MarcF schrieb:
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> Ein Anrecht auf Kontrolle gibt es nirgends oder
> wie willst du bei z.B. 25% Begleitquote die
> Kontrolle garantieren?
Das habe ich auch nicht gesagt, ebensowenig, dass jeder Fahrgast kontrolliert werden muss. Eher dass die stattfindende Kontrolle genauer sein muss (dafür aber auch die zu kontrollierenden Fahrgäste willkührlicher ausgewählt werden können).
Überdies müssen sich die Aufgabenträger über die Begleitquote bzw. die Anzahl des Kontrollpersonals Gedanken machen.
> Es gibt auch Stammkunden/Pendler, die man auch mal
> 2x am Tag sieht und alle 5 grade lassen kann und
> man ist ja nicht immer auf den gleichen Zügen
> unterwegs, so dass man nicht auf dümmere Gedanken
> kommen kann. Jeder arbeitet anders, wie er gerade
> drauf ist.
Exakt, ebensowenig kann man aber als Stammkunde davon ausgehen, dass ein Kontrolleur grundsätzlich jeden Stammkunden erkennt... auch dieses Anspruchsdenken mancher Fahrgäste ist falsch.
> Man kann darauf hinweisen, muss es aber nicht.
> Jeder ist für sich selbst verantwortlich um sich
> vor der Fahrt soweit zu informieren und auch das
> richtige Ticket am Automaten zu kaufen, zumal die
> Gerätschaften eine Start-Ziel-Funktion haben statt
> mal eben 2 Preisstufen drunter für die gleiche
> Strecke auf gut Glück mit durchzukommen oder weil
> man ja den Zug kriegen wollte "vergessen" hat zu
> entwerten und wer dazu noch sitzt, hat bei mir
> ohnehin verloren. Wer die 3 Sekunden nicht übrig
> hat, hat auch nicht den Zug verdient.
Ja, Kulanz hat auch was mit Glaubhaftigkeit des Falls zu tun und dies liegt auch im Auge des Betrachters (sprich des Kontrollierenden), ebenso ob man hier eine entsprechende Informationsmöglichkeit annehmen kann. (Ich kann mich bspw. erinneren, dass bei meinem Seemesterticketbögen das Laminierungsverbot später nachgetragen wurde und bei jeder Ausgabe auf dem Begleitdomkument aufgedruckt war. Ab diesem Zeitpunkt kann man diese Information als gesetzt ansehen.
>
> Laminierte Studitickets landen garantiert in
> meiner Tasche. Kulant bin ich bei denen schon
> lange nicht mehr. Das man Fahrkarten nicht
> laminieren darf, dürfte jedem klar sein aber
> soweit kann mancher Student ja nicht denken und
> tut dann auf Unwissenheit.
Hier ist der Unterschied zwischen Glaubhaftigkeit und bewusster Täuschung zu sehen ... und dann hast du die Kulanzmöglichkeit. Problematisch wird es aber, wenn Semestertickets auf Chipkarten eingezogen werden, die mehr als nur Fahrkartenfunktionen haben.
> Das gleiche gilt für deren geglaubten Mitnahme
> über den regionalen Verbund hinaus, sich bei jedem
> und allem einmischen zu müssen, auch "ich kann ihn ja
> mitnehmen", "man kann sich ja anstellen",
> Besserwisser wie man seine Arbeit zu machen hat...
Finde ich auch kritisch. Eine Gruppe sollte schon vor der Kontrolle feststehen. Wenn man sich in der Gruppe (spaßeshalber) darüber unterhält auf welche Karte mit tatsächlich vorhandener Mitnahmeregelung jemand fährt, ist es ja was anderes.
> Ach, die zahlen ja sooooo viel Geld für das
> Ticket. Wenn ich das schon höre, krieg ich nen
> Brechreiz.
Bei Studenten verstehe ich das eher als bei anderne, die halt ihre Mitnahmeregelungen wie oben genannt ausnutzen um wildfremde Schwarzfahrer mitzunehmen.
> Manch ein Pendler zahlt im Monat im
> schlimmsten Fall das Doppelte um seinen
> Lebensunterhalt zu verdienen und hat noch nicht
> einmal die gleiche Flächennutzung, was die
> Studenten in einem Semester zahlen.
Das sehe ich nicht ganz so: Ein berufstättiger Pendler ist beschäftigt und verdient dafür Geld. Der "Job" eines Studenten ist dagegen ohne Entlohnung. Das Geld _kann_ evtl. später durch höhere Löhne wieder eingenommen werden, aber dies kann eben dazu führen, dass man mit deutlichen Schulden ins Berufsleben startet - und das zu einer Zeit in der gesellschaftspolitisch die Familiengründung sehr wichtig wäre (für unser Sozialsystem)... Dass hier der Staat die Ausbildung entlohnt, in dem er Sozialtarife, wie rabattierte/subventionierte Schüler- und Studentenfahrkarten schafft, ist schon gerechtfertigt.
Zumal auch das Semesterticket davon lebt, dass es als Solidaritätssystem von Zwangskunden geprägt ist, Sprich: Es gibt quersubventionierungen von Nicht- und Seltennutzern zu Viel- bzw. Langstreckennutzern.
Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
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Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen
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