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Rückblick: Dazu gibt es natürlich auch schon einen Baum auf DSO

Jetzt wurde der EUB Untersuchungsbericht veröffentlicht.

Erstaunlich finde ich, dass lt. Abschnitt 4.1 die wagentechnische Untersuchung und Bremsprobe sage und schreibe 5 Monate vor der Fahrt stattgefunden haben sollen. Naja, früher war mehr Lametta ... äh ... Korrekturlesen.

In "News" habe ich es eingestellt weil der Untersuchungsbericht jetzt erst veröffentlicht wurde. Wer ihn verschoben haben möchte, bitteschön.
Luftbremskopf schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wo finden wir denn den Bericht?


Indem man im Ursprungspost auf "EUB Untersuchungsbericht" klickt.
So wie ich den Unfallbericht gelesen habe war ein Lager verschlissen und ein Übergang in der Achswelle weder mit dem vorgeschriebenen Radius noch mit der nötigen Tiefe ausgeführt was durch Überhitzung des Lagers und des Achsschenkels bedingt erst zu Rissen am und später zum Bruch des Achsschenkels führte.

Stellt sich die Frage ob dieser Unfall verhindert werden könnte in dem man die Wartungsintervalle verkürzt und die Lager besser wartet.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:28:11:14:22.
Hallo,

dann würde ich empfehlen den Bericht, vor allem die letzten Seiten in denen die durchgeführten Analysen der Radsatzwelle genau beschrieben werden, noch mal genauer durchzulesen.

Gruß
Carsten

EUB-Untersuchungsbericht mit Fragen

geschrieben von: Willi Ess

Datum: 28.04.16 16:02

Hallo zusammen

Was mich nur wundert, dass bei einem amtlichen Untersuchungsbericht scheinbar
ein Fehler in der Datierung der letzten Untersuchung des Wagenzuges nicht auffällt.

Desweiteren bin ich erstaunt, dass für eine metallurgische Untersuchung des augenscheinlich
unfallauslösenden Radsatzes so eine lange Zeit erforderlich ist.

Wäre eine für eine bestimmte Charge dieser Radsatzproduktion ein typischer Herstellungsfehler
feststellbar sein, würden diese Radsätze noch viele tausend Kilometer als tickende Zeitbomben
auf vielen Gleisen unterwegs gewesen sein....

- das meint der Willi und fragt sich, ob das alles so richtig ist...

Willi Ess - Der Lemgoer

Re: EUB-Untersuchungsbericht mit Fragen

geschrieben von: Leser

Datum: 28.04.16 16:54

Willi Ess schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... bei einem amtlichen Untersuchungsbericht scheinbar ein Fehler ... nicht auffällt.

Die Fehler sind doch aufgefallen aber leider erst den haarspalterischen DSOlern. Ein nicht vorhandener amtlicher Korrekturleser (oder Fachprüfer oder Freigeber oder wie die Funktion auch immer heißen mag) kann natürlich auch keinen Fehler finden.

Es ist ja leider auch nicht das erste Mal, dass offensichtlich unterbliebenes Korrekturlesen auffällt. Der Begriff "amtlich" war mal gleichbedeutend mit "unfehlbar" aber das scheint jetzt vorbei zu sein, z. B. hier schon:

Link: Vorhalle wird zu Vorlage
Von Grasleben geht es in Helmstedt ohne Rangieren nur an die Bahnsteiggleise [stredax.dbnetze.com]
Selbst wenn Gleis 5 für die Zeit frei wäre hat es evtl. nicht die erforderliche Nutzlänge für den über 500m langen Zug.
Da macht es mehr sinn die paar Kilometer bis Marienborn durch zu fahren.

Re: EUB-Untersuchungsbericht mit Fragen

geschrieben von: Willi Ess

Datum: 28.04.16 18:50

Ja nun spinne ich den Faden noch einmal weiter:
Wenn so ein augenfälliger Fehler schon nicht auffällt,
wie soll ich den gesammten Inhalt werten?!

Was ist mit den Metallspänen im Lagerfett des B-Lager?
Es wäre mit Sicherheit einwandfrei zu klären, ob diese
aus einem Lagerbestandteil entstanden sind. Sind daraus
evtl die "unerklärliche" Wärmeeintragung zu erklären?

Wann war denn die letzte IS Fa. ZOS Trnava?
Auch wäre zu klären, wieviel km der Radsatz seitdem
gelaufen hat - was auch nicht unwichtig wäre.

Auch wurde nicht speziell darauf eingegengen, in wie weit
das Drehgestell als Ganzes auf Mängel geprüft wurde.
Mir ist wohl bekannt, dass die Achse mit 22,5t belastet
war und auch dynamische Kräfte durch Spurkranzanlauf auftreten.

Also für mich wieder ein Zeichen, dass keiner eine
Verantwortung für die Fehlerursache festmachen will!

- mehr möchte ich nicht mehr sagen -

Willi Ess - Der Lemgoer
In der Fertigung war kein Fehler zu finden?

Zitat aus dem EUB Seite 26:

"Radius R40 war mit R28,6 und einer Tiefe von 0,05mm (Soll 0,1mm) kleiner als vorgegeben hergestellt."

Ich frage mich allerdings wie es zu dem Wärmeeintrag kommen konnte. Mangelnde Schmierung? Ungleichmäßige Erwärmung per Schweißbrenner? nicht wirklich passender Innenring des Lagers?

Zitat aus dem EUB Seite 26

"Die Oberfläche zeigt hierbei eine die Welle umlaufende 2,0 – 3,5 mm tiefe Wärmeeinflusszone mit inhomogenem, eher diffusem, Wärmeeintrag. Eine Erwärmung der Welle und daraus resultierende Gefügeumwandlung an der Oberfläche des Achsschenkels ist nicht vorgesehen und entspricht nicht dem Sollzustand."
Ich könnte mir vorstellen, dass es beim einem früheren Lagerwechsel zu Problemen
beim Abziehen des alten, evtl defekten Lager gekommen ist. Daraufhin könnte der
(restliche innere ?) Lagerinnenring mit einem Gasbrenner angewärmt worden sein,
um ihn mit kleinerem Kraftaufwand abzuziehen.

Es wurde auch nicht mitgeteilt, wie alt dieser Radsatz war und ob evtl ein
Lagerwechsel durchgeführt wurde. Auch das Protokoll der letzte IS-Stufe Fa.
ZOS Trnava wäre wichtig zur Beurteilung ob der Schaden danach aufgetreten ist.

Da ja nun keine definitive Aussage zum Lagerzustand ( war auch dort ein
Wärmeeintrag vorzufinden?) und des Polyamidkäfigs ( evtl Rückeinflüsse von
einer Erwärmung) gibt , wird es eine nicht vorschriftsmäßige Montageausführung sein.

Da ich kein Techniker mit dem entsprechenden fachlichen Hintergrundwissen bin,
frage ich mich, ob bei einer Achswelle von 130mm Durchmesser bei diesem
vorgefundenen Wärmeschaden mit den daraus entstehenden Rissen bei normaler
(standardmässiger) Belastung ein solcher Abbruch möglich ist.

Für mich wäre es auch von Interesse zu wissen, wie solch ein Wärmeeintrag sonst
zu realisieren wären.


Ansonsten ein schönes Wochenende vom Willi



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:29:16:21:49.
Hi,

ich nehme mal an, dass der Bereicht bei verschiedenen Stellen (EVU, EIU etc) zur Stellungnahme war. Wenn es da dann Änderungs'wünsche' gibt, dann geht es halt hin und her.
Den Datumsfehler haben bestimmer mehrere Stellen überlesen (ich auch..).
Die Ursache für die Überhitzung wurde sicherlich auch recht lange gesucht, konnte halt aber nicht lokalisiert werden (aber es wurde ja überprüft ob 'verwandte' Radsätze auch diese Problem haben, was ja nicht der Fall war). Meine Ursachenvermutung wäre ein Heissläufer mit anschließendem Lagertausch..

Tomy
Hi. Habe mir auch so meine Gedanken gemach. Neben der Idee mit der Erwärmung zur Demontage ist mir noch die Möglichkeit eines blockierten Lagers das sich auf der Welle gedreht hat eingefallen..
Was meint Ihr?
VG



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:29:18:23:36.
Hallo makfan

Ja - das wäre auch noch eine Ursache - nur dürfte in so
einem Fall der Radsatz überhaupt weiterverwendet werden?

Man kann ja mal hier lesen:

[www.zos.sk]

dann belassen wir es mal hier mit - Willi