Im Sommer war ich für einige Tage in Rapallo/Ligurien, eine Region wo die Menschen auffällig freundlich sind, das nackte Focaccio
auch ohne alles ausgezeichnet schmeckt, die Hitze angenehm aber aufgrund der Meeresbrise nicht unerträglich ist, die Landschaft und natürlich
die Bahnlinie in der Landschaft bei jedem Besuch aufs neue faszinieren.
Vieles hat sich hier in den letzten Jahrzehnten kaum verändert, gerade beim Triebfahrzeugeinsatz auf der Hauptstrecke Genova - La Spezia ist nach über
25 Jahren natürlich kein Stein auf dem anderen.
1988 ratterten und heulten E 636,E 645 und nicht unwenige E 626 durch die Nacht - welch akkustisches Vergnügen wenn man damals in einer Pension an einer stark
frequentierten Bahnstrecke mit Bahnblick nicht gut durchschlafen konnte.
Die Bilder die ich auf einigen Reisen ab 1988 durch Italien photographisch mitgenommen habe, sind nun beinahe vollständig online:
[
irths.com]
Vorneweg Hansjürg Rohrersei dank, hat er mir im Jahr II meiner Bahn-Photographie durch sein Werk "Eisenbahnen in Italien" den nötigen Impuls gegeben mir das
Land mittels des damals für einen Studenten recht günstigen "biglietto touristico"(denke so oder ähnlich war der Name dieser Netzkarte) zu besuchen.
Ich hatte wenige Ideen wo sich was bewegte, so waren die Abbildungen/Infos des oben angesprochenen Buchs die einzige Grundlage für meine Reiseroute.
Glücklicherweise, obgleich viele Abbildungen/Infos nicht ganz topaktuell waren, war vieles wie erwartet:
Die IC´s/Rapidos waren vielerorts mit E 444 ("Tartaruga") im unumgebauten Zustand mit Reisezugwagen meist im attraktiven Grigio-Ardesia-Avorio-Design
unterwegs; auch gab es noch einige alte Triebwagen-Klassiker, konkret
die Ale 601 und ETR 220 im hochwertigen IC-Verkehr (unvergesslich der IC "Marco Polo" der den Norden Bolzano/Udine/Trieste mit Roma verband).
Sowohl die Spitznasen-Leichtbautriebwagen Ale 790/880/883 wie auch die Rundnasen Ale 540/840 konnte ich wenn auch meist in schon sehr untergeordneten
Diensten erfolgreich "verhaften". Sehr nett waren die Einsätze in Südtirol um Bozen und Meran.
Die E 636/E 424 im Regionalzugverkehr waren gefühlt so allgegenwärtig wie heute der "Untergang der Vielfalt im ital.Nahverkehr" die E 464.
So sehr ich mich bemüht hatte auch die Vielzahl der alten Tfz privater Betreiber zu besuchen/dokumentieren gelang das leider nur ansatzweise, da eben die Vielzahl
etwas sehr viel war. Als Draufgabe gab es obwohl der planmäßige Eisatz der E 428 im Jahr 1988 so gut wie am Ende war noch 2 Begenungen mit der "Stromlinien" E 428.226
(im (!)Neulack, vermutlich die Einzige die dieses Vergnügen noch erlebte), und noch überraschender die spätere Museumslok E 428.058 im einem planmäßigen
Personenzug in der Po-Ebene.
Wenn sich darüber auch streiten lässt wie wichtig ein "benamste" Zug ist, gab es 1988 im ital.Fernverkehr noch Unmengen
an wohlklingenden Namen wie "Collosseum", "Treno del Sole", "Michelangelo", "Adriatico", "Tirreno", "Caravaggio"....und viele mehr.
Ergänzend sei noch erwähnt dass ich einige Bildunterschriften sofern die Infos noch irgendwie organisierbar sind, noch vervollständigt werden (Fehler sind natürlich auf
Grund der Unmengen an Daten auch nicht auszuschließen) - ich habe leider nicht immer alles notiert, und so konnte ich alle Tfz mit seitl.Beschfiftungen nachträglich nicht
immer erfolgreich nummernmäßig zuordnen - so waren diese Fälle der Rekonstruktion eine zeitfressende "Schweinearbeit" und eine besondere Herausforderung für den "Augen-Fokus"
Abschliesend: Natürlich wären bei diesen Reisen viel mehr spektakuläre Streckenaufnahmen drinnen gewesen, auch wenn das Reisen per Bahn die
mobile Flexibilität etwas einschränkt, soll das keine Ausrede sein - das sich in Bahnhofsnähe aufhalten, mit Supermercato und Bar in Reichweite um die südliche Hitze mit
kalten Getränken zu löschen, war meist die bequemere Variante als weite "steinige" Wanderungen zu entlegenen Fotostellen...schließlich war ich im Urlaub, zum relaxen;-)
mit besten Grüßen
Peter