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Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 09.11.13 07:59

Die Teilung Deutschlands nach dem II. Weltkrieg führte dazu, daß der Grenzverlauf die wichtige West-Ost-Verbindung von Bebra nach Erfurt fünfmal schnitt. Im Jahr 1946 legten die BD Kassel und die Rbd Erfurt die Verwaltungsgrenze auf km 191,340 zwischen Obersuhl und Gerstungen fest*. Diese Stelle entsprach dem dortigen Verlauf der Zonengrenze.

Über den westlichen (DB-)Abschnitt zeigte ich im Frühjahr diese Beitragsserie:
Korridorverkehr um Heringen 1989 – 1991, Teil 1 - Teil 2 - Teil 3

Während hier über Jahrzehnte ein Korridorverkehr abgewickelt wurde, hatte die DDR mit ihrem Abschnitt größere politische Probleme. Im Zuge der Abriegelung und Überwachung der Grenze störte die Tatsache, daß die Hauptstrecke zwischen Gerstungen und Eisenach über hessisches Territorium verlief.

Aus diesem Grunde baute die DDR Anfang der 1960er-Jahre eine topographisch schwierige Neubaustrecke von Gerstungen nach Förtha, um das westdeutsche Gebiet zu umgehen.

Um Euch den Verlauf beider Strecken zu veranschaulichen, zeige ich Euch hier einen Ausschnitt aus der Deutschen Generalkarte (West) von 1979:

https://abload.de/img/generalkarte-gerstungnss32.jpg


Auf der Reise- und Verkehrskarte der DDR (1982) fehlt die Strecke über westdeutsches Gebiet, auch sonst sind die Unterschiede interessant:

https://abload.de/img/veb-tourist-gerstunge64sev.jpg




Über die alte Strecke durch das Werratal gab es hier schon mehrere interessante Beiträge, auf die ich an dieser Stelle hinweisen möchte, bevor ich meinen eigenen Senf dazugebe:

KHK zeigt uns den Grenzbahnhof Gerstungen und einige Impressionen der Strecke von Obersuhl bis Herleshausen:
[www.drehscheibe-foren.de]

DR01 dokumentierte die Bahnhöfe Wommen [www.drehscheibe-foren.de] und Herleshausen [www.drehscheibe-foren.de] im Jahr 1981.

Ein Bild des Bahnhofes Gerstungen noch mit den Grenzabfertigungsanlagen zeigte gb traktion hier: [www.drehscheibe-foren.de] Interessant sind auch die Antwortbeiträge dazu.

Den Zustand des Bahnhofes im Jahre 2005 zeigt uns Reinhard Gumbert: [www.drehscheibe-foren.de]


Beginnen möchte ich mit der alten und jetzt wieder befahrenen Strecke durch das Werratal (das ist die nördliche), die Anfang der 1960er-Jahre in einen Dornröschenschlaf verfiel. Bis in die späten 1970er-Jahre gab es zwar noch einen Nahgüterzug, doch seitdem fuhr hier nichts mehr.

Am 2. März 1990 sahen wir uns die Stelle an, wo die Strecke zwischen Neustädt und Wommen die Grenze überquerte.

Hier war inzwischen ein Grenzübergang für Fußgänger eingerichtet worden, geöffnet Sonnabend und Sonntag von 7 Uhr bis 23 Uhr. Im Hintergrund seht Ihr das thüringische Dorf Sallmannshausen:

https://abload.de/img/sallmannshausen-00453xklem.jpg




Der Blick schweift durch das Tor über die Grenze in den hessischen Bahnhof Wommen:

https://abload.de/img/wommen-0045321zvyzc.jpg




Noch flattert eine zerschlissene Fahne mit Hammer und Zirkel vor der Kulisse von Neustädt:

https://abload.de/img/wommen-0045322b0xfo.jpg




Damals habe ich mir vorgenommen, den Abschnitt in Richtung Eisenach noch einmal genauer anzusehen.
Am 8. Mai 1990 näherte ich mich über Eisenach, also von Osten her, diesem Streckenabschnitt. Bei Hörschel stand noch dieser Wachturm:

https://abload.de/img/hrschel-00484165tx09.jpg




Im Bahnhof Wartha waren schon erste Gleisbau-Aktivitäten zu erkennen:

https://abload.de/img/wartha-0048417ndxpq.jpg




500 m von der Grenze entfernt stand in Hessen das Einfahrsignal von Herleshausen. Im Hintergrund ist das Stellwerk Ho zu sehen. Links auf dem Berg steht die Brandenburg in Thüringen:

https://abload.de/img/herleshausen-0048419p7sgx.jpg




Das Stellwerk Hm in Herleshausen:

https://abload.de/img/herleshausen-0048420t9saj.jpg




Das Bahnhofsschild hatte noch Abgashutzen für die Gasbeleuchtung:

https://abload.de/img/herleshausen-0048421blsar.jpg




Den Aufbruch in eine neue Zeit markierte ein Bauschild. Alle beteiligten Firmen kamen aus dem Westen. Daß die DDR für Westdeutsche weitgehend „terra incognita“ war, seht Ihr an der seitenverkehrten Landkarte:

https://abload.de/img/herleshausen-0048422udsd7.jpg




Zum Abschluß noch ein Blick von Westen auf die Herleshausener Bahnanlagen:

https://abload.de/img/wommen-0048423sgsqf.jpg




Ich reiste weiter zum zweiten hessischen Bahnhof auf diesem Streckenabschnitt, nach Wommen. Durch einen Einschnitt führt die Strecke von Osten in den Bahnhof:

https://abload.de/img/wommen-0048424yps91.jpg



https://abload.de/img/wommen-0048425kys04.jpg




Blick nach Südwesten. Im Dunst ist Neustädt in Thüringen zu sehen. Über die sonderbaren Kerben in den Schwellen hatten wir früher schon einmal (ergebnislos) diskutiert:

https://abload.de/img/wommen-00484266tskt.jpg




Hier hat das marode Gleis nachgegeben:

https://abload.de/img/wommen-004842874sb8.jpg



https://abload.de/img/wommen-0048429h4sok.jpg




Die herausgerissenen Gleise zeigen den Zustand der Schwellen besonders deutlich:

https://abload.de/img/wommen-00484304nsjm.jpg




Hier bin ich wieder am westlichen Einfahrsignal von Wommen. In den vergangenen zwei Monaten ist ein Baugleis wieder durchgehend in Richtung Gerstungen verlegt worden:

https://abload.de/img/wommen-0048427xvsaw.jpg




Hier endet mein Bericht für heute. Im zweiten Teil zeige ich, wo der Ost-West-Eisenbahnverkehr damals entlangbrummte.

Viele Grüße
Stefan



*) Die Daten entnahm ich dem Buch:
Ralf Roman Rossberg: Grenze über deutschen Schienen 1945 – 1990, EK-Verlag Freiburg ²1991

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg





3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:10:09:15:49.

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: S.B

Datum: 09.11.13 10:17

Hallo Stefan Motz,

sehr toller Beitrag, was mir immer gefällt sind die Signal und Stellwerksanlagen, da ist die Zeit seit 1945 stehen geblieben. Danke fürs zeigen.

Gruß von S.B
> Blick nach Südwesten. Im Dunst ist Neustädt in
> Thüringen zu sehen. Über die sonderbaren Kerben in
> den Schwellen hatten wir früher schon einmal
> (ergebnislos) diskutiert:

[foto.arcor-online.net]

Die sonderbaren Kerben in den Holzschwellen sind nichts anderes als Spuren einer Entgleisung... Ist das Gewicht des Wagen groß genug, die Schwelle Weich genug dann drückt sich der Spurkranz auch soweit in die Schwelle...


Viele Grüße
Sebastian Woelk



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:09:10:32:14.

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: VB995

Datum: 09.11.13 10:35

...zu den merkwürdigen Marken in den Holzschwellen habe ich die seinerzeitige Dikussion nicht verfolgen können.

Dennoch möchte ich etwas dazu schreiben.
M.W. nach handelt es sich dabei um Entgleisungsmarken. Holzschwellen sind danach meist noch weiter brauchbar,
bei Stahlschwellen kann es Spurveränderungen geben; Betonschwellen können Querrisse davon tragen, die zunächst
als Mikrorisse nicht deutlich sichtbar sind, aber durch eindringende Nässe und Abrostung der Bewehrungseisen
zum Totalschaden führen, zumal nach kürzester Zeit die beiden Teile gegeneinander reiben und den Riss vergrößern.

Ich habe Ende der 70er Jahre im Bf. Lehre (alte Streckenführung BS---WOB) mal solche Marken gesehen, und konnte mir
zu diesen typischen Marken in den Schwellen nur durch weitere Indizien (frisch rostige Bahnsteigkanten-Oberfläche,
Rillenspuren im Asphalt der am südlichen Bahnsteigende querenden Straße, plötzlicher Beginn der Spuren gleich hinter
der nördlichen Einfahrweiche von WOB her, plötzliches Ende der Spuren in der gleich beim bezeichneten BÜ liegenden
Einfahrweiche von BS her) ein Bild machen:
Demnach war die Entgleisung im Bereich der Einfahrweiche von WOB her geschehen, der entgleiste Wagen lief auf das glücklicherweise
sanft mit einer Schräge beginnende Querende des nördlichen Bahnsteiges auf, das Achslager schurrte über die Bahnsteigkante,
konnte aber nicht weiter aufsteigen, am südlichen Bahnsteigende setzte das bahnsteigseitige Rad wieder auf und hinterließ mit
paralleler Rille im Spurweitenabstand die Spuren im dort vorhandenen Asphalt des BÜ und - oh Wunder! - wie bei der Modellbahn
gleiste sich offenbar alles hinter dem BÜ an der stumpf befahrenen Weiche wieder ein.
Es gab danach Richtung BS keine weiteren Spuren, außer dem frischen Rost der Aufschlagstelle an der Schienenaußenseite beim Herzstück.
Diese Indizien und der darauf hin vermutete Hergang deuten auf relativ geringe Geschwindigkeit hin. Die Spuren im Asphalt wiesen auch
nur je eine Rille je Radquerabstand auf, also möglicherweise nur ein entgleister Radsatz.
Der Wagen dürfte später jedoch noch betriebliche Schwierigkeiten gemacht haben, 400m auf der Bahnsteigkante kann schon mal ein
Achslagergehäuse durchfetzen...

Prodigeux würden meine französischen Freunde sagen, aber es war so.

Grüße
VB995
Hallo,

besten Dank für den Bilderbogen.

Stefan Motz schrieb:
> Ausschnitt aus der Deutschen Generalkarte (West)
> von 1989:

> Auf der Reise- und Verkehrskarte der DDR (1982)
> fehlt die Strecke über westdeutsches Gebiet, auch
> sonst sind die Unterschiede interessant:

Nicht nur dort sind Strecken, die keinen Pv mehr
hatten, nicht dargestellt. Das war im Binnenland
nicht anders.

Besten Gruß

Danke!

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 09.11.13 10:47

Guten Tag,

vielen Dank für die Aufnahmen, Stefan. Eine seltsame Situation mit unterbrocher Eisen- und auch Autobahn. Letztere habe ich mal bei einem Eisenach-Besuch 1987 oder 1988 benutzt auf dem kurzen Stück zwischen Herleshausen und Eisenach. Die Eisenbahnstrecke ist für mich als Niedersachsen eher fremd, da kommt man nicht automatisch vorbei. ;-)

Viele Grüße
Sören





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:09:10:58:11.

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: R_441

Datum: 09.11.13 11:21

Hallo Stefan,

eine sehr interessante, detaillierte Dokumentation! Auch die Bildauswahl ist gut gewählt.

Gefällt mir!

Beste Grüße,

Dieter

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: DR01

Datum: 09.11.13 11:23

Sehr schön Stefan, vielen Dank ;-)))
Am besten gefallen mir die diversen Signale...


Gruß...Wolfgang



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:09:14:56:35.
Hallo Stefan,
wie auch schon Deine Frühjahrsbeiträge ist auch dieser wieder eine interessante Zusammenstellung der damaligen Verhältnisse. Für mich haben die Aufnahmen vor dem geschichtlichen Hintergrund immer noch eine sehr beklemmende Wirkung.
Danke für's zeigen.

Viele Grüße
von der Nebenbahn
Moin Stefan,

schöne Dokumentation einer irren Zeit. Diese brachliegenden Bahnanlagen haben schon etwas Beklemmendes... Ich habe seinerzeit sowas nur im Berliner Raum fotografiert.
Das Baustellenschild spricht für sich - du hast es ja schon gesagt...
Zu den Entgleisungsspuren wurde ja schon alles gesagt...
Danke für's Zeigen!

Gruß

Carsten

Edit: Vermutung mit dem entgleisten Wagen war Quatsch. :-)

https://abload.de/img/2005.12.08felix2wzjkf.jpg Mein HiFo-Inhaltsverzeichnis
Wir werden dich nie vergessen!




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:09:13:31:09.

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: MichiS

Datum: 09.11.13 12:55

Herzlichen Dank für die detaillierte und aussagekräftige Dokumentation dieses kuriosen Streckenverlaufs! Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Gruß
Michi

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 09.11.13 12:57

Dieselkutscher schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zu den Entgleisungsspuren wurde ja schon alles gesagt - vielleicht war ja sogar der entgleis-
> te Wagen der Übeläter, man hat ihn nach dem Eingleisen in der Ecke abstellen wollen und da
> knackten dann die Schwellen weg?


Nein Carsten, die Spuren im Streckengleis sind doch gegenüber denen unter dem Wagen erkennbar bereits „uralt”,
Deine These aber würde doch bedeuten, daß der Wagen bereits seit seiner Entgleisung dort hätte stehen müssen!



Gruß

Walter

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach

geschrieben von: DR01

Datum: 09.11.13 13:03

Stimmt Walter...

...im genannten Rossberg-Buch sehen die Schwellen schon genauso aus...


Gruß...Wolfgang

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach

geschrieben von: Dieselkutscher

Datum: 09.11.13 13:29

Ja, habe ich jetzt nachträglich auch gesehen. Der Wagen war es natürlich nicht.

Gruß aus Berlin.

https://abload.de/img/2005.12.08felix2wzjkf.jpg Mein HiFo-Inhaltsverzeichnis
Wir werden dich nie vergessen!

Re: Zwischen Gerstungen und Eisenach (Teil 1 – 19 B)

geschrieben von: Kö0128

Datum: 09.11.13 13:45

Zunächst einmal schließe ich mich den zahlreichen Danksagungen an.
Der zwischenzeitlich "tote" Abschnitt der Werratalbahn ist ja offenbar recht gut (und in diesem Fall: hervorragend!) dokumentiert.
Bilder der "Umleitungsstrecke" über Förtha - Dietrichsberg aus naheliegenden Gründen eher weniger.
Den Interessierten sei dies hier ans Herz gelegt:

http://images.booklooker.de/isbn/9783882554205/Schuster-Wald%20Interzonenverkehr-Bebra-Eisenach-Geschichte-Erinnerungen-Zeitdokumente-1945-bis-1989.jpg

[www.ekshop.de]
Gerade im Ausverkauf für schlappe 9,80 €!



Dieselkutscher schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zu den Entgleisungsspuren wurde ja schon alles
> gesagt...

Ich lege trotzdem zur Untermauerung noch etwas nach:

http://abload.de/img/sow_w14_00051986m8c8z.jpg

Unsere "gebrauchte" Preußenweiche 14, grob hingeworfen zum Einbau in die MKB-Lokschuppenzufahrt, Mai 1986.
Ganz offenbar hat hier ein Güterwagenradsatz im benachbarten Goerzbahnbereich vorher mächtig aufgeschnitten. Der Schwellensatz wurde erst im Juni dieses Jahres erneuert.


Gruß,
Markus.

Berlin für Anfänger: Tiergarten ist ein Park, Tierpark ist ein zoologischer Garten, Zoologischer Garten ist kein Park. Alle drei sind Bahnhöfe.
AG Märkische Kleinbahn e.V. Berlin *** Meine HiFo-Bildbeiträge
http://www.abload.de/img/mkb-banner1000ye7dl.jpg



Lesenswert und vorbildlich!

Mit Dank und Gruß,

Jürgen
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
...es grüßt im 3/4 Takt
https://abload.de/img/012055-0fyug0.jpg
.
Fototaschenbilder bitte an diesen Beitrag anhängen:[www.drehscheibe-foren.de]


Flachwagen in Wommen

geschrieben von: TransLog

Datum: 09.11.13 18:33

Hallo,

ist das ein DB-Flachwagen ?

Vielleicht hilft uns ja die angeschriebene Frist St 6.4.92 weiter ?
Kann die jemand erläutern ?

Gruß, Ulrich

Re: Flachwagen in Wommen

geschrieben von: Kö0128

Datum: 09.11.13 18:44

Hallo, Ulrich!

Das "St" bedeutete "Stelltag".
An diesem Termin (der m.W. nur bei DR-Wagen angeschrieben war) hatte der Wagen zur nächsten Fristuntersuchung im Raw vorzusprechen.

Der Wagen selbst dürfte wohl ein sechsachsiger Samm der DR gewesen sein. Kein Wunder, daß dieses dicke Ding (30t Leermasse, 3m Endachsstand im Drehgestell) das arme Stahlschwellengleis zu Klump gefahren hat... ;o)

Gruß,
Markus.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:09:18:50:26.
> Ausschnitt aus der Deutschen Generalkarte (West)
> von 1979:
>
> [foto.arcor-online.net]
>
> Auf der Reise- und Verkehrskarte der DDR (1982)
> fehlt die Strecke über westdeutsches Gebiet, auch
> sonst sind die Unterschiede interessant:
>
> [foto.arcor-online.net]

Die BRD-Karte dürfte wohl weitgehend einen Stand von vor 1945 fortgeschrieben haben.

Was nun die DDR-Karte betrifft, so kann man bei genauerer Betrachtung schon ausmachen, wie hier die Kartenfälscherwerkstatt Gotha ihres Amtes waltete. (Es geht wohlgemerkt nicht um die DDR-Praxis, Eisenbahnstrecken ohne Reiseverkehr in öffentlichen Karten generell nicht darzustellen.)


> 500 m von der Grenze entfernt stand in Hessen das
> Einfahrsignal von Herleshausen. [...]
>
> [foto.arcor-online.net]

Sehr merkwürdig, die Fahrtstellung. Eine reguläre Durchschaltung mit offener Schranke dürfte auszuschließen sein.


> Im zweiten Teil
> zeige ich, wo der Ost-West-Eisenbahnverkehr damals
> entlangbrummte.

Das ist zu begrüßen, denn ich kann mich nicht entsinnen, irgendwo schon einmal Fotos der Strecke über Dietrichsberg gesehen zu haben, die vor der Demontage (von Zugfahrten ganz zu schweigen) aufgenommen wurden. (Wohlgemerkt: Dieser Strecke; nicht Förtha, Tunnel, Wartburg, wo heute noch die Züge in Richtung Meiningen fahren.)

Und bei Eisenach West, Eisenach AWE, Hörschel, Wartha sieht es auch sehr dünn aus; da ist die eine Aufnahme aus Wartha hier schon ein interessanter Anfang.

Hat das damals wirklich alles niemanden interessiert? Ich hatte es nämlich durchaus bedauert, aus Zeitgründen keine Bereisung der Strecke über Dietrichsberg mehr geschafft zu haben und nur die Erzählungen u.a. über deren Gradiente zu kennen.
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