Guten Tag,
nach dem „Versuchsballon“ [
www.drehscheibe-foren.de] mit Scans eines alten Negativfilms über meine „Hausstrecke“ Heilbronn – Schwäbisch Hall möchte ich nun in loser Folge über den Betrieb auf dieser in den 1980er Jahren berichten und mit den „Paradezügen“ beginnen: den Schnellzügen. Die Strecke war von jeher dicht mit Durchgangsgüterzügen insbesondere in den Relationen Mannheim-Nürnberg und Kornwestheim-Nürnberg belegt, der Durchgangspersonenverkehr spielte eher eine untergeordnete Rolle.
Als ich im Januar 1983 mit meiner ersten Kleinbildkamera die Dias Nr. 4 und 5 fotografierte, gab es diesbezüglich die Zugpaare D 950/951 Nürnberg – Saarbrücken und E 2550/2551 Passau – Saarbrücken. Zunächst der D 951 bei Weinsberg
und wenige Minuten später E 2550 entgegenkommend, beide Züge bespannt mit Regensburger 218.
Zwar hatten Eilzüge mit langem Laufweg und auch vereinzelt D-Zugläufe eine gewisse Tradition auf dieser Strecke. Massiver in den Fernverkehr einbezogen wurde sie aber erst 1973, als drei DC-Zugpaare DC 950-955 mit den Namen Frankenland, Pfälzerland und Hohenloherland den Weg über die „Kocherbahn“ nahmen. Bespannt wurden diese Züge meiner Erinnerung nach mit 220, Fotos habe ich mit damals 5 Jahren leider noch keine gemacht. Mit der Herrlichkeit war es dann partiell schnell wieder vorbei, ab 1975 verbleib nur der Frankenland, der im Winter 77/78 die Nummern DC 951/952 führte und nur in Schwäbisch Hall (also auch nicht in Hessental) hielt. 1978 verlor er seinen Namen und wurde zum D. Im Sommer 1982 verkehrte er als D 950/951 wobei nun der in Ost-West-Richtung verkehrende D 950 auch in Öhringen hielt. 1975 endete die Beheimatung von 220 in Würzburg; mit der Elektrifizierung der Strecken zwischen Heilbronn, Heidelberg und Würzburg hatten sie ihr Einsatzgebiet verloren. Villingen verlor 1975 seine 220, 1977 seine 221. Ich bin mir recht sicher, einmal auch eine blau-beige V200 vor einem DC gesehen zu haben; vielleicht kann hier jemand die Bespannung in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre klären?
D 950 im März 1983 in Ellhofen:
Standardmäßig bestand das Zugpaar D 950/951 aus 3 Bm, einem Am und einem BDm. Vor 1983 waren oft noch Wagen in „Poplackierung“ im Zug zu finden. Die Fahrzeiten (Sommer 1982) D 951 an Nürnberg 12:56, D 950 Nürnberg ab 15:22 Uhr erlaubten es, mit einer Wagengarnitur auszukommen.
1982 kam ein Zugpaar E 2550/E2551 Passau- Saarbrücken hinzu. Dieses wurde von Anfang an mit Schnellzugmaterial und mit den zugehörigen Halten (also z.B. nicht in Weinsberg, Waldenburg, Neuenstein) gefahren. Es bestand aus 4 Bm, je einem Am und Dm und wurde zwischen Heilbronn und Nürnberg ebenfalls mit Regensburger 218 bespannt, war aber im Gegensatz zum D 950/951 zuschlagsfrei.
Hier E 2550 am 05.06.1983 in Eschenau (b. Heilbronn)
1983 wurde aus den E 2550/2551 die D 2550/2551 und auch D 950/951 verkehrten nun zuschlagsfrei.
Als „Starzüge“ dieser Strecke habe ich diese besonders gern und oft fotografiert, obwohl die damalige Kamera mit einer minimalen Belichtungszeit von 1/360 s dafür wenig geeignet war.
Nun D 2551 am 03.02.1985 in Willsbach
Das Zugpaar 2550/2551 wurde oft auch mit zwei 218 gefahren, wir hier D 2551 am 11.02.1985 bei Ellhofen:
Hier nun die beiden Vormittagszüge D 2550 (mit ganzem Gepäckwagen) und D 951 (mit Halbgepäckwagen) am 21.04.1985 zwischen Eschenau und Bretzfeld. Die Garnituren waren schon 1983 meist blau-beige und grüne oder blaue Wagen eine Ausnahme. Die Regensburger 218 waren dagegen bis auf die gerne gesehenen Ausnahmen 218 217 und 218 218 noch alle rot.
1985 ging die Elektrifizierung zwischen Stuttgart und Nürnberg auf voller Länge in Betrieb und die durchgehenden Züge von Heilbronn nach Nürnberg erhielten nun teilweise Lokwechsel in Crailsheim. Die 218 aus Regensburg wurden zweitweise durch Ulmer 215 verdrängt, die Schnellzüge verkehrten also wieder dampfgeheizt! Hier D 950 mit 215 145 am 26.07.1985 bei Bretzfeld. (Ab Mitte 1985 verfügte ich zwar über meine erste Spiegelreflexkamera, viele Aufnahmen von 1985 leiden aber unter der Verwendung eines 24 DIN Porst-Filmes)
Von der weiteren Entwicklung bei den D-Zügen bei Gefallen dann gerne mehr in einem weiteren Teil. Zum Abschluss noch eine Bitte. Falls jemand der hier Mitlesenden und Schreibenden Aufnahmen dieser Züge mit V200 besitzt oder vom östlichen Abschnitt bei Schwäbisch Hall, würde ich mich sehr freuen, diese hier zu sehen.
Quellen:
Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2. EK-Verlag, 2001.
Matthias Maier: Die Baureihe V200. EK-Verlag, 2005.
Gruß
UvW
Edit: Bilder wieder eingestellt.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:01:08:20:22:13.