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 08/02 - Alpenlandforum 

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Zitat:
Die Schweizer wollen deutlich mehr Züge auf die Schienen bringen.

SBB: Digitales Schienennetz soll Kapazität um 30 Prozent steigern

Ferngesteuerte Züge, neue Stellwerke und Dauerüberwachung der Fahrbahn. Die Schweizerischen Bundesbahnen planen, mit neuen Ansätzen deutlich mehr Züge auf die ohnehin gut ausgebaute Infrastruktur der Schweiz zu bringen. Erste Ergebnisse soll es 2025 geben.

Siehe [www.golem.de]

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.
Als Informatik-Student kann ich da eigentlich nur sagen, dass das ja ganz schön spannend wird. Endlich mal ein spannendes Aufgabenfeld mehr. Es ist doch eh so, dass die Schiene prädestiniert ist für eine Digitalisierung.
J-C schrieb:

Als Informatik-Student kann ich da eigentlich nur sagen, dass das ja ganz schön spannend wird. Endlich mal ein spannendes Aufgabenfeld mehr. Es ist doch eh so, dass die Schiene prädestiniert ist für eine Digitalisierung.

Spannend ja, aber auch voller Tücken die keine einfachen Lösungen möglich machen. Ich begrüße sehr, dass man sich diesem Thema nun intensiver widmet. Aber aus eigener Erfahrung traue ich den ganzen Werbebotschaften nicht über den Weg. Da braucht es einen langen Atem bis ein System wirklich bahnfest mit der nötigen Zuverlässigkeit und Leistungsumfang in Betrieb geht.
Um klar zu sehen: An der ETH auf dem Hönggerberg in Zürich forscht man schon Jahrzehnte an solchen Möglichkeiten. Dies nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis draussen im Feld (sprich: Auf Schienen) und auf einer Eisenbahn-Anlage mit Stellwerken bis zur modernsten Technik!

Urs
Man hat ja Zeit und mir ist auch klar, dass sowas gut durchdacht sein muss.

Ich wäre stark dafür, dass man es zumindest auf stark frequentierten Knoten mal probieren sollte, so es eh meist die Tunnelstrecken gibt.
Grüssech Wohl.

vollautomatisierte Bahnen gibt es bereits: Docklands Light Railway, 1-2 U-Bahn-Linien in Paris und London, 2 U-Bahn-Linien in Nürnberg. Ja, Euphorie habe ich nicht gerade, aber dass die Zeit nicht stehen bleibt, ist schon klar. Mal schauen, lieber führen sie soetwas später ein, aber dann funktioniert es wenigstens, als schnell schnell etwas über das Knie zu brechen, was dann doch nicht funktioniert.

Lassen wir uns überraschen.

Herzliche Grüsse
Martin
... und nicht zu vergessen - die Metro in Lausanne fährt ebenfalls ohne fahrende Kollegen !

Gruss

Johannes
Lä schrieb:

... und nicht zu vergessen - die Metro in Lausanne fährt ebenfalls ohne fahrende Kollegen !

Gruss

Johannes

Stimmt, ja. Danke für die Ergänzung. Auf der Metro in Lausanne ist ja wirklich niemand mehr auf dem Zug, vielleicht höchstens hier und da mal Sicherheitsdienste oder Stichkontrolleure. Auf der Dockland Light Railway (DLR) hingegen fährt noch jemand mit, der die Türen schliesst, Kundendienst macht und im Falle eines Falles eingreifen kann und den Zug selber fahren kann. Entscheidender Unterschied!

Bei der DLR sieht man diesen sog. Passenger Service Agent (PSA) manchmal an den Türen stehen. Manchmal sieht man ihn zuvorderst in der ersten Reihe sitzen. Er überwacht von dort aus die Türen und steuert sie. Das ist klar, wenn Du 8h am Tag da im Zug bist, willst Du nicht immer nur stehen. Dann setzt Du Dich halt irgendwann mal hin, weil es weniger Kraft kostet.

Herzliche Grüsse
Martin
Lä schrieb:

... und nicht zu vergessen - die Metro in Lausanne fährt ebenfalls ohne fahrende Kollegen !

Gruss

Johannes

Hallo
Wenn ich den Ursprungstext lese, dann sehe ich nirgends dass an führerlose Züge gedacht wird. "Ferngesteuerte Züge" und "Führerlose Züge" sind nicht dasselbe. Zudem"prüft die SBB ferngesteuerte Züge".

Die Fernsteuerung ist das, was man heute Adaptive Lenkung nennt, noch einen Schritt weiter entwickelt: Nämlich, dass nicht mehr der Führer die Vorgabe umsetzen muss, sondern man direkt in die Loksteuerung eingreift.

Und dann ehrlich: Das mag für einen "Ostblockstudenten" unheimlich interessant tönen. Wenn aber die ETH, eine der besten Unis der Welt, schon Jahrzehnte daran forscht, dann ist es wohl nicht so einfach.
Und dass man mit IT Geld sparen kann, habe ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nie erlebt.
Ich denke, wir warten mal ab, was mit der Waldenburgerbahn geschieht:
[www.20min.ch]

Mich interessiert vor allem, wie diese Stelle umgesetzt wird:
https://c1.staticflickr.com/1/714/21547344628_d7796c4969_b.jpg


Und ja, bei der Fliegerei: Auch heute noch sind die Cockpits mit 2 Piloten besetzt, wie vor 50 Jahren. Mann könnte automatisiert fliegen, macht es auch, aber verzichtet nicht auf das Kontrollpersonal. Niemand kommt auf die Idee, die Chauffeure während der ereignislosen Zeit des Fluges hinten die Passagiere zu betreuen lassen.

Gruss Leo



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:16:05:22:27.
leofink schrieb:

Hallo
Wenn ich den Ursprungstext lese, dann sehe ich nirgends dass an führerlose Züge gedacht wird. "Ferngesteuerte Züge" und "Führerlose Züge" sind nicht dasselbe. Zudem"prüft die SBB ferngesteuerte Züge".

Die Fernsteuerung ist das, was man heute Adaptive Lenkung nennt, noch einen Schritt weiter entwickelt: Nämlich, dass nicht mehr der Führer die Vorgabe umsetzen muss, sondern man direkt in die Loksteuerung eingreift.

Und dann ehrlich: Das mag für einen "Ostblockstudenten" unheimlich interessant tönen. Wenn aber die ETH, eine der besten Unis der Welt, schon Jahrzehnte daran forscht, dann ist es wohl nicht so einfach.
Und dass man mit IT Geld sparen kann, habe ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nie erlebt.
Ich denke, wir warten mal ab, was mit der Waldenburgerbahn geschieht:
[www.20min.ch]

Mich interessiert vor allem, wie diese Stelle umgesetzt wird:
[c1.staticflickr.com]

Und ja, bei der Fliegerei: Auch heute noch sind die Cockpits mit 2 Piloten besetzt, wie vor 50 Jahren. Mann könnte automatisiert fliegen, macht es auch, aber verzichtet nicht auf das Kontrollpersonal. Niemand kommt auf die Idee, die Chauffeure während der ereignislosen Zeit des Fluges hinten die Passagiere zu betreuen lassen.

Gruss Leo

Grüss Di Leo,

Du hast auf einen gewichtigen Punkt hingewiesen. Danke vielmal. Dieser Punkt war selbst mir nicht so bewusst. Fernsteuerung muss nicht heissen führerlos. Ich denke, dieser Unterschied ist kolossal. Eine Tunnelbahn, wo das Gelände nicht zugänglich ist, lässt sich vielleicht ohne Kontrollpersonal fahren. Solch eine Bahnstrecke nicht. Nicht zu vergessen, dass in D bei PZB 80, oder wie das heisst, induktive Linienzugbeeinflussung. Da hat der TF auch nur noch Kontrollfunktion. Das System fährt bei Geschwindigkeiten über 160km/h auch den Zug. Der TF überwacht nur und kann aber jederzeit eingreifen.

Ja, wenn ich schaue DLR in London oder die Metro in Lausanne oder die U-Bahn in Nürnberg. Da sitzt hinten dran schon noch eine Leitstelle, die das Ganze überwacht. Das Ganze ist also schon nicht ganz personallos. Aber ja, dass sie jede Zugfahrt über Kamera mitverfolgen, kann aber - so denke ich - schon bezweifelt werden. Das Ganze bleibt schon spannend. Es gab ja in den 80-iger Jahren in Berlin mal das Projekt mit der automatischen U4, sog. "Seltrac-Züge". Da waren die Bahnhöfe schon nicht mit Aufsichten und die Züge mit TF besetzt. Aber sie überwachten alle nur und konnten dann im Falle eines Falles eingreifen. Das Projekt wurde dann aber irgendwann "gebodigt". Ich weiss nicht einmal wieso. Heute fahren auf der U4 wie auf jeder anderen U-Bahn-Linie Fahrer. Aufsichten gibt es keine mehr. Aber Leitstellen gibt es schon noch. Hier gibt es aber eine Projektbeschreibung. [www.berliner-verkehrsseiten.de].

Herzliche Grüsse
Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:16:06:05:49.
Das ganze heißt LZB und deine Erklärung ist Quatsch. Du musst nur bei Vmax größer 160 km/h mit LZB fahren. Du kannst mit AFB fahren, wenn sie vorhanden ist. Es gibt Tfz ohne, es gibt Tfz wo man sie gerade nicht nutzen darf usw... Und ein rein AFB-gesteuerter Reisezug wäre glaube ich nicht sehr angenehm für die Fahrgäste. Die AFB kennt nur 0 und 1, d.h. Sie versucht immer das zu fahren was sie darf. Fährt also was vor dir und der Block wird regelmäßig kurz vorher frei, wird sie maximal einbrennen und dann ebenso wieder beschleunigen... Und verbremsen kann SIE sich auch.

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Grüss Dich,

danke vielmal für die Richtigstellung. Von AFB habe ich noch nie etwas gehört. Aber man lernt nie aus. :)
Naja, wenn sie immer nur Vmax oder gar nix fährt. Dann ist sie in der Tat weder energiesparsam noch für die Fahrgäste angenehm.

Interessant. Aber ja, solches haben/gebrauchen wir bei unserer kleinen MOB nicht. :) Diese Geschwindigkeiten bringen wir - nicht nur wegen der Kurvenradien nicht einmal ansatzweise her. :)

Herzliche Grüsse
Martin
Weltreisender schrieb:

leofink schrieb:

Hallo
Wenn ich den Ursprungstext lese, dann sehe ich nirgends dass an führerlose Züge gedacht wird. "Ferngesteuerte Züge" und "Führerlose Züge" sind nicht dasselbe. Zudem"prüft die SBB ferngesteuerte Züge".

Die Fernsteuerung ist das, was man heute Adaptive Lenkung nennt, noch einen Schritt weiter entwickelt: Nämlich, dass nicht mehr der Führer die Vorgabe umsetzen muss, sondern man direkt in die Loksteuerung eingreift.

Und dann ehrlich: Das mag für einen "Ostblockstudenten" unheimlich interessant tönen. Wenn aber die ETH, eine der besten Unis der Welt, schon Jahrzehnte daran forscht, dann ist es wohl nicht so einfach.
Und dass man mit IT Geld sparen kann, habe ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nie erlebt.
Ich denke, wir warten mal ab, was mit der Waldenburgerbahn geschieht:
[www.20min.ch]

Mich interessiert vor allem, wie diese Stelle umgesetzt wird:
[c1.staticflickr.com]

Und ja, bei der Fliegerei: Auch heute noch sind die Cockpits mit 2 Piloten besetzt, wie vor 50 Jahren. Mann könnte automatisiert fliegen, macht es auch, aber verzichtet nicht auf das Kontrollpersonal. Niemand kommt auf die Idee, die Chauffeure während der ereignislosen Zeit des Fluges hinten die Passagiere zu betreuen lassen.

Gruss Leo

Grüss Di Leo,

Du hast auf einen gewichtigen Punkt hingewiesen. Danke vielmal. Dieser Punkt war selbst mir nicht so bewusst. Fernsteuerung muss nicht heissen führerlos. Ich denke, dieser Unterschied ist kolossal. Eine Tunnelbahn, wo das Gelände nicht zugänglich ist, lässt sich vielleicht ohne Kontrollpersonal fahren. Solch eine Bahnstrecke nicht. Nicht zu vergessen, dass in D bei PZB 80, oder wie das heisst, induktive Linienzugbeeinflussung. Da hat der TF auch nur noch Kontrollfunktion. Das System fährt bei Geschwindigkeiten über 160km/h auch den Zug. Der TF überwacht nur und kann aber jederzeit eingreifen.

Ja, wenn ich schaue DLR in London oder die Metro in Lausanne oder die U-Bahn in Nürnberg.

Eigentlich ist die Automatisierung schon weiter fortgeschritten, als man denkt.

Als Beispiel die U Bahn in Wien: Die fährt schon seit Jahrzehnten via LZB automatisch:
[wiener-untergrund.at]
Davon konnten wir uns anlässlich einer Studienreise mit dem TMZ selber überzeugen. Der Führer drückt aufs Knöpsche und dann fährt das Ding los. Im Prinzip könnte er dann wieder im "Kurier" weiterlesen! :-9
Das wurde uns hier vordemonstriert:
https://c2.staticflickr.com/4/3169/2999481827_27ec9f1045_b.jpg


Auch im 97 bei der Doclands Light Railway konnten wir den fahrerlosen Betrieb anschauen. Wir hatten das "Glück", dass wegen eines Bombenalarms ein Stück mit Überwachung gefahren wurde: Die Dame öffnete den Steuerkasten. Darunter war der v Messer, der genau gleich funktionierte wie beim SBB Mirage aus den 60ern:
https://c1.staticflickr.com/1/396/31910438092_092e62b272_b.jpg

Aussenrum ein kleiner Zeiger der die Sollgeschwindigkeit anzeigte und der Zeiger der Ist-Geschwindigkeit normal auf dem Zifferblatt.
Der V Soll Zeiger war auf "Null" in der Station. Dann sprang er auf 40km/h und der Zug fuhr an, nicht anders, wie wenn der Führer in der Mirage den Fahrschalter auf "40" stellte. Bei der Einfahrt in die nächste Station sprang es in etwa 3 Schritten auf schlussendlich Null runter. Schon damals war mir klar, dass diese Steuerung, technisch kein Problem ist.
Hier siehst du übrigens schön den weissen Ist- und den roten Soll- Zeiger:
[de.wikipedia.org]

Das andere ist das Betriebliche:
Wer garantiert dir, dass im Notfall die Insassen gerettet werden?

Und genau hier geht man eben nicht an das technisch mögliche, sondern an das technisch sinnvolle:
Entweder Begleitung wie im Flugwesen oder Wien, oder besetzte Stationen, oder Vollabschlüsse wie in Paris.
https://c2.staticflickr.com/4/3071/2987840987_db74a24020_b.jpg


Und Totalüberwachung:
https://c2.staticflickr.com/4/3295/2988689230_4b17fda9f5_b.jpg

Die Bildschirme zeigen unter andrem auch das Innere der Züge.
Wir hatten königlichen Spass daran, dem Präsident des TMZ zuzuschauen, der sich ausgeklinkt hatte und auf dieser Linie unterwegs war. Einer der Mitglieder hat ihn zufälligerweise entdeckt.

Interessant scheint mir, dass bis jetzt solche fahrerlosen Systeme erst auf total abgesperrten Strecken zum Einsatz kommen.
Mich nimmt wunder, wie das eben bei der Waldenburgerbahn funktionieren soll. Denn die Strecke im Dorf total abzuriegeln, wird wohl nicht gehen! Es würde mich nicht wundern, wenn diese Strassenbahnabschnitte auch in Zukunft begleitet werden müssten!
Gruss Leo
Überspitzt gesagt, heißt AFB (a)utomatische (F)ahr- und (B)remssteuerung. Und wenn diese erkennt, dass es nötig ist eine bestimmte zu vor eingestellte Geschw. zu halten, dann wird so lange der Zugkraftbefehl gegeben, bis dieser Wert erreicht ist. Gleiches gilt natürlich auch beim Bremsen: Wird der V-Wert aus welchem Grund auch immer überschritten (es geht bergab, absolut eben, Ankündigung einer Geschw.-Reduzierung), bremst diese sofort ein. Und das bei einem Reisezug - kein besonders gutes Gefühl für die Fahrgäste.

Edit dazu: Man muss natürlich bei einer Geschwindigkeitsminimierung zunächst den Sollwert manuell reduzieren; erst dann kann die AFB auf diese neue Zielgeschwindigkeit herunterbremsen. Dieses kann die AFB nicht von alleine.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)









1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:25:07:35:11.
leofink schrieb:

Eigentlich ist die Automatisierung schon weiter fortgeschritten, als man denkt.

Als Beispiel die U Bahn in Wien: Die fährt schon seit Jahrzehnten via LZB automatisch:
[wiener-untergrund.at]
Davon konnten wir uns anlässlich einer Studienreise mit dem TMZ selber überzeugen. Der Führer drückt aufs Knöpsche und dann fährt das Ding los. Im Prinzip könnte er dann wieder im "Kurier" weiterlesen! :-9
Das wurde uns hier vordemonstriert:
[c2.staticflickr.com]

Auch im 97 bei der Doclands Light Railway konnten wir den fahrerlosen Betrieb anschauen. Wir hatten das "Glück", dass wegen eines Bombenalarms ein Stück mit Überwachung gefahren wurde: Die Dame öffnete den Steuerkasten. Darunter war der v Messer, der genau gleich funktionierte wie beim SBB Mirage aus den 60ern:
[c1.staticflickr.com]
Aussenrum ein kleiner Zeiger der die Sollgeschwindigkeit anzeigte und der Zeiger der Ist-Geschwindigkeit normal auf dem Zifferblatt.
Der V Soll Zeiger war auf "Null" in der Station. Dann sprang er auf 40km/h und der Zug fuhr an, nicht anders, wie wenn der Führer in der Mirage den Fahrschalter auf "40" stellte. Bei der Einfahrt in die nächste Station sprang es in etwa 3 Schritten auf schlussendlich Null runter. Schon damals war mir klar, dass diese Steuerung, technisch kein Problem ist.
Hier siehst du übrigens schön den weissen Ist- und den roten Soll- Zeiger:
[de.wikipedia.org]

Das andere ist das Betriebliche:
Wer garantiert dir, dass im Notfall die Insassen gerettet werden?

Und genau hier geht man eben nicht an das technisch mögliche, sondern an das technisch sinnvolle:
Entweder Begleitung wie im Flugwesen oder Wien, oder besetzte Stationen, oder Vollabschlüsse wie in Paris.
[c2.staticflickr.com]

Und Totalüberwachung:
[c2.staticflickr.com]
Die Bildschirme zeigen unter andrem auch das Innere der Züge.
Wir hatten königlichen Spass daran, dem Präsident des TMZ zuzuschauen, der sich ausgeklinkt hatte und auf dieser Linie unterwegs war. Einer der Mitglieder hat ihn zufälligerweise entdeckt.

Interessant scheint mir, dass bis jetzt solche fahrerlosen Systeme erst auf total abgesperrten Strecken zum Einsatz kommen.
Mich nimmt wunder, wie das eben bei der Waldenburgerbahn funktionieren soll. Denn die Strecke im Dorf total abzuriegeln, wird wohl nicht gehen! Es würde mich nicht wundern, wenn diese Strassenbahnabschnitte auch in Zukunft begleitet werden müssten!
Gruss Leo

Grüss Di Leo,

wieder hast Du auf interessante Faktoren und Sachen hingewiesen, merci vielmal. Das schätze ich sehr.

- Mit anderen Worten Wien fährt schon automatisch, aber der Fahrer hat Kontrollfunktion, bzw. er drückt aufs Knöpfli Fahre, bzw. nicht fahre? Auf dem Link steht noch etwas von Stationsaufsichten. Gibt es diese noch, oder ist damit die Leitstell gemeint?

- Ja, mit der DLR bin ich mehrfach mitgefahren. Aber bei dem Wikipedