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Aus-Sperren sind der Tod des ÖV

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.16 10:43

Der Zeuge Desiros schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fazit: Sperren sind theoretisch vielleicht
> wünschenswert, praktisch aber derzeit überhaupt
> nicht umsetzbar.

Hallo,
Sperren wären definitiv der Tod des ÖV. Sie sind nicht einmal theoretisch nützlich, sie sind nichts anderes als die Ausgeburt realitätsverneinender Hirne. Probleme müssen an der Wurzel angefasst werden, nicht an der gefühlten Oberfläche.

Also sammeln wir die Argumente. Was spräche für Bahnsteigsperren, wo werden solche vermutlich errichtet und wer bezahlt diesen Grenzspass?
Und was spräche gegen Bus-Sperren? Gegen AST-Sperren?

Gruß
Otto Hoch

Re: [BW] Höheres Bußgeld brachte kaum niedrigere Schwarzfahrerzahlen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.16 11:31

Weltreisender schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Zugangskontrollen: Unbemannte Zugangsgitter wie in
> Paris und Warschau bringen nichts. Die Leute
> hopsen einfach drüber. Wenn Zugangsgitter, dann
> müssen sie bemannt sein.
>
Die Sperre kann die routinemäßige Kontrolle des 'ehrlichen Fahrgasts' übernehmen, aber nicht die Sonderfälle, vom Rollstuhl übers defekte Chipticket bis zum Schwarzfahrer. Diese Fälle müssen nach wie vor durch Personal erledigt werden. Also lohnt die Sperre nur dort, wo der Andrang so hoch ist, daß allein der Anteil 'Sonderfälle' an den Fahrgästen einen Mitarbeiter an der Sperre rechtfertigt; die Sperren selber ersetzen dann mehrere Kontrolleure in den Zügen.

Faktisch kommt eine solche Situation nur in stark ausgelasteten Metrosystemen vor. Schon in Berlin hätte ich Zweifel.
MarcF schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ein Anrecht auf Kontrolle gibt es nirgends oder
> wie willst du bei z.B. 25% Begleitquote die
> Kontrolle garantieren?

Das habe ich auch nicht gesagt, ebensowenig, dass jeder Fahrgast kontrolliert werden muss. Eher dass die stattfindende Kontrolle genauer sein muss (dafür aber auch die zu kontrollierenden Fahrgäste willkührlicher ausgewählt werden können).
Überdies müssen sich die Aufgabenträger über die Begleitquote bzw. die Anzahl des Kontrollpersonals Gedanken machen.
> Es gibt auch Stammkunden/Pendler, die man auch mal
> 2x am Tag sieht und alle 5 grade lassen kann und
> man ist ja nicht immer auf den gleichen Zügen
> unterwegs, so dass man nicht auf dümmere Gedanken
> kommen kann. Jeder arbeitet anders, wie er gerade
> drauf ist.

Exakt, ebensowenig kann man aber als Stammkunde davon ausgehen, dass ein Kontrolleur grundsätzlich jeden Stammkunden erkennt... auch dieses Anspruchsdenken mancher Fahrgäste ist falsch.

> Man kann darauf hinweisen, muss es aber nicht.
> Jeder ist für sich selbst verantwortlich um sich
> vor der Fahrt soweit zu informieren und auch das
> richtige Ticket am Automaten zu kaufen, zumal die
> Gerätschaften eine Start-Ziel-Funktion haben statt
> mal eben 2 Preisstufen drunter für die gleiche
> Strecke auf gut Glück mit durchzukommen oder weil
> man ja den Zug kriegen wollte "vergessen" hat zu
> entwerten und wer dazu noch sitzt, hat bei mir
> ohnehin verloren. Wer die 3 Sekunden nicht übrig
> hat, hat auch nicht den Zug verdient.

