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Re: Berta!

geschrieben von: M-13

Datum: 09.02.16 20:37

(Moin.)

((Bei der Gelegenheit gleich die Darß-Bahn.))

(((Irgendwie alles "Berliner Bauprojekte".)))

((((Grins und Gruß.))))

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Manfred

Datum: 09.02.16 21:41

Mal ne Frage: Welcher Ersatz ging 1980 in Betrieb?

Manfred

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Mathias Hiller

Datum: 09.02.16 22:00

Manfred schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mal ne Frage: Welcher Ersatz ging 1980 in Betrieb?

[de.wikipedia.org]
Zitat: Die 4,6 Kilometer lange Strecke Richard-Wagner-Platz – Rohrdamm wurde am 1. Oktober 1980 eröffnet.

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 10.02.16 09:38

Guten Tag,

vielen Dank fürs Einstellen. Die Idee finde ich gut. Das wäre natürlich super, wenn da wieder Züge fahren würden. Und ohne Verlängerung hätte sie wohl kaum Potential, erst recht, wenn die U7 parallel fährt. Mit einer Verlängerung nach Tegel würde das Potential um ein Vielfaches steigen, vor allem, solange in Tegel noch Flugbetrieb stattfindet. Wenn aber eines Tages dann doch noch der gesamte Flugbetrieb nach Schönefeld geht, dann wird das Potential gleich rapide abnehmen.

Andererseits wäre eine Zweiglinie der U7 eine sinnvolle Alternative, so man denn eine Direktverbindung von der Innenstadt herstellt. Eine Direktverbindung aus der Innenstadt könnte man wohl tatsächlich mit der S-Bahn besser herstellen als mit der U-Bahn. S-Bahn Stadtbahn-Verbindungskurve Ring (es müsste allerdings Kopf gemacht werden), weiter nach Jungfernheide, Gartenfeld, Tegel. Alternative S21, Ring, Jungfernheide, Gartenfeld, Tegel. Mit der U-Bahn, ich wüsste nicht wie. Da wäre nur eine Weiterführung über die U7 möglich, sonst nix.

Dass die DB die Trasse schon mehrfach entwidmen lassen wollte, sollte klar sein. Die Erhaltung kostet, sie bringt aber nichts ein. Eine mittelfristige Perspektive auf Wiederinbetriebnahme besteht nicht. Ja, auch wenn wir nicht mit allem, was die DB macht, einverstanden sein müssen, aber wer würde bei dieser Perspektive es nicht auch so machen? Sind wir doch ehrlich.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: hdf 90

Datum: 10.02.16 10:45

Die Verlängerung zum Kutschi ist ja nicht dafür gedacht, dass der Flughafen Tegel angebunden wird. Der Plan ist dort einen neuen Stadtteil zu errichten, der dann mit der S-Bahn erschlossen wird.

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: meister-roehrich

Datum: 10.02.16 10:53

Werte Siemensbahn-Freunde und -Gegner,

wie sich doch die Gemüter erhitzen bei dem Thema!

Es wurde schon geschrieben, dass die Strecke weiterhin gewidmet ist. Wenn die lokale Politik ernsthaft will, dass die Siemensbahn wieder fahren soll muss sie selber aktiv werden. Die Variante bis Tegel finde ich zumindest interessant. Es hängt alles daran, ob die LNG dort Verkehr will oder nicht - und eine Sanierung ist immer noch billiger als ein Neubau. Ich stimme diversen Leuten hier zu die sagen: Die Trasse muss bleiben, um auch zukünftig Bahnverkehr dort betreiben zu können. Die Widmung ist der beste Schutz der Trasse.

Meine Meinung ist: In zwanzig Jahren sind viele Leute (und Politiker) froh, dass die Trasse noch da ist und man sie wieder reaktivieren kann. In dieser Zeit werden sich wohl nur noch die "oberen Zehntaúsend" ein Auto leisten können und jeder Normalverdiener ist dann froh über noch vorhandene und dann wieder genutzte Bahnstrecken.
Genau deshalb sollten alle noch vorhandenen Bahntrassen rechtlich geschützt werden mit der Widmung. Selbst wenn Brücken defekt wären kann man diese ausbauen, damit keine Gefahr davon ausgeht - gleiches gilt für Bahnübergänge. Die restliche Bahntrasse verursacht dann keine oder nur wenig Kosten und darf aber nicht angetastet werden von Leuten, die darauf Supermärkte oder Radwege bauen wollen.

Die nächsten Generationen werden dankbar dafür sein, dass wir in die Zukunft gedacht haben und nicht nur kurzfristigen Überlegungen folgen.

Freundliche Grüße
Klaus Röhrich

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: 103612

Datum: 10.02.16 11:48

Die Siemensbahn alleine hat zu wenig Potential, wenn sie aber der Anbindung eines neuen Stadtteils in TXL dient, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Mit dem Bau der S21 zum Hbf fehlt es zudem auch an Sinnvollen Zuggruppen dafür. Eine neue Zuggruppe vom TXL über die Siemensbahn und Jungfernheide zum Hbf wäre somit sehr gut machbar.

Trassen-Religion

geschrieben von: nozomi07

Datum: 10.02.16 11:53

Was macht ihr für eine Religion aus dem Erhalt alter Trassen!

Wenn die Trasse nicht mehr gebraucht wird, gehört sie entwidmet. Immerhin ist es öffentlicher Raum, und die Öffentlichkeit hat Anspruch auf sinnvolle Nutzung.

Eine Freihaltung ist dann sinnvoll, wenn ein konkretes Nutzungskonzept vorliegt, das erst später realisierbar ist.

Das sehe ich bei der Siemensbahn nicht. Am Tegel-Gelände führt sie weit vorbei, dafür nützt sie nichts. U-Bahn von Jungfernheide verlängern, die Vorleistung gibts ja, und gut is.

Re: Trassen-Religion

geschrieben von: 103612

Datum: 10.02.16 12:07

Die Verlängerung der U7 könnte aber teurer sein als der Wiederaufbau der Siemensbahn.

Re: Trassen-Religion

geschrieben von: meister-roehrich

Datum: 10.02.16 13:31

Werter nozomi07,

ich gehöre keiner Religion an und bin auch kein Hardliner!

Ich behaupte von mir, dass ich schon einige Erfahrung habe in Sachen Eisenbahn und Trassenerhalt. Ich war mehrere Jahrzehnte auch aktives Mitglied eines Fahrgastverbandes und habe lange Zeit Einblick in Entscheidungen in Sachen Nahverkehr gehabt. Auch die Fahrgastsicht ist mir sehr gut bekannt, da ich selber auch sehr lange darauf angewiesen war.

Was ich über Jahrzehnte erlebt habe ist sinnlose Trassenvernichtung, welche dann schon nach wenigen Jahren dazu führte, dass gejammert wurde: "Ach, warum haben wir damals ..." - viele Trassen sind mittlerweile restlos verloren und auch in Zukunft kann dort kein öffentlicher Verkehr mehr stattfinden. Oftmals waren Politiker aller Parteien daran schuld, weil sie den wahren Wert nicht erkannt haben. Wenn eine Trasse auch nur auf einem kleinen Stück entwidmet und/oder verkauft ist, ist die ganze Trasse wertlos.

Ich erkenne zweifellos an, dass eine Bahnlinie, welche eine vollkommen andere Richtung hat als die Verkehrsbedürfnisse (Beispiel: Wetzlar-Lollar) entbehrlich ist. Aber im Ballungsraum eine kreuzungsfreie Strecke mit Potential der Weiterführung in bislang nicht von der U-Bahn bediente Bereiche zu entwidmen halte ich für zu kurz gedacht. Wie auch schon geschrieben ist eine oderirdische Strecke immer viel günstiger bei Bau und Unterhalt als eine unterirdische. Ich bin mal sehr gespannt, welche Sanierungskosten viele U-Bahn-Strecken (unterirdisch) in den nächsten Jahrzehnten verursachen. Da gehen Unsummen rein und ich rechne damit, dass vielleicht sogar die eine oder andere unterirdische Strecke wegen zu hoher Sanierungskosten aufgegeben wird. Dann kann man froh sein, über der Erde noch was zu haben!

Daran sollte auch gedacht und vorausschauend gehandelt werden.

Freundliche Grüße
Klaus Röhrich

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 10.02.16 15:05

hdf 90 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Verlängerung zum Kutschi ist ja nicht dafür
> gedacht, dass der Flughafen Tegel angebunden wird.
> Der Plan ist dort einen neuen Stadtteil zu
> errichten, der dann mit der S-Bahn erschlossen
> wird.

Ach so, danke für die Aufklärung. Ich wusste gar nicht, dass man dort einen neuen Stadtteil zu errichten gedenkt. Das macht Sinn.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 10.02.16 15:05

meister-roehrich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Werte Siemensbahn-Freunde und -Gegner,
>
> wie sich doch die Gemüter erhitzen bei dem Thema!
>
>
> Es wurde schon geschrieben, dass die Strecke
> weiterhin gewidmet ist. Wenn die lokale Politik
> ernsthaft will, dass die Siemensbahn wieder fahren
> soll muss sie selber aktiv werden. Die Variante
> bis Tegel finde ich zumindest interessant. Es
> hängt alles daran, ob die LNG dort Verkehr will
> oder nicht - und eine Sanierung ist immer noch
> billiger als ein Neubau. Ich stimme diversen
> Leuten hier zu die sagen: Die Trasse muss bleiben,
> um auch zukünftig Bahnverkehr dort betreiben zu
> können. Die Widmung ist der beste Schutz der
> Trasse.
>
> Meine Meinung ist: In zwanzig Jahren sind viele
> Leute (und Politiker) froh, dass die Trasse noch
> da ist und man sie wieder reaktivieren kann. In
> dieser Zeit werden sich wohl nur noch die "oberen
> Zehntaúsend" ein Auto leisten können und jeder
> Normalverdiener ist dann froh über noch vorhandene
> und dann wieder genutzte Bahnstrecken.
> Genau deshalb sollten alle noch vorhandenen
> Bahntrassen rechtlich geschützt werden mit der
> Widmung. Selbst wenn Brücken defekt wären kann man
> diese ausbauen, damit keine Gefahr davon ausgeht -
> gleiches gilt für Bahnübergänge. Die restliche
> Bahntrasse verursacht dann keine oder nur wenig
> Kosten und darf aber nicht angetastet werden von
> Leuten, die darauf Supermärkte oder Radwege bauen
> wollen.
>
> Die nächsten Generationen werden dankbar dafür
> sein, dass wir in die Zukunft gedacht haben und
> nicht nur kurzfristigen Überlegungen folgen.

Volle Zustimmung, meinerseits.
Danke vielmal, Klaus.
Herzliche Grüsse
Martin
>
> Freundliche Grüße
> Klaus Röhrich

Re: Trassen-Religion

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 10.02.16 15:10

nozomi07 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was macht ihr für eine Religion aus dem Erhalt
> alter Trassen!
>
> Wenn die Trasse nicht mehr gebraucht wird, gehört
> sie entwidmet. Immerhin ist es öffentlicher Raum,
> und die Öffentlichkeit hat Anspruch auf sinnvolle
> Nutzung.
>
> Eine Freihaltung ist dann sinnvoll, wenn ein
> konkretes Nutzungskonzept vorliegt, das erst
> später realisierbar ist.
>
> Das sehe ich bei der Siemensbahn nicht. Am
> Tegel-Gelände führt sie weit vorbei, dafür nützt
> sie nichts. U-Bahn von Jungfernheide verlängern,
> die Vorleistung gibts ja, und gut is.

