusätzliche Mitarbeiter in der Transportleitung eingesetzt werden, die Dir über verschiedene Kanäle mitteilen werden, warum Dein Zug wieder ausfällt oder verspätet ist :-D

Re: [BW] DB Regio: Anzahl der Zugausfälle und Pünktlichkeitswerte veröffentlicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.11.16 22:11

Möchtest Du auch noch wissen ob der Tf Zahnschmerzen hatte oder sich der KIN den Fuß verstaucht hat? Bei Fahrzeugstörung: hat Relais 42A angezogen oder nicht?

MfG fahrer

Mannheim?

geschrieben von: sflori

Datum: 29.11.16 23:19

Zweisystemer schrieb:
Die Werte sind teilweise unterirdisch. Trauriger Spitzenreiter ist die RE-Linie zwischen Stuttgart und Heidelberg, gerade einmal 72,7% der überhaupt fahrenden Züge sind pünktlich.

Danke. Interessant!

Ich frage mich, warum keine Linien nach Mannheim in der Liste der Verspätungen zu finden sind!?

Mein persönlich gefühlter Spitzenreiter ist übrigens der RE von Frankfurt nach Mannheim. Der durfte die 72,7 % noch locker unterbuttern. Die fürchterlichste Linie überhaupt, weil die ICEs natürlich Vorrang haben und die REs ständig auf die Seite müssen. Und WENN dann tatsächlich mal die gebuchte Trasse frei wäre, gibts ne Türstörung oder ein Besuffski fällt in Ohnmacht. ;)


Bye. Flo.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:29:23:20:06.

Re: Mannheim?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.11.16 00:12

sflori schrieb:
Ich frage mich, warum keine Linien nach Mannheim in der Liste der Verspätungen zu finden sind!?
Anscheinend sind nur Leistungen aufgelistet, bei denen der Übergangsvertrag gilt: Die Linien RE 70, RE 60/RB 60 stehen unter der Federführung des RMV.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:08:12:10:07:12.

Re: [BW] DB Regio: Besetzung der IRE-Züge mit KiNs

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.11.16 05:32

Guten Morgen Zweisystemer,

da bist Du leider nicht mehr auf dem aktuellen Stand: Ein Teil der SRK-Aufgaben wurde mittlerweile dem Tf übertragen, sodass auch bei fünf Wagen des IREs nurmehr ein Zugbegleiter erforderlich ist!

Viele Grüße und allzeit Zp 9
Max
Klar.
Nein, im Ernst - ein "Liebe Fahrgäste, wir haben derzeit 45 Minuten Verspätung. Irgendjemand im Betriebswerk hat vergessen, Frostschutzmittel ins Kühlwasser der Lok zu füllen, heute Nacht ist alles eingefroren und ich musste erst mit der Lötlampe im Maschinenraum rumkriechen, um alles aufzutauen" würde mein Verständnis für die Verspätung mindestens um den Faktor 10 erhöhen. Darunter kann sich jeder was vorstellen und man denkt sich "gut, kann passieren" - der Tf hat sich außerdem wirklich bemüht, die Verspätung in Grenzen zu halten. Ein ähnlicher Fall übrigens bei verspäteten Kurzwenden, wo der Tf seinen Führerstand wechseln muss. Wenn ich da im Zug sitze und sehe, wie er den Bahnsteig entlangrennt, um die Wendezeit möglichst kurz zu halten, denke ich mir ebenfalls "Top, der Mann hängt sich richtig rein, noch eine halbe Minute rauszuholen". Auch wenn das vielleicht nichts bringt, weil die Fahrgäste noch beim Einsteigen sind oder er auf Ausfahrt warten muss, ist mir in dem Moment wurscht.

Bei einem simplen "Verspätung aus vorheriger Fahrt" sinkt mein Verständnis gegen Null - das mag zwar stimmen, ist aber genauso nichtssagend wie die berüchtigten "Verzögerungen im Betriebsablauf".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:30:07:11:49.

