userCman schrieb:

Warum man bei 20 Jahre alten oder älteren Fahrzeugen nicht einfach die Anlagen austauscht ist mir schleierhaft.

Wenn du also hier offenbar die Gründe nicht kennst, solltest du dich vielleicht mal mit den Hintergründen befassen. Das eigene Nichtwissen bedeutet nicht, dass es nicht Wissen gibt. Die eigene Ahnungslosigkeit aber zum Maßstab aller Erkenntnis zu erheben, ist schon ein starkes Stück. Ich empfehle mal die Suchfunktion, denn zu den Klimaanlagen gibt es seit Jahren regelmäßig Diskussionnen.

Klingelzug schrieb:

das funktioniert leider noch nicht. Die Physik lässt sich immer noch nicht austricksen.

Komisch. Bei meinem Kühlschrank funktioniert es.

...der Ironie, dein Beitrag, echt köstlich. Genau so hält man den ahnungslosen Kritikern den Spiegel vor!

Traumflug schrieb:

Klingelzug schrieb:

das funktioniert leider noch nicht. Die Physik lässt sich immer noch nicht austricksen.

Komisch. Bei meinem Kühlschrank funktioniert es.

Du kannst einen Kühlschrank nicht mit einer Klimaanlage vergleichen. Das Problem ist wenn diese Klimaanlagen zu lange im Betrieb sein müssen, warum ist jetzt egal, vereisen diese. Dann schalten diese ab. Wenn dein Kühlschrank im Dauerbetrieb wäre, die gleiche Situation.

Berliner2008 schrieb:

Du kannst einen Kühlschrank nicht mit einer Klimaanlage vergleichen. Das Problem ist wenn diese Klimaanlagen zu lange im Betrieb sein müssen, warum ist jetzt egal, vereisen diese.

Die vereisen also, obwohl 35 Grad warme Aussenluft hindurch geblasen wird. Dann wird die Anlage einfach über Kapazität betrieben. Und die Anlage ist offensichtlich nicht in der Lage, diese Vereisung durch Reduktion der Kühlleistung selbstständig zu beheben, was vergleichsweise trivial ist. Das ist noch einfacher als beim Kühlschrank, der eine Raumtemperatur nahe dem Gefrierpunkt herstellen soll. Das hat nichts mit physikalischen Grenzen zu tun.

Moin!

Ganz schwarz-weiss kann man es nicht sehen.

Man kann auch Klimaanlagen hochrüsten/verbessern (siehe ICE2-Redesign).
Bei älteren Fahrzeugen stellt sich aber zunehmend das Ersatzteilproblem, auch bei Umbauten; sofern man überhaupt noch jemanden findet, der diese 20-30 Jahre Klimaanlage kennt und ggf. umprogrammieren kann.

Wenn nicht, sind wir doch beim Neueinbau.

Alles in allem kostet es geld, und das gibt man lieber aus, um jeden Tag einen Vorteil zu generieren (WLAN), als zu jeder Zeit einen störungsfreien Betrieb sicherzu stellen.

Der Hilfsbeteiber

Gerade weil die Diskussion schon jahrelang geht ist dazu eigentlich jede Ausrede inakzeptabel.

Traumflug schrieb:

Berliner2008 schrieb:

Du kannst einen Kühlschrank nicht mit einer Klimaanlage vergleichen. Das Problem ist wenn diese Klimaanlagen zu lange im Betrieb sein müssen, warum ist jetzt egal, vereisen diese.

Die vereisen also, obwohl 35 Grad warme Aussenluft hindurch geblasen wird. Dann wird die Anlage einfach über Kapazität betrieben. Und die Anlage ist offensichtlich nicht in der Lage, diese Vereisung durch Reduktion der Kühlleistung selbstständig zu beheben, was vergleichsweise trivial ist. Das ist noch einfacher als beim Kühlschrank, der eine Raumtemperatur nahe dem Gefrierpunkt herstellen soll. Das hat nichts mit physikalischen Grenzen zu tun.