Ja, Kulanz hat auch was mit Glaubhaftigkeit des Falls zu tun und dies liegt auch im Auge des Betrachters (sprich des Kontrollierenden), ebenso ob man hier eine entsprechende Informationsmöglichkeit annehmen kann. (Ich kann mich bspw. erinneren, dass bei meinem Seemesterticketbögen das Laminierungsverbot später nachgetragen wurde und bei jeder Ausgabe auf dem Begleitdomkument aufgedruckt war. Ab diesem Zeitpunkt kann man diese Information als gesetzt ansehen.
>

> Laminierte Studitickets landen garantiert in
> meiner Tasche. Kulant bin ich bei denen schon
> lange nicht mehr. Das man Fahrkarten nicht
> laminieren darf, dürfte jedem klar sein aber
> soweit kann mancher Student ja nicht denken und
> tut dann auf Unwissenheit.

Hier ist der Unterschied zwischen Glaubhaftigkeit und bewusster Täuschung zu sehen ... und dann hast du die Kulanzmöglichkeit. Problematisch wird es aber, wenn Semestertickets auf Chipkarten eingezogen werden, die mehr als nur Fahrkartenfunktionen haben.

> Das gleiche gilt für deren geglaubten Mitnahme
> über den regionalen Verbund hinaus, sich bei jedem
> und allem einmischen zu müssen, auch "ich kann ihn ja
> mitnehmen", "man kann sich ja anstellen",
> Besserwisser wie man seine Arbeit zu machen hat...

Finde ich auch kritisch. Eine Gruppe sollte schon vor der Kontrolle feststehen. Wenn man sich in der Gruppe (spaßeshalber) darüber unterhält auf welche Karte mit tatsächlich vorhandener Mitnahmeregelung jemand fährt, ist es ja was anderes.

> Ach, die zahlen ja sooooo viel Geld für das
> Ticket. Wenn ich das schon höre, krieg ich nen
> Brechreiz.

Bei Studenten verstehe ich das eher als bei anderne, die halt ihre Mitnahmeregelungen wie oben genannt ausnutzen um wildfremde Schwarzfahrer mitzunehmen.

> Manch ein Pendler zahlt im Monat im
> schlimmsten Fall das Doppelte um seinen
> Lebensunterhalt zu verdienen und hat noch nicht
> einmal die gleiche Flächennutzung, was die
> Studenten in einem Semester zahlen.

Das sehe ich nicht ganz so: Ein berufstättiger Pendler ist beschäftigt und verdient dafür Geld. Der "Job" eines Studenten ist dagegen ohne Entlohnung. Das Geld _kann_ evtl. später durch höhere Löhne wieder eingenommen werden, aber dies kann eben dazu führen, dass man mit deutlichen Schulden ins Berufsleben startet - und das zu einer Zeit in der gesellschaftspolitisch die Familiengründung sehr wichtig wäre (für unser Sozialsystem)... Dass hier der Staat die Ausbildung entlohnt, in dem er Sozialtarife, wie rabattierte/subventionierte Schüler- und Studentenfahrkarten schafft, ist schon gerechtfertigt.

Zumal auch das Semesterticket davon lebt, dass es als Solidaritätssystem von Zwangskunden geprägt ist, Sprich: Es gibt quersubventionierungen von Nicht- und Seltennutzern zu Viel- bzw. Langstreckennutzern.

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
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Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
Avia schrieb:
-------------------------------------------------------
>
>
> Dann musst du aber auch die Einnahmeausfälle mit
> einbeziehen, die dadurch entstehen, dass vielen
> Menschen durch solche Zwangsmaßnahmen der ÖPNV zu
> umständlich und zu kompliziert wird. Die fahren
> dann lieber mit dem Auto, besonders sobald es
> selbstfahrende Autos gibt.


An Alle, die den Tod des ÖPNV herbeireden: In Paris und Barcelona nutzen mehr Leute die U-Bahn als in irgendeiner deutschen Stadt. So abschreckend können automatische Kontrollen nicht sein.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: Aus-Sperren

geschrieben von: Fastrider

Datum: 09.02.16 12:57

Avia schrieb:
-------------------------------------------------------
> Fastrider schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Schwerbehinderte erhalten
> > eben dann auch Tickets und selbst City-Tickets
> > könnte man am Schalter/im Zug ausgeben.
> > Schwieriger wird es bei der S-Bahn, wo man mit
> > Eisenbahnfahrkarten fahren darf.
>
> Und was ist mit Länder- und Wochenendtickets, die
> auch in der U-Bahn gelten?


Die müssen in der jeweiligen Stadt am Schalter in ein Ticket umgetauscht werden, das dem Format der Tickets der jeweiligen Stadt schafft.

Oder man schafft die Gültigkeit der WE-Tickets in der U-Bahn ab, innerhalb eines Landes kann man sich vielleicht auf ein einheitliches Format einigen. Sind ja nicht so viele Fälle. München und Nürnberg könnte man schon technologisch kompatibel schaffen, ebenso Hamburg und Hannover und für NRW wird man sicher auch eine Lösung finden.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

SSB zeigt an

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.16 13:15

Also die SSb zeigt generell beim dritten Verstoß innerhalb eines Jahres wegen Beförderungserschleichung an. Ich denke das trifft die SchwarzfahrerInnen heftiger

Re: [BW] Höheres Bußgeld brachte kaum niedrigere Schwarzfahrerzahlen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.16 13:19

Fastrider schrieb:
-------------------------------------------------------
> In
> Paris und Barcelona nutzen mehr Leute die U-Bahn
> als in irgendeiner deutschen Stadt.

1. Dort leben auch wesentlich mehr Menschen, und es sind wesentlich mehr Touristen unterwegs.

2. Dort hat man auch kaum eine Alternative, weil die Straßen verstopft sind und es keine parallelen Straßenbahnen oder Buslinien gibt.

"... an RE 58248 nach Würzburg Hbf via Nsdf Nek Nna avia um 16:32 Uhr von Gleis 4..." (kuriose Ansage in der Anfangszeit des Franken-Thüringen-Express)

Re: Aus-Sperren

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.02.16 13:21

Fastrider schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die müssen in der jeweiligen Stadt am Schalter in
> ein Ticket umgetauscht werden, das dem Format der
> Tickets der jeweiligen Stadt schafft.

Das dauert aber eine Ewigkeit und ist bestimmt nicht um 2:00 Uhr nachts möglich.

> Oder man schafft die Gültigkeit der WE-Tickets in
> der U-Bahn ab,

Das wäre aber nicht plausibel. Es gilt entweder in allen oder in gar keinen Verbundverkehrsmitteln.

"... an RE 58248 nach Würzburg Hbf via Nsdf Nek Nna avia um 16:32 Uhr von Gleis 4..." (kuriose Ansage in der Anfangszeit des Franken-Thüringen-Express)
Stimmt nicht ganz: im Zeitraum 1997 -2001 hat die Bundespolizei auf der Strecke Viersen -Venlo die Schwarzfahrer ordentlich aufgemischt und erhöhte Beförderungsentgelte eingetrieben. Mit großem Erfolg, die Dealer fuhren danach 1.Klasse mit Ticket und die Anliegergemeinden brauchten nichts nach dem Regionalisierungsgesetz zu bezahlen, da die Summe schon eingetrieben worden war. GEHT DOCH ! NUR MAL RICHTIG DURCHGREIFEN !
LittleJoe2 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stimmt nicht ganz: im Zeitraum 1997 -2001 hat die
> Bundespolizei auf der Strecke Viersen -Venlo die
> Schwarzfahrer ordentlich aufgemischt und erhöhte
> Beförderungsentgelte eingetrieben. Mit großem
> Erfolg, die Dealer fuhren danach 1.Klasse mit
> Ticket und die Anliegergemeinden brauchten nichts
> nach dem Regionalisierungsgesetz zu bezahlen, da
> die Summe schon eingetrieben worden war. GEHT DOCH
> ! NUR MAL RICHTIG DURCHGREIFEN !

Verstehe, nachdem die Dealer 1.Klasse fuhren, schlief die Bundespolizei wieder ?!
Ähnliches ist auch in anderen Verkehrs zu beobachten - nach intensiveren Kontrollen (auch durch reguläres Kontrollpersonal) kann man einen Rückgang der Schwarzfahrerquoten sehen.

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