Re: [BW] DB Regio: Anzahl der Zugausfälle und Pünktlichkeitswerte veröffentlicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.11.16 09:19

Das Thema fehlender Tf wird sich häufen. Bei uns ist es so das wir Leistungen dazubekommen haben, weil es die anderen nicht mehr fahren können. Gleichzeitig haben wir Personal im Abgang und es werden auch keine Tf mehr weiter ausgebildet auf anderen Baureihen, folglich ist es nur eine Frage der Zeit das es bei uns auch den Blackout gibt. Aber Gottseidank haben die Privaten ähnliche Probleme, nur wird das nicht so aufgepuscht. Fest steht, zu Bundesbahnzeiten gab es solch ein Schlamassel nicht. Aber es soll ja alles besser werden, 300 verschiedene Tarifa 500 EVU,s Fünferlei FV,s 900 spezelle Weisungen usw,usw. Hier wird das Pesonal im Getriebe zu Sand zermahlen. Ich arbeite seit fast 45 Jahren bei der Bahn, aber das was z.Z. abgeht ist die absolute Spitze.
Zweisystemer schrieb:
Die Werte sind teilweise unterirdisch. Trauriger Spitzenreiter ist die RE-Linie zwischen Stuttgart und Heidelberg, gerade einmal 72,7% der überhaupt fahrenden Züge sind pünktlich.
Guck mal auf den RE 1 Stuttgart - Heilbronn - Würzburg (1. Zeile Seite 2), der ist über mehrere Wochen unter 65% geblieben.

Und oben auf die Verspätungen drauf muss man noch die Ausfälle rechnen, denn ein ausgefallener Zug gilt in der Verspätungsstatistik als pünktlich.

Und dann ist da noch die Differenz zwischen Erfassung und Realität, die sich hier andeutet.
Traumflug schrieb:
Und dann ist da noch die Differenz zwischen Erfassung und Realität, die sich hier andeutet.

Welche Differenz zwischen Erfassung und Realität?

Die DB gibt für das Filstal für den Zeitraum der Binder'schen Aktion (KW43-KW46) folgende Pünktlichkeiten an:

RB25 Geislingen - Ulm: 74,5%, 82,5%, 75,5%, 83,6%, im Schnitt 79%
RB26 Stuttgart - Plochingen - Geislingen: 80,8%, 80,2%, 78,4%, 85,0%, im Schnitt 81%
RE2 Stuttgart - Ulm - Donauwörth: 75,3%, 78,4%, 74,4%, 75,2%, im Schnitt 76%
IRE6 Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen - Lindau: 76,5%, 78,4%, 76,5%, 83,9%, im Schnitt 79%
Insgesamt also ca. 79% - vermutlich 3-Minuten-Pünktlichkeit.

Die Pünktlichkeit aus Binders Zahlen lag bei ca. 90%, 5-Minuten-Pünktlichkeit.
mcrx schrieb:
Welche Differenz zwischen Erfassung und Realität?
Ganz ohne mathematische Hakeleien steht es in der ersten Antwort dort: [www.drehscheibe-online.de]

OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: mcrx

Datum: 30.11.16 14:18

Traumflug schrieb:
Ganz ohne mathematische Hakeleien steht es in der ersten Antwort dort: [www.drehscheibe-online.de]

Ja, man sollte es unbedingt vermeiden, seine Theorien auch (mathematisch) zu überprüfen. Am Ende kommt da noch raus, das die Theorie nicht stimmt und das kann ja wohl überhaupt nicht sein.

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: Traumflug

Datum: 30.11.16 14:24

mcrx schrieb:
Ja, man sollte es unbedingt vermeiden, seine Theorien auch (mathematisch) zu überprüfen.
Wie willst Du denn Binders Zahlen überprüfen, wenn Du sie gar nicht vorliegen hast? Die Südwest-Presse schreibt zwar teilweise recht verwirrend, hat aber die Zahlen vorliegen und die 5-Minuten-Pünktlichkeit so beschrieben:
Zitat:
Viel schlimmer sind die 64 bis 79 Prozent, die zwischen fünf und 30 Minuten verspätet sind.
Also nix mit "90%".

P.S.: wohlgemerkt: 64 - 79% verspätet, d.h. nur 21 - 36% pünktlich.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:30:14:27:05.

