Guten Abend allerseits!
Am 30, September endete für Hamm und Bergkamen eine Ära. Das "Verbundbergwerk Ost", bestehend aus den ehemaligen Zechen Heinrich Robert und Monopol, stelle die Kohleförderung ein. Vor 109 Jahren begann der De Wendel-Konzern die Teufarbeiten in Pelkum bei Hamm. Die Schächte der neuen Zeche wurden nach den Söhnen des Firmengründers –Henri und Robert – benannt.
Für den Versand der Kohle konnte die 1905 in Betrieb genommene Güterrollbahn von Hamm nach Osterfeld genutzt werden, die in nächster Nähe an der Zeche vorbeiführte. Im Bahnhof Pelkum entstand der Übergabebahnhof der Zeche De Wendel (ab 1937: Zeche Heinrich Robert) mit einem Verbindungsgleis zum Bergwerksgelände. Ein weiteres Gleis führte zum Schacht Franz in Herringen, der 1922 errichtet wurde und 1929 die Förderung aufnahm.
Ich möchte im folgenden Bilderbogen einen kleinen Rückblick auf den Werkverkehr auf Heinrich Robert werfen:
Die Gleisanlagen zu Beginn der 1950er Jahre, im Hintergrund die Tagesanlagen. In der Mitte rangiert eine Kruppsche "Hannibal", hinten rechts eine Lokomotive des Typs "Leverkusen", derer Stücker zwei hier beheimatet waren.
Eine Besonderheit war die Lok 6. Bei der vierachsigen Maschine aus dem Jahre 1944 handelte es sich um eine sog. „Krupp-Verlagerungslok“, die während des Zweiten Weltkrieges in Frankreich bei Corpet-Louvet gebaut wurde.
Lok 6 rangiert im Zechenbahnhof Heinrich Rovert im Jahre 1973.
Ein paar Kumpel haben sich vor Lok 6 zu einem Erinnerungsfoto zusammengefunden, 1973.
Die Lok 7 war ebenfalls ein Erzeugnis aus dem Hause Krupp. 1973 war sie, hier schon mit ihrer frischen RAG-Nr. D-718, emsig mir Rangierarbeiten beschäftigt.
Heinrich Robert Lok 7 (RAG D-718), präsentiert sich in gutem Pflegezustand, 1973.
Lok 3 (II), die hier gerade über die Übergabegleise dampft, war zum Aufnahmezeitpunkt (1973) erst kuze Zeit in Pelkum zu Hause, ihr Einsatz endete ein Jahr später.
In den 1970er ging es mit dem Dampfbetrieb auf den zechen am Ostrand des Reviers zu Ende. Hier steht Lok 3 (I) schon ziemlich gerupft auf dem Gelände des zur Zeche Heinrich Robert gehörenden Schachtes Franz, der im Dezember 2002 verfüllt und ein Jahr später abgebrochen wurde.
Am 13. Mai 2001 feierte das Bergwerk sein hundertjähriges Bestehen. Der alles beherrschende Hammerkopfturm aus den 1950er Jahren empfing die zahlreichen Besucher.
Auch die Hammer Eisenbahnfreunde waren mit ihrem Museumszug zum Jubiläum zu Gast. Einfahrt des Zuges auf der Zeche, 13. Mai 2001.
Eine kurze Pendelfahrt führte vom Zechenbahnhof zur Übergabe im Bahnhof Pelkum. Dabei war ein kurzer Blick auf den lokschuppen und die davor versammelte Diesellok-Flotte zu erhachen.
Und hier ein Blick von der Brücke über die Fangstraße in Richtung Hamm-Herringen, 13. Mai 2001.
Rund vierzig Jahre zuvor stellte sich die Szenerie noch anders dar. Statt einer Brücke teilte ein Bahnübergang die Fangstraße. Wir haben uns jetzt etwas in leicht südwestlicher Richtung entfernt (beachte die Bake). Im Hintergrund rollt gerade eine Lok in Richtung Zeche.
Am 17. Mai 2004 weilte der Hammenser erneut am Zechenbahnhof. Zunächst traf er dabei auf Lok 578...
... und wenig später erschien das Objekt der Begierde in Form der 80 039, die an diesem Tage mit einigen Wagen zu Filmaufnahmen im Hammer Hafen fahren sollte. Als RAG-D-727 war sie 1977 asl Dampfspender, zugleich die letzte Dampflok auf Heinrich Robert gewesen.
An diesem späten Nachmittag herrschte viel Verkehr. Der 80 folgte die 842, die aus Richtung Recklinghausen von der HOB in den Zechenbahnhof einfuhr.
Danach wurde sogleich umgesetzt.
Kurz bevor sich 80 039 wieder in Richtung Hamm auf den Weg machte, erschien (leider gegenlichtig) noch Lok 810.
Der Sprung in die Gegenwart, das letzte Kapitel. Am 3. Mai diesen Jahres begab sich der Hammenser auf Anraten eines einzelnen Herrn (besten Dank an dieser Stelle noch einmal an Joachim!) an den Gleiskörper, um noch einmal einen Bergezug abzulichten. Und da ist er schon.
Nach dem Leeren des letzten Wagens drückte die 573 ihren Zug in das Zechengelände zurück.
Das ist nun alles Geschichte. Nachdem am Freitag 41 360 dem Bergwerk Heinrich Robert noch einen Besuch abstattete, wird in der kommenden Woche der Anschluss wohl gesperrt und die Gleise sehr schnell abgerissen werden.
Bin jedenfalls gespannt, was von dieser Zeche -außer Erinnerungen jedweder Art- übrig bleiben wird.
Hoffe, die Bilder gefallen ein wenig.
Es grüßt - mit einem etwas nachdenklichen Glück auf!
Der Hammenser
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:12:19:15:01:52.