Florian Ziese schrieb:
Solange man nur einen Stundentakt finanzieren kann, müssen die Züge aus Aalen nun mal 40 min in Stuttgart stehen. Verkürzen kann man die Wendezeit nicht wegen den Anschlüssen (sonst hat man nur in eine Richtung ICE-Anschluss, nicht aber in Gegenrichtung). Durchbinden kann man die Züge auch nicht, da es keinen Zug zum Durchbinden gibt.
Die Finanierung eines Halbstundentakts scheint zumindest auf den stärker nachgefragten Strecken in Zukunft gar kein Problem zu sein. Von und nach Tübingen klappt es ja schon zu vielen Betriebsstunden, und spätestens wenn da noch eine IRE Linie mit Zwischenhalt Flughafen dazukommt, erledigt sich das Problem mit sämtlichen Anschlüssen von und nach Tübingen zu den Fernzügen, weil die Umsteigezeit immer auf akzeptablem Niveau sein wird.
Da versteht du das falsch, würde man direkt nach der Ankunft aus Aalen wieder zurückfahren, hätte man eine asymmetrischen Takt, sprich der Anschluss Aalen-Köln würde funktionieren, der Anschluss Köln-Aalen aber nicht. Will man den Anschluss von/nach Köln in beide Richtungen abnehmen, muss der RE nun mal zwingend 40 min in Stuttgart stehen. Früher zurück kann er aus obigen Gründen nicht, und ein Zug, wo man ihn sinnvoll durchbinden kann, existiert nicht. Der einzige freie Zug zum durchbinden ist der nach Schwäbisch Hall, aber das macht nun wirklich keinen Sinn. Ansonsten gäbe es noch die RB Richtung Heilbronn, aber die ist schon von Ulm her durchgebunden. Gut, diese Durchbindung will man wohl aufgeben, dann könnte man diese Züge durchbinden und so die Wendeproblematik auflösen.Du schreibst, man hätte nur in eine Richtung ICE-Anschluß, nicht aber in Gegenrichtung. Da ist Aalen ein gutes Beispiel - warum sollte man denn unbedingt Anschluß in die Gegenrichtung haben, also in diesem Fall von Aalen zum ICE Richtung Ulm? Aalen > Ulm wird direkt gefahren, und selbst wenn einer auf einen Zwischenhalt zwischen Aalen und Gmünd aufspringt, gibt es über Aalen und Ulm konkurrenzfähige, manchmal sogar bessere Verbindungen. Alles was näher als Schorndorf ist, hat wiederum S-Bahn als Alternative.
Ist das Geld denn da? So wie ich das verstanden habe kommt der Halbstundentakt erst mit dem neuen Betreiber, also in ein paar Jahren.Wenn das Geld da ist - wie im Fall Tübingen - warum fährt man dann nicht den ganzen Tag über schon Halbstundentakt? Offenkundig gibt es ja doch auch von der Auslastung und den Fahrplanlagen her Begrenzungen. Wo noch ICE, TGV, IC, EC und IRE auf derselben Strecke fahren, ist nicht immer Platz für einen Halbstunden RE. Das Problem löst sich aber auch erst mit der NBS.
Zitat:Für eine direkte Wende ist es heute wirklich etwas schwierig, aber zum eine liesse sich die Gleisbelegung vermutlich anpassen, wenn man wirklich wollte, zum anderen liessen sich durch recht kleine Umbauten auch mehr Gleise für wendende Züge nutzbar machen. Jedenfalls recht einfach im Vergleich zu dem rabiaten Umbau wegen S 21. Da nun aber schon seit Jahrzehnten S 21 jede kleinste Verbesserung in Stuttgart verhindert und auch sowieso nur recht wenige Züge (nur zur HVZ) profitieren würden, hat man so einen Umbau natürlich nicht gemacht.
Welche kleineren Umbauten schlägst Du denn vor? An irgendeiner Stelle werden die auch wieder Kapazitäten kosten oder zu Lasten der Fahrplanstabilität, denn spätestens im Gleisfeld wird eben in Wechselrichtung gefahren.
rechne ich mit den BR 403 (und 406) noch bis Mitte/Ende der 2030er Jahre
In der Tat, denn Velaros sind ja z.Z. wohl eher selten unterwegs, und das wird sich auch nicht großartig ändern. Die ICE 3 Flotte geht nach meinen Kenntnisstand gerade ins Redesign, insofern rechne ich mit den BR 403 (und 406) noch bis Mitte/Ende der 2030er Jahre. Wieso glaubst Du, dass wir dann gerade die 17 Velaro statt der 67 anderen ICE 3 oder der neuen ICE 4 Züge in Stuttgart sehen werden?
Woher stammt Deine Zahl von 90% an Aussteigern in Stuttgart? Welche Datenbasis, also welcher Fahrgastkreis, ist hier zugrundegelegt? Und welche Umsteiger (z.B. zu Stadtbahn oder S-Bahn) sind darin bereits enthalten?
Und wenn es tatsächlich so wäre - warum fordern dann einige Kopfbahnhofverfechter (u.a. Du auch?) einen Ausbau desselben und Umstellung des Fahrplanes auf ITF-Vollknoten? Wenn nachweislich von einem solchen überhaupt niemand profitieren würde laut Eurer eigenen Behauptung?
Durch die geänderte Linienführung bei S21 ändern sich die Fahr- und Umsteigewege vieler Fahrgäste so grundlegend, daß der Anteil der Aussteiger bzw. Durchfahrer sich in jedem Fall verändern wird. Allein schon dadurch, daß viele Fahrgäste des Regional- aber auch des Fernverkehrs, die mit S- oder Stadtbahn weiterfahren oder zu Zielen wie dem Flughafen wollen, in Zukunft eine Direktverbindung gegenüber einer Umsteigeverbindung im Hbf vorfinden und erstere natürlich bevorzugen werden. Und selbst wenn sich dadurch nur die Umsteigepunkte z.B. von Regio zu S-Bahn verlagern zugunsten der äußeren Knotenbahnhöfe wie Ludwigsburg, Esslingen oder dem Flughafen, dann wäre auch schon einiges verändert.
90% aller Reisenden haben Stuttgart als Ziel. Diese Zahl ist allgemein bekannt, hier im Forum schon mehrfach zitiert und die kennst Du ganz genau.
Ergo: Jegliche Spekulation bezüglich der Fahrgastwechselzeiten ist eine solche. Die Entwicklung geht jedoch eindeutig in die Richtung "immer mehr Leute in immer kürzere Züge pferchen". (ICE 4: 7 längere statt 8 Wagen; oder auch 12 statt 16)
Zuerst einmal herzlichen Dank an alle, die sich bisher in diesen Tread eingebracht haben. Als technischer Laie, was viele Details eines funktionierenden Bahnbetriebs anbelangt, bin ich von vielen Beiträgen hier positiv überrascht.
Als unumgänglich erscheint in meinen Augen die Beibehaltung von 2 - 4 zusätzlichen Gleisen aus dem heutigen Kopfbahnhof samt entsprechendem Gleisvorfeld. Hier könnte man meiner Ansicht nach mit dem (relativ) geringsten Aufwand das Bestmöglichste aus der vorhandenen Situation herausholen. Alles andere, wir Nordkreuz, Anschluss der Gäubahn, sechs Gleise durchgängig vom Hbf bis zur Schnellfahrstrecke in Zuffenhausen usw. wären auch wünschenswert, aber nachrangig. Wobei diese Nachrangigkeit relativ gesehen werden sollte, weil zu einer befriedigenden bis guten Funktionsfähigkeit manchmal mehrere Aktionen gleichzeitig ineinander greifen müssen...
Was mich in diesem Forum beeindruckt, ist der Sachverstand einzelner Teilnehmer. Auch deshalb schaue ich oft in dieses Forum hinein und lerne dazu und lerne gerne dazu.
Was mir als interessierten Eisenbahn - Laien auffällt, ist die Wortwahl, die ab und zu vorgenommen wird. Wenn ich zum Beispiel acht Gleise im neuen Schrägtiefbahnhof als nicht ausreichend bezeichnet habe, so habe ich diese Einschätzung nach Auswertung aller mir vorliegenden Kenntnisse getroffen. Wenn ich nun in diesem Tread Rechenschaft über diese meine Erkenntnisse abgeben muss, weil dies in diesem Forum zum Teil Usus geworden ist, dann finde ich das persönlich sehr schade.
Einerseits besteht die Gefahr, dass Jeder, der sich hier in diesem Forum äussert, in eine Schublade gesteckt wird. Dann ist nicht nur die Qualität der Sachargumente gefragt, sondern auch das das Positionieren in der "richtigen" Schublade. Andererseits werden an der Sache interessierte, aber mit weniger Sachwissen beschlagene Forumsteilnehmer eher von der aktiven Teilnahme abgeschreckt.
Also ich kenne den Spruch nur als unzulässige Verkürzung der ursprünglichen Aussage, dass 90% aller Reisenden in Stuttgart ein, aus oder umsteigen. Damit ist die Aussage in der Tat wohlbekannt, aber leider falsch.
graetz schrieb:90% aller Reisenden haben Stuttgart als Ziel. Diese Zahl ist allgemein bekannt, hier im Forum schon mehrfach zitiert und die kennst Du ganz genau.
Also ich kenne den Spruch nur als unzulässige Verkürzung der ursprünglichen Aussage, dass 90% aller Reisenden in Stuttgart ein, aus oder umsteigen. Damit ist die Aussage in der Tat wohlbekannt, aber leider falsch.
Ja auch umsteigen. Also andersrum: 10 % fahren durch. S21 ist auf Durchfahrt optimiert, nützt also nur 10%.
[..]
Für 90% der Fahrgäste bringt S21 also nichts. Darauf wollte ich hinaus.
graetz schrieb:
Ja auch umsteigen. Also andersrum: 10 % fahren durch. S21 ist auf Durchfahrt optimiert, nützt also nur 10%.
[..]
Für 90% der Fahrgäste bringt S21 also nichts. Darauf wollte ich hinaus.
Nein, das ist falsch. Weil ja aus mehreren Umsteigeverbindungen durch S21 Direktverbindungen werden, die schneller werden. Damit profitieren auch Fahrgäste, die heute noch umsteigen müssen, weil Sie es in Zukunft nicht mehr müssen.
Außerdem ziehen die schnelleren, neuen Direktverbindungen auch neue Fahrgäste an, die bisher auf die Bahn verzichten, weil ihnen das ohne Direktverbindung zu umständlich ist oder zu lange dauert.
Dass nur 10% durchfahren liegt ja auch daran, dass die meisten Züge heute eben nicht durchfahren, gerade im Regionalverkehr, der ja mehr Fahrgäste befördert als der Fernverkehr.
Wenn die Gemeinderäte (vor allem von CDU/FDP/FWV) nicht "querschießen", so wird zumindest ein großer Teil der Grundstücke des geplanten Rosensteinviertels vermutlich zu günstigen Konditionen abgegeben. Die Stadt versucht ja derzeit den Bau von Sozialwohnungen und anderen geförderten Wohnungen anzukurbeln, indem sie Grundstücke unter "Marktpreis" verkauft und/oder Zuschüsse an die Bauträger zahlt. Auch sogenannte Bauherrengemeinschaften werden inzwischen teilweise durch die Stadt gefördert. Als Eigentümerin der Grundstücke hat die Stadt da viele Möglichkeiten vertraglich auf die Käufer einzuwirken.Ich glaube im Moment zwar nicht daran, aber nicht undenkbar wäre ja eine Eigenverpflichtung der Stadt als Besitzerin der Flächen, diese weit unter ursprünglich angesetztem Wert an Wohnbaugesellschaften abzugeben, die alles mit den so dringend benötigten Sozialwohnungen bebauen. Oder wenn das von einer städtischen Gesellschaft durchgeführt wird.
Was meinst Du mit "bisherigen profitabhängigen Phantasien"? Kannst Du das näher erläutern?Wenn die Stadt auf dem Bahngelände ihre bisherigen profitabhängigen Phantasien weiterhin durchsetzen will,
Da bin ich sehr gespannt darauf!Deshalb werde ich bei nächster Gelegenheit noch auf Alternativen zu sprechen kommen, die ohne Kopfbahnhofrest fast ebensolche Verbesserungen bringen können.
Es lebe die Naivität der Grünen!Wenn die Gemeinderäte (vor allem von CDU/FDP/FWV) nicht "querschießen", so wird zumindest ein großer Teil der Grundstücke des geplanten Rosensteinviertels vermutlich zu günstigen Konditionen abgegeben. Die Stadt versucht ja derzeit den Bau von Sozialwohnungen und anderen geförderten Wohnungen anzukurbeln, indem sie Grundstücke unter "Marktpreis" verkauft und/oder Zuschüsse an die Bauträger zahlt.
Nochmal: Welche Direktverbindungen sind das? Und warum grade diese? Wer hat wann untersucht und dokumentiert, welche Linien das ein müssen? Nach diesen Belegen frage ich hier schon seit Jahren. Bis dahin sind diese Durchbindungen nur ein notwendiges Übel, damit S21 überhaupt funktioniert.
Das ist in meinen Augen logischer Unfug. Auch wenn es nicht die bestmöglichen Durchbindungen sind oder wären, bringt fast jede Durchbindung Verbesserungen für die betroffenen Fahrgäste. Z.B. gäbe es für jede Durchbindung von Norden oder Osten Bedarf für Pendler, nach Böblingen zu kommen, für jede Durchbindung von Osten, Südosten und Süden nach Bietigheim. Es sollte doch bekannt sein, dass viele große Firmen dort (Umgebung Böblingen bzw. Bietigheim) ansässig sind. Der Kopfbahnhof ist doch dagegen derzeit eine regelrechte Nord/Süd Barriere im Regionalverkehr!Solange nicht empirisch festgestellt wurde, welche Durchbindungen die meisten Umsteigevorgänge einsparen, sehe ich in den Durchbindungen keinen Sinn.
UNd man könnte sie schon jetzt fahren! Nirgends lese ich einen offiziellen Beleg dafür, dass man gerne diese oder jene Durchbindung hätte, diese in K20 aber nicht machbar wäre.
Wieviele Fahrgäste profitieren davon und warum ist das ganze 10 Milliarden wert? Die letzte Frage ist rhetorisch, da selbst Grube zugegeben hat, dass die ganze Aktion schon weniger Geld als 10 Milliarden nicht wert ist. S21 ist einfach unnötig für die wenigen "Vorteile" die hier noch angeblich verbleiben. 10 Milliarden für ein paar ausgesuchte Durchbindungen sind rausgeschmissenes Geld.
Vergiss einfach mal ganz generell irgendwelche Ideen, die Geld kosten. Klappt die nächsten 20 Jahre garantiert nicht.... Möglichkeit zur Verbesserung von S 21 ...
Das nicht 90% der Fahrgäste zum Hbf wollen, sondern dabei auch Umsteiger sind, hatte Graetz bereits eingeräumt.Bis dahin gilt: Ausgangspunkt sind die jetzigen Zustände und da wollen nunmal 90% zum HBf!
Ich habe hier schon länger mitgelesen, und Deine Beiträge haben mit der Sache in der Regel nichts zu tun. Meist ist es ja pure Polemik oder Häme gegen S21 oder seine Befürworter. Oder es fehlt auch wie gesehen am Verständnis der bisherigen Debatte. Das haben auch Deine bisherigen Beträge der letzten Tage (nach der Urlaubspause) wieder belegt. Ich sehe keinen Sinn darin, auf solche Beiträge einzugehen, daher wirst Du wahrscheinlich in Zukunft keine Antwort mehr von mir bekommen.Und Deine Vehemenz mit der Du das hier ignorierst zeigst DU sehr deutlich, wer hier einer "sachorientierten Debatte" abgeneigt ist!
Von mir aus schreibst Du so viel Du willst. Hat so was von Selbst-Befriedigung.Warum sollte es in diesem Forum nicht möglich sein, gute Lösungen zu finden und sie zu äussern?
Hast Du ganz sicher nicht. Da gäbe es noch sehr viel mehr zu tun. Habe ich erst letzte Woche erläutert und bin dafür angepflaumt worden. Irgendwas Sinnvolles zu tun ist hier streng verboten. Und jetzt frag bloss nicht danach, was das war.... ich zumindest das getan, was uns in diesem Fall möglich gewesen ist.
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