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11 - Bahn und Medien
Software, Medien aller Art und Literatur zum Themengebiet Eisenbahn
ludger K schrieb:
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> Dieter Buddrus schrieb:
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> -----
> > Bei den alten schwarz-weiß-Aufnahmen aus den
> Zeiten der seeligen DDR ...
>
> Hier hat sich ein grober Fehler eingeschlichen.
> Die besagten Aufnahmen entstanden in einer Zeit,
> als an eine "Seligsprechung" der DDR noch lange
> nicht zu denken war.
Na, wenn wir schon dabei sind, da kennt der Duden kein "seelig"! Soll das etwa heissen, die "DDR" hatte eine Seele? Wenn ja, dann eine ziemlich schwarze. ;-)
"Selig" gefühlt hat sich aber wohl doch so mancher in seiner DDR und auch ausserhalb. Das muss man ohne Wenn und Aber feststellen. Wenn ich da so an meinen einstigen Schulsprecher denke, der als DKP-Söhnchen Aufbauhelfer der SDAJ Frankfurt-Nordwest war. Und das schon kurz nachdem er mitsamt Eltern von Ost-Berlin nach Frankfurt am Main umgezogen war. Ja, umgezogen, nicht ausgesiedelt, ausgewiesen, mit Möbelwagen geflüchtet! Es war "einfach" eine Verstärkung der DKP. "Selig" war er auch, wenn er die Schülerzeitung direkt aus dem Paket von der Ost-Berliner Druckerei mit den vielen Ulbricht-Briefmarken drauf verteilte. Meine ach so unpolitischen Mitschüler haben es noch nicht mal gemerkt. Tja, schon damals waren manche "gesamtdeutsch". Als Gag der Geschichte empfand ich es dann Jahre später, als ich den aktiven Kämpfer für die kommunistische Weltrevolution mal in der U-Bahn traf - inzwischen war er Bänker im feinen Nadelstreifenanzug! ;-(
Weniger selig war ich, als ich etwa um dieselbe Zeit, es muss 1972 gewesen sein, meine Tante in Gotha (war Funktionärin in der Nationalen Front der DDR)um Hilfe bei der Erlangung einer Fotogenehmigung zum Dampflokfotografieren fragte. Schliesslich hatte ich irgendwo gelesen, dass man nur mit Genehmigung Eisenbahnen fotografieren dürfe und das wollte ich beim nächsten Besuch bei meinen Grosseltern auch machen. Das Ergebnis war natürlich - aus späterer Sicht verständlich - negativ. Immerhin hat sie wohl herumgefragt, denn ich bekam als "Ersatz" einen kleinen Stapel "Erfurter Blätter" - Ältere erinnern sich. Damit wäre der Schwenk zur Bahn geschafft. ;-) Und ein paar Fotos hat der Jungsabogent 1972 dann auch geschafft, ganz ohne erwischt zu werden - falls es nicht doch in einer Stasiakte stehen sollte.
Mit Gruss nach Ost und West,
Frankfurter
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> Dieter Buddrus schrieb:
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> > Bei den alten schwarz-weiß-Aufnahmen aus den
> Zeiten der seeligen DDR ...
>
> Hier hat sich ein grober Fehler eingeschlichen.
> Die besagten Aufnahmen entstanden in einer Zeit,
> als an eine "Seligsprechung" der DDR noch lange
> nicht zu denken war.
Na, wenn wir schon dabei sind, da kennt der Duden kein "seelig"! Soll das etwa heissen, die "DDR" hatte eine Seele? Wenn ja, dann eine ziemlich schwarze. ;-)
"Selig" gefühlt hat sich aber wohl doch so mancher in seiner DDR und auch ausserhalb. Das muss man ohne Wenn und Aber feststellen. Wenn ich da so an meinen einstigen Schulsprecher denke, der als DKP-Söhnchen Aufbauhelfer der SDAJ Frankfurt-Nordwest war. Und das schon kurz nachdem er mitsamt Eltern von Ost-Berlin nach Frankfurt am Main umgezogen war. Ja, umgezogen, nicht ausgesiedelt, ausgewiesen, mit Möbelwagen geflüchtet! Es war "einfach" eine Verstärkung der DKP. "Selig" war er auch, wenn er die Schülerzeitung direkt aus dem Paket von der Ost-Berliner Druckerei mit den vielen Ulbricht-Briefmarken drauf verteilte. Meine ach so unpolitischen Mitschüler haben es noch nicht mal gemerkt. Tja, schon damals waren manche "gesamtdeutsch". Als Gag der Geschichte empfand ich es dann Jahre später, als ich den aktiven Kämpfer für die kommunistische Weltrevolution mal in der U-Bahn traf - inzwischen war er Bänker im feinen Nadelstreifenanzug! ;-(
Weniger selig war ich, als ich etwa um dieselbe Zeit, es muss 1972 gewesen sein, meine Tante in Gotha (war Funktionärin in der Nationalen Front der DDR)um Hilfe bei der Erlangung einer Fotogenehmigung zum Dampflokfotografieren fragte. Schliesslich hatte ich irgendwo gelesen, dass man nur mit Genehmigung Eisenbahnen fotografieren dürfe und das wollte ich beim nächsten Besuch bei meinen Grosseltern auch machen. Das Ergebnis war natürlich - aus späterer Sicht verständlich - negativ. Immerhin hat sie wohl herumgefragt, denn ich bekam als "Ersatz" einen kleinen Stapel "Erfurter Blätter" - Ältere erinnern sich. Damit wäre der Schwenk zur Bahn geschafft. ;-) Und ein paar Fotos hat der Jungsabogent 1972 dann auch geschafft, ganz ohne erwischt zu werden - falls es nicht doch in einer Stasiakte stehen sollte.
Mit Gruss nach Ost und West,
Frankfurter