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: mcrx

Datum: 30.11.16 14:41

Traumflug schrieb:
Wie willst Du denn Binders Zahlen überprüfen, wenn Du sie gar nicht vorliegen hast?

Soll ich dir jetzt nochmal den Beitrag aus dem anderen Thema abtippen oder findest du ihn selbst?!

Die Südwest-Presse hat von der Präsentation Binders überhaupt nichts verstanden und einfach zusammenhangslos die genannten Zahlen hintereinandergeschrieben. Der Artikel der Stuttgarter Zeitung ist da um Welten besser.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:30:14:42:26.

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: Traumflug

Datum: 30.11.16 15:05

mcrx schrieb:
Die Südwest-Presse hat von der Präsentation Binders überhaupt nichts verstanden und einfach zusammenhangslos die genannten Zahlen hintereinandergeschrieben. Der Artikel der Stuttgarter Zeitung ist da um Welten besser.
Auch die Stuttgarter Zeitung schreibt [www.stuttgarter-zeitung.de]:
Zitat:
Im Durchschnitt kamen die Züge 14 Minuten zu spät, in Richtung Stuttgart verspäteten sich 17 Prozent der Züge um 15 bis 30 Minuten, acht Prozent kamen mehr als eine halbe Stunde zu spät. Im Richtung Ulm brauchten 21 Prozent der Züge zwischen 15 und 30 Minuten länger
Also ebenfalls kilometerweit von einer "90% 5-Minuten-Pünktlichkeit" entfernt.

Keine Ahnung, warum Du hier auf biegen und brechen eine Verschwörungstheorie herbei reden willst. Nach allen verfügbaren Quellen sind die Züge sehr viel öfter zu spät als das für einen sinnvollen Eisenbahnverkehr gut ist.

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.11.16 15:14

Entschuldigung:
Wir leben in Baden-Württemberg, einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Europas. Den Menschen geht es hier gut, die Löhne sind bundesweit am höchsten, nicht umsonst ist die Lebenserwartung Jahre höher als in anderen Gegenden Deutschlands.
Aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke ist Baden-Württemberg auf einen leistungsfähigen Nahverkehr angewiesen. Was wird derzeit geliefert?

- schmutzige Züge
- verkürzte Züge
- Züge mit zahlreichen "Komfortstörungen"
- Kundenbetreuer, die für den Fahrgast nicht zur Verfügung stehen
- verspätete Züge
- Züge, die überhaupt nicht fahren

Das ist beschämend und stellt für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg einen erhebliches Risiko da. Es muss daran gearbeitet werden, dass die o.g. genannten Missstände beseitigt werden.
Da ist es mir egal, wie hoch der Anteil der Züge ist, die mit wie viel Verspätungen herumfahren. Wenn aber deutlich weniger als 90% der Züge mit weniger als vier Minuten Verspätung fahren, dann ist das inakzeptabel und egal, wie man es erreicht, in beiden Rechenmodellen kommt man nicht über die 90%.
mcrx schrieb:
Die Pünktlichkeit aus Binders Zahlen lag bei ca. 90%, 5-Minuten-Pünktlichkeit.
Du begehst einen Interpretationsfehler.
Mit den vorhandenen Angaben lässt sich das nicht sagen, da nicht bekannt ist, ob bei Binders Zahlen tatsächlich alle verspäteten Züge erfasst wurden oder ob auch einige verspätete Züge nicht gemeldet wurden.
Die Teilnehmer an Binders Aktion waren ja nur "gewöhnliche Fahrgäste", die gemeldet haben, wenn ihr Zug verspätet war. Da wird vermutlich keiner durchgehend am Bahnsteig gestanden sein und Verspätungen gemessen haben.
Binders Zahlen sind also eine obere Schranke, besser war es auf keinen Fall, schlechter lässt sich nicht ausschließen, ja sogar mit großer Wahrscheinlichkeit vermuten.

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: mcrx

Datum: 30.11.16 19:24

Traumflug schrieb:
Auch die Stuttgarter Zeitung schreibt [www.stuttgarter-zeitung.de]:
Zitat:
Im Durchschnitt kamen die Züge 14 Minuten zu spät, in Richtung Stuttgart verspäteten sich 17 Prozent der Züge um 15 bis 30 Minuten, acht Prozent kamen mehr als eine halbe Stunde zu spät. Im Richtung Ulm brauchten 21 Prozent der Züge zwischen 15 und 30 Minuten länger
Also ebenfalls kilometerweit von einer "90% 5-Minuten-Pünktlichkeit" entfernt.

Keine Ahnung, warum Du hier auf biegen und brechen eine Verschwörungstheorie herbei reden willst. Nach allen verfügbaren Quellen sind die Züge sehr viel öfter zu spät als das für einen sinnvollen Eisenbahnverkehr gut ist.

Jetzt sag nicht, du hast - sogar nach Veröffentlichung der Ergebnisse - immer noch nicht verstanden, dass sich die Prozentangaben auf die verspäteten Züge beziehen? In den 179 verspäteten Zügen sind - oh Wunder - 0% pünktliche Züge enthalten. Die 179 Züge sind übrigens auch nicht alle Züge, die gefahren sind. So schwer ist das doch nicht zu verstehen?

Re: OT: Verschwörung, Verschwörung!

geschrieben von: mcrx

Datum: 30.11.16 20:04

Zweisystemer schrieb:
Entschuldigung: [...]

Entschuldigung, aber du kläffst hier den falschen Baum an. Wenn hier einer behauptet, die offziellen Statistiken wären geschönt und versucht das mit Statistiken zu belegen, die a) unvollständig sind und b) sogar noch ein besseres Ergebnis zeigen, dann wird man da wohl schon noch darauf hinweisen dürfen, oder?
cs schrieb:
Du begehst einen Interpretationsfehler.
Mit den vorhandenen Angaben lässt sich das nicht sagen, da nicht bekannt ist, ob bei Binders Zahlen tatsächlich alle verspäteten Züge erfasst wurden oder ob auch einige verspätete Züge nicht gemeldet wurden.
Die Teilnehmer an Binders Aktion waren ja nur "gewöhnliche Fahrgäste", die gemeldet haben, wenn ihr Zug verspätet war. Da wird vermutlich keiner durchgehend am Bahnsteig gestanden sein und Verspätungen gemessen haben.
Binders Zahlen sind also eine obere Schranke, besser war es auf keinen Fall, schlechter lässt sich nicht ausschließen, ja sogar mit großer Wahrscheinlichkeit vermuten.

Ich schrieb, dass sich aus Binders Zahlen 90% Pünktlichkeit ergeben. Das ist a) korrekt b) völlig frei von jeglicher Interpretation.
Dein Einwand wäre korrekt, wenn ich geschrieben hätte, dass Binders Zahlen beweisen, dass die offiziellen Zahlen falsch sind.
Ich hab aber lediglich darauf hingewiesen, dass die Theorie "Die offizielle Statistik ist geschönt und Binders Zahlen beweisen das" nicht besonders gut ist - um es vornehm auszudrücken.

Re: [BW] DB Regio: Anzahl der Zugausfälle und Pünktlichkeitswerte veröffentlicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.12.16 08:13

siradlib schrieb:
Was ist denn unter "Fehlverhalten Tf" zu verstehen?
Na, da fällt mir reichlich ein. Die Liste könnte von mir sein.
Weil ja hier die Ril 420 von DB Netz erwähnt bzw angeführt wurde: bei der 58 handelt es sich um verkehrliche Dinge (wie schon aufgelistet), das sind dann meistens Dinge die nicht auf den Tf gehen (auch das fehlende Personal unter Kodierung 58 erfasst nicht den fehlenden Tf). Das wird nämlich, zusammen mit Fehlhandlungen beim Führen des Zuges unter 68 kodiert (technisches Personal EVU). Aber das ganze hat nix mit stillos zu tun, Verspätungen, die auf Netz zurückzuführen sind, werden ja auch unter 12 bzw 18 (z.B.) kodiert.

Frankenbahn: Zwischen Mitte Oktober und Mitte November werktags 13 Ausfälle

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.12.16 19:43

In Möckmühl sind da doch nicht wenige Züge ausgefallen. Vor allem herrscht dort ein Zwei-Stunden-Tag.

Der Chef von DB Regio BW sagt, dass das nicht die Qualitätsansprüchen von DB Regio selbst entspreche

[www.swr.de]

Ich habe das Verkehrsministerium mal angeschrieben um ausgefallene Züge künftig als Verspätung auf den Folgezug zu werten. Das kann dann auch der Frankenbahn schon mal als zwei Stunden Verspätung gewertet werden und wenn der auch noch verspätet ist, wird es noch mehr.

Der Grund dafür ist, dass die Verspätung sich ja nicht auf den Zug beziehen darf, sondern auf den Reisenden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:12:01:19:56:40.

Fehlbarkeiten wie Erkrankung...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.12.16 11:03

Moin,

LostUnit schrieb zu:

> Was ist denn unter "Fehlverhalten Tf" zu
> verstehen? Zunächst habe ich gedacht, damit ist
> eine zu spät erfolgte Krankmeldung gemeint ist-
> aber für die gibts ja die Kategorie "kurzfristige
> Krankmeldung Tf".
> "Kein Tf" ist dann sowas wie der Offenbahrungseid:
> Personalmangel...




> Nach der weiter gefassten Ril 420.9001 Definition
> "Verkehrliches Personal EVU" wären das folgende
> Gründe:
>
> "Anschlussaufnahme ohne Absprache mit DB Netz
> Anschlussaufnahme ohne Zustimmung andere TP
> Dienstdauer überschritten
> Dienstunfähig während der Schicht

Krankheit wird als Fehlverhalten definiert. Sehr nett...

Gruß, ULF

finanzielle Auswirkungen von Ausfällen und Verspätungen für die DB Regio

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.12.16 00:32

Aufgrund der hier geäußerten Aussage, dass es für DB Regio attraktibver ist einen Zug überhaupt nicht, anstatt erheblich verspätet verkehren zu lassen und der Aussagen zu den Statistiken habe ich das VM angeschrieben.

Heute kam die Antwort vom Bürgerreferenten.

Diese will ich euch nicht vorenthalten:
Zitat:
Sehr geehrter Herr

vielen Dank für Ihre E-Mail, in der Sie die Verspätungen im Regionalverkehr zur Sprache bringen.

Die gegenwärtige Lage ist in der Tat als niederschmetternd zu bezeichnen. Leider ist es der DB bislang nicht gelungen, die schlechten Pünktlichkeitswerte der vergangenen Monate deutlich zu verbessern. Einen Anreiz, die Statistik durch ausfallende Züge zu schonen gibt es allerdings nicht. Verspätungen von mehr als 30:59 Min. werden bei der Ermittlung des Pünktlichkeitsgrads nicht berücksichtigt, da diese als Zugausfälle bewertet werden. Auch teilausgefallene Züge fließen nicht ein. Für Züge, die als ausgefallen gelten erhält die DB kein Geld vom Land für den jeweiligen Zug. Dieser Umstand ist für die Bahn viel schmerzlicher als eine schlechtere Verspätungsstatistik.

Um einen Anreiz zu bieten, Verspätungen so gering wie möglich zu halten und einmal eingetretene Verspätungen nicht weiter anwachsen zu lassen, werden Ankunftsverspätungen je nach Ausmaß unterschiedlich gewichtet. Im Jahresdurchschnitt aller Züge an allen Messstellen eines Vertrags ist eine gewichtete Ankunftspünktlichkeit zu erreichen, die vertraglich vorgegeben wird. Bei Unterschreitung der vorgegebenen Mindestpünktlichkeit im Jahresdurchschnitt folgt eine entsprechende Vertragsstrafe.

Mit freundlichen Grüßen

M. K.
Bürgerreferent und Referent für Bürgerbeteiligung und Partizipationsprozesse
Referat 15 Internationale Beziehungen, Fachkonferenzen und Bürgerbeteiligung

Ausfälle fließen in der Tat also nicht in die Statistik ein. Aber Züge mit 31 Minuten und mehr Verspätung gelten als ausgefallen und werden überhaupt nicht vergütet. Hier beträgt die Kürzung also 100%. Interessant ist auch, dass Teilausfälle als Ausfall gelten.