Ich weiss nicht, was da an Trassen-Religion da ist. Ich bin einer Meinung, dass die Freihaltung sinnvoll ist, wenn ein Nutzungskonzept vorliegt. Ich würde eher sagen, das liegt noch nicht vor. Darüber wird nachgedacht. Baut man die Bahn dann doch wieder auf - mit Verlängerung nach Tegel, dann war die Freihaltung sinnvoll, auch wenn das jetzt vielleicht noch nicht danach aussieht. Es braucht viel Weisheit bei der Stadtplanung. Ein Fehler kann fatale Folgen haben.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: Trassen-Religion

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 10.02.16 15:14

Danke Klaus, da hast Du wahre Tatsachen wieder einmal auf den Punkt genannt. Ob man U-Bahnen aufgibt, weiss ich nicht. Aber dass da Unsummen für die Sanierung nötig werden, so dass einigen Leuten schlecht wird, glaube ich gut und gerne. Warten wir es also wirklich mal ab. Auch in Sachen Siemensbahn, die Trassenerhaltung kann sich doch noch eines Tages auszahlen. Warten wir es ab.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Martin Pfeifer

Datum: 10.02.16 19:08

Servus,

Weltreisender schrieb:
-------------------------------------------------------
> Guten Tag,
>
> vielen Dank fürs Einstellen. Die Idee finde ich gut. Das wäre natürlich super, wenn da wieder Züge
> fahren würden. Und ohne Verlängerung hätte sie wohl kaum Potential, erst recht, wenn die U7
> parallel fährt. Mit einer Verlängerung nach Tegel würde das Potential um ein Vielfaches steigen, vor
> allem, solange in Tegel noch Flugbetrieb stattfindet. Wenn aber eines Tages dann doch noch
> der gesamte Flugbetrieb nach Schönefeld geht, dann wird das Potential gleich rapide abnehmen.

Die Wieder-Inbetriebnahme der Siemensbahn inklusive Verlängerung zum Flughafen Tegel oder dessen Nachnutzung steht allerdings im direkten Wettbewerb zu einem Bau der Linie 5 zwischen Jungfernheide und dem Flughafen Tegel. Neben den bereits erwähnten Vorleistungen im Bereich Jungfernheide wurde übrigens auch unterhalb des Flughafens Tegel bei passender Gelegenheit schon mal ein halbfertiger Bahnhof gebaut. Was in einem standardisierten Kosten-Nutzen-Vergleich besser abschneidet mag ich in Anbetracht der mich nicht bekannten Kosten für eine Wiederherstellung der Siemens-Bahn auf den ersten 1,5 km nicht sagen. Ein Argument für die Führung über die Siemens-Bahn wäre höchstens ein erheblicher Lokal-Verkehr zwischen der Nachnutzung "Flughafen TXL" und der Siemensstadt. Der ist mit einer U-Bahn-Linie nur sehr bescheiden abzuwickeln, da er am U-Bf Jungfernheide einen Wechsel des Bahnsteiges erfordert.
>
> Andererseits wäre eine Zweiglinie der U7 eine sinnvolle Alternative, so man denn eine
> Direktverbindung von der Innenstadt herstellt. Eine Direktverbindung aus der Innenstadt könnte
> man wohl tatsächlich mit der S-Bahn besser herstellen als mit der U-Bahn. S-Bahn
> Stadtbahn-Verbindungskurve Ring (es müsste allerdings Kopf gemacht werden), weiter nach
> Jungfernheide, Gartenfeld, Tegel. Alternative S21, Ring, Jungfernheide, Gartenfeld, Tegel. Mit der
> U-Bahn, ich wüsste nicht wie. Da wäre nur eine Weiterführung über die U7 möglich, sonst nix.

An eine Weiterführung der U5 vom Flughafen Tegel in die Berliner Innenstadt hat man im legendären 200-km-Plan schon gedacht. Die U5 könnte nach Süden - teilweise in der Straße Alt-Moabit verlaufend - zum heutigen Hauptbahnhof verlängert werden und würde hier an die vorhandene / im Bau befindliche U5 bzw. U55 zum Alexanderplatz anschließen. Alles nur eine Frage des Geldes. Die einzige Bauvorleistung dafür ist allerdings der vorhandene U-Bf Jungfernheide, ansonsten wurde dafür nie ein Stück U-Bahn-Tunnel im (West-)Berliner Untergrund versenkt.

Eine Linienführung Stadtbahn - Ring - Gartenfeld mit zweimaligen Kopfmachen geht nur mit Kopfmachen in Halensee sowie in Jungfernheide. Das ist baulich nicht gerade trivial. Dieses Vorhaben erfordert zusätzlich zur eigentlichen Wiederherstellung der Siemensbahn
- den zweigleisigen Ausbau der Verbindungskurve Charlottenburg - Halensee inklusive eines Tunnels unter den verlängerten Stadtbahngleisen zwischen Charlottenburg und Westkreuz samt der Kehr- und Abstellgleise in diesem Bereich. Genau dieses Bauwerk wurde zielgerichtet bei der Sanierung der Gleise in diesem Bereich ersatzlos beseitigt, weil man meinte, es nicht mehr zu benötigen.
- einen zweiten Bahnsteig in Halensee, da der vorhandene Bahnsteig keine wendenden Züge aufnehmen kann. Die stehen selbst bei Personalwechsel mindestens 2 min und behindern den Ringverkehr.
- eine originalgetreue Wiederherstellung der Situation in Jungfernheide wie sie bis zum Beginn der U-Bahn-Bauarbeiten 1976 bestand. Damals gab es zwei hintereinander liegende Bahnsteige für die beiden Richtungen der Ringbahn mit jeweils einer zugeordneten Kante für den Verkehr von und nach Gartenfeld. Ähnlich wie in Westend dürfte ein Kopfmachen am vorhandenen Bahnsteig auch nicht wirklich fahrplan-verträglich sein.

Als Alternative könnte noch die bis Ende 1943 betriebene Kurve Stadtbahn (Charlottenburg) - Nordring (Westend) wieder aufgebaut werden. Aber von dieser Kurve hat man sich gedanklich bereits vor 1993 beim Wiederaufbau des Südrings verabschiedet (Verbreiterung des Ring-Bahnsteiges, das Gleis Richtung Westend liegt heute auf der Trasse des früheren Gleises nach Charlottenburg). Und ob diese Strecke überhaupt wieder aufbaubar ist bezweifele ich - ihre Fläche wurde wohl für die Stadtautobahn A100 verwendet. Und auch hier müsste noch eine kreuzungsfreie Einfädelung in den Bf Charlottenburg gebaut werden. Lediglich eine Führung über den Nordring und die S21 ab dem Hauptbahnhof (tief) wäre ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand möglich.
>
> Dass die DB die Trasse schon mehrfach entwidmen lassen wollte, sollte klar sein. Die Erhaltung
> kostet, sie bringt aber nichts ein. Eine mittelfristige Perspektive auf
> Wiederinbetriebnahme besteht nicht. Ja, auch wenn wir nicht mit allem, was die DB macht,
> einverstanden sein müssen, aber wer würde bei dieser Perspektive es nicht auch so machen? Sind
> wir doch ehrlich.
>
Hier gibt es kleine aber wichtige Feinheit zu beachten. Bei einer Entwidmung würde die Trasse wohl an die Firma Siemens zurückfallen. Die BVG hatte 1986 bereits mit dem Rückbau der Strecke begonnen (damals ging es nur um die Gleise!) und diesen nach einer entsprechenden Intervention der Firma Siemens gestoppt. Der Vertrag zwischen der Deutschen Reichsbahn und der Firma Siemens zum Bau der Strecke enthält demnach einen Passus, daß das Gelände bei einer dauernden Betriebseinstellung an die Firma Siemens zurückfällt. Bei einer Entwidmung wäre dies wohl endgültig erfüllt.

Mich würde ja brennend interessieren, was die Deutsche Bahn AG tatsächlich an Erhaltungskosten jedes Jahr aufwendet. Der Zustand der Strecke lässt vermuten das hier nicht viel mehr als unbedingt notwendig gemacht wird. Wohl nur eine jährliche Überprüfung auf Standsicherheit.

> Herzliche Grüsse
> Martin

MfG Martin Pfeifer

Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: hansaplatz

Datum: 10.02.16 19:17

Martin Pfeifer schrieb:
> Neben den bereits erwähnten Vorleistungen im Bereich
> Jungfernheide wurde übrigens auch unterhalb des
> Flughafens Tegel bei passender Gelegenheit schon
> mal ein halbfertiger Bahnhof gebaut.

Ein immer wieder aufkeimendes Gerücht. Es gibt keine Bauvorleistung eines Bahnhofs irgendwo unter dem Terminal oder sonst wo unter dem Flughafengelände. Lediglich der Bereich Bahnhof Jungfernheide inklusive Kanalquerung wurden bauvorbereitet. Mehr nicht.

Re: U 5 Turmstraße

geschrieben von: Kö0128

Datum: 10.02.16 19:23

Martin Pfeifer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die einzige Bauvorleistung dafür ist allerdings der vorhandene U-Bf Jungfernheide, ansonsten wurde dafür nie ein Stück U-Bahn-Tunnel im (West-)Berliner Untergrund versenkt.

Nicht ganz:
Beim Bau des U-Bahnhof Turmstraße (1961) wurde bereits ein kurzes querendes Tunnelstück oberhalb des Tunnels der Linie G (spätere 9) errichtet.
Daher auch dessen doppelte Tiefenlage.
Der erst später hinzugefügte Mittelaufgang nutzt diese Bauvorleistung zum Teil:

[de.wikipedia.org]


Gruß,
Markus.

Re: Ersatz gibt es schon lange

geschrieben von: Bremsprobe

Datum: 10.02.16 20:27

Zitat:
Mich würde ja brennend interessieren, was die Deutsche Bahn AG tatsächlich an Erhaltungskosten jedes Jahr aufwendet. Der Zustand der Strecke lässt vermuten das hier nicht viel mehr als unbedingt notwendig gemacht wird. Wohl nur eine jährliche Überprüfung auf Standsicherheit.

Irgendwo *) habe ich die Zahl 500.000 EUR gelesen.

Neben den weiterhin erforderlichen Inspektionen dürfte auch Geld für Abzäunung, Müllbeseitigung usw. anfallen.

*) Edith hat es gefunden, im Tagesspiegel:
[www.tagesspiegel.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:10:20:36:58.

Re: Trassen-Religion

geschrieben von: nozomi07

Datum: 11.02.16 01:35

Ich sage gar nichts gegen Trassenfreihaltung. Ich sehe nur, dass die Frage hier sehr wohl oft religiös beantwortet wird.

Entscheidend ist die Blickrichtung: Will ich Tegel erschließen, und suche eine Lösung dafür? Oder will ich die Siemensbahn retten (aus nostalgischen Gefühlen), und betrachte die Erschließung Tegels nur als Chance dafür?

Ich beobachte hier vor allem zweiteten Argumentationsstrang - und das halte ich für falsch.

Blick auf die Karte: Die Siemensbahn führt gar nicht Richtung Tegel, sondern rein tangential dazu. Ich bezweifle ihren Sinn!
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