Anzeige
04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Hochsommer 1999, aber Weihnachten ist schon in 6 Tagen (AUS) (m10B)
geschrieben von: Helmut Philipp
Datum: 27.06.16 18:03
Hallo miteinander!
Die Überschrift zu diesem Beitrag mag ein wenig irritierend sein, aber die dort gemachte Aussage trifft dennoch absolut zu. Wir waren nämlich, weil in Australien Sippschaft meiner Frau lebt, zur Weihnachtszeit im Dezember 1999 nach Down Under geflogen. Eine solche Reise macht man natürlich nicht mal „so eben“, sondern man verbindet das familiäre Zusammentreffen mit touristsch geprägten Ereignissen. Eines dieser Ereignisse war der Besuch der Stadt Adelaide, diese ist die Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Australien.
Es war für meine Frau keinesfalls eine Überraschung, das ich mir in Adelaide eine hobbybezogene Auszeit nahm. Es war der 14. Dezember 1999, der hierfür geeignet schien. Bei hochsommerlichen Temperaturen suchte ich das Gelände von Port Dock auf, da der Stadtplan an dieser Stelle einiges an Gleisen auf der Karte zeigte. Auch ich zeigte etwas, nämlich die Initiative, um dorthin zu kommen, was auch bestens gelang. Die folgenden 7 Aufnahmen berichten von meinen Bahn-Begegnungen aus der dortigen Ecke:
Bild 01: Auf einem mehrspurigen Gleis (1600 u 1435mm) stand die Lok 515 der Australian National Railway (ANR) leicht schattig vor einem Güterschuppen. Die 1966 von den Islington Workshops gefertigte Lok wurde übrigens 2 Jahre nach meinem Besuch auf 1435mm umgespurt. Die Aufgaben dieser Baureihe sind der Rangier- und der Übergabedienst:
Bild 02: Die bereits auf eine museale Aufarbeitung wartende DE 91 der ANR wurde bereits 1945 von General Electric aus den USA bezogen. Fast ihr gesamtes Einsatzleben verbrachte die Lok im Rangierdienst in Port Augusta, bevor es sie nach Adelaide verschlug:
Bild 03: Eine Heeres-Feldbahnlok in Australien? Nicht ganz, aber die Optik der Lok erinnert mich stark an diese Maschinen. Die Lok 1 der Penrice Soda Products (=Waschmittel) besaß immerhin die Spurweite von 1600mm, was mich ob der geringen Größe der Lok erstaunte. Die Lok wurde 1950 in Großbritannien von Ruston Hornsby produziert und nach Australien ausgeliefert:
Bild 04: Die Lok 2 der Qunaba Mill (Zuckerraffinerie in Queensland) hörte auch auf den Namen „Skipper“. Die auf Gleisen mit der Spurweite von 610mm verkehrende Lok wurde 1946 bei Perry Works (in der Nähe von Adelaide) gebaut und mit der Fabr.-Nr. 289 gefertigt:
Bild 05: Die Baureihe Class 750 ist aufgrund der Achsfolge zwar nicht, aber wegen der installierten Leistung dennoch mit der deutschen Baureihe 24 vergleichbar. Allerdings ist die australische Version für die Breitspur ausgelegt. Die Lok 752 der South Australian Railroad (SAR) wurde in Glasgow 1950 bei North British gebaut und an die australische Victoria Railways ausgeliefert, jedoch von dort nur ein Jahr später an die SAR veräußert:
Bild 06: In die nahe gelegenen Museumshalle konnte ich nur einen kurzen Blick werfen, denn es war leider Ruhetag. Aber geduldiges Beschwatzen des Wachpersonals ließ mich immerhin einen kurzen Blick in die Halle werfen. Dort fotografierte ich einen Trumm von Dieseltriebwagen. Der Triebwagen mit der Nummer 39 der SAR nutzte in der Breite konsequent das bei 1600mm zur Verfügung stehende Lichtraumprofil aus. Das Fahrzeug, 1928 bei den Islington Workshops gebaut, blieb immerhin bis 1971 (!) im Dienst und wurde ab 1973 museal erhalten:
Bild 07: Auch die Lok 802 der ANR war auf 1600mm Spurweite unterwegs. Die Lok gehört der Class 800 an, die in 10 Exemplaren 1956 bei English Electric in Rocklee (Queensland) gebaut worden waren. Die dieselelektrische Lok verfügt über ca. 750PS:
Nach einigen Tagen, unser Sohn war zum ersten Mal in Australien, flogen wir nach Alice Springs weiter, um von dort unserem Nachwuchs den Ayers Rock zu zeigen. Am 20.12. wollten wir von dort zu unseren Verwandten weiterfliegen, deshalb besuchte ich „sicherheitshalber“ einen Tag davor den „Weltstadtbahnhof“ von Alice Springs. Dieser Kontrollbesuch dauerte zwar nur etwa 20 Minuten, aber die kurze Verweildauer war nicht nur dem mageren Zugangebot, sondern auch den vorherrschenden Temperaturen geschuldet. Dennoch bin ich nicht mit ganz leeren Händen weitergereist, die folgenden Fotos beweisen dies!
Bild 08: Für die Zusammenstellung von Zügen war die F 104 der Freight Aurora zuständig. Die Lok war 1966 im australischen Grainville von Clyde Engeneering mit der Fabr.-Nr. 66-482 gebaut worden und an die Eastern Goldfields Rwy (fährt zwischen Perth und Kalgoorlie in W. Australien) ausgeliefert worden:
Bild 09: Das grelle Sonnenlicht knallte gnadenlos runter, als ich die in Alice Springs aufgestellte Lok C17-967 der Commonwealth Rwy zu fotografieren. Die beträchtliche Schlagschattenbildung verhüllte fast das Triebwerk der Schlepptenderlok:
Bild 10: Für eine am nächsten Tag vorgesehene Zugfahrt Richtung Adelaide stand die Lok 3 der ANR bereit. Die Bezeichnung „The Ghan“ bezieht sich übrigens auf die Tatsache, das die ersten inneraustralischen „Fernreisen“ aufgrund der Genügsamkeit der Tiere mit Kamelen aus Afghanistan absolviert wurden:
Damit ist nun auch die Erklärung für den Titel dieses Beitrages geliefert, denn wir flogen ja zu unseren Verwandten, um mit ihnen Weihnachten in Down Under zu feiern…
Grüsse aus dem Norden
Helmut
Meine bisher erschienenen Beiträge findet ihr durch Anklicken des Bildes hier:
Inhaltsverzeichnisse von weiteren Eisenbahnfreunden bitte hier anklicken!
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:27:20:16:00.
Die Überschrift zu diesem Beitrag mag ein wenig irritierend sein, aber die dort gemachte Aussage trifft dennoch absolut zu. Wir waren nämlich, weil in Australien Sippschaft meiner Frau lebt, zur Weihnachtszeit im Dezember 1999 nach Down Under geflogen. Eine solche Reise macht man natürlich nicht mal „so eben“, sondern man verbindet das familiäre Zusammentreffen mit touristsch geprägten Ereignissen. Eines dieser Ereignisse war der Besuch der Stadt Adelaide, diese ist die Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Australien.
Es war für meine Frau keinesfalls eine Überraschung, das ich mir in Adelaide eine hobbybezogene Auszeit nahm. Es war der 14. Dezember 1999, der hierfür geeignet schien. Bei hochsommerlichen Temperaturen suchte ich das Gelände von Port Dock auf, da der Stadtplan an dieser Stelle einiges an Gleisen auf der Karte zeigte. Auch ich zeigte etwas, nämlich die Initiative, um dorthin zu kommen, was auch bestens gelang. Die folgenden 7 Aufnahmen berichten von meinen Bahn-Begegnungen aus der dortigen Ecke:
Bild 01: Auf einem mehrspurigen Gleis (1600 u 1435mm) stand die Lok 515 der Australian National Railway (ANR) leicht schattig vor einem Güterschuppen. Die 1966 von den Islington Workshops gefertigte Lok wurde übrigens 2 Jahre nach meinem Besuch auf 1435mm umgespurt. Die Aufgaben dieser Baureihe sind der Rangier- und der Übergabedienst:
Bild 02: Die bereits auf eine museale Aufarbeitung wartende DE 91 der ANR wurde bereits 1945 von General Electric aus den USA bezogen. Fast ihr gesamtes Einsatzleben verbrachte die Lok im Rangierdienst in Port Augusta, bevor es sie nach Adelaide verschlug:
Bild 03: Eine Heeres-Feldbahnlok in Australien? Nicht ganz, aber die Optik der Lok erinnert mich stark an diese Maschinen. Die Lok 1 der Penrice Soda Products (=Waschmittel) besaß immerhin die Spurweite von 1600mm, was mich ob der geringen Größe der Lok erstaunte. Die Lok wurde 1950 in Großbritannien von Ruston Hornsby produziert und nach Australien ausgeliefert:
Bild 04: Die Lok 2 der Qunaba Mill (Zuckerraffinerie in Queensland) hörte auch auf den Namen „Skipper“. Die auf Gleisen mit der Spurweite von 610mm verkehrende Lok wurde 1946 bei Perry Works (in der Nähe von Adelaide) gebaut und mit der Fabr.-Nr. 289 gefertigt:
Bild 05: Die Baureihe Class 750 ist aufgrund der Achsfolge zwar nicht, aber wegen der installierten Leistung dennoch mit der deutschen Baureihe 24 vergleichbar. Allerdings ist die australische Version für die Breitspur ausgelegt. Die Lok 752 der South Australian Railroad (SAR) wurde in Glasgow 1950 bei North British gebaut und an die australische Victoria Railways ausgeliefert, jedoch von dort nur ein Jahr später an die SAR veräußert:
Bild 06: In die nahe gelegenen Museumshalle konnte ich nur einen kurzen Blick werfen, denn es war leider Ruhetag. Aber geduldiges Beschwatzen des Wachpersonals ließ mich immerhin einen kurzen Blick in die Halle werfen. Dort fotografierte ich einen Trumm von Dieseltriebwagen. Der Triebwagen mit der Nummer 39 der SAR nutzte in der Breite konsequent das bei 1600mm zur Verfügung stehende Lichtraumprofil aus. Das Fahrzeug, 1928 bei den Islington Workshops gebaut, blieb immerhin bis 1971 (!) im Dienst und wurde ab 1973 museal erhalten:
Bild 07: Auch die Lok 802 der ANR war auf 1600mm Spurweite unterwegs. Die Lok gehört der Class 800 an, die in 10 Exemplaren 1956 bei English Electric in Rocklee (Queensland) gebaut worden waren. Die dieselelektrische Lok verfügt über ca. 750PS:
Nach einigen Tagen, unser Sohn war zum ersten Mal in Australien, flogen wir nach Alice Springs weiter, um von dort unserem Nachwuchs den Ayers Rock zu zeigen. Am 20.12. wollten wir von dort zu unseren Verwandten weiterfliegen, deshalb besuchte ich „sicherheitshalber“ einen Tag davor den „Weltstadtbahnhof“ von Alice Springs. Dieser Kontrollbesuch dauerte zwar nur etwa 20 Minuten, aber die kurze Verweildauer war nicht nur dem mageren Zugangebot, sondern auch den vorherrschenden Temperaturen geschuldet. Dennoch bin ich nicht mit ganz leeren Händen weitergereist, die folgenden Fotos beweisen dies!
Bild 08: Für die Zusammenstellung von Zügen war die F 104 der Freight Aurora zuständig. Die Lok war 1966 im australischen Grainville von Clyde Engeneering mit der Fabr.-Nr. 66-482 gebaut worden und an die Eastern Goldfields Rwy (fährt zwischen Perth und Kalgoorlie in W. Australien) ausgeliefert worden:
Bild 09: Das grelle Sonnenlicht knallte gnadenlos runter, als ich die in Alice Springs aufgestellte Lok C17-967 der Commonwealth Rwy zu fotografieren. Die beträchtliche Schlagschattenbildung verhüllte fast das Triebwerk der Schlepptenderlok:
Bild 10: Für eine am nächsten Tag vorgesehene Zugfahrt Richtung Adelaide stand die Lok 3 der ANR bereit. Die Bezeichnung „The Ghan“ bezieht sich übrigens auf die Tatsache, das die ersten inneraustralischen „Fernreisen“ aufgrund der Genügsamkeit der Tiere mit Kamelen aus Afghanistan absolviert wurden:
Damit ist nun auch die Erklärung für den Titel dieses Beitrages geliefert, denn wir flogen ja zu unseren Verwandten, um mit ihnen Weihnachten in Down Under zu feiern…
Grüsse aus dem Norden
Helmut
Meine bisher erschienenen Beiträge findet ihr durch Anklicken des Bildes hier:
Inhaltsverzeichnisse von weiteren Eisenbahnfreunden bitte hier anklicken!
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:27:20:16:00.