Endlich war Sonntag, der 20. März 1983! Nachdem der
Samstag weder vom Wetter noch vom Fahrplan her allzuviel geboten hatte, versprachen die Umlaufpläne aus einer Fachzeitschrift für den Sonntag ein Bonbon, das mir noch fehlte in meiner Fotosammlung.
Zuerst schaute ich aber auf den Bahnhof Coburg, wo mehrere 144 noch der Sonntagsruhe pflegten. Das Wetter war wieder soweit brauchbar, daß ich diese alte Bekannte in Farbe ablichten konnte:
Von dort fuhr ich nach Lichtenfels. Auch in Lichtenfels nutzte ich die abgestellten Lokomotiven für Farbaufnahmen mit meiner Lubitel.
(Diese 6x6-Kamera, die mir ein Freund in Athen für umgerechnet 6 € (!) besorgt hatte, hatte leider den kleinen Fehler, daß die 1/250-Belichtungszeit nicht funktionierte. Dadurch konnte ich nur stehende Objekte fotografieren. 1985 erwarb ich in Wroclaw das Nachfolgemodell, voll funktionsfähig, ebenfalls für umgerechnet 12 DM.)
Hier seht Ihr 194 574 in Farbe:
Bei 144 066 störte bereits die moderne Signaltechnik:
Noch beeindruckten vor allem die östlichen Ausfahr-Formsignale, deren Ende hier aber schon abzusehen ist. 144 138 fährt mit N 7017 aus Coburg ein:
Stellvertretend für die übrigen Bilder, die ich auf dem Lichtenfelser Bahnhof noch schoß, hier ein Bild von 614 005:
Das markante Stellwerk dokumentierte ich u. a. zusammen mit 141 036:
Endlich war es wieder hell genug, um mit einem 100-ASA-Film an die Strecke zu gehen. Kurz vor der Mainbrücke bei Schney befindet sich 144 075 mit N 7025 auf diesem Bild:
Den Gegenzug N 7026 hatte 144 138 am Haken:
Danach war es Zeit, daß ich mich um den Höhepunkt des Tages kümmerte. Der N 6714 nach Ludwigsstadt wurde sonntags mit einer 118 bespannt! Das war damals die einzige 118-Leistung auf dieser Strecke, nachdem die 118 vorher ein paar Jahre überhaupt nicht mehr planmäßig dorthin kamen. Am 20.3.1983 hatte 118 054 diesen Dienst. Ich erwartete den Zug in Michelau:
Ein Spurt an das andere Ende des Bahnhofs ermöglichte auch noch dieses Motiv:
Dadurch, daß ich die Tage zuvor das Gelände erkundet hatte, war auf den damals noch leeren Straßen eine Verfolgung des Zuges möglich.
(Nicht daß Ihr Euch jetzt kriminelle Raserei vorstellt: Ich war mit einem VW-Bulli T2 unterwegs). Die nächste Aufnahme entstand in Kronach:
In Pressig-Rothenkirchen fand ich sogar noch Zeit für ein Farbbild. Eine Schönheit war die Lok allerdings nicht mehr:
Die Feldwegbrücke am südlichen Ludwigsstädter Bahnhofskopf erreichte ich im letzten Moment – per Sägefahrt die Serpentinen hinauf:
Nach kurzem Rangiermanöver verließ die 118 Ludwigsstadt als Lz in Richtung Lichtenfels. Ich offenbar auch, denn mein nächstes Bild zeigt wieder 144 075 bei Schney, diesmal mit N 7034.
Ist das die Kilometrierung der alten Werrabahn ab Eisenach?
Ich strebte weiter nach Süden. Auf der Mainbrücke bei Hallstadt paßte ich 118 010 mit E 2785 ab:
Zum Abschluß des Tages fotografierte ich bei Hirschaid noch etwas modernes: 140 839 mit E 3416:
Zum Schlafen hatte ich mir die Jugendherberge Forchheim ausgesucht. Dummerweise war das ein städtisches Multifunktionsgebäude: Oben Jugendherberge und unten Kraftwerk! Ich war froh, als ich die Nacht auf der brummenden Turbine überstanden hatte.
Die Fortsetzung gibt es wahrscheinlich noch nicht morgen, denn ...
die Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses meiner bisherigen HiFo-Beiträge ist ein sehr umfangreiches Unterfangen, das sicher noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Was ich bisher zusammengesucht habe, findet Ihr hier:
Mein Beitragsverzeichnis im Test-Forum*
Andererseits ist das HiFo nicht meine einzige Lebensaufgabe. Deshalb bitte ich bei beidem - Fortsetzung dieser Geschichte und Inhaltsverzeichnis - um ein bißchen Geduld.
Viele Grüße
Stefan
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:18:13:18:54.