Die Anlagen können die Kühlleistung selbständig bewirken, sie schalten sich ab :P

Manchmal hat man das Gefühl, Lieschen Müller wäre Professorin.

autolos schrieb:

Manchmal hat man das Gefühl, Lieschen Müller wäre Professorin.

Nee, Lieschen Müller versucht hier fehlkonstruierte und fehlprogrammierte Klimaanlagen zu verteidigen.

Wie kommst du darauf, dass es Fehlkonstruktionen oder Fehlprogrammierungen sind? Es fehlt dir schlicht an der Einsicht, dass es hier nicht um einen primitiven Kühlschrank geht, sondern um ein komplexes, technisches Gesamtsystem, das vor 20 oder mehr Jahren anhand damaliger Anforderungen entwickelt, konstruiert und gebaut wurde und an dem man nicht mal so einfach ein Teilsystem durch ein anderes ersetzen kann. Lieschen Müller eben: Der eigene Horizont ist das Ende der Welt.

autolos schrieb:

Wie kommst du darauf, dass es Fehlkonstruktionen oder Fehlprogrammierungen sind?

Da komme ich drauf, weil es offensichtlich ist. Wie oben beschrieben. Was ich von Beruf bin schreibe ich jetzt besser nicht.

Traumflug schrieb:

autolos schrieb:

Wie kommst du darauf, dass es Fehlkonstruktionen oder Fehlprogrammierungen sind?

Da komme ich drauf, weil es offensichtlich ist. Wie oben beschrieben. Was ich von Beruf bin schreibe ich jetzt besser nicht.

Du weißt ganz genau, auch wenn du hier den Ahnungslosen spielst, dass die Konstruktion dem Wissens- und Erwartungsstand zum Zeitpunkt der Entwicklung entspricht. 20-30 Jahre sich hinstellen und sagen, "das ist eine Fehlkonstruktion" ist echt simpel. Der Mercedes W 124 war auch eine Fehlkonstruktion?

Tja, wenn die Deutsche Bahn immer nur unterdimensionierte Klimaanlage wollte und auch nur bereit war für diese zu bezahlen, dann braucht sie sich nicht wundern, wenn die ausfallen. Hier hat sie eben am falschen Ende gespart und die Schuld liegt damit klar bei ihr und nicht bei den Herstellern (die immer wieder die DB darauf hingewiesen haben, dass sie hier unterdimensionierte Systeme haben will).

Beim ICE4 hat sich die DB endlich mal was vom Hersteller sagen lassen und die Klimaanlagen zumindest etwas stärker auslegen lassen. Hoffentlich reicht dies nun aus, damit die möglichst störungsarm laufen. Es gibt eben Systeme, die einen gewissen Sicherheitspuffer brauchen, was andere Bahnbetreiber in anderen Ländern schon längst kapiert haben. Nur die DB will hieraus einfach nicht lernen, jedenfalls nicht hinreichend. Aber hoffen wir mal, dass bei neuen Fahrzeugen wie dem ICE4 und anderen es in Zukunft besser läuft.

autolos schrieb:

dass die Konstruktion dem Wissens- und Erwartungsstand zum Zeitpunkt der Entwicklung entspricht. 20-30 Jahre sich hinstellen und sagen, "das ist eine Fehlkonstruktion" ist echt simpel. Der Mercedes W 124 war auch eine Fehlkonstruktion?

Der W124 funktioniert dauerhaft und es gibt seit 100 Jahren dauerhaft funktionierende Klimaanlagen. Wie lautet Dein nächster Versuch einer Ausrede?

Es ist schon geil, wie die autolosen Bahnapologeten hier alles schönreden möchten, ohne zu begreifen, was sie ihrem Arbeitgeber oder Ghostwrite-Auftraggeber für einen Bärendienst erweisen. Jetzt Verständnis für Klimaanlagenausfälle erstreiten zu wollen, ist das größtmögliche Bahnbashing.

Ob die hier beschriebenen Fälle von gestern "Einzelfälle" sind oder nicht - dazu kann ich keine Erfahrungen beisteuern - ich bin ALEX gefahren, und da hat die Klimaanlage funktioniert.

Aber letztes Jahr hatte ich den direkten vergleich Schweiz-Deutschland, als es mal wirklich heiss war - ich erinnere daran:
Erstes Juli-Wochenende 2015 bei 37°C Freitag/Samstag/Sonntag in der Schweiz kreuz und quer gefahren, viele Kilometer gefressen und viele Fahrzeuge von innen gesehen. Neben den Schindler-und Stadler-Fahrzeugen "ab Stange" auch eher Exoten benutzt, z.B. DPZ+, Siemens-DTZ, EW III, NINA, Revvivo - ausnahmslos alle waren ordentlich klimatisiert. Ebenso die beiden benutzten ÖBB-Talente zwischen St. Margrethen und Lindau. Es war in der Bahn angenehmer zu ertragen als im überfüllten Freibad.

Dann in Lindau auf den Boden der Tatsachen einer "Drittwelt-Eisenbahn" gefallen: Im VT612 Richtung Augsburg im hinteren Wagen keine Klimatisierung, also ins andere Endabteil hinter dem Lokführer gesessen. War die falsche Klasse, aber egal. In Immenstadt wurden wir an den Oberstdorfer Triebwagen gekuppelt, der aber in Kempten verendete - wegen Klimaanlagenausfall. Auch bei uns wurde es langsam heiss, sehr heiss... Mit etwa +20 ging es weiter, ob in Buchloe der Anschluss nach München wartet? Ja, in Biessenhofen wartete der Füssener Doppelstöcker auf unsere Vorbeifahrt - also bereits in Kaufbeuren aus der Wackelsauna ausgestiegen. Beim Betreten des Steuerwagens des Füssener Zuges dann festgestellt, wieso niemand in selbem saß: Klimaanlagenausfall. Ein Wagen weiter, ebenfalls falsche Klasse, stimmte wenigstens die Temperatur. Dann war wegen der Verspätung in Buchloe kein Gleis frei, also nochmals 10 Minuten warten am Einfahrsignal - und der Zugbegleiter hatte viel zu tun, die Anschlussreisenden auf den Fernverkehr ab München mit Hinweisen über die Fahrgastrechte (da gab es wohl viel Geld zurück) zu besänftigen.

Immerhin hat er nicht nach DSO-Manier gesagt "ihr habt ja alle keine Ahnung von Physik", sondern versucht, die Leute zu besänftigen. Ob letzteres im Sinne seines Arbeitgebers war, bezweifle ich bei der Lektüre von DSO gerne mal.

Und warum ich an jenem Tag nicht, wie üblich, mit dem ALEX nach München gefahren bin? Ausfall "dank" DB Netz (Bauarbeiten).

Die Anforderungen an Klimaanlagen waren vor 20-30 Jahren andere als heute. Die Anforderungen an Autos waren vor 20-30 Jahren andere als heute. Kaum ein Mensch käme heute auf die Idee, einen W124 neu zu kaufen. Die Gebrauchtpreise liegen auch weit unter den Neupreisen von damals, obwohl die Dinger noch immer fahren. Genauso aber, wie ich nicht einen W124 durch "mal eben umbauen" an heutige Standards anpassen kann, kann ich mal eben eine Klimaanlage anpassen. Das ist ärgerlich und schrecklich, aber manchmal muss man Grenzen des Möglichen akzeptieren.

ROS schrieb:

Den Managern der Plüschetage sind blinkende LEDs und Hochglanzwerbung wichtiger, als zuverlässige Technik. Das ist so, weil sie BWL-er sind und keine Realisten.

Hoch lebe das verquere Weltbild.

1. Wir haben die Bahn die die Politik haben wollte.

2. Das Management lebt in Wolkenkuckucksheim - basiert auf erstes, nicht darauf das Betriebswirte per se blöde sind, denn dann wäre

3. es in D ganz schnell ganz duster.

Alte Weisheit ist "Ein Fisch fängt am Kopf an zu stinken", und da wäre es mal höchste Zeit umzusteuern. Chancen gleich 0, denn die Politik ändert nicht etwas an ihrer Linie.

Peter

Hallo!

autolos schrieb:

Die Anforderungen an Klimaanlagen waren vor 20-30 Jahren andere als heute. Die Anforderungen an Autos waren vor 20-30 Jahren andere als heute. Kaum ein Mensch käme heute auf die Idee, einen W124 neu zu kaufen. Die Gebrauchtpreise liegen auch weit unter den Neupreisen von damals, obwohl die Dinger noch immer fahren. Genauso aber, wie ich nicht einen W124 durch "mal eben umbauen" an heutige Standards anpassen kann, kann ich mal eben eine Klimaanlage anpassen. Das ist ärgerlich und schrecklich, aber manchmal muss man Grenzen des Möglichen akzeptieren.

Im Prinzip korrekt, jedoch in der Praxis niecht brauchbar.

Denn der Zweck einer Klimaanlage ist seit 100 Jahren derselbe.
Und in allen anderen Laendern dieser Erde (egal in welcher Temepraturzone) funktionieren die verbauten Klima-Anlagen.
Es ist ja nicht so, dass die DB Vorreiter war und alle anderen Bahnverwaltungen die Anlagen erst verbaut haben, als die Kinderkrankheiten ausgemerzt waren...

Wenn eine minimale Klima-Erwaermung (die auch nur an wenigen Tagen im Jahr spuerbar ist) solche Wirkungen zeitigt, dann haben die Planer was versemmelt...

Und selbst wenn die Anlage nicht kuehlt - es muesste wenigstens die Luftumwaelzung sichergestellt sein (sei es durch im Notfall zuoeffnende Fenster, sei es durch eine nicht-kuehlende Klima-Anlage). So einen evtl. Ausfall muss man doch einplanen. Also haben die Planer was versemmelt.

Und dann koennte man auch -wie von anderen Foristen bereits benannt- Geld in die Hand nehmen fuer Verbesserungen - stattdessen wechselt man Namen und plant WLAN, erhoeht Boni und Tralala...

Gruss

Peter

8erberg schrieb:

ROS schrieb:

Den Managern der Plüschetage sind blinkende LEDs und Hochglanzwerbung wichtiger, als zuverlässige Technik. Das ist so, weil sie BWL-er sind und keine Realisten.

Hoch lebe das verquere Weltbild.

1. Wir haben die Bahn die die Politik haben wollte.

Die Politik tut nur was wir, somit auch du, wollen.

8erberg schrieb:

2. Das Management lebt in Wolkenkuckucksheim - basiert auf erstes, nicht darauf das Betriebswirte per se blöde sind, denn dann wäre

3. es in D ganz schnell ganz duster.

Es istz hierzulande schon sehr dämmrig, es dauert nur noch ein paar jahre und die Lichter gegehn tatsächlich aus.

8erberg schrieb:

Alte Weisheit ist "Ein Fisch fängt am Kopf an zu stinken", und da wäre es mal höchste Zeit umzusteuern. Chancen gleich 0, denn die Politik ändert nicht etwas an ihrer Linie.

Eben, wenn du hier nur rummotzt ändert sich nix. Du solltest folglich politisch aktiv werden, dann kannst du dir die Welt so gestalten wie es dir gefällt.
Mit dem Satz andere sind schuld disqualifizierst du dich nur selbst.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:24:13:33:15.

"Geld in die Hand nehmen" hilft aber nur, wenn die konstruktiven Maßnahmen nicht die Zulassung des Gesamtsystems gefährden.
Zu öffnende Fenster im HGV gehen nicht.