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Polizeiruf auf dem Rangierbahnhof

geschrieben von: Gernot

Datum: 20.07.16 00:25

Lief vorhin im mdr und ist laut Einblendung auch in der mdr-Mediathek zu sehen: "Zwischen den Gleisen", ein Polizeiruf 110 von 1975 (in schwarz-weiß), der zu einem großen Teil auf einem Rangierbahnhof spielt.
Ich weiß nicht, auf welchem Bahnhof der Film gedreht wurde, aber für Freunde des ostdeutschen Güterverkehrs in den 1970ern sicherlich sehenswert, auch wenn die Story des Films (es geht um Diebstähle aus den Güterwaggons) nicht so aufregend ist. Lokomotiven kommen leider nur kurz im Hintergrund vor.

Re: Polizeiruf auf dem Rangierbahnhof

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 20.07.16 00:45

Der Film wurde im Güterbahnhof in Halle/S. gedreht. Der Ton zu den Verschubarbeiten war allerdings recht phantasievoll !

Gruß

Rübezahl

Re: Polizeiruf auf dem Rangierbahnhof

geschrieben von: Dampfschieber

Datum: 20.07.16 10:42

Der Vater - Tochter Konflikt war der rote Faden; der Film als solcher war interessant für Modellbahnere, da es in Epoche III spielt und ich die Wagen interessant finde, die zu sehen sind; die "Düsterniss" des Films ist fast überwältigend; ein Zeugnis aus dieser Zeit; wohl auch ein sozialistisches Filmstück zur "Erziehung" ( mit erhobenem Finger ! ) gedreht. Sonst wäre es der Zensur anheimgefallen - wie es dem Film "Die Spur der Steine" ergangen.
Ist auf DVD erhalten.

Gruß
Dampfschieber

Re: Polizeiruf auf dem Rangierbahnhof

geschrieben von: Gernot

Datum: 20.07.16 11:38

Dampfschieber schrieb:

Der Vater - Tochter Konflikt war der rote Faden; der Film als solcher war interessant für Modellbahnere, da es in Epoche III spielt und ich die Wagen interessant finde, die zu sehen sind; die "Düsterniss" des Films ist fast überwältigend; ein Zeugnis aus dieser Zeit; wohl auch ein sozialistisches Filmstück zur "Erziehung" ( mit erhobenem Finger ! ) gedreht. Sonst wäre es der Zensur anheimgefallen - wie es dem Film "Die Spur der Steine" ergangen.
Ist auf DVD erhalten.

Du meinst wahrscheinlich Vater-Sohn-Konflikt.
Die DDR-Polizeirufe waren im Vergleich zum BRD-Konkurrenzprodukt Tatort sowieso anders aufgebaut: Meist ging es um Diebstahl oder Betrug, nur selten um Raub, schwere Körperverletzung oder gar Mord. Dazu dann noch die Gewissensbisse, welche eventuelle Mitwisser (Freunde, Verwandte, Kollegen) meist quälten und natürlich der erhobene sozialistische Zeigefinger. Zur Aufklärung der Straftat trägt die aufmerksame Bevölkerung auch immer einiges bei. Und als Kontrast zur relativ harmlosen Story dann der reißerische Vorspann mit ausrückender Hundertschaft etc.. Als Zeitdokument historisch wohl wertvoller als die gleichzeitig gedrehten Tatorte, vom Unterhaltungsfaktor hingegen nicht so toll. Würde ich mir eine DVD-Box kaufen, dann eher die frühen Schimanski-Tatorte als die Polizeirufe der 1970er und 80er. Wenn man hingegen das DDR-Flair der 1970er Jahre als Modell nachbauen will, ist die Anschaffung empfehlenswert.
Ich habe zufaelligerweise dieser box geschenk bekommen.
es war in der tat Halle/Saale Gueter bhf.
und ganzer Kripo Apparat kam in Aktion wegen eine schachtel Armband Uhren haha
interessante Aufnahmen der Wagons in der Tat,hat spass gemacht
leider das meiste im dunkeln
Lustig war auch ein anderer Film,eine gesuchte Person ist in ein LKW W50 eingestiegen.
Frage der Oberleutnant dann: Pritsche oder Plane

mfrgr
willem

Verwechslung mit dem Defa-Film "Das zweite Gleis"?

geschrieben von: Stefan Walter

Datum: 20.07.16 12:29

Die Beschreibung (Vater-Tochter-Konflikt, Epoche 3, Düsternis) erinnert mich eher an "Das zweite Gleis" aus dem Jahr 1962.


mfG
Stefan Walter
Stefan Walter schrieb:

Die Beschreibung (Vater-Tochter-Konflikt, Epoche 3, Düsternis) erinnert mich eher an "Das zweite Gleis" aus dem Jahr 1962.


In der Tat ein sehenswerter Film, welcher ebenfalls zu großen Teilen auf dem Gbf von Halle/S. und im Bw P, dem jetzigen DB-Museumsschuppen, gedreht wurde.

Dabei ging es allerdings weniger um einen Vater-Tochter-Konflikt, denn die beiden haben sich eigentlich sehr gut verstanden.

Vielmehr ging es da um den Konflikt zwischen dem Vater und einem ehemaligen Hausbewohner, einem alten Nazi. Dieser hatte im Krieg die Frau des Vaters/die Mutter der Tochter ans Messer geliefert, weil sie einem entflohenen jüdischen Sträfling geholfen hatte, während der Vater als Soldat an der Front war.

Aus Scham, seiner Frau nicht geholfen haben zu können, verschweigt er seiner Tochter die ganze Wahrheit und erzählt ihr lediglich, daß die Mutter bei einer Bombardierung des Heimatortes Breslau ums Leben gekommen sei.

Und ausgerechnet diesen Altnazi und noch einen jüngeren Mittäter erwischt der Vater (der jetzt nach dem Krieg in neuer Heimat vom Tischler zum Fahrdienstleiter umgeschult hat) eines Nachts auf dem Gbf. bei einem Transportgut-Diebstahl.
Zunächst will er sich der Vergangenheit nicht stellen und will erneut vor der Situation davonlaufen. Dazu beantragt er unter fadenscheinigen Gründen seine Versetzung. Das dauert natürlich auch seine Zeit, so daß sich die Dinge recht bald zuspitzen.

Dem Altnazi kommt der Vater auch "von irgendwo her" bekannt vor, und so beauftragt er seinen jungen Mittäter, Vater und Tochter auszuforschen.
Doch dann verliebt sich die Tochter, die als technische Zeichnerin im Raw arbeitet und das Werksorchester leitet, ausgerechnet in den jungen Mittäter. Dieser arbeitet als Gleisbauer auch auf dem Gbf.

Gemeinsam finden sie nach und nach die wahre Geschichte um den Tod der Mutter und um die dabei ausschlaggebende Rolle des Altnazis heraus. Als der junge Mittäter sieht, mit was für einem üblen Menschen er sich bei den gemeinsamen Diebstählen eingelassen hat, beginnt in ihm eine Wandlung und er droht, den Altnazi zu verraten.

Daraufhin inszeniert der Altnazi durch Manipulation an einer Weiche einen Unfall, bei dem der jüngere, am Gleis arbeitende Mittäter getötet wird. Aber mittlerweile kennen genügend Leute die Wahrheit, und der Altnazi - einmal Verbrecher, immer Verbrecher - wird endlich festgenommen.

Dieser Film ist übrigens ins "MOMA", das "museum of modern art" aufgenommen worden...



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:07:20:23:01:15.

Re: Polizeiruf auf dem Rangierbahnhof

geschrieben von: itter

Datum: 20.07.16 18:24

Dampfschieber schrieb:

... sozialistisches Filmstück zur "Erziehung" ( mit erhobenem Finger ! ) gedreht. Sonst wäre es der Zensur anheimgefallen - wie es dem Film "Die Spur der Steine" ergangen.

Gruß
Dampfschieber
Die Serie Polizeiruf zu DDR-Zeiten, wurde mit Unterstützung des MfS produziert, somit brauchte da nichts einer Zensur zum Opfer fallen, da die korrekte politische
Linie durch das MfS zusätzlich überwacht wurde.
Es gab einen einzigen Polizeiruf, der seiner Zeit absolutes Sendeverbot hatte, "Am hellerlichten Tag", dies aber auch nur aus politischen Gründen.
Aber auch bei dieser Folge war das MfS wie immer mit an Board, das aus dafür kam sehr kurzfristig.
Hallo Gernot,

ich bin der Meinung, daß Deine Meldung wohl im "Bahn und Medien"-Forum besser aufgehoben ist.

Beste Grüße.

Löwenmann

Re: Rangierer Dresden-Friedrichstadt im Jahr 1984 (YT-Link)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.07.16 20:42

Frank Stephani schrieb:

Doch wohl eher ein Thema für das "Bahn und Medien"-Forum

Hallo Gernot,

ich bin der Meinung, daß Deine Meldung wohl im "Bahn und Medien"-Forum besser aufgehoben ist.

Beste Grüße.

ich bin der Meinung das aufgrund der Resonanz hier im HiFo
hier das Thema ganz gut aufgehoben ist,
allenfalls würde ein Link zum Thema hier bei "Bahn und Medien"
vielleicht noch für die dort wenig lesenden User vlt. interessant sein!?

Hier noch ein YT-Dokumentarfilm-Fund über die Rangierer im
Bahnhof Dresden-Friedrichstadt aus dem Jahr 1984.: [www.youtube.com]

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/doupf7tacdfkegfxkn8m17.gifGruss Folke B. von 🚃 Liniehttp://img5.fotos-hochladen.net/uploads/linie20seiten6fzsvnuget.jpg