Am 23.04.86 habe ich zum letzten Mal den Abbauzug fotografiert.



Oben: Dass zwischen der Rottachbrücke bei Aheggmühle und Kempten eine Kemptener 218 mit einer Reihe von Rungenwagen
vor den Abbauzug gespannt wurde, damit das Personal der zwei V 100 nicht die scheinbar einsturzgefährdete Brücke befahren
musste, wurde schon im Teil 2 erwähnt.
Hier sind wir schon im Kemptener Stadtgebiet. Am BÜ Lindauer Str. (B 12) in Kempten-Rothkreuz wartet die Kemptener 218 447
mit dem Abbauzug Richtung Kempten Hbf. Nur im April 1986 haben Kemptener 218 das "Isny-Bähnle" befahren – wenn auch nur die
ersten sechs Kilometer.



Oben: Der Abbauzug rollt über den BÜ, hier die beiden V 100 in der Zugmitte. Man entschuldige die Unschärfe.



Oben: Den Gleisjochkranwagen habe ich zwischen dem HP Herrenwieser Weiher und der Brücke bei Aheggmühle bei km ca. 6,7 entdeckt.
Bis zum PA der Firmen Möldner und Hönig bei km 3,7 waren also nur noch 3 km abzubauen. Das dürfte innerhalb der nächsten drei
Tage geschehen sein. Die letzten 3,7 km des "Isny-Bähnles" bis zu den Gleisanschlüssen wurde noch bis 1991 von Übergaben mit 360
befahren. Die Einfahrt nach Kempten Hbf war sogar noch von einem Lichtsignal inkl. Vorsignal gesichert. Dann verschwanden die
letzten Reste.



Oben: Die Argenbrücke zwischen Großholzleute (km 32,4) und dem HP Rotenbach (km 35,3). Hier hatte man am 01.04.86 mit dem Abbau
begonnen. Das Gleis bis Isny lag noch, sollte aber bald ebenfalls abgebaut werden (Anfang Mai 1986). Ein ähnliches Foto hatte ich hier
[www.drehscheibe-online.de] schon einmal eingestellt.

Wie schon erwähnt, wurde der kleine Rest der Bahn im Stadtgebiet Kemptens zu den Gleisanschlüssen Mölders, Hönig (Gießerei)
und der Kemptener Soda- und Seifenfabrik bis 1991 mit Übergabe-Güterzügen bedient. Leider habe ich das nicht fotografisch
festgehalten.



Oben: Kempten Hbf, 1950?* Leider nein. Hier gilt das Interesse auch nicht so sehr der 23 105, die im September 1987 mit einem
Sonderzug aus Kempten Richtung Immenstadt ausfährt. Die Lok passiert nämlich gerade die Weiche bei km 62,8 der Allgäubahn (von
Buchloe aus kilometriert), wo der Rest des "Isny-Bähnles" nach rechts Richtung Steufzgen abzweigt. Rechts, nicht im Bild, wäre
das SpDrL-60-Stellwerk "Kf" (Kempten Fahrdienstleiter). Man erkennt auch den heute noch bestehenden und bedienten Gleisanschluss
zum Tanklager der Firma Adolf Präg. Die P-Tafel gilt einem kleinen, unbeschrankten BÜ, ebenfalls rechts außerhalb des Bildes.
* Die ersten Maschinen der neuen BR 23 (23 001-005) waren 1950-53 im Bw Kempten stationiert und beförderten Personen-, Eil- und
Schnellzüge auf der Allgäubahn.



Oben: Blick in die entgegengesetzte Richtung, ca. 100 m weiter südlich: Einige Gleisreste des "Isny-Bähnles" kann man auch heute
noch entdecken, so wie hier im Bereich von Kempten Hbf in unmittelbarer Nähe des Stellwerks bei km 62,8 (21.04.2016). Das war der
kleine BÜ, der die P-Tafel notwendig machte. Links das Stellwerk. Die Gleissperren des PA Präg erleichtern die Orientierung

Ja, ich weiß, Betriebsfotos vom "Isny-Bähnle", am Besten noch mit VT 95, oder gar Fotos aus der Dampfzeit, wären euch lieber gewesen
– doch leider kann ich damit nicht dienen.

Grüße,

e_ulrich

Hier die Links zu den bisherigen Teilen:

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

[www.drehscheibe-online.de]

Hallo e_ulrich,

vielen Dank für diesen umfangreichen Beitrag mit der düsteren Endzeitstimmung. Ob man mit neuen Konzepten die Bahn hätte erhalten können? Die Gegend dort ist doch eher dünn besiedelt, außerdem dürfte die (spätere) einseitige Anbindung an Kempten auch wenig vorteilhaft gewesen sein. Spekulieren kann man auch, inwieweit hier die unterschiedlichen Zuständigkeiten der bayrischen und württembergischen Direktionen eine Rolle gespielt haben.

Zur Vervollständigung füge ich noch den Link zu dem lesens- und sehenswerten Beitrag von S.B an: [www.drehscheibe-online.de]

Ein schönes Wochenende wünscht

Helmut

Lieber e_ulrich,

herzlichen Dank für Deine interessante Zeitreise, auf eine Nebenbahn (und ihre letzten "Betriebstage") die ich leider selbst nicht mehr kennengelernt habe.

Ich habe Deine Beiträge mit großer Neugier gelesen und verfolgt. Ein Dank auch für die tollen Aufnahmen die den Streckenabbau dokumentieren. Ein gelungenes Zeitzeugnis wie ich finde.

Viele Grüße
Rüdiger

Servus zusammen,

Ernie, das war ganze Arbeit - auch bei Dir - danke!

Nach der ganzen Traurigkeit des Abbaus sei auf einen tollen Beitrag von 0nkel_wom hingewiesen, der im Sommer 1983 den 627 102 gründlich "abgeschossen" hatte - ihm sei dafür gedankt!

Grüsse in die Runde
vom Isartalbahner

Hallo, Stäffelesrutscher (Helmut), RailServ (Rüdiger) und Isartalbahner (Paul),

Herzlichen Dank für eure freundlichen Worte,

Grüße,

e_u



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:04:24:21:13:43.

Mit Interesse habe ich diese Serie verfolgt: Prima, Ulrich, daß Du damals keine Zeit und Mühe gescheut hast, das traurige Ende dieser schönen Nebenbahn zu dokumentieren - und daß Du die Dokumentation jetzt, nach 30 Jahren, für uns aufbereitet hast. Vielen Dank dafür!

Schöne Grüße aus Aachen -
Reinhard