15 - Museumsbahn-Forum
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Die folgenden Bilder hat mir freundlicherweise der russische Eisenbahnfreund Alexandr Kriwzow zur Verfügung gestellt, die er bei einem Besuch am 10. Mai 2008 in Brest/Weißrussland aufgenommen hat.
Da die Forensoftware leider noch keine kyrillischen Schriftzeichen verarbeitet, erlaube ich mir die deutschen Nummern zu verwenden.
Zuerst ein Rundgang durch das Depot Brest-Ost:
52 1114 mit Einheitstender
52 7123 vor dem Ringlokschuppen, ebenfalls mit Einheitstender
52 5909 bekam 1950 einen Neubaukessel und damit eine neue Nummer
Hart im Nehmen
Die breitspurigen Maschinen waren auch schon in mehreren russischen Filmen zu sehen.
Auf dem Rand stehen noch drei Maschinen aus der strategischen Reserve:
52 5408
52 3201 mit Tender von 52 5633
52 1700 mit Tender von 52 2591
[maps.google.de]
Die Breitspur-Drehscheibe hat einen Durchmesser von 30 m, oberhalb davon ist die Reihe mit den Regelspurloks zu erkennen.
Nun noch ein Blick ins Eisenbahmuseum Brest:
[maps.google.de]
52 4751 mit Neubaukessel und Tender von 52 2287
Weitere Maschinen aus der strategischen Reserve, in der Reihenfolge ihrer Aufstellung:
52 2596 mit Tender von 52 5945
52 5806 mit Tender von 52 087
52 074 mit Originaltender
52 335 mit unbekanntem Tender
Alle Portraitaufnahmen sind auch auf meiner Internetseite zu finden.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.10.11 18:26
Wenn schon die "Floridsdorfer Kästen", also die Steifrahmentender, zu begeistern vermögen, so sind es die 52er mit den urspünglich für die BR 23 und die BR 50 vorgesehenen 2´2´T 26-Einheitstendern um so mehr.
Es ist zwar hinlänglich bekannt, daß auch 52er mit diesen (dann leicht modifizierten) Tendern ausgerüstet wurden, und ich selbst habe einen solchen Tender - zum Wasserwagen umgebaut - auch im Bw Leipzig-Wahren kennengelernt. Aber nun Bilder dieser Lok zu sehen, und dann auch noch in dieser Häufung, das ist absolut Spitze!
Übrigens bezogen sich die Modifikationen an den Tendern auf den Entfall der geschlossenen Vorderwand mit den Sichtfenstern und den ersatzweise erfolgten Anbau des 52er-üblichen "Segeltuch-Ringes"
Danke für´s Einstellen!
"Ein' feste Burg... "
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:10:04:18:29:06.
geschrieben von: Kohle
Datum: 04.10.11 18:46
Mensch,
tolle Bilder
Danke
Kohle
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.10.11 22:27
Ein Top Beitrag mit klasse Fotos. Gerne mehr davon.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 04.10.11 23:07
Also zuerst einmal Alexandr und Dir herzlichen Dank für diese sehr gute und interessante Fotoserie mit Erläuterungen.
Erschütternd ist ja Bild sechs "Hart im Nehmen" mit Zigarette und anscheinend ohne Hörschutz! Wie lange will der gute Mann noch ein lebenswertes Leben führen?... aber wir kennen ja auch die Hintergründe nicht.
Ich habe diese umgebaute Variante der Br 52 anfang der Siebziger des vorigen Jahrhunderts noch bei der Gysef erlebt, und mich gewundert, zu welchen Leistungen diese abgefahrenen, zusammengebastelten und verwurschtelten Lokomotiven in der Lage waren!
Die "strategische Reserve" auf den letzten Bildern steht ja innen auf einer Art Vierschienengleis, daher vermute ich, dass sie noch normalspurig sind. Vielleicht sollte man einmal ein Joint Venture versuchen.
Viele Grüße, auch an Alexandr!
Thomas
Dachte ich mir schon, dass das hier auf Interesse stößt. Danke für die Erläuterungen zum Tender. Ich war mir erst gar nicht sicher ob das überhaupt ein Einheitstender ist, sieht irgendwie kürzer aus.
Bei 52 3201 scheint sich ein Fehler eingeschlichen zu haben, ich frage mich ob da die Tendernummer stimmt. Kann man bei dieser Tenderbauart die Nummernbereiche eingrenzen?
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:10:05:00:18:11.
Maschinensetzer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die "strategische Reserve" auf den letzten Bildern
> steht ja innen auf einer Art Vierschienengleis,
> daher vermute ich, dass sie noch normalspurig
> sind. Vielleicht sollte man einmal ein Joint
> Venture versuchen.
Richtig, die strategische Reserve war regelspurig. Man erkennt es am besten an der Kupplung.
Möglicherweise ist die ein oder andere Lok noch zu haben...
Vielen Dank für die freundlchen Kommentare.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:10:05:00:23:56.
Mal doof gefragt, hat man die strategische Reserve damals irgendwie gewartet oder konserviert abgestellt? Auch im Kriegsfall hätte man ja sonst nicht ohne weiteres anheizen können, oder?
Meine Frage bezieht sich auf die Kesselarmaturen: was ist das für eine Armatur zwischen Schornstein und Sandkasten auf dem Kesselscheitel?
Und dann ist da auch noch eine Armatur neben den tiefliegenden Kesselspeiseventilen, die ich nicht deuten kann.
Wer hat darauf eine Antwort ?
Hallo,
bei der Fahrt auf dem Führerstand einer ex52 durch das ehem. nördliche Ostpreußen/Oblast Kaliningrad kam ich 1992 bei der Strategischen Reserve aus Dutzenden Dampfloks nahe Heiligenbeil/Mamonowo vorbei. Der gebrochen deutsch sprechende Heizer erzählte mir, daß einmal im Jahr die jeweils vorne stehende Lok angeheizt und probegefahren wird und dann hinten wieder abgestellt wird ...
Gruß,
Matthias
geschrieben von: 52 2751
Datum: 05.10.11 20:37
Hallo,
klasse Bilder !!!
Die Armatur zwischen Schlot und Sandkasten scheint eine weitere "Not"-Kesseleinspeisung zum Wasserfüllen zu sein
und das "Ding" neben den Kesselspeiseventilen würde ich mal für nen Feuerlöschstutzen halten.Aber alles nur Vermutung...!
Was ich schon immer mal wissen wollte ,ob die roten Kästen auf dem Umlauf Werkzeugkisten sind oder was die für ne Aufgabe haben.?
Mfg 52 2751
Maschinensetzer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe diese umgebaute Variante der Br 52 …
Moin Thomas,
was meinst Du mit „umgebaut”? Den Tender?
Das war durchaus normal. Auffallend ist daran m.E. allenfalls die große Anzahl dieser im deutschsprachigen Gebiet nicht so häufig anzutreffen gewesenen Kombination
> Die "strategische Reserve" auf den letzten Bildern steht ja innen auf einer Art Vierschienengleis,
> daher vermute ich, dass sie noch normalspurig sind.
Nee, die steht nicht „innen” auf einem Vierschienengleis — ein derart genutztes Vierschienengleis ist mit 1435 ./. 1520 (1524) mm wegen der Breite der Schienenfüße nicht möglich!
Achte mal auf die Abstände der Schienen zueinander:
<--1435->
----------------
////////////////
<--1524-->
geschrieben von: Roststab
Datum: 05.10.11 21:28
Reinhold,
Sicher bin ich mir nicht, denn ich kenne zu wenig die russischen Verhältnisse. Auffällig ist daß die Speiseventile unter der Kälteschutzverkleidung verborgen sind. Um die Storzkupplung anzubauen, müßte jedesmal die Verkleidung abgebaut werden. Möglicherweise ist die von die genannte Armatur so etwas ähnliches. Zum Kesselscheitel fällt mir auf, daß ein Niederschraubventil und zwei Anschlüsse vorhanden sind. Da oben kann man nur Dampf entnehmen. Ob man den Dampf zum Enteisen des Triebwerks benötigte? Jedenfalls kann man (theoretisch) beide Lokseiten gleichzeitig behandeln.
52 2751 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was ich schon immer mal wissen wollte ,ob die
> roten Kästen auf dem Umlauf Werkzeugkisten sind
> oder was die für ne Aufgabe haben.?
Die rote Holzkiste ist beschriftet mit Feuerwehrschlauch.
[
upload.wikimedia.org]
geschrieben von: 52 2751
Datum: 06.10.11 02:05
Hallo,
in anbetracht der roten Farbe klingt das mit dem Feuerwehrschlauch sehr logisch.
Danke.
Mfg 52 2751
geschrieben von: falk
Datum: 20.03.12 13:22
Wahnsinn.
Die Grüne ist der absolute Hit. Damit möchte man doch gleich Schnellzüge bespannen. In blau soll es auch welche gegeben haben, nur habe ich das noch nicht gesehen.
Möglicherweise wird die Spurweite nicht so eng gesehen. Bei mindestens einer der Regelspurmaschinen ist der Tender auf die SA3-aufnahme umgebaut. Bei Wannentendern ist der Aufwand ziemlich groß, es gibt schließlich keinen echten Bodenrahmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Tenderkästen auf Vorrat angepasst hat. Die Drehgestelle sind ebenfalls außen verstärkt. Es sieht so aus, als wäre zumindest dieser Tender auf Breitspur gelaufen.
Könnte es sein, dass die Wiener Steifrahmentender in Weißrussland nicht so unbeliebt wie anderswo sind bzw. waren? Genügend Alternativen scheinen doch vorhanden zu sein. Wenn man gewollt hätte, hätte man die Tender doch tauchen können.
Was auch auffällt ist das Fehlen der Tenderscheinwerfer. Kann es sein, dass man das Rückwärtsfahren vermieden hat? Die meisten Tender außerhalb des deutschsprachigen Raumes sind ohnehin nicht für Rückwärtsfahrten ausgelegt. Wegen breiter Kohlenkästen sieht man in der Regel nichts.
Falk
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:20:13:26:36.
Der Maschinist schrieb:
-------------------------------------------------------
> Meine Frage bezieht sich auf die Kesselarmaturen:
> was ist das für eine Armatur zwischen Schornstein
> und Sandkasten auf dem Kesselscheitel?
> Und dann ist da auch noch eine Armatur neben den
> tiefliegenden Kesselspeiseventilen, die ich nicht
> deuten kann.
>
> Wer hat darauf eine Antwort ?
Werter Maschinist! Der Apparat neben den Speiseventilen ist der Form nach ein Abschlammschieber Bauart Lembrov, der im Kesselinneren mit einem Tauchrohr auf den Grund des vorderen Kesselschusses reicht, um ihn auch in diesem Bereich wirksamer entschlammen zu können. Es könnte auch zusätzlich als Feuerlöschstutzen dienen, da die an den Speiseventilen befindlichen Feuerlöschstutzen unter der Blechverkleidung eingesperrt sind. Im ähnlichen Zusammenhang sehe ich auch das Ventil mit den 2 Anschluss-Stutzen auf dem Kessel, welches als Anschluss für einen Druckschlauch zum wirkungsvolleren Auswaschen auch dieses Bereiches dient. Dieses Ventil ist auch auf Bildern russischer Bauarten zu sehen. Aber ich lerne gerne dazu. Gruß Fritzle.
geschrieben von: falk
Datum: 21.03.12 15:33
Feuerlöschen mit dem Abschlammer? Dann möchte ich aber nicht die Spritze halten müssen. Wird nicht üblicherweise mit der Speisepumpe gelöscht? Dann dürfte das Wasser nach ein paar Augenblicken kalt sein. Mit der Strahlpumpe allerdings nicht. Dampf soll ein sehr wirksames Löschmittel sein, nur nehme ich mal an, dafür bräuchte man besondere Schläuche und Düsen.
Unsere alten Kollegen haben früher mit einer an die Heizung anzuschließenden Lanze eingefrohrene Drahtzugleitungen freigemacht. Nach den Erzählungen musste dabei gelegentlich einer vorzeitig duschen gehen...
Falk