Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Pressemitteilung
Wiesbaden, 23.11.2007
Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel: In Breidenstein bei Biedenkopf wird eine Verladestelle für Holztransporte für eine dauerhafte Nutzung umgebaut und erweitert - Landesförderung von 121.000 Euro
Ausgelöst durch den Orkan Kyrill Anfang 2007 war im Frühjahr auf einer bis dahin nicht mehr befahrenen Strecke der Kurhessenbahn bei Breidenstein eine provisorische Holzverladestelle in Betrieb genommen worden. Wie Verkehrsminister Alois Rhiel am Freitag in Wiesbaden mitteilte, zeichnet sich aufgrund der zentralen Lage in der waldreichen Region inzwischen ein dauerhafter Bedarf an hohen Verladekapazitäten ab. Um neue Absatzmärkte für die hessische Holzwirtschaft zu erschließen, und den schnellen Transport mit der umweltfreundlichen Bahn zu garantieren, wird die Verladestelle mit Landesfördermitteln von 121.000 Euro für eine langfristige Nutzung ausgebaut.
„Holztransporte per Bahn sind im waldreichen Hessen von zentraler Bedeutung zur Sicherung überregionaler Absatzchancen und zum Erhalt der Arbeitsplätze in der Forstindustrie“, so Rhiel.
Ab Breidenstein verkehren bis zu fünf Mal je Woche Holzzüge von Railion und privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Zielbahnhöfe sind insbesondere Sägewerke in Süddeutschland, Thüringen oder Österreich.
Wie Rhiel erläuterte, umfassen die Ausbaumaßnahmen die Verlängerung des Ladebereichs am Gleis und die Schaffung zusätzlicher Lagerplatzkapazität zwischen dem Bahngleis und der parallelen Bundesstraße 253. Des Weiteren werden neue Zu- und Ausfahrten auf die Bundesstraße geschaffen. Durch die Erweiterung werden insbesondere
– die Kapazität der Anlage erhöht und damit wirtschaftliche Verluste für Holzverkäufer bei der Abfuhr von Kyrillholz vermieden
– die Wirtschaftlichkeit der Bahntransporte durch Wegfall der Rangierfahrten verbessert
– Umwegfahrten der Lkw verhindert
– die Sicherheit im Lkw- und Bahnverkehr erhöht und
– Beeinträchtigungen der Anwohner durch die Holzverladung minimiert.
Durch den vom Land geförderten Ausbau wird es möglich, Ganzzüge mit mindestens 18 Waggons parallel und zeitgleich vom Lkw aus zu beladen. Bisher kann am Gleis gleichzeitig nur die halbe Waggonzahl abgefertigt werden. Für die andere Hälfte sind Rangierfahrten erforderlich. Mit den Ganzzügen können 1.100 Festmeter Stammholz abtransportiert werden.
„Nach dem Ausbau steht an Stelle des bisherigen Provisoriums eine leistungsfähige Verladestelle für die auf längere Zeit zu erwartende Nachfrage nach Holztransporten aus Mittelhessen und dem benachbarten Nordrhein-Westfalen zur Verfügung“, so der Minister.
Die Maßnahme in Breidenstein stellt das siebte Vorhaben dar, das mit Landesmitteln für den Schienengüterverkehr gefördert wird. Diese Mittel werden seit 2002 bereitgestellt. „Obwohl das Land gesetzlich nicht zu Maßnahmen im Schienengüterverkehr verpflichtet ist, berät es an der Nutzung der Bahn Interessierte und setzt Landesmittel ein, um in Einzelfällen eine Anschubfinanzierung zur Fortführung oder Wiederaufnahme von Schienengüterverkehr zu ermöglichen“, betonte der Minister. Gefördert werden z. B. die Erneuerung von Gleisanlagen und Anschlussweichen. Ziel ist es, Arbeitsplätze in auf den Bahntransport angewiesenen Unternehmen zu erhalten und Belastungen durch Lkw-Verkehr zu verringern, indem Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Dies trägt auch zur Erreichung des Ziels „Staufreies Hessen 2015“ bei.
Das Merkblatt zum Förderprogramm findet sich im Internet unter [
www.verkehr.hessen.de] (Dienststellen – HLSV – Aufgaben – Sonstige Aufgaben – Schienengüterverkehr)und kann im Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen in Wiesbaden kostenlos bezogen werden (Dr. Dietmar Bosserhoff, Tel.: 0611/366-3471, dietmar.bosserhoff @hsvv.hessen.de).
Kontakt:
Pressestelle - Marion Jäkle
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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Mail:
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[
www.wirtschaft.hessen.de]