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Hallo zusammen,

hier mal etwas von der "Verspätungsfront" der S-Bahn Stuttgart.

[www.stuttgarter-nachrichten.de]

Gruß
Harald

Ausführlichere Meldung und Kommentar der StN

geschrieben von: La-Stelle

Datum: 23.01.15 13:48

Hier gibt es die Meldung noch etwas ausführlicher:
[www.stuttgarter-nachrichten.de]

sowie einen Kommentar:
[www.stuttgarter-nachrichten.de]

Re: Ausführlichere Meldung und Kommentar der StN

geschrieben von: numi

Datum: 23.01.15 15:16

Danke für den Link zum Kommentar. Der Kommentar ist ja (leider) sehr zutreffend.

Die aktuelle Woche war ja auch mal wieder richtig schlimm. Dank der CMT (Touristikmesse in Stuttgart) waren noch einige Fahrgäste mehr unterwegs (und auch viele Ahnungslose Gelegenheitsfahrgäste). Das hat das System leider nicht so einfach weggesteckt. Sehr viele Verspätungen und einige Fahrtausfälle, vor allem zur Nachmittags/Abends-HVZ, waren der Normalzustand.


Es wird echt Zeit, dass sich hier etwas tut. Dabei darf man sich nicht nur darauf konzentrieren, die aktuellen Störungen zu beheben und den geplanten Betrieb zu realisieren, sondern es muss auch ausgebaut werden. Die S-Bahn braucht seit Jahren ein leistungsfähiges Signalsystem. Nur so ist der 2,5 Minuten Takt in der Praxis fahrbar. Die Fahrgastzahlen werden weiter steigen, die Verzögerungen beim Einstieg werden daher auch steigen. Das muss ausgeglichen werden und das ist mit dem aktuellen Signalsystem nicht machbar.

Re: Ausführlichere Meldung und Kommentar der StN

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 23.01.15 15:35

numi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Danke für den Link zum Kommentar. Der Kommentar
> ist ja (leider) sehr zutreffend.

Ja und das traurige ist, dass es dabei auch noch um NEUE Züge geht.
Es wurde also durchaus Geld investiert und was getan ...

Re: Ausführlichere Meldung und Kommentar der StN

geschrieben von: Martin Pfeifer

Datum: 23.01.15 18:05

Servus,

wenn man die Zahlen einmal betrachtet, hat die Bahn AG ihr Ziel bei der 3-Minuten-Pünktlichkeit nie erreicht, also jedes Jahr die Höchststrafe kassiert. Die ist so gering, das sich eigentlich jeder, der hier für Graffity die harte und sardistische Strafen fordert, gleich zu Wort melden muss. Sind die 62.000 Euro wirklich pro Jahr? Das wäre ja noch nicht einmal ein Zehntel Pofalla oder drei Fahrdienstleiter. Das ist doch überhaupt kein Anreiz, besser zu werden.

MfG Martin Pfeifer

Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!

Die Situation in Stuttgart hat eine tragische Komik

geschrieben von: Dirk Mattner

Datum: 23.01.15 19:21

Guten Abend,

ein guter Witz hat bekanntlich zumeist eine tragische Komponente, so auch die Situation in Stuttgart:

Dort wird seit Jahren und noch für gut ein Jahrzehnt (außer es geht das Geld schon vorher aus) ohne Not der bislang funktionierende Regional- und Fernverkehr vollständig umgekrempelt, während so gut wie nichts für den Ausbau der stark belasteten S-Bahn im Innenstadtraum getan wird. Im Gegenteil: Durch die Umbaumaßnahmen und dem späteren Entfall der Ausleitungsmöglichkeit vor dem Innenstadttunnel wird in Zukunft das ohnehin fragile System noch weiter aus dem Gleichgewicht gebracht.

Bereits vor 20 Jahren nach der Umstellung auf den 15-Minuten-Takt mit höherer Zugdichte im Innenstadttunnel zur HVZ, merkten die Verantwortlichen bei der S-Bahn in Stuttgart an, das das System nunmehr an ihre Grenzen gekommen sei.
Das bedeutete: Weitere Steigerungen der Leistungsfähigkeit der S-Bahn im Innenstadtbereich würden auf jeden Fall erhebliche Investitionen bedeuten.

Diese Investitionen sind bis heute ausgeblieben. Nicht nur das: Man hat sich noch nicht einmal ernste Gedanken in Richtung einer Langzeitplanung gemacht!
In München SPRICHT man zumindest über eine zweite Stammstrecke (Sinn oder Unsinn sei dahingestellt), in Stuttgart DENKT man noch nicht einmal über eine etwaige Entlastung des bestehenden Tunnelbahnhofs nach.


Ich hatte es hier bereits schon einmal ausgeführt und wiederhole es nur zu gerne:

WENN man schon dieses sinnlose Großprojekt um Stuttgart 21 durchziehen möchte, dann sollte man zumindest Synergieeffekte für das darbende S-Bahnsystem dabei gewinnen.
Konkret:
1. Der Ausbau des geplanten S-Bahnhofs Mittnachtstraße mit zwei Bahnsteigen, idealerweise in der Konstellation das die Umsteigewege "über Eck" auf dem selben Bahnsteig erfolgen kann.

2. Die Tunnelstrecke zwischen dem S-Bahnhof Hauptbahnhof (tief) und der Mittnachtstraße sollte möglichst viergleisig ausgeführt werden.

3. Bauliche Wendemöglichkeiten vor dem Innenstadttunnel einrichten. Am einfachsten: Ausweichkurve vor der Mittnachtstraße zwischen Nordbahnhof und Bad Cannstatt. Ebenfalls: Kehranlage zwischen Hauptbahnhof und Mittnachtstraße. Schon aufwändiger: Tunnelüberleitung zwischen Mittnachtstraße und Hbf zum neuen unterirdischen Fernbahnhof (wenn die glauben alles bewerkstelligen zu können, dann auch sicherlich das).

4.Wenn es baulich irgendwie möglich sein sollte, müsste der S-Bahnhof unter dem Hauptbahnhof mit sog. "Spanischen Bahnsteigen" ausgebaut werden.
Das ist natürlich baulich eine absolute Herausforderung und irre teuer. Aber, hey! wenn man sich nicht zu schade ist 60 Kilometer Tunnel durch die Gipskeupermetropole zu bohren, sollte DAS doch wohl auch kein Problem mehr sein!

Unterbleiben solche oder ähnliche Konzepte für eine erhebliche Leistungssteigerung der S-Bahn in Stuttgart, können sich die hochbezahlten Krawattenhalter schon mal auf die regelmäßige Ausrichtung ihrer mäßig unterhaltsamen S-Bahn Gipfel bis zum Jahre 2030 einrichten. Jedenfalls muss man nicht erst seit heute in dem früheren Ländle der Kleverles so langsam an deren Verstand zweifeln.



Gute Nacht,
Dirk

Wo S-Bahn draufsteht, sollte auch ET420 drin sein_______________________________

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Tragikomisch ist eigentlich nur dein Beitrag.

geschrieben von: Stoakrettler

Datum: 23.01.15 20:23

Grüß Gott!

Also beim Lesen deiner Zeilen frage ich mich zweierlei.
Zum einen, wie man derart geschwollenes Geschwätz mit so schlechter Rechtschreibung und Grammatik verfassen kann.
Und zum anderen, ob du jemals in Stuttgart gewesen bist und die örtlichen Verhältnisse realistisch einschätzen kannst? Scheint mir nicht so.

Dirk Mattner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dort wird seit Jahren und noch für gut ein
> Jahrzehnt (außer es geht das Geld schon vorher
> aus) ohne Not der bislang funktionierende
> Regional- und Fernverkehr vollständig
> umgekrempelt, während so gut wie nichts für den

Also man kann von S21 halten, was man will, ich bin auch kein Freund davon, im Gegenteil, aber "ohne Not" geschieht garantiert nichts.
Dass der Hbf. und seine Anbindungen mit der großen Keule traktiert werden, war seit Jahrzehnten überfällig.
Ob der eingeschlagene Weg der richtige ist, darüber kann man freilich streiten.

> Ausbau der stark belasteten S-Bahn im
> Innenstadtraum getan wird. Im Gegenteil: Durch die
> Umbaumaßnahmen und dem späteren Entfall der
> Ausleitungsmöglichkeit vor dem Innenstadttunnel
> wird in Zukunft das ohnehin fragile System noch
> weiter aus dem Gleichgewicht gebracht.

Da stimme ich dir hingegen zu.

> Bereits vor 20 Jahren nach der Umstellung auf den
> 15-Minuten-Takt mit höherer Zugdichte im
> Innenstadttunnel zur HVZ, merkten die
> Verantwortlichen bei der S-Bahn in Stuttgart an,
> das das System nunmehr an ihre Grenzen gekommen
> sei.

Und was macht das System an den Grenzen der Verantwortlichen?

> In München SPRICHT man zumindest über eine zweite
> Stammstrecke (Sinn oder Unsinn sei dahingestellt),
> in Stuttgart DENKT man noch nicht einmal über eine
> etwaige Entlastung des bestehenden Tunnelbahnhofs
> nach.

Also vom Reden allein wird auch in München nichts besser.
Und woher willst du wissen, an was man in Stuttgart denkt? Kannst du Gedanken lesen?

> 1. Der Ausbau des geplanten S-Bahnhofs
> Mittnachtstraße mit zwei Bahnsteigen, idealerweise
> in der Konstellation das die Umsteigewege "über
> Eck" auf dem selben Bahnsteig erfolgen kann.

Lustige Idee, aber hast du mal darüber nachgedacht, wie das praktisch aussehen soll? Doppelstockbahnhof? Wieviele Überwerfungsbauwerke willst du dafür bauen?!

> 2. Die Tunnelstrecke zwischen dem S-Bahnhof
> Hauptbahnhof (tief) und der Mittnachtstraße sollte
> möglichst viergleisig ausgeführt werden.

Zustimmung.

> 3. Bauliche Wendemöglichkeiten vor dem
> Innenstadttunnel einrichten. Am einfachsten:
> Ausweichkurve vor der Mittnachtstraße zwischen
> Nordbahnhof und Bad Cannstatt. Ebenfalls:

Was soll das denn bringen? Welche Linien sollen vom Nordbahnhof nach Cannstatt verkehren und warum?

> Tunnelüberleitung zwischen Mittnachtstraße und Hbf
> zum neuen unterirdischen Fernbahnhof (wenn die
> glauben alles bewerkstelligen zu können, dann auch
> sicherlich das).

Ja nee, ist klar! Mir tut´s zwar weh, Worte vom Kefer benutzen zu müssen, aber das ist doch Wolkenkuckucksheim!
Es ist eigentlich nichtmal wirklich möglich, die Gäubahntrasse nach Geißlers Vorstellungen in den Tunnelbahnhof einzubinden, wie soll das dann erst noch funktionieren?
Eieieiei...

> 4.Wenn es baulich irgendwie möglich sein sollte,
> müsste der S-Bahnhof unter dem Hauptbahnhof mit
> sog. "Spanischen Bahnsteigen" ausgebaut werden.
> Das ist natürlich baulich eine absolute
> Herausforderung und irre teuer. Aber, hey! wenn
> man sich nicht zu schade ist 60 Kilometer Tunnel
> durch die Gipskeupermetropole zu bohren, sollte
> DAS doch wohl auch kein Problem mehr sein!

Auch hier: Ja nee, iss klar!
http://www.meme-generator.de/media/created/fy30g2.jpg

Mit deiner kruden Argumentationskette könnten sie auch die Lottozahlen für die nächsten drei Ziehungen vorhersagen und das Wetter bis Ostern...

Sinnvolle Kritik in allen Ehren, aber dann selbst mit so ner Glosse ums Eck kommen... *kopfschüttel*

Adé und Gruß nach Wolkenkuckucksheim

"Als Schwabe befindet man sich automatisch am anderen Ende der Popularitätsskala. Mich interessiert, woher das kommt.
Im Spätmittelalter waren die Schwaben überall als verluderter, versoffener Haufen bekannt. Heute gelten wir als geizig, verbiestert, unfroh."

Ulrich Kienzle

Re: Tragikomisch ist eigentlich nur dein Beitrag.

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 23.01.15 20:58

Stoakrettler schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mit deiner kruden Argumentationskette könnten sie
> auch die Lottozahlen für die nächsten drei
> Ziehungen vorhersagen und das Wetter bis
> Ostern...
>
> Sinnvolle Kritik in allen Ehren, aber dann selbst
> mit so ner Glosse ums Eck kommen...
> *kopfschüttel*

Also dein Beitrag fand ich jetzt deutlich inhaltsloser und grotesker. Seis drum.

Das Schitzophrene an der ganzen Misere ist doch, dass sich bis 2028 nichts ändern wird. Die Fahrzeuge bleiben die gleichen und auch der sanktionslose Verkehrsvertrag wurde auch vor wenigen Jahren erst abgeschlossen. Die DB kann schalten walten wie sie will, weil die Aufsicht sowas von zahn- und planlos ist, dass man sich bei der S-Bahn-Stuttgart wohl regelmäßig kaputt lacht über diesen völlig inkompetenten Regionalverband. Diese Kriesentreffenkaffeeschlürferei ist Hohn hoch drei. Was kam denn bisher raus? Ein paar Bildschirme am Hbf und ein paar Hansele, die die Abfertigung eines Langzuges beschleunigen sollen. Dazu die Ankündigung der DB "xy Millionen" in das Netz zu investieren. Ähm, wo? Was? Wie? Wann? Null Komma Null Aussagen dazu. Die DB spielt doch Katz und Maus mit dem VRS, der völlig planlos agiert, gesteuert von noch planloseren Schlipsträgern.

Die Nordkurve, wie sie Dirk Mattner vorschlägt, ist eine alte Planung, die schon seit vielen Jahren exisitiert. Welche Bahnen dort fahren sollen? Dringend benötigte Entlastungslinien für den Hbf und die Tunnelröhre. Alles was aus Richtung Zuffenhausen kommt und nach Bad Cannstatt muss. Außerdem hätte man die Möglichkeit, bei Störungen im Tunnel den S-Bahnbetrieb zumindest im nördlichen Bereich Aufrecht zu erhalten.

Von Reden allein wird sicherlich auch in München nichts besser. Aber diese sind schon beim zweiten Schritt, in Stuttgart wird noch nicht mal der erste Schritt geplant: Einbau von LZB oder ETCS auf der Tunnelstrecke, wie in München längst vorhanden. Dadurch könnte man zumindest den aktuellen Betrieb selbst zur Hauptverkehrszeit stemmen. Aber da hat dieser Dilentantenhaufen von VRS ebenfalls gepennt. Die 430er mit LZB zu bestellen wäre deutlich günstiger gewesen, als diese irgendwann nachzurüsten.

Achja, aber das kostet ja alles Geld, das man lieber in zweifelhafte Bahnhofsprojekte steckt. Ja, am Hbf hätte man mit der Zeit etwas machen müssen. Aber S21 in der jetzigen Form ist das denkbar schlechteste, was man verkehrstechnisch machen konnte. Bleibt nur zu hoffen, dass in 10-15 Jahren, wenn das Ding vielleicht fertig ist, kompetentere, vernünftigere und weitsichtigere Leute am Werk sind, als heute und der Kopfbahnhof in irgendeiner Form erhalten bleibt.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Tragikomisch ist eigentlich nur dein Beitrag.

geschrieben von: Dirk Mattner

Datum: 23.01.15 21:10

Hoppla!

Kommunikation besteht ja bekanntlich aus Sender und Empfänger. In diesem Falle scheint irgendwas dabei gestört zu sein, die Analyse ist jedem überlassen, ich habe da die Meine.

Auch wenn Du in Deiner Antwort ordentlich geholzt hast, hast Du ja immerhin in einigen Punkten zugestimmt. Was das Denken vor dem Reden betrifft, so sollte das im Idealfall so sein.
Nun, da es beim Empfänger vielleicht nicht ganz angekommen ist, hier noch ein zweiter Versuch:

Bevor man zur Lösung eines (Verkehrs)Problems schreitet, wird man im ersten Schritt sich darüber Gedanken machen. Im zweiten Schritt wird man diese Gedanken erstmals kommunizieren und dann zur Diskussion stellen.
Es folgen die üblichen politischen und organisatorischen Prozesse und irgendwann wird richtig geplant, gebaut und schließlich genutzt.
Soweit klar?
Gut.

Was ich sagen wollte: Stuttgart scheint, wenn überhaupt, in der allerersten Phase sich zu befinden, also der des Grübelns im stillen Kämmerlein. Wie Du schon angedeutet hattest, wissen wir noch nicht einmal ob dieser erste Schritt wirklich getan wurde. Und das kann man im Angesicht der erheblichen Probleme HEUTE schon anprangern.
Und wie gesagt: In München hat wenigstens schon der Findungsprozess begonnen. Der bringt zwar auch nichts im alltäglichen Gedränge bei U- und S-Bahn, ist aber immerhin schon ein Schritt in Richtung Zukunft.
Deshalb der Vergleich.



Alle weiteren Ausführungen hattest Du ja gelesen und nach Deiner Maßgabe beurteilt.
Du wirst sicherlich nicht überrascht sein das ich Dein Urteil nicht teile, nur hast Du übersehen das ich lediglich denkbare Varianten und Lösungsansätze aufgezeigt habe. Wie sinnvoll, brauch- und realisierbar diese sind ist bereits schon Teil der Diskussion.

Mit dem Urteil "Geschwätz" wirst Du wohl nicht nur mich nicht überzeugen, sondern wohl auch sonst niemanden der sich ernsthaft und fachlich mit der Thematik beschäftigt.
Da bräuchte es schon einen fundierten Widerspruch zu den aufgezeigten Lösungsansätzen.
Wirklich ausgehebelt hattest Du keine der Thesen. Selbst die nicht, die bewusst überzogen waren (z.B. Verbindungstunnel). Dafür waren Deine Worte wohl zu stark aber Deine Argumente zu schwach.


Du hast Dich dagegen der Semantik der S21-Projektwerbung bedient, jedoch unter umgekehrten Vorzeichen:
Während die Projektpartner argumentieren, das Projekt sei gut weil es toll ist, argumentierst Du die Kritik ist blöd, weil sie dumm ist.

In beiden Fällen bleiben die Sender den Empfängern die eigentliche Begründung schuldig.
Ganz zu schweigen von einer fundierten, nachvollziehbaren Begründung.


Vielleicht fällt Dir im Gegensatz zu den anderen doch noch eine ein? ;-)


Viele Grüße,
Dirk



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:01:23:21:16:40.

Es muss auch schnell gehen

geschrieben von: numi

Datum: 24.01.15 02:01

Wir dürfen bei der ganzen Sache nicht unterschätzen, dass sehr schnell Lösungen gefordert sind. In den letzten Jahren ist die Zahl der Fahrgäste an Werktagen jährlich um etwa 2,2% gestiegen (das bedeutet +11,5% in 5 Jahren, +24,3% in 10 Jahren, +38,6% in 15 Jahren). Die Situation wird daher immer kritischer. Die Betrachtung für die Zeit nach der Eröffnung von S21 finde ich eigentlich schon viel zu spät.

Es gibt einige Möglichkeiten die sich recht schnell umsetzen ließen:

1. Höhere Auslastung der Zwischentakte - In den Landkreisen sind die Anschlussverbindungen meist nur auf den Grundtakt ausgelegt. Durch Taktverschiebungen oder sogar einen 15-Minuten Takt zur HVZ in den Landkreisen sollte eine gleichmäßigere Auslastung der S-Bahnen und damit eine Entlastung der problematischen Grundtaktzüge möglich sein. Vergleich: [gecms.region-stuttgart.org]

2. Mehr Personal - Personal am Bahnsteig, das Fahrgäste aktiv zu freien Türen lotst, beim Verladen von Gehbehinderten (o.Ä.) hilft, in der Lichtschranke stehende Personen zurechtweist und auch schon mal penetrant im Weg steht wenn sich die Türen bereits schließen und noch Jemand angerannt kommt. Hier könnte man noch einiges verbessern.

3. Mehr Platz in den Zügen - Durch den Ausbau von Sitzreihen (Schaffung von Drängelräumen) und die Abschaffung der 1. Klasse, ließe sich die Kapazität der Züge deutlich erhöhen und der Fahrgastwechsel schneller durchführen (natürlich mit dem Nachteil, dass weniger Sitzplätze vorhanden wären, hier sind die Vorteile aber deutlich größer).

Diese Maßnahmen wären, wenn man denn wollte, schon bis zum nächsten Fahrplanwechsel umsetzbar.


Mittelfristig sollte man dann auch Maßnahmen an der Infrastruktur betrachten (vor allem natürlich das ETCS 2). Langfristig wird man um einen weiteren Tunnel kaum herumkommen.

Re: Die Situation in Stuttgart hat eine tragische Komik

geschrieben von: cs

Datum: 24.01.15 05:45

Dirk Mattner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Guten Abend,
>
> ein guter Witz hat bekanntlich zumeist eine
> tragische Komponente, so auch die Situation in
> Stuttgart:
>
> Dort wird seit Jahren und noch für gut ein
> Jahrzehnt (außer es geht das Geld schon vorher
> aus) ohne Not der bislang funktionierende
> Regional- und Fernverkehr vollständig
> umgekrempelt, während so gut wie nichts für den
> Ausbau der stark belasteten S-Bahn im
> Innenstadtraum getan wird.

Das tragische an der Situation ist, dass man am Anfang noch damit rechnete, dass S21 im Jahr 2015 schon seit einiger Zeit in Betrieb wäre

> Im Gegenteil: Durch die
> Umbaumaßnahmen und dem späteren Entfall der
> Ausleitungsmöglichkeit vor dem Innenstadttunnel
> wird in Zukunft das ohnehin fragile System noch
> weiter aus dem Gleichgewicht gebracht.

Das mag für den Fall "Sperrung der Tunnelstrecke Hauptbahnhof-Schwabstraße" zutreffen, im Regelbetrieb dürfte die S-Bahn jedoch durch S21 entlastet werden.
Einerseits wird durch den Halt Mittnachtstraße der kritische Punkt Hauptbahnhof von den Umsteigern Feuerbach-Cannstatt und umgekehrt entlastet und andererseits wird durch die durchgebundenen Regionalzüge auch ein Teil des Umsteigerverkehrs am Hauptbahnhof zwischen Regionalzügen und S-Bahn durch die neuen umsteigefreien Verbindungen wie Ludwigsburg-Flughafen, Waiblingen-Böblingen oder Esslingen-Ludwigsburg aufgenommen, was auch zur Entlastung der Stammstrecke und des S-Bahn-Halts am Hauptbahnhof beiträgt.
Auch der Entfall des Mischverkehrs auf den S-Bahn-Gleisen zwischen Cannstatt und Hauptbahnhof hilft sicher mit, das S-Bahn-System zu stabilisieren (wenn nicht durch die Antragslösung im PFA1.3 am Flughafen wiederum neue Störungen eingebracht werden, aber dort ist eine bessere Lösung ja noch nicht ausgeschlossen).

> Bereits vor 20 Jahren nach der Umstellung auf den
> 15-Minuten-Takt mit höherer Zugdichte im
> Innenstadttunnel zur HVZ,

Das ist falsch! Die Zugdichte im Innenstadttunnel hat sich mit dem Übergang zum 15-Minuten-Takt nicht geändert. Es waren vorher und nachher in der HVZ 24 Züge je Stunde und Richtung. Was sich im Laufe der Jahre geändert hat (und sich auch in näherer Zukunft weiter ändern soll), ist die Länge der HVZ mit dem dichten Verkehr.

> merkten die
> Verantwortlichen bei der S-Bahn in Stuttgart an,
> das das System nunmehr an ihre Grenzen gekommen
> sei.
> Das bedeutete: Weitere Steigerungen der
> Leistungsfähigkeit der S-Bahn im Innenstadtbereich
> würden auf jeden Fall erhebliche Investitionen
> bedeuten.
>
> Diese Investitionen sind bis heute ausgeblieben.

Direkte Investitionen ja, z.B. in LZB oder jetzt ETCS L2 für kürzere Zugabstände und damit mehr Reserve für die Haltezeiten im Hauptbahnhof.

> Nicht nur das: Man hat sich noch nicht einmal
> ernste Gedanken in Richtung einer Langzeitplanung
> gemacht!
> In München SPRICHT man zumindest über eine zweite
> Stammstrecke (Sinn oder Unsinn sei dahingestellt),
> in Stuttgart DENKT man noch nicht einmal über eine
> etwaige Entlastung des bestehenden Tunnelbahnhofs
> nach.

Auch das ist nicht richtig.
Schon in "Die Bilanz" wurden vor über 20 Jahren Ideen von Heimerl zur Entlastung der S-Bahn-Stammstrecke veröffentlicht:
Die Variante T (siehe unten T-Spange) und
die Variante Z: Von Feuerbach nach dem Pragtunnel der Verbindungskurve zur Panoramastrecke folgend, Haltestelle im Bereich der Heilbronner Straße, anschließend Tunnel mit Haltestellen unter der Holzgartenstraße (Liederhalle, Uni-Bibliothek), unter der Büchsenstraße (zwischen Theodor-Heuss-Str. und Königstraße), unter dem Bohnenviertel (mit Umsteigemöglichkeiten zu den Stadtbahnhaltestellen Rathaus und Olgaeck), in Gablenberg (im Bereich Ostend-/Wagenburgstr.) und Gaisburg. Ab dort wieder oberirdisch über den Neckar, Haltestelle zwischen Stadion und Schleyerhalle (da gab es damals noch eine breite Lücke) und dann Verzweigung Richtung Fellbach und Richtung Esslingen.
Diese ca. 10 km lange Strecke würde unter Umfahrung von Cannstatt und Hauptbahnhof sowohl die Innenstadt bedienen (mit Umsteigemöglichkeiten zu allen die Innenstadt querenden Stadtbahnlinien) als auch die Nordwestäste und die Ostäste des S-Bahn-Netzes verbinden und könnte somit als zweite Stammstrecke angesehen werden.
Ob die Verantwortlichen das immer noch im Blick haben weiß ich nicht, aber es wurde zumindest auch in Stuttgart schon vor längerer Zeit über eine Entlastung der bestehenden Tunnelstrecke nachgedacht.

> Ich hatte es hier bereits schon einmal ausgeführt
> und wiederhole es nur zu gerne:
>
> WENN man schon dieses sinnlose Großprojekt um
> Stuttgart 21 durchziehen möchte, dann sollte man
> zumindest Synergieeffekte für das darbende
> S-Bahnsystem dabei gewinnen.
> Konkret:
> 1. Der Ausbau des geplanten S-Bahnhofs
> Mittnachtstraße mit zwei Bahnsteigen, idealerweise
> in der Konstellation das die Umsteigewege "über
> Eck" auf dem selben Bahnsteig erfolgen kann.

Besser 3 Bahnsteige; in der Mitte für die beiden Richtung Hauptbahnhof führenden Gleise, rechts und links für den Über-Eck-Umstieg, also z.B. folgende Anordnung:

Gleis nach Zuffenhausen
Bahnsteig Umstieg Cannstatt-Zuffenhausen
Gleis von Cannstatt
Bahnsteig Einstieg Richtung Hauptbahnhof
Gleis von Zuffenhausen
Bahnsteig Umstieg Zuffenhausen-Cannstatt
Gleis nach Cannstatt

Dies ließe sich an der bisher geplanten Haltestelle auch später noch nachrüsten, sofern ausreichend Platz für die zwei zusätzlichen Bahnsteige und Gleise freigehalten wird.

> 2. Die Tunnelstrecke zwischen dem S-Bahnhof
> Hauptbahnhof (tief) und der Mittnachtstraße sollte
> möglichst viergleisig ausgeführt werden.

Zustimmung, allerdings nur in Verbindung mit 1. sinnvoll.

> 3. Bauliche Wendemöglichkeiten vor dem
> Innenstadttunnel einrichten.

Es soll ja ein Stumpfgleis zum Wenden im Tunnel vor dem Hauptbahnhof gebaut werden. Somit müsste wenigstens im 10-Minuten-Abstand gewendet werden können. Um einzelne Züge zur Entlastung der Stammstrecke herauszunehmen ist das sicher ausreichend, im Störungsfalle wären zwei Wendegleise hintereinander aber besser.

> Am einfachsten:
> Ausweichkurve vor der Mittnachtstraße zwischen
> Nordbahnhof und Bad Cannstatt.

Gibt es schon Untersuchungen dafür: Nennt sich T-Spange, nicht ganz einfach, da dafür Tunnel unter dem Rosensteinpark einschließlich unterirdischem Halt am Nordbahnhof erforderlich sind.
Problem: es sind nur rund 20% der S-Bahn-Nutzer zwischen Cannstatt bzw. Feuerbach und Hauptbahnhof "Über-Eck-Umsteiger", d.h. auf jeder Linie wäre das zusätzlich 1 Zug je Stunde, also insgesamt 3 Züge je Stunde und Richtung auf der T-Spange. Bei so einem Takt wäre dann für viele das Umsteigen an der Mittnachtstraße schneller, womit die Auslastung der Tangentialzüge und somit die Entlastung noch kleiner würde.

> Ebenfalls:
> Kehranlage zwischen Hauptbahnhof und
> Mittnachtstraße.

Nicht nur Kehranlage, sondern auch Bahnsteiganlage: 2 (unterirdische?) Kopfgleise mit Bahnsteig unmittelbar vor dem Fernbahnhof (mit direktem Zugang zum Steg A) müssten von Zuffenhausen und von Cannstatt jeweils eine am Hauptbahnhof endende Linie im 15 Minutentakt zulassen, also etwa 30% Kapazitätszuwachs bis Hauptbahnhof und im Falle "Sperrung der Stammstrecke Hauptbahnhof-Schwabstraße" noch die Möglichkeit, wenigstens den Hauptbahnhof zu erreichen.

> Schon aufwändiger:
> Tunnelüberleitung zwischen Mittnachtstraße und Hbf
> zum neuen unterirdischen Fernbahnhof (wenn die
> glauben alles bewerkstelligen zu können, dann auch
> sicherlich das).

Vermutlich weniger aufwendig aber wirkungsvoller: P-Option bauen (2 weitere (Fernbahn-)Gleise von Feuerbach durch den bestehenden Pragtunnel und dann Anschluss an die Cannstatter Gleise zum Fernbahnhof) und zusätzlich mit möglichst niveaufreier Überleitung von den S-Bahngleisen im Bereich Feuerbach-Nordbahnhof versehen.

> 4.Wenn es baulich irgendwie möglich sein sollte,
> müsste der S-Bahnhof unter dem Hauptbahnhof mit
> sog. "Spanischen Bahnsteigen" ausgebaut werden.
> Das ist natürlich baulich eine absolute
> Herausforderung und irre teuer. Aber, hey! wenn
> man sich nicht zu schade ist 60 Kilometer Tunnel
> durch die Gipskeupermetropole zu bohren, sollte
> DAS doch wohl auch kein Problem mehr sein!

Doch! Die S-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof liegt in der Lautenschlagerstraße genau zwischen den Untergeschossen bzw. der Gründung von Hotel Graf Zeppelin auf der einen Seite und Hindenburgbau sowie Kaufhof auf der anderen Seite. Da bekommst Du ohne Teilabbruch der beiden Gebäude keine zusätzlichen Bahnsteige mehr daneben.

Besser und einfacher wäre es, nach der P-Option wie oben beschrieben am Fern-Tiefbahnhof jeweils außen noch ein Gleis für die S-Bahn anzubauen und damit z.B. Ludwigsburg-Esslingen oder Leonberg-Waiblingen (unter Umfahrung von Nordbahnhof, Cannstatt und Untertürkheim) mit S-Bahnen durchzubinden. Damit könnte man einen großen Teil des "Über-Eck-Verkehrs" und den Verkehr mit Ziel Hauptbahnhof bedienen.

Hoffen wir mal, dass wenigstens bebauungsplanmäßig die entsprechenden Flächen für eine Verbreiterung Mittnachtstraße einschließlich Tunnel bis Hauptbahnhof und für einen S-Bahn-Endbahnhof am Hauptbahnhof für die fernere Zukunft offengehalten werden.

Re: Tragikomisch ist eigentlich nur dein Beitrag.

geschrieben von: Stoakrettler

Datum: 24.01.15 09:00

Grüß Gott!

Dirk Mattner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mit dem Urteil "Geschwätz" wirst Du wohl nicht nur
> mich nicht überzeugen, sondern wohl auch sonst
> niemanden der sich ernsthaft und fachlich mit der
> Thematik beschäftigt.

Nichts für ungut, aber von "ernsthaft und fachlich" war dein tragikomischer Beitrag auch so weit entfernt wie die Erde vom Mond.
Wer selbst solche durchdachten Vorschläge liefert wie du, muss sich nicht wundert, wenn das entsprechend aufgenommen wird...

> Da bräuchte es schon einen fundierten Widerspruch
> zu den aufgezeigten Lösungsansätzen.

Ich bitte dich!
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass dir solche Zoten hier jemand ernsthaft auseinander pflückt?!
Du bleibst doch selbst auch den geringsten Nachweis einer Realisierbarkeit deiner "Vorschläge" schuldig.
Stattdessen kommen dann solche Dinge, wie:
Zitat:
...
Kehranlage zwischen Hauptbahnhof und Mittnachtstraße. Schon aufwändiger: Tunnelüberleitung zwischen Mittnachtstraße und Hbf zum neuen unterirdischen Fernbahnhof (wenn die glauben alles bewerkstelligen zu können, dann auch sicherlich das).

4.Wenn es baulich irgendwie möglich sein sollte, müsste der S-Bahnhof unter dem Hauptbahnhof mit sog. "Spanischen Bahnsteigen" ausgebaut werden.
Das ist natürlich baulich eine absolute Herausforderung und irre teuer. Aber, hey! wenn man sich nicht zu schade ist 60 Kilometer Tunnel durch die Gipskeupermetropole zu bohren, sollte DAS doch wohl auch kein Problem mehr sein!
...

Und damit soll man sich dann wirklich ernsthaft auseinandersetzen?
Sorry, aber ...

Adé

"Als Schwabe befindet man sich automatisch am anderen Ende der Popularitätsskala. Mich interessiert, woher das kommt.
Im Spätmittelalter waren die Schwaben überall als verluderter, versoffener Haufen bekannt. Heute gelten wir als geizig, verbiestert, unfroh."

Ulrich Kienzle

Re: Es muss auch schnell gehen

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 24.01.15 09:21

numi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Es gibt einige Möglichkeiten die sich recht
> schnell umsetzen ließen:
>
> 1. Höhere Auslastung der Zwischentakte - In den
> Landkreisen sind die Anschlussverbindungen meist
> nur auf den Grundtakt ausgelegt. Durch
> Taktverschiebungen oder sogar einen 15-Minuten
> Takt zur HVZ in den Landkreisen sollte eine
> gleichmäßigere Auslastung der S-Bahnen und damit
> eine Entlastung der problematischen Grundtaktzüge
> möglich sein. Vergleich:
> [gecms.region-stuttgart.org]
> spx?id=61290
>
> 2. Mehr Personal - Personal am Bahnsteig, das
> Fahrgäste aktiv zu freien Türen lotst, beim
> Verladen von Gehbehinderten (o.Ä.) hilft, in der
> Lichtschranke stehende Personen zurechtweist und
> auch schon mal penetrant im Weg steht wenn sich
> die Türen bereits schließen und noch Jemand
> angerannt kommt. Hier könnte man noch einiges
> verbessern.
>
> 3. Mehr Platz in den Zügen - Durch den Ausbau von
> Sitzreihen (Schaffung von Drängelräumen) und die
> Abschaffung der 1. Klasse, ließe sich die
> Kapazität der Züge deutlich erhöhen und der
> Fahrgastwechsel schneller durchführen (natürlich
> mit dem Nachteil, dass weniger Sitzplätze
> vorhanden wären, hier sind die Vorteile aber
> deutlich größer).
>
> Diese Maßnahmen wären, wenn man denn wollte, schon
> bis zum nächsten Fahrplanwechsel umsetzbar.

Aber wären diese auch wirklich so effektiv, um die notorischen 5-8 Minuten Verspätung in der HVZ zu verbessern/beseitigen? Die S-Bahnen sind zwar voll, aber nie so voll, dass man nicht mehr reinkommt, bzw. es sich im Türbereich sonderlich staut. Ausnahmen sind dabei die ersten beiden Türen an der Zugspitze, wenn in der HVZ mal wieder gut besetzte S-Bahnen nur als Vollzug kommen, z.B. S4 Marbach. Die Verspätungen haben doch eher strukturelle Ursachen wie längere Haltezeiten der neuen Fahrzeuge, fehlendes leistungsfähiges Signalsystem oder Kurzwenden an den Endbahnhöfen.
Die Vorlage vom VRS ist mal wieder zum in der Pfeiffe rauchen. Vier Seiten "wir wissen auch nicht so recht". Interessant wäre die Besetzung der Verstärkerzüge im Abschnitt Vaihingen-Zuffenhausen/Bad Cannstatt. Dort liegt doch des Hase begraben und nicht in zwischen Eningen und Herrenberg. Sind die Verstärkerzüge im Zentrum schon voll, können nicht noch mehr Fahrgäste vom Grundtakt abwandern. Vor allem die Statistik zur S1 suggeriert doch, dass diese halb leer durch die Gegend fährt. Aber tut sie das wirklich?

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
cs schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auch das ist nicht richtig.
> Schon in "Die Bilanz" wurden vor über 20 Jahren
> Ideen von Heimerl zur Entlastung der
> S-Bahn-Stammstrecke veröffentlicht:
> Die Variante T (siehe unten T-Spange) und
> die Variante Z: Von Feuerbach nach dem Pragtunnel
> der Verbindungskurve zur Panoramastrecke folgend,
> Haltestelle im Bereich der Heilbronner Straße,
> anschließend Tunnel mit Haltestellen unter der
> Holzgartenstraße (Liederhalle, Uni-Bibliothek),
> unter der Büchsenstraße (zwischen
> Theodor-Heuss-Str. und Königstraße), unter dem
> Bohnenviertel (mit Umsteigemöglichkeiten zu den
> Stadtbahnhaltestellen Rathaus und Olgaeck), in
> Gablenberg (im Bereich Ostend-/Wagenburgstr.) und
> Gaisburg. Ab dort wieder oberirdisch über den
> Neckar, Haltestelle zwischen Stadion und
> Schleyerhalle (da gab es damals noch eine breite
> Lücke) und dann Verzweigung Richtung Fellbach und
> Richtung Esslingen.
> Diese ca. 10 km lange Strecke würde unter
> Umfahrung von Cannstatt und Hauptbahnhof sowohl
> die Innenstadt bedienen (mit Umsteigemöglichkeiten
> zu allen die Innenstadt querenden Stadtbahnlinien)
> als auch die Nordwestäste und die Ostäste des
> S-Bahn-Netzes verbinden und könnte somit als
> zweite Stammstrecke angesehen werden.
> Ob die Verantwortlichen das immer noch im Blick
> haben weiß ich nicht, aber es wurde zumindest auch
> in Stuttgart schon vor längerer Zeit über eine
> Entlastung der bestehenden Tunnelstrecke
> nachgedacht.

Es wurde darüber nachgedacht, richtig. Aber was ist davon übrig geblieben? Was für Pläne existieren in den Schubladen von DB und VRS? Bei der DB meine ich nichts, denn diese fährt was bestellt wird und solange man nichts befürchten muss, braucht man sich nicht kümmern. Beim VRS meine ich auch nichts, mangels Kompetenz und Weitsichtigkeit. Dort sind eine weitere Haltestelle auf den Fildern für sehr viel teures Geld oder die fragwürdige, politisch gewollte Anbindung des Filstales wichtiger, als die Hausaufgaben im Zentrum.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Tragikomisch ist eigentlich nur dein Beitrag.

geschrieben von: Martin Pfeifer

Datum: 24.01.15 12:28

Servus,

Murrtalbahner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stoakrettler schrieb:
> -------------------------------------------------------
> > Mit deiner kruden Argumentationskette könnten sie auch die Lottozahlen für die nächsten drei
> > Ziehungen vorhersagen und das Wetter bis Ostern...
> >
> > Sinnvolle Kritik in allen Ehren, aber dann selbst mit so ner Glosse ums Eck kommen...
> > *kopfschüttel*
>
> Also dein Beitrag fand ich jetzt deutlich inhaltsloser und grotesker. Seis drum.

dem schließe ich mich voll und ganz an!

>
> Das Schitzophrene an der ganzen Misere ist doch, dass sich bis 2028 nichts ändern wird. Die
> Fahrzeuge bleiben die gleichen und auch der sanktionslose Verkehrsvertrag wurde auch vor
> wenigen Jahren erst abgeschlossen. Die DB kann schalten walten wie sie will, weil die Aufsicht
> sowas von zahn- und planlos ist, dass man sich bei der S-Bahn-Stuttgart wohl regelmäßig kaputt lacht
> über diesen völlig inkompetenten Regionalverband. Diese Kriesentreffenkaffeeschlürferei ist Hohn
> hoch drei. Was kam denn bisher raus? Ein paar Bildschirme am Hbf und ein paar Hansele, die die
> Abfertigung eines Langzuges beschleunigen sollen. Dazu die Ankündigung der DB "xy Millionen" in das
> Netz zu investieren. Ähm, wo? Was? Wie? Wann? Null Komma Null Aussagen dazu. Die DB spielt doch Katz
> und Maus mit dem VRS, der völlig planlos agiert, gesteuert von noch planloseren Schlipsträgern.
> ...

Eine leider völlig weitgehend richtige Beschreibung des Zustandes. mein Verdacht ist, das mit den zig-tausend Euro Investitionen in das Netz wohl Stuttgart 21 gemeint ist. Davon hat die S-Bahn bekanntlich im besten Fall nichts, in der Praxis eher sogar negative Effekte - weil die paar Mitarbeiter der DB Netz AG im Planungsbereich sich vorrangig um Stuttgart 21 (zum Beispiel Bauzustände) kümmern und der Rest eher liegen bleibt.

MfG Martin Pfeifer

Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!

Musst Du auch nicht...

geschrieben von: Dirk Mattner

Datum: 24.01.15 13:27

...da sich schon andere damit ernsthaft auseinandersetzen, wie z.B. User "cs".
Seine Antworten sind fundiert und zerpflücken auch einige meiner aufgestellten Thesen auf nachvollziehbare Weise.
So funktioniert eine Diskussion. :)

Ich war Dir aber noch ein paar Antworten schuldig:

Und was macht das System an den Grenzen der Verantwortlichen?

Das System wird zunehmend instabiler. Noch trägt es sich durch Hilfsmaßnahmen (Helfer am Bahnsteig, etc.), aber was soll in 10 oder 20 Jahren sein?
Wo ist der Masterplan für die S-Bahn?



Und woher willst du wissen, an was man in Stuttgart denkt? Kannst du Gedanken lesen?

Ich weiß das man schon mal dachte: T-Spange, Ausweichtrasse über die Panoramabahn oder zweiter Tunnel. Über eine ernsthafte aktuelle Studie, einem wissenschaftlichen Variantenvergleich und/oder Planungen in diese Richtung ist mir nichts bekannt. Dem S-Bahn-Gipfel übrigens auch nicht.



Lustige Idee, aber hast du mal darüber nachgedacht, wie das praktisch aussehen soll? Doppelstockbahnhof? Wieviele Überwerfungsbauwerke willst du dafür bauen?!

Wurde hier schon mal diskutiert und sogar in einer Skizze aufgezeichnet. Der Aufwand wäre hoch, weshalb ich den Seitenhieb auf S 21 bemüht habe, wo scheinbar kein Aufwand zu hoch zu seien scheint. Mit dieser Philosophie sollte man mal zur Abwechslung die S-Bahn beglücken, die es nötiger hätte.

Der Varianten für die Mittnachtstraße gibt es viele. Selbst die günstigste, also die jetzt geplante Variante sieht mindestens eine kreuzungsfreie Ausfädelung vor. Sogar die hier angesprochene Lösung mit nur drei Gleisen wäre ein Fortschritt gegenüber der jetzigen Planung und ein wichtiger Baustein für eine Entlastung. Mag sein das für den Verkehr aus der Stadt heraus noch ein Gleis reichen könnte, für die auf die Stadt zulaufenden Züge sollte möglichst viel Kapazität vorgehalten werden: Zwei Bahnsteiggleise an der Mittnachtsstraße und möglichst zwei Richtungsgleise bis vor den Hauptbahnhof.



Was soll das denn bringen? Welche Linien sollen vom Nordbahnhof nach Cannstatt verkehren und warum?

Das wurde hier schon in anderen Beiträgen erläutert. Ich bin nicht der Erfinder dieser Variante, halte sie aber für eine der besten Ideen in dieser Diskussion. Auch sie löst nicht alle Probleme, bringt aber auf jeden Fall eine Entlastung. Sollte der Verkehrsbedarf bei der Stuttgarter S-Bahn weiterhin kontinuierlich steigen, werden auch planmäßige Über-Eck-Züge zur HVZ interessant.



Es ist eigentlich nichtmal wirklich möglich, die Gäubahntrasse nach Geißlers Vorstellungen in den Tunnelbahnhof einzubinden, wie soll das dann erst noch funktionieren?

Es ist zumeist eine Frage des Willens. Wenn man die Gäubahntrasse unbedingt in den Tunnelbahnhof einleiten wollte, würde sich sicherlich eine Lösung finden. Die Frage, ob diese Lösung sinnvoll ist, da möglicherweise der Aufwand dafür enorm wäre, ist nochmal eine andere.
Das gilt auch für dieses Denkmodell.
Ich würde die Überleitung zwischen S-Bahn und S 21 aber aus einem anderen Grund von der Liste streichen: Ein stark belasteter Durchgangsbahnhof (so wie in den Fahrplanmodellen auch von der DB gezeigt), würde kaum eine Entlastung bei einer Sperrung des S-Bahntunnels bringen. Die S-Bahnzüge kämen wohl kaum in den Fernbahnhof rein.





Möglicherweise hätte ich auf die Prise Polemik verzichten können, aber möglicherweise wäre der Beitrag dann überlesen worden.




Ups, jetzt hätte ich beinahe eine Frage unterschlagen!

Und zum anderen, ob du jemals in Stuttgart gewesen bist und die örtlichen Verhältnisse realistisch einschätzen kannst?

Nein, ich war noch niiiiie in Stuttgart. ;-)



Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Wo S-Bahn draufsteht, sollte auch ET420 drin sein_______________________________

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:01:24:13:42:07.
Die Forderung, Sitzreihen auszubauen, um Platz zu schaffen halte ich vor völligen Unsinn. Wie schon gesagt, so voll sind die S-Bahnen quasi nie. Selbst am Hbf ist das kaum ein Problem. Wenn, dann müsste man die Zahl der Türen noch weiter erhöhen, denn durch eine Tür passt eben nunmal nur eine gewisse Anzahl an Menschen pro Zeit. Mehr Raum hinter den Türen erhöht diese Anzahl aber nicht.
Man würde mit dem Ausbau einiger Sitzreihen pro Treibzug für ungefähr 3-4 Teilfahrten am Tag (quasi nur in der Stammstrecke) minimale Vorteile gewinnen, für die restlichen ungefähr 8-10 Fahrten des Zuges und die (deutlich größeren) Teilfahrten auf den Außenästen aber die Sitzplatzzahl verringern und den Komfort damit einschränken. Da halte ich Personal an den Zugspitzen, das die Einsteiger zu anderen Türen lotst für deutlich sinnvoller.

Ich halte mittlerweile den Abschnitt zwischen Bad Cannstatt und dem Hauptbahnhof für ein größeres Nadelöhr als die Stammstrecke selbst. Ungefähr 95% meiner Fahrten zur Universität in der morgendlichen HVZ stehen zwischen 2 und 5 Minuten in Bad Cannstatt weil der vorausfahrende RE zu spät ist und eigentlich immer vor der S-Bahn fährt. In ungefähr 50% der Fälle kommt es dabei zu folgender absurden Situation: Die S2 aus Schorndorf ist pünktlich (oder mit max. +1) um 7:35 in Bad Cannstatt zur Abfahrt bereit (Ja das ist im Moment erstaunlich oft der Fall und grundsätzlich sehr positiv). Es ertönt die Ansage, dass der nächste Streckenabschnitt noch belegt sei und man daher warten müsse. Dann fährt auf Gleis 1 der RE aus Tübingen ein (planmäßige Abfahrt 7:33, tätsächlich öfter zwischen 7:36 und 7:38), hält und fährt dann weiter. Und erst nachdem der RE weg ist darf auch die S-Bahn fahren, obwohl sie schon abfahren könnte bevor der RE eingefahren ist! Das macht dann ungefähr 5 Minuten Verspätung,. Vor dem HBF wartet dann normalerweise bereits die S5, die ihrerseits die S2 vorlassen muss und dadurch noch mehr Verspätung kassiert. Und das alles, weil der Tübinger RE unbedingt vor der S2 an den HBF muss, obwohl er durch ein Fahren hinter der dann pünktlichen S-Bahn wohl kaum mehr als 1 Minute zusätzliche Verspätung kassiert.
Da lässt sich von der Bahn nicht wirklich ein Willen erkennen, die S-Bahn pünktlicher zu machen.
Denn erstaunlicherweise ist die S-Bahn gerade normalerweise kaum mehr als 5-7 Minuten an der Uni zu spät (wohlgemerkt in der HVZ), davon kommen 3-5 vom Warten in Bad Cannstatt und nicht von Fahrgästen, langsamen Türen oder ähnlichem...
Diese Woche hatte ich sogar eine S-Bahn, deren Verspätung ausschließlich auf das Warten in Bad Cannstatt zurückzuführen war. Es geht also schon und nicht zuletzt deshalb möchte ich die Situation der S-Bahn nicht so schwarz malen wie manche hier. Nicht abstreiten möchte ich aber, dass man Maßnahmen ergreifen sollte, die das System Nahverkehr im Großraum Stuttgart insgesamt stabilisieren. Das sind meiner Einschätzung nach aber eher Infrastrukturmaßnahmen an den Gleisen, Signalen etc, die die Flexibilität und Kapazität erhöhen und weniger das Rausreißen von Sitzreihen aus den Zügen.

Re: Musst Du auch nicht...

geschrieben von: cs

Datum: 24.01.15 14:23

Dirk Mattner schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...da sich schon andere damit ernsthaft
> auseinandersetzen, wie z.B. User "cs".
> Seine Antworten sind fundiert und zerpflücken auch
> einige meiner aufgestellten Thesen auf
> nachvollziehbare Weise.
> So funktioniert eine Diskussion. :)

Danke für das Lob.

Re: S-Bahn-Malaise

geschrieben von: Bernd Mezger

Datum: 24.01.15 14:33

Um auf den Ausgangsbeitrag zurückzukommen. Die S 2 nahm auf der Remsbahn 1981 den Betrieb auf. Seit 2014 versichere ich mich vor Fahrten auch tagsüber im Internet, ob die S-Bahn überhaupt und wenn ja wie verspätet sie fährt. So was unzuverlässiges und damit unzumutbares habe ich früher nicht für denkbar gehalten.

Seit wenigen Tagen nimmt sich wenigstens ein Landtagsabgeordneter (Gernot Gruber, SPD) des Themas an, wenn auch nicht mit großem Optimismus.

Re: Es muss auch schnell gehen

geschrieben von: numi

Datum: 24.01.15 14:58

Murrtalbahner
Aber wären diese auch wirklich so effektiv, um die notorischen 5-8 Minuten Verspätung in der HVZ zu verbessern/beseitigen?
Diese Maßnahmen würden sicherlich etwas nutzen und sie wären sehr schnell umsetzbar. Ob sie ausreichen, die Verspätung gesamt zu eliminieren, weiß ich leider auch nicht. Es wäre aber zumindest ein Anfang.

Murrtalbahner
Die Verspätungen haben doch eher strukturelle Ursachen wie längere Haltezeiten der neuen Fahrzeuge, fehlendes leistungsfähiges Signalsystem oder Kurzwenden an den Endbahnhöfen.
Das sehe ich ganz genauso. Nur wie will man da sehr schnell etwas verbessern? Die Haltezeiten der Fahrzeuge werden kaum kürzer werden. Ein leistungsfähiges Signalsystem wird in den nächsten Jahren auch nichts (selbst wenn man sich jetzt entschließt es einbauen zu wollen, vergehen da noch viele Jahre). Züge um die Kurzwenden zu verringern wurden ja inzwischen glücklicherweise bestellt (das wird aber auch nicht die Lösung für alle Probleme sein).
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