Bahnen im Nassen Dreieck - V 200-Hochburg Cuxhaven (Teil 2)
Nachdem ich hier vor einigen Tagen über die Vorserienmaschinen der Baureihe V 200.0 der DB berichtet hatte...
Der Beginn einer Legende – Die Vorserienlokomotiven der Baureihe 220 (m17B)
Bahnen im Nassen Dreieck - V 200-Hochburg Cuxhaven (Teil 1 – m17B)
Die drei oceanblau-beigen 220, jede ein Unikat! (m12B)
Nach der verzögerten Ablieferung des MaK-Bauloses beheimateten am Ende des Jahres 1957 vier Betriebswerke die neuen Diesellokomotiven, als da waren Hamburg-Altona (18), Frankfurt-Griesheim (18), Hamm P (12) und ein kleiner Bestand von sieben Loks beim Bw Villingen. Während die Hammer Loks als Spitzenreiter vor F-Zügen auf bis zu 1200 km am Tag kamen, erreichten die Villinger nur etwa 750 km/Tag. Da sie aber auf der Schwarzwaldbahn (z.T. in Doppeltraktion) u.a. auch im schweren Güterzugdienst zum Einsatz kamen, waren sie besonders stark beansprucht, was anfangs zu vermehrten Getriebeschäden führte, so dass kurzfristig noch mal einige P 10 auf der Schwarzwaldbahn einspringen mussten. Ansonsten befriedigten die Loks ganz und gar und waren in der Lage für 01 und 44 ausgelegte Fahrpläne zu halten. 1959 kamen die restlichen 31 Loks hinzu so dass sich zum Jahresende folgende Verteilung ergab: Ffm-Griesheim (15), HH-Altona (19), Hamm P (30) und Villingen (22).
Anfang der sechziger Jahre wurden die Loks durch die fortschreitende Elektrifizierung dann mehr und mehr aus dem F-Zug-Dienst verdrängt und mussten nun neben Eilzügen auch schwere D-Züge befördern, was sie an ihre Leistungsgrenze brachte und verstärkt zu Ausfällen führte. Auch gab es im Winter Problemen mit der Heizleistung bei langen D-Zügen. Daraufhin gab die DB den Auftrag eine stärkere Variante der V 200 zu entwickeln, die V 200.1 (später 221).
Die Elektrifizierung war es auch, die 1962 dazu führte, dass Frankfurt-Griesheim seine Loks abgab und damit die Bestände der anderen Bw aufstockte, bzw. es zu einer Neubeheimatung, u.a. der Vorserienloks, beim Bw Würzburg kam. Im Sommer 1962 kamen auch erstmals V 200 mit vier Loks beim Bw Kempten in den Planeinsatz. 1964 folgten zwei weitere Maschinen. 1964/65 wurden dann acht V 200 beim Bw Limburg stationiert, wurden aber schon 1967 nach Kaiserslautern weitergereicht.
Anfang 1968 besaßen folgende Bw 220, wie die Loks jetzt hießen: HH-Altona (17), Hamm P (33), Kaiserslautern (8), Würzburg (13) und Villingen (15). Die Hammer wechselten 1968/69 größtenteils zum Bw Hannover und ein Teil 1969 von dort aus weiter nach HH-Altona, wobei Hannover Ersatz von anderen Betriebswerken bekam. Die Altonaer Maschinen wurden Anfang der siebziger Jahre an das Bw Lübeck abgegeben. 1972 wurde der Kaiserlauterer Bestand aufgelöst und 1975 wurden die 22 Hannoveraner Loks der BR 220 an das Bw Braunschweig weitergegeben, und schon 1976 an das Bw Oldenburg. Dieses hatte 1975 bereits die ersten Würzburger und die Villinger Maschinen erhalten und wurde 1976 zusammen mit dem Bw Lübeck Auslauf-Bw für die Baureihe 220. 1983 war Lübeck alleiniges 220 Betriebswerk. Dies ist auch das Jahr, in dem ich ein zweites Mal im Rahmen einer TMT-Tour nach Cuxhaven gelangte.
Bild 01: Es war der 08. August 1983, als 220 018 aus Bremerhaven kommend in den Bf Cuxhaven einfährt:
Bild 02: Die Lok ist am Bahnsteigende kurz vor dem Kopfbahnsteig angelangt:
Bild 03: Anschließend drückt sie den Zug ins Gleisvorfeld zurück:
Bild 04: 220 030 erreicht mit einem Nahverkehrszug aus Hamburg den Cuxhafener Kopfbahnhof:
Bild 05: Später zieht sie einige Wagen vom Bahnsteig ab, um einen Zug zusammenzustellen:
Bild 06: Am frühen Abend steht sie dann zur Rückfahrt nach Hamburg mit dem jetzt sieben Wagen langen Zug bereit:
Bild 07: Mit ihrem Eilzug schlängelt sich 220 036 durch das Cuxhavener Bahnhofsvorfeld:
Bild 08: Später setzt sie sich vor einen lediglich zwei Wagen langen Nahverkehrszug,...
Bild 09: ...um Cuxhaven wieder zu verlassen:
Bild 10: 220 058, 220 068 und 220 071 ruhen sich derweil im Bw-Gelände aus:
Bild 11:
Bild 12:
Bild 13:
Bild 14:
Bild 15:
Bild 16:
Bild 17: 220 075 schiebt einen Wendezug nach Hamburg aus dem Cuxhavener Bf heraus:
Bild 18: Einige Zeit darauf hat sich 220 068 ebenfalls mit einem lediglich zwei Wagen langen Zug vor den Prellbock gesetzt und wartet auf Ausfahrt,...
Bild 19: ...die hier soeben erfolgt. Zwei Wagen stellen nun wirklich keine Anforderung an 220 068:
Bild 20: Zum letzten Mal schaute ich einer 220 bei der Ausfahrt aus dem Bf Cuxhaven hinterher:
1984 fiel dann der Vorhang für die Baureihe 220 dann auch beim Bw Lübeck.
In nächster Zeit werde ich diese Serie mit weiteren Beiträgen aus dem Dreieck Hamburg - Bremen - Cuxhaven fortsetzen, wobei ein Schwerpunkt auf den Strecken der Elbe-Weser Verkehrsbetriebe (EVB), liegen wird. Aber auch die DB kommt noch zu ihrem Recht. Parallel dazu werde ich mich den Niederländischen Staatsbahnen (NS) widmen, wobei ein Schwerpunkt zunächst auf den internationalen D-Zügen über den Grenzübergang Bad Bentheim - Hengelo liegen wird. Parallel dazu ist dann auch die Bentheimer Eisenbahn endlich an der Reihe. Aufgelockert wird das ganze über einzelne Beiträge zu anderen Themen und der Reaktivierung älterer Beiträge. Grundsätzlich stellt sich mir im Moment das Problem, dass ich nicht sagen kann, wieviel Zeit mir bis etwa Mitte Oktober für das Hobby zur Verfügung steht. Deshalb habe ich in letzter Zeit reichlich Bildmaterial vorbereitet, so dass ich im Fall der Fälle nicht großartig Bildbearbeitung vornehmen muss, sondern mich den Texten widmen kann. Also denn!
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.
Ich bin ein Boomer!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:05:29:21:13:47.