Hallo zusammen,
ich hoffe, Ihr seid alle wieder fit und empfänglich für eine Zeitreise nach Potsdam.
Der Straßenbahnbetrieb in Potsdam war zu DDR-Zeiten eher langweilig: regelspurig, keine Überlandstrecken, Wagenpark bestehend aus Gothas und Tatras.
Offenbar lieferte man sich mit dem benachbarten Brandenburg einen internen Kampf, wer auf seinem Streckennetz die meisten Linien zustande brachte.
In Potsdam waren es auf sechs Streckenästen immerhin zehn Linien. Die Buslinien A und B waren O-Bus-Linien.
(Brandenburg hatte übrigens neun Linien auf drei Streckenästen)
Am 04.10.1986 fuhr ich von meinem Stützpunkt in Magdeburg nach Potsdam. War immerhin ziemlich flott zu erreichen.
(Bild 1) Der gemeine Potsdam-Besucher wurde damals mitten im Wald aus dem Zug gekippt. Der Hauptbahnhof heißt heute Pirschheide.
Damals wartete Gotha-T2 107 mit seinen Beiwagen 203 und 204 auf die Bahnreisenden.
(Bild 2) Während sich die Tatras 006 und 007 in der Friedrich-Ebert-Straße sonnten, machte sich die Fotowolke über das Nauener Tor her.
(Bild 3) In der Gegenrichtung verärgerte mich der heranbrausende Trabant derart, dass ein Teil des Nauener Tores im Diarahmen verschwand. (Tw 028 und 029)
(Bild 4) Auf der Strecke zum Kapellenberg wurde es an der Puschkinallee doch etwas überlandstraßenbahnig. Allerdings befanden sich hier einige sowjetische Militärobjekte,
die das Fotografieren unangenehm machten. Dieser Abschnitt wurde mit der Eröffnung der Strecke nach Bornstedt zweigleisig ausgebaut.
(Bild 5) Das Gleisdreieck am Kapellenberg mit Tw 039 und 040.
(Bild 6) Tatra 026 am Platz der Einheit.
(Bild 7) Gotha-G4 179 mit Bw 260 am Platz der Einheit.
(Bild 8) Arbeitswagen 305 mit zwei ex-Berliner Reko-Beiwagen auf der Havelbrücke. Sie wurden später noch einige Jahre in Potsdam eingesetzt,
um auch dort den Fahrgästen "die etwas härtere Art, Straßenbahn zu fahren" nahe zu bringen.
(Bild 9) Der Versuch, auf der Havelbrücke Straßenbahn mit Nikolaikirche zu fotografieren, sorgte für Ärger und Verdruss: Schatten wahlweise auf Bahn und/oder Sakralbau,
Autos vor der Straßenbahn. Oder eben Straßenbahn vor einem Teil des Doms.
(Bild 9a) Auf besonderen Wunsch die Schatten-Version mit Tatra 032.
(Bild 10) Die damalige Bedeutungslosigkeit des Bahnhofs Potsdam Stadt bekräftigte man noch durch das ziemlich unsortierte Abstellen von Leipziger Gotha-Beiwagen.
(Bild 11) Tatra-Zug 006 und 007 auf der Linie 5 in der Friedrich-Engels-Straße. Die südliche Verbindung nach Babelsberg wurde inzwischen stillgelegt.
(Bild 12) In Babelsberg gab es bis 1995 einen O-Bus-Betrieb. Linie B an der Kreuzung mit der Straßenbahn. Skoda 404 war damals erst drei Jahre alt.
(Bild 13) Endschleife Babelsberg mit den Gothas 171 (teilweise im schönsten Sonnenlicht), 175 (rechts im Schatten), dahinter hatte sich noch ein Tatra angeschlichen.
(Bild 14) Tatra 005 wartete am Platz der Einheit auf seinen Einsatz als Linie 8 nach/zum Stern.
(Bild 15) Gotha-Dreiwagenzug 119+207+208 am Bahnhof Rehbrücke.
(Bild 16) Der selbe Zug am Platz der Nationen mit Blick auf das Brandenburger Tor.
(Bild 17) Es folgte Tw 117 mit Bw 227 und 228 auf der Linie 4.
(Bild 18) Tw 179 mit Bw 260 auf der 1 Richtung Hauptbahnhof in der Geschwister-Scholl-Straße.
(Bild 19) Linie 4 Richtung Hauptbahnhof in der Leninallee. Der Ex-Leipziger Tw 186 hatte nur einen einfachen Zierstreifen und stets
den ebenfalls aus Leipzig übernommenen Bw 271 dabei.
(Bild 20) Die Leninallee kurz vor dem Hauptbahnhof. Gotha 107 fuhr mir an diesem Tag auffallend oft vor die Linse.
(Bild 21) Eigentlich war geplant, dass die nun makellos scheinende Sonne die Szenerie am Stellwerk an der Anhaltstraße erleuchtete. Diese war der Meinung,
dass das im Oktober nicht mehr nötig ist. Über die Brücke fährt heute wieder die S-Bahn nach Berlin.
(Bild 22) Tw 171 mit Bw 215 als Linie 4 von Babelsberg am Platz der Einheit.
Werfen wir noch einen Blick auf die Service-Leistungen der Post vor der börsengerechten Zerlegung.
(Bild 23) Im letzten Sonnenlicht fuhr Gotha 107 in der Wilhelm-Pieck-Straße zum Hauptbahnhof. Im Hintergrund hört man förmlich den Tatra-Zug die Herzstücke
Richtung Kapellenberg bearbeiten.
(Bild 24) Bis zum Zug war noch ausreichend Zeit für eine Fahrt nach/zum Stern. Wie lange die Kiefer an der dortigen Endschleife wohl noch ihre Wurzeln im Märkischen Sand
halten konnte? Ich als Fahrer hätte nicht darunter geparkt.
Grüße aus Frankfurt
Onkel Wom!
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:05:09:56:06.