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 15 - Museumsbahn-Forum 

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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -
Hallo Martin, hallo Kollegen,

Probst und Cons. habe ich auch positiv erlebt. Und wenn man dort anruft, hatte ich bisher immer kompetente Leute am anderen Ende der Leitung.
Auch in der Kohle-Angelegenheit. Ich habe jetzt hier erstmal keine Bedenken, das da jemand ein faules Ei ausbrütet...

Und generell sehe ich auch einen weiteren Aspekt, der bisher hier noich gar nicht genannt wurde: es ist doch positiv, wenn jemand VOR einer Entscheidung etc. auch die Betroffenen befragt... .....bevor dann über die Köpfe hinweg etwas nachteiliges entschieden wird..

Übrigens habe ich das so verstanden, das die Adressen der Dampflokbetreiber vom VDMT ( als unserem Dachverband und in Berlin als Ansprechpartner anerkannt ) weitergegeben wurden. Das sehe ich nicht als nachteilig.

Allgemein hätte ich es aber besser gefunden, wenn den Unterlagen von P + C zu entnehmen wäre, wozu die Erhebung dient und was zur Entscheidung ansteht. Hier wird man in der Tat im Unklaren gelassen - was letztlich sicher auch der Akzeptanz der Abfrage und damit dem Ziel, konkrete Werte insgesamt zu erhalten, abträglich ist. Vielleicht hätte die Anfrage auch über den VDMT laufen können ( im AUftrag des UBA ).


Aus den einzelnen Fragestellungen ergibt sich für mich als einzig sinnvollen "Roten Faden" das Thema: woher neziehen Dampflokbetreiber bisher ihre Lokkohle, tangiert es die Deutschen Bergwerke und wo könnten Dampflokbetreiber künftig Ihre Kohle für die Loks beziehen, wenn die Deutsche Steinkohle ihre Förderung in den nächsten Jahren auslaufen läßt und um welche Menge handelt es sich dabei".
So würde das wohl einigermaßen auch Sinn machen. Ob man dazu allerdings eine Marketingagentur etc. aktivieren muß ??

Also unser Fragebogen geht ausgefüllt zurück.

Mit freundlichen Grüßen

Polarforscher

Anscheinend falsch beraten

geschrieben von: Essen-West

Datum: 10.03.12 20:25

sind die Urheber dieses Projektes.

Wenn jemand so nett ist und die gefragten Zahlen ermitteln und mitteilen möchte, so muß die betroffene Museumsbahn sämtliche einzelnen Lieferscheine oder Rechnung bis 1990 rückwirkend durcharbeiten. Nach bisheriger Praxis gehe ich davon aus, daß niemand bisher soviel Langeweile hatte, derartige Zahlen zu ermitteln und zu dokumentieren.

Soweit mir bekannt ist, müssen Belege im Hinblick auf rechtliche und/oder behördliche Fragen oder Prüfungen von Kaufleuten für 6 Jahre aufbewahrt werden. Der Raum zur Lagerung von notwendigen Akten ist bei jedermann, auch bei Vereinen, begrenzt. Daher gehe ich weiter davon aus, daß die meisten Menschen ihre Buchhaltung entsprechend "kurz" halten. Ich glaube kaum, daß rückwirkend über 2005 noch weiter zurückliegend Zahlen zusammenkommen dürften. Oder hat jemand so viel Platz und Sammmelleidenschaft, daß über 20 Jahre Kaufmannsschaft griffbereit im Regal stehen?

Darüberhinaus frage ich mich, was die Initiatoren mit solchem Zahlenwerk anrichten wollen. Gegenüber den Mengen, die von Kraftwerken, Industrie und Privathaushalten verbrannt oder verarbeitet werden, sollte das Brennstoffaufkommen der Museumsbahnen hinter dem Komma verschwinden. Oder droht von eurokratischen Schreibtischen eine neue Idee? Müssen wir uns demnächst auf CO2-Zertifikate für unsere Lokversorgung einstellen? Gar den Verbrauch von Importkohle aus zertifizierten Bergwerken nachweisen, mit Werksprüfprotokoll und chemischer Analyse jeder Lieferung? Fair gehandelt, klimaneutral um den Globus geschippert und unter Arbeitsbedingungen gefördert, die denen der DSK in keiner Weise nachstehen? Die Ruhrkohle wurde von der Politik bereits erdrosselt und liegt in den letzen Atemzügen. Aber die Loks dampfen noch immer. Woher haben die bloß ihren Brennstoff? Die Schachtanlage General Blumenthal ist doch, bis auf Protegohaube, seit Jahren dicht!

Wer hier etwa Zynismus zu finden glaubt, mag ihn gerne behalten. Ich finde dieses "Projekt", wie mancher Vorschreiber, seltsam und würde "Ablage P" bevorzugen, ersatzweise die nächste Feuerbüchse! Traurig, daß für sowas wieder einmal Steuergelder verballert werden. Das Projekt sollte beim Steuerzahlerbund ins Schwarzbuch aufgenommen werden.

Viel Erfolg beim Ausfüllen
Essen-West

PS: ich würde bereits bis 2004 unter Herkunftsland mindestens 4 Einträge zuzüglich "unbekannt" ausfüllen wollen, wenn mir diese Aufgabe zugetragen würde...

Lokkohle von der DSK ???

geschrieben von: Essen-West

Datum: 10.03.12 20:36

Hallo Polarforscher,

die deutsche Steinkohle steht vor dem Aus, das ist wahr. Unter anderem sind einige wenige Abschiedsfahrten für 2012 auf dem Zechenbahnnetz der DSK geplant und ausgeschrieben.
Aber: Wer bezieht noch wirklich Kohle aus deutscher Förderung? Meines Wissens sind Kohlequalität und/oder Stückung der existierenden Förderschächte für Loks ungeeignet. Die liefern zu feine Kohle und meist solche, die nur für Kraftwerke und Kokereien verwendet wird. Mit der Schließung von General Blumenthal in Recklinghausen ist die letzte Lieferzeche für ordentliche Lokkohle in die Geschichtsbücher eingegangen und seitdem kam über Händler alles mögliche in den örtlichen Kohlebansen: Lieferungen aus Polen, Rußland, Irland, Schottland, Südafrika, Kolumbien,...

Die Frage, woher Lokbetreiber ihre Kohle beziehen sollen, wurde schon vor Jahren aufgenötigt und mehr oder weniger gut umgesetzt. Das seit Jahrzehnten anhaltende Zechensterben sorgte bereits vor dem politischen Entschluß zum Steinkohle-in-Deutschland-Aus dafür, daß Bezugsquellen außerhalb unserer Republik nötig wurden, um einigermaßen brauchbaren Brennstoff in die musealen Feuerbüchsen zu schaufeln. Die letzten deutschen Bergwerke tangiert das IMHO überhaupt nicht mehr. Heute qualmt und räuchert das Zeug jedes Jahr ein wenig anders und von Ort zu Ort verschieden. Je nach Händler und Preis, den der jeweilige Betreiber zu Zahlen bereit war.

Gruß
Essen-West



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:10:20:45:02.
Hallo Essen-West,

danke für Deine Antwort.
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich das mit der "Blumentopferde" von General Blumenthal mit aufführen sollte, aber ich wollte den Beitrag nicht zu umfangreich werden lassen.

Das in Deutschland keine Förderung mehr von Steinkohle stattfindet, die für Dampflokfeuerung gewünschte Eigenschaften aufweist ( letzter Förderschacht General Blumenthal ) und die Stückgröße "Knabbeln" sonst nicht mehr vom Markt in ausreichender Menge nachgefragt wird, so das diese Stückelung hier nicht mehr bei den Zechen handelsüblich ist, ist mir bekannt - dem Verursacher dieser Abfrage wohl eher nicht.

Des weiteren nehme ich an, das hier auch die Brennstoffe für die NICHT ROSTGEFEUERTEN Dampfer hinterfragt werden soll.


Im übrigen mußte ich persönlich auch schmunzeln, als ich den Fragebogen in Händen hielt - beim vorausgegangenen Telefonat, mit der Frage, ob Dampfloks betrieben werden und man sich an der Umfrage beteiligen wolle, hatte ich umfangreichere und thematisch tiefgreifendere Fragestellungen erwartet. Die drei Blättchen im großen A 4 - Umschlag - da wurde erst nochmal im Umschlag nachgeschaut, ob nicht doch was im Kuvert hängengeblieben wäre...
( Und dafür brauchen unsere "Koniveren" im Umweltbundesamt ein externes Marketing-Büro ?? )

Ich bin ja schon mal gespannt, was das Ergebnis der Umfrage und deren weitere Veranlassung ist.

Grüße vom Polar nach Essen-Nord
Anscheinend ist es noch nicht bis zum Bundesumweltministerium durchgedrungen das der Kohleverbrauch einer Dampflok nicht so berechnet werden kann wie der Diesel- bzw Benzinverbrauch eines PKW. Beamte müssen ja nicht wissen das der Brennstoffverbrauch stark von der Topografie und des Zuggewichts abhängt.

Befinden wir uns in einer Demokratie mit Meinungsfreihet oder herrschen noch Diktatur und Zensur?
Nun ich könnte mir mal denken, denn so ganz klar ist die Lage ja nicht, warum das Bundesumweltamt solch eine Umfrage startet, dass es hier auch um die Hinterlassenschaften einer Dampfmaschine geht. Eher weniger was oben rauskommt, sondern mehr von dem was übrig bleibt. Im Normalfall ist das ja Sondermüll...nach AbfKrwg wenn ich mich recht entsinne. Vielleicht fehlen irgendwo ein paar Tonnen dieses Mülls oder es ist zuviel davon da. Und man macht nun eine Erhebung um entweder die Mindermenge zu ermitteln oder warum zuviel da ist....eh alles Spekulatius... :-)

Bis denne
Matthias http://www.mysmilie.de/midi-smileys/froehlich/1/0001.gif
Bw Arnstadt/hist
Kämpfe um das, was dich weiter bringt. Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst. Und trenne dich von dem, was dich runterzieht
Zumindest die Frage, ob man dieses Schreiben beantworten muß oder nicht, lässt sich einfach beantworten: jedes Auskunftsverlangen einer Behörde muß durch eine rechtliche Grundlage authorisert sein - ohne entsprechendes Gesetz oder Verordnung ist niemand verpflichtet einer Behörde - und einem privaten Unternehmen schon gleich überhaupt nicht - irgendwelche Auskünfte zu geben.

Es mag ja viele unsinnige Gesetze geben, aber es gibt höchster Wahrscheinlichkeit keines, dass die Museumsbahnen verpflichtet, ihren Holzbrennstoffverbrauch und die damit bewältigten Personenkilometer im Jahr 1990 nachträglich zu ermitteln. Jedes Behördenschreiben, dass eine Verpflichtung eines Bürgers oder Unternehmens einfordert, enthält desn Hinweis auf die einschlägige Rechtsnorm, auf der das Verlangen beruht. Dass dies in dem Schreiben von Probst und Konsorten fehlt, spricht Bände. Aus der in dem Schreiben angesprochenen "internationalen Emissionsberichterstattung" läßt sich jedenfalls erst mal keine Berichtspflicht für Museumsbahnen ableiten.

Zu diesem Thema ist der VDMT gefordert: es wäre seine Aufgabe zu klären, was der Hintergrund dieser und die Rechtsgrundlage für diese Anfrage ist. Dann sollte er seinen Mitgliedern eine Handlungsempfehlung geben. Das wäre gute Verbandsarbeit.

Es steht natürlich jedem frei, sich die Arbeit zu machen und auf dieses Schreiben zu antworten.
oder "Vetternwirtschaft"? - Ich empfinde das als Amtsuntreue - da wird ein "Beratungsunternehmen" beauftragt, völlig unwichtige Daten zu erheben. Denn im Vergleich zum Gesamtenergieverbrauch der Eisenbahnnen in Deutschland ist der Anteil der Festbrennstoffe (und der Heizöle), die die wenigen Museumsbahnen und die Schmalspurbahnen mit täglichem Dampfbetrieb (Harz, Erzgebige, Ostsee) verbrauchen, "peanuts" (vulgo unerheblich).


P.S.: Wäre doch mal ein Thema für eine Kleine Anfrage seitens der Opposition im Bundestag, oder?

P.P.S.: Dann hätten wir vielleicht auch die Antworten zu all diesen Fragen hier?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:11:10:10:47.

Einige Takte zur Erläuterung

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 11.03.12 13:54

Hallo Holger,

dass angesichts dieses Schreibens bei Dir und Deinen Kollegen Fragezeichen aufgetaucht sind, kann ich gut nachvollziehen. Da Du offensichtlich aus echtem Interesse hier fragst, nachfolgend einige Sätze zur Erläuterung der Hintergründe.

Die Bundesregierung hat sich - wie viele, viele andere Länder auch - in internationalen Abkommen zur "Inventarisierung" von Luftschadstoffen und Treibhausgasen verpflichtet. Inventarisierung heißt, dass man möglichst genau erfassen möchte, aus welchen Arten von Quellen welche Emissionen freigesetzt werden. Mit "Art von Quelle" ist gemeint, dass es - um beim Beispiel zu bleiben - nicht um den Ruß- und CO2-Ausstoß einer einzelnen, konkreten Dampflok, sondetn um die Emissionen von Dampfloks in Deutschland insgesamt geht.
Hintergrund der ganzen Inventar-Geschichte ist, dass man nur mit Hilfe eines möglichst genauen Inventars sinnvolle Maßnahmen zur Emissionsminderung entwickeln und die Wirksamkeit der Maßnahmen überwachen kann. Der Vergleich hinkt sicher, aber vielleicht hilft er auch zum Verständnis: das Inventar ist so etwas wie für Euch ein Fahrplan mit allen dazugehörigen betrieblichen Angaben; ohne ihn kommt ihr nur mit Schwierigkeiten oder gar nicht zum Ziel, bzw. ihr wisst unterwegs nicht, ob ihr pünktlich seid. Nähere Infos findest Du unter [www.umweltbundesamt.de] und [www.umweltbundesamt.de]

Was nun die Frage nach den Dampfloks angeht, kann ich nur spekulieren: ein typisches Vorgehen bei der Inventarisierung ist, eine Bilanz der Inputs und der Outputs zu machen. Also beispielsweise zu erheben, was an Kohle in D gefördert bzw. nach D importiert wird (Input) und das der Summe aus allen Verbräuchen gegenüberzustellen (Output). Während der Input im Fall Kohle recht einfach zu ermitteln seind dürfte, sieht es beim Output wegen der vielen verschiedenen Nutzer anders aus. Ich vermute, dass man einfach mit der Befragung der Dampflokbetreiber einen Erklärungsbeitrag zu der Inventar-Lücke zwischen Input und Output sucht.
Dass Dampfloks nur einen verschwindenden Anteil an allen Emissionen ausmachen, dürfte auch dem UBA klar sein. Insofern geht es wahrscheinlich tatsächlich nur um die Vervollständigung der Statistik.

Was mit den Ergebnissen jenseits des Inventars letztlich passiert, ist kaum abzusehen. Für das Wahrscheinlichste halte ich es, dass sich die Vernachlässigbarkeit des Faktors Dampflok dann mit Zahlen untermauern lässt. Es ist aber genausowenig ausgeschlossen, dass ein wildgewordener Umweltpolitiker (die sich mittlerweile übrigens in allen Parteien tummeln) dann einen Feldzug gegen die Dreckschleudern startet.

Dass das UBA für diese Aufgabe einen externen Berater beauftragt, ist nicht ungewöhnlich. In allen Verwaltungen werden Personalkosten (= dauerhafte Fixkosten) gespart und stattdessen die Etats für Beratungsprojekte aufgestockt: die kann man im Notfall auch wieder streichen, ohne selbst jemanden entlassen zu müssen.

Den im Thread wiedergegebenen positive Meinungen über P&C kann ich nicht widersprechen. Allerdings sollten sie Kollegen mal über ihren Untertitel "Marketing-Beratung" nachdenken, denn das trifft ihr Tätigkeitsfeld nicht mehr so ganz.

Was nun Eure Reaktion auf den Fragebogen angeht: eine Verpflichtung, ihn auszufüllen, dürfte meiner Einschätzung nach tatsächlich nicht bestehen. Wenn das tatsächlich so viel Mühe macht, wie in einigen Antworten geäußert, würde ich es wahrscheinlich bleiben lassen und stattdessen ein wenig an der Lok schrauben ;-)
Für die Museumsbahn-Szene insgesamt hat das Thema aber schon strategische Bedeutung: schon um nicht durch Verweigerungshaltung den Eindruck zu erwecken, man habe gigantische Emissionen zu verbergen. Da sollte sich aber besser mal ein Verband wie der VDMT mit P&C und dem UBA zusammensetzen.

Beste Grüße
Volker

Endlich...

geschrieben von: Roststab

Datum: 11.03.12 14:46

...ein sinnvoller Beitrag zur Ausgangslage. Es geht um Emmissionsrechte-Handel. Nach dem Kyoto-Protokoll verpflichten sich die Länder den CO2-Ausstoß in einem bestimmten Level zu halten bzw. zu senken. Das können nicht alle Länder, einige werden weiterhin CO2 in erheblichem Umfang erzeugen. Um die Gesamtbilanz aber dem Protokoll anzupassen, können einzelne Länder ihre Rechte handeln. Ganz vereinfacht ausgedrückt, gelingt es A eine Tonne CO2 einzusparen, kann B diese 1 t kaufen, damit B weiter CO2 produzieren kann. Eine ganz neue Art des Handelns. Da kommt einiges auf uns zu. Demnächst (zumindest denkbar) gibt es eine CO2-Börse. Da nicht nur der CO2-Ausstoss, sondern auch die Produktion CO2-erzeugender Stoffe eine Rolle spielt, will man wissen, wo kommt die Kohle (die schwarze!) her? Wenn sie z.B. in Polen produziert aber bei uns verbrannt wird, wie rechnet man das gegen einander auf? Noch schlimmer wird es, wenn österreichische Loks polnische Kohle in Deutschland verbrennen! Auch wenn man meint die Mengen des Verbrauchs sind nur gering, so sollte man sich nicht darüber hinweg täuschen, daß 1 t Kohle , jenach Asche, Wasser und Flüchtigen Bestandteile 2,8 bis 3 t CO2 erzeugt. Eine gut ausgelastete Dampflok verbraucht im Jahr etwa 100 t. Wie viele Dampfloks mit Rostfeuerung gibt es. Zehn, zwanzig? Keine Ahnung, aber schon zehn Loks erzeugen etwa 3000 t Gas und wenn man das mal in Litern ausrechnen möchte. Bitte, 44 g CO2 sind 22,4 l. Den Rest dürft ihr selbst ausrechnen.

Ganz wichtig ist noch die Frage des Holzes. Denn die Holzbilanz ist Null! Holz erzeugt beim Verbrennen genausoviel CO2, wie zum Nachwachsen dieser Holzmenge benötigt wird! Aber anzugeben, man heizt die Lok nur mit Holz ist auch nicht gut, denn Holz erzeugt Feinstaub. Da braucht man u.U einen Feinstaubfilter. (Das war nicht ganz ernst gemeint.)

Ich denke, die Rundablage oder das Nichtbeantworten hat sich damit erledigt, auch wenn man die Art und Weise des Vorgehens beanstanden kann und m. E. auch sollte.

Re: Endlich...

geschrieben von: kladewa

Datum: 11.03.12 15:24

... wie sinnvoll diese Erfassung ist, kann man daran erkennen, dass die durchschnittliche CO2 Erzeugung pro Einwohner in Deutschland rd. 11 t sind (Quelle UBA). Wenn nun die CO2 Erzeugung durch Dampfloks tatsächlich um die 3000 t liegt, entspricht des der Erzeugung von CO2 von ca. 300 Personen. Die gilt es im Vergleich zu den rd. 81 Mio Deutschen zu möglichst genau zu erfassen, zu besteuern oder am Besten zu vermeiden. Und mit dem Essionsausstoss von 1,3 Mrd. Chinesen zu verrechen. Da wiehert der Amtsschimmel.

Und damit sind wir genau so schlau, wie vorher!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.03.12 15:50

Denn da niemand sagen kann oder will, ob die Sache nun letztendlich zur Entlastung oder aber zu einer Belastung der Dampflokbetreiber führen wird, läßt man am besten die Finger davon, bevor man sie sich verbrennt!
Schade, wieder Steuergelder verbrannt für nix! Sollte davon doch jemand mal eine Öko-Bilanz machen. Ich glaube, man müßte schreiend davonlaufen!
Da lag ich doch mit meiner Vermutung "Behörden-Irrsinn" gar nicht so daneben...

http://www.holgerkames.de/Bilder/CIMG2207.jpg
"Ein' feste Burg... "

Nicht schlauer? Schade ...

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 11.03.12 16:41

Hallo Holger,

ich gehe mal davon aus, dass Du Dich auf mein Posting beziehst, auch wenn Du es nicht dort angehängt hast?

Holger Kames schrieb:
-------------------------------------------------------
> Denn da niemand sagen kann oder will, ob die Sache
> nun letztendlich zur Entlastung oder aber zu einer
> Belastung der Dampflokbetreiber führen wird, läßt
> man am besten die Finger davon, bevor man sie sich
> verbrennt!

Meinen letzten Satz hast Du aber schon gelesen und verstanden?

Unabhängig von dieser Fragebogengeschichte werden sich Euer Verein und die Museumsbahnszene insgesamt über kurz oder lang mit Klimaschutz-Fragestellungen auseinandersetzen müssen. Sei es aus der Erkenntnis eigener Verantwortlichkeit ("Klimaschutz geht uns alle an"), sei es als erzwungene Reaktion auf hysterische und überzogene Forderungen gegenüber den von Euch betriebenen Dreckschleudern.

Kannst Du Dir nicht auch lebhaft jenen profilierungssüchtigen Jung-Kommunalpolitiker vorstellen, der Klimaschutz als schlagkräftiges Zusatzargument gegen die verhasste Museumsbahn nutzt? Dann hast Du auf jeden Fall eine bessere Position, wenn Du qualifizert etwas zu den tatsächlichen Emissionen von Dampfloks sagen kannst (Heinz hat schon eine Rechnung angefangen). Und wenn Du vielleicht gegenrechnen kannst, dass das System Bahn in den letzten Jahren durch Aufforstung von Bahnbrachen ein Vielfaches von dem zum CO2-Abbau beigetragen hat, als Eure Dampfloks verschleudern ...

> Schade, wieder Steuergelder verbrannt für nix!
> Sollte davon doch jemand mal eine Öko-Bilanz
> machen.

Interessanter Gedanke :-)

Grüße
Volker

Re: Nicht schlauer? Schade ...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.03.12 20:17

Volker Blees schrieb:
-------------------------------------------------------
> Meinen letzten Satz hast Du aber schon gelesen und
> verstanden?

Ja, Volker, habe ich! Aber unsere Einstellung hat nichts mit "Verweigerungshaltung" zu tun!

Auch wir sind uns dessen sehr wohl bewußt, daß heute ganz andere Umweltschutzmaßstäbe bestehen, als noch vor wenigen Jahren.
Auch wir vermeiden nach Möglichkeit unvollkommene Verbrennung und sparen Kohle, wo es geht.
Auch wir verheizen keine Autoreifen, Dachpappe, getränkte Schwellen und anderes dubioses Zeug.
Das ist ja neben der Umweltschutzfrage schon mal die ganz profane Angelegenheit des Geldbeutels und der Akzeptanz unseres Hobbys durch unser Umfeld.

Es gibt jedoch mehrere Gründe für unsere abwartende Haltung.
Wie gesagt, der Hauptgrund ist die Verunsicherung. Bisher ist meistens nichts Gescheites bei solchen Sachen herausgekommen. Meist liefen doch solche Aktionen darauf hinaus, wieder mal den "kleinen Mann" zur Kasse zu bitten.

Man schaue sich doch nur den ökonomisch-ökologischen Unsinn der Umweltzonen in Leipzig und Halle/S. an.
In Leipzig hat´s nix gebracht, außer daß die Leute teueres Geld für die Nachrüstung oder Neuanschaffung der Dieselfahrzeuge ausgeben mußten. Na gut, auch das kurbelt die Wirtschaft an, steht aber hier nicht zur Debatte.
Die Umweltzone in Halle/S. dagegen ist der blanke Witz! Nur Nebenstraßen, wo eh´ kaum einer hinfährt und dann auch noch der riesige Güterbahnhof mittendrin. Nichts als Feigenblatt-Politik!

Und so zieht sich der rote Faden der Fadenscheinigkeit durch so viele, ach so tolle Umweltprogramme, während sich wieder mal die "Großen" - wer hätte das gedacht! - mit Umweltzertifikaten auch noch dumm und dusselig verdienen!

Betrachte unsere Haltung meinetwegen als Teil der allgemeinen Politikverdrossenheit.
Aber da ist "die Politik" - eigentlich jedoch das, was sich Politiker nennt, aber hinten und vorne hofieren und schmieren läßt - selbst Schuld!

Mal ehrlich, warum sollen wir bei einer Sache mitmachen, die uns nach aller bisherigen Erfahrung und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum Vorteil gereicht?!

Tut mir leid, aber die Argumente, daß man dann besser untermauern könne, wie wenig wir doch eigentlich zur CO2-Bilanz beitragen, sind mir echt ein bißchen zu dünn!

Wenn das was Gutes sein soll, hätte man die Sache einfach nicht auf diese Art und Weise kommunizieren dürfen. Die Leute von Probst & Consorten sind doch mutmaßlich alles intelligente Menschen. Wenn die dann so ein ungeschicktes Schreiben loslassen; und man dann noch dazu innerhalb 14 Tagen Unterlagen von anno knips auswerten soll, von denen doch jeder halbwegs Gebildete weiß, daß die eh´ keiner mehr hat, was soll ich dann denken?
Je unverfänglicher solche Leute daher kommen, desto eher gehen bei mir aber alle roten Warnlampen an!

http://www.holgerkames.de/Bilder/CIMG2207.jpg
"Ein' feste Burg... "




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:12:03:23:08.

Das sagt das Umweltbundesamt dazu...

geschrieben von: Trittbrettfahrer

Datum: 12.03.12 01:10

...in seiner im schönsten Beamtendeutsch betitelten Broschüre "Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2010 - Nationaler Inventarbericht zum Deutschen Treibhausgasinventar 1990-2008":

Für den Energieeinsatz in den in Deutschland verkehrenden Zügen spielt neben
elektrischem Strom nur noch der Dieselkraftstoff eine bedeutende Rolle. In Form von
Beimengungen kommt zudem seit 2004 auch Biodiesel zum Einsatz. Da verlässliche Zahlen
dazu erst seit 2009 vorliegen, werden mit dem vorliegenden Inventar erstmals auch der
Verbrauch von Biodiesel und die daraus resultierenden Emissionen erfasst.

In historischen Fahrzeugen, also im Wesentlichen in zu Schauzwecken betriebenen
Dampflokomotiven, kommen darüber hinaus sehr geringe Mengen fester Brennstoffe zum
Einsatz. Auswertbare Verbrauchsdaten sind innerhalb der offiziellen Energiebilanzen für
Braunkohle bis 2002, für Steinkohle bis 2000 verfügbar. Da darüber hinaus keine anderen
verwertbaren Statistiken vorliegen, ist eine Berechnung der Emissionen aus dem Verbrauch
fester Brennstoffe für spätere Jahre nicht mehr möglich.


Hier gibt's das Ganze auch nochmal in voller länge online Nachzulesen (wer sich's unbedingt antun will...): [www.umweltdaten.de]

Was der ganze Emissionshandelsquark nun konkret für die deutsche Museumsbahnszene bedeutet bzw. wohl bald bedeuten wird, kann ich aber leider auch nicht sagen.....

Grüße, Trittbrettfahrer

Ökofasch... ähh Ökoaktivisten können ALLES!

geschrieben von: Trittbrettfahrer

Datum: 12.03.12 01:31

> Das stinkt mir auch gewaltig an dem Schreiben:
> meine Empfehlung: Beim Umwltbundesamt nachfragen,
> nicht dass es sich dabei um einen vorgeschobenen
> Grund handelt, bei Brennstoffen noch mehr als
> bisher abzukassieren (Weitergabe an dritte
> Auftraggeber zu Marketingzwecken wie man das so
> schön nennt). Darauf scheint es nämlich in dem
> schreiben Hinauszulaufen. Oder eben
> Emmissionshandel für historische Fahrzeuge: Dann
> könnt ihr einpacken!!!

Ich glaube eher, dass dabei - falls es wirklich so sein sollte - noch absurd-subversivere Hintergedanken zum tragen kommen: Deutschland möchte ja mit seinem Super-Duper-Atomausstieg und seiner Sonnen- und Windkraft-Love-and-Peace-Politik ja nichtnur mal wieder den moralisch überlegenen Zeigefinger über die Welt erheben (die diese Heuchelei natürlich schnell durchschaut und im besten Fall noch mit'm Mittelfinger antwortet...), sondern auch als "leuchtendes Vorbild in der Welt" auftreten...

Also geht man her und verpasst allen Dampflokbetreibern bei uns die Auflage, doch bitte bis spätestens 2020 alle Loks auf alternative Brennstoffe umzustellen! Damit die "allseits beliebten" Genossen Roth und Trittin dann voller kindlich-naiver Freude medienwirksam verkünden können, dass selbst die Dampfloks in Deutschland jetzt vollkommen ökologisch betrieben werden. Ungeachtet des deswegen vorangegangenen Kahlschlags innerhalb der Museumsbahnszene und der weiterhin bestehenden technischen Probleme/Risiken. Aber für den Nationalsozia... äh Umweltschutzgedanken als neue Massenideologie (die der Deutsche ja auch zum Überleben unbedingt braucht! Wo kämmen wir denn hin, wenn wir immer rational und sachlich blieben???) nimmt man halt auch gerne mal den einen oder anderen Kesselzerknall in kauf..... ;-)

Grüße, Trittbrettfahrer

Re: Nicht schlauer? Schade ...

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 12.03.12 05:36

Hallo Holger,

danke für die ausführliche Antwort. Die - vorsichtig ausgedrückt - "Unzufriedenheit" mit der Umweltpolitik kann ich sehr gut nachvollziehen.

> Mal ehrlich, warum sollen wir bei einer Sache
> mitmachen, die uns nach aller bisherigen Erfahrung
> und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum
> Vorteil gereicht?!
> Tut mir leid, aber die Argumente, daß man dann
> besser untermauern könne, wie wenig wir doch
> eigentlich zur CO2-Bilanz beitragen, sind mir echt
> ein bißchen zu dünn!

An der Stelle gibts vielleicht ein Missverständnis: ich hatte schon im ersten Post geschrieben, dass ich diese Befragung schon allein aus Aufwandsgründen wahrscheinlich auch nicht mitmachen würde. Mein Appell ging eher dahin, sich jenseits der Befragung mit dem Thema auseinanderzusetzen; und wie ebenfalls schon geschrieben, sehe ich das eher als Verbandsaufgabe, denn dass sich jeder Verein in die Klimathematik einarbeiten müsste.

> Die Leute von Probst &
> Consorten sind doch mutmaßlich alles intelligente
> Menschen. Wenn die dann so ein ungeschicktes
> Schreiben loslassen; und man dann noch dazu
> innerhalb 14 Tagen Unterlagen von anno knips
> auswerten soll, von denen doch jeder halbwegs
> Gebildete weiß, daß die eh´ keiner mehr hat, was
> soll ich dann denken?

Nichts gutes ;-)

Aus meiner eigenen Berufserfahrung kann ich nur sagen: ich habe solche Böcke auch schon geschossen, da hat meine geballte Intelligenz nix geholfen. Und ich habe sie nachher ausgebadet, wie P&C das nun wohl auch tun muss. Bedauerlich finde ich, dass solche handwerklichen Fehler sich auf die Haltung zum eigentliche Thema Klimaschutz negativ auswirken.

Beste Grüße
Volker
Lieber Holger,

da der zuständige Sachbearbeiter des VDMT derzeit nicht bei DSO registriert ist, soll ich dazu kurz hier antworten, bzw. auf ihn verweisen.

Die Sache liegt bereits dem VDMT (Verband Deutscher Museums- und Touristikbahnen) vor und wird dort bearbeitet. Mit einer diesbezüglichen Anfrage wende Dich (und natürlich auch alle anderen unmittelbar betroffenen bzw. angeschriebenen) unmittelbar dorthin.
Ob der jeweilige Verein / Bahnbetrieb nun momentan VDMT-Mitglied ist, spielt dabei keine Rolle. Da sollten alle schon an einem gemeinsamen Strang ziehen. (Sinngemäß der 2. Vs. VDMT)
Dann ist eine gebündelte Bearbeitung dort auch möglich.
Bitte dort Kontakt aufnehmen, Maildaten findet Ihr auf [www.vdmt.de] -> Kontakt.

Gruß Rübenbahner

noch mehr vom Umweltbundesamt

geschrieben von: Rübenbahner

Datum: 12.03.12 09:21

Hallo Trittbrettfahrer,

besten Dank für den Link und das Zitat!
Anhängen möchte ich aber noch den nachfolgenden Satz aus der Vorlage:
"Der Einsatz weiterer Energieträger speziell in privaten Kleinbahnen, z.B. Pflanzenöle oder
Gas, wird bisher nicht erfasst und ist als vernachlässigbar anzusehen."

Meine Vermutung: Die resultierende Rechnung der anfänglichen Anfrage wird ergeben, daß der Einsatz fester Brennstoffe insgesamt noch unter dem Niveau der hier genannten Energieträger Gas und Pflanzenöl liegt, zumal diese eher von regelmäßig (täglich) verkehrenden Bahnen eingesetzt werden und der Verbrauch eher steigt, auch wenn es nach wie vor eine Nischentechnik ist.

Gruß Rübenbahner
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -