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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
...geht nach Sioux City im US- Staat Iowa. Da wurde 1893 eine Hochbahn eröffnet (mit Dampfbetrieb) und 1896 nwurde die Bahn durch eine Überschwemmung beschädigt. Die Bahngesellschaft war aber schon blank, konnte die Reparaturen nicht mehr bezahlen und mußte liquidieren.
Eine Postkarte ist alles, was blieb:
sioux city elevated railway 1893-1896.jpg

Die Bahn war von einer Immobiliengesellschaft erbaut worden, die den erwarteten Bevölkerungszuwachs der Stadt (von 3000 auf 25 000 nach dem Bahnbau) einfach hochrechnete und behauptete, Sioux City würde spätestens 1910 500 000 Einwohner haben- mehr als 80 000 sind es aber nie geworden. Und damit hat sich eigentlich schon damals die heute so gern zitierte Wissenschaft namens Demographie selbst in die Füße geschossen...
Die gleichzeitig von einer Konkutrrenzfirma ernaute konventionelle Strab war besser geplant und solider finanziert- die hielt durch, bis sie 1948 von der einschlägig bekannten Firma "National City Lines" aufgekauft und plattgemacht wurde.
Sehr eindrücklich, das war neu für mich. In Spanien und in Belgien gibt es Stadtbahnsysteme, sei es als Neubau, sei es als Umbau aus einem Strassenbahnsystem, die zwar für 'zig Millionen gebaut, aber gar nicht in Betrieb genommen wurden:
B: Charleroi
E: La Loma, Jaen

wie Sioux City nur kurz in Betrieb: Velez - Malaga 2006-2012

Werner



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:03:16:18:32:50.
... geht wohl an die Nürnberger Firma Johannes Distler.

Hallo Stenkelfelder, vielen Dank für die großartige Vorbildaufnahme dieser Hochbahn.


https://trixstadt.de/wp-content/uploads/2015/10/2015_10250085-642x483.jpg

Tatsächlich hat bereits im Jahr 1926 der Nürnberger Spielzeughersteller Johannes Distler
diese Idee aufgegriffen und seiner Tischbahn Fachwerkstützen und einen kleinen
Hochbahnhof spendiert. Diese Tischbahn ist heute sehr selten, wir konnten sie im
Oktober 2015 in Berlin zeigen.

Heute wirkt diese Tischbahn im Modell sehr skuril. Die Postkarte zeigt aber, dass Distler
gar nicht so weit vom Vorbild entfernt war. Weitere und bessere Bilder der Distler
Hochbahn gibt es im Historischen Modellbahnforum:

[www.maetrix.net]

Viele Grüße aus Berlin, Dieter

Re: Der Wanderpreis für das kurzlebigste Stadtbahnsystem

geschrieben von: cproft

Datum: 16.03.16 21:50

Moin,

stenkelfelder schrieb:
-------------------------------------------------------
...
Moin,
>
> Die Bahn war von einer Immobiliengesellschaft
> erbaut worden, die den erwarteten
> Bevölkerungszuwachs der Stadt (von 3000 auf 25 000
> nach dem Bahnbau) einfach hochrechnete und
> behauptete, Sioux City würde spätestens 1910 500
> 000 Einwohner haben- mehr als 80 000 sind es aber
> nie geworden. Und damit hat sich eigentlich schon
> damals die heute so gern zitierte Wissenschaft
> namens Demographie selbst in die Füße
> geschossen...
> Die gleichzeitig von einer Konkutrrenzfirma
> ernaute konventionelle Strab war besser geplant
> und solider finanziert- die hielt durch, bis sie
> 1948 von der einschlägig bekannten Firma "National
> City Lines" aufgekauft und plattgemacht wurde.

Das Spiel ging anders, die Bahnen waren meist nur das Mittel zum Zweck. Man kaufte Grundstücke in der Nähe oder Randlage einer Stadt, von der man sich Wachstumspotential erhoffte. Dann parzellierte man und erschloß die Parzellen mittels Straßennetz und Bahn. Derart im Wert gesteigert, verkaufte man an Bauwillige oder an Investoren. Die Bahn blieb dabei immer unterfinanziert und von Zuschüssen abhängig. Wenn die Grundstücke weiterverkauft und der Gewinn realisiert wurde, überließ man sie entweder ihrem Schicksal, oder verkaufte bzw. baute sie wieder ab. Die Straßenbahn hatte wohl entsprechende Strecken mit ausreichender Kundschaft und so über 50 Jahre überlebt.
Interessant ist das Konzept der Hochbahn, hier wollte wohl jemand ein neues Nahverkehrssystem etablieren. In den meisten anderen Fällen waren das elektrische Straßenbahnen.

Gruß
Christof



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:03:16:21:51:37.
Das gab es allerdings nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land. In Kansas zum Beispiel gibt es Regionen, die von Geisterdörfern und lange verschwundenen Bahnstrecken nur so wimmeln.

Geistersiedlungen muß man nicht in Übersee suchen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.03.16 14:28

Rauschpfeiff schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das gab es allerdings nicht nur in Städten,
> sondern auch auf dem Land. In Kansas zum Beispiel
> gibt es Regionen, die von Geisterdörfern und lange
> verschwundenen Bahnstrecken nur so wimmeln.

Geisterschlafstädte ohne Bahnanschluß wurden in Spanien reichlichst errichtet.

Gruß, ULF