Hallo allerseits,
selbst im Jahr 2000 dampfte es noch in Lütjenburg! Laut Kursbuch ging es sonntags vom 7.5. bis 12.6.2000 von Hamburg über Lübeck und samstags vom 15.7. bis 2.9.2000 von Kiel über Malente-Gremsmühlen nach Lütjenburg.
Gleich am ersten Verkehrstag erwartete ich den Zug vor der Silhouette von Eutin. Bespannt war er mit V 200 007:
Das nächste Bild schoß ich im ehemaligen Bahnhof Holsteinische Schweiz:
Im Bahnhof Lütjenburg war es bereits mühsam, die Lok fotografieren zu können:
Am ehemaligen Bahnhof Kletkamp gelang mir dank klaren Wetters der Ostsee-Blick: Über den letzten Wagen, rechts vom Blekendorfer Kirchturm, seht Ihr die Ostsee:
Bevor der nächste Zug von Lütjenburg nach Malente-Gremsmühlen fuhr, fotografierte ich die Rapsfelder entlang der Strecke bei Friederikental, Blickrichtung Süden:
Danach kam der Zug aus Lütjenburg:
Eine Woche später, am 14.5.2000, fuhr dann die 86 457, praktischerweise mit Rauchkammer in Richtung Norden. Diese erwartete ich südlich des Bahnhofes Kletkamp:
Bis der Zug wieder zurückkam, fotografierte ich die Botanik:
Die rückwärts fahrende 86 paßte gerade noch zwischen die Büsche:
Nachmittags erwartete ich den Zug südlich von Friederikental:
Mit etwas mehr Abstand zum Gleis fotografierte ich hier auch die Rückfahrt:
Nach meinen Aufzeichnungen am 11.(!) Juni 2000 fotografierte ich die letzte Fahrt des Tages nach Lütjenburg bei Friederikental:
Auch im Bahnhof Lütjenburg bekam ich jetzt ein bißchen Sonne auf die Rauchkammer der 86:
Am 22.7. fotografierte ich den Lütjenburger Zug bei der Ausfahrt aus Kiel Hbf:
Später an diesem Tag kämpfte ich mich bei Blekendorf durch das Gestrüpp:
Die Rückfahrt fotografierte ich südlich von Friederikental:
Das sind nun tatsächlich meine letzten Betriebsaufnahmen auf diesem Streckenabschnitt.
Im September 2000 fuhr hier der letzte Zug. Alle Bemühungen einer Reaktivierung der Strecke scheiterten nicht zuletzt an der mangelnden Unterstützung durch die Politik.
Ein Projekt war, die gesamte Strecke von Malente-Gremsmühlen bis Lütjenburg auf 600 mm umzuspuren. Begonnen wurden die Arbeiten in Malente-Gremsmühlen, wo eine dritte Schiene eingezogen wurde.
Im Jahr 2007 gab es auf dem ersten Teilstück sogar öffentliche Fahrten, am 16.9. war Lok Nr. 3 „Dimitrias“ des Frankfurter Feldbahn-Museums zu Gast:
Als die Arbeiten schon bis ins nördliche Stadtgebiet fortgeschritten waren, verweigerte der Stadtrat die Betriebsgenehmigung. Danach wurde ab dem Bahnübergang Bahnhofstraße die Schmalspur wieder ausgebaut. Auch ein gleichzeitiges normalspuriges Draisinenprojekt (Dreischienengleis!) scheiterte nach kurzer Zeit.
Heute sieht es am Bahnsteig in Malente so aus (Bild vom 22.1.2016):
Eine normalspurige Verbindung der Lütjenburger Strecke mit dem Rest der Schienenwelt existiert nicht mehr.
Im September 2008 wurde schließlich der Bahnhof Lütjenburg abgebrochen:
(Foto vom 7.9.2008)
Die Gleise enden heute stumpf am Rand eines Supermarkt-Parkplatzes, so daß auch hier eine Nutzung kaum möglich wäre.
Somit scheiterte auch hier ein Museumsbahn-Projekt. Schon die DB-Fahrten litten unter dem Manko, daß die Züge zwar durch eine hübsche Landschaft fuhren, ein Ausstieg aber nur im wenig attraktiven Lütjenburger Bahnhof möglich war. In den Unterwegsstationen hielten die Nostalgiezüge nicht. (Die Möglichkeit der Bedarfshalte wurde zumindest schlecht kommuniziert.)
Viele Grüße
Stefan
Zum Schluß noch einmal die Links zu allen vorherigen Teilen:
Teil 1 - 1997
Teil 2 - 1997
Teil 3 - 1998
Teil 4 - 1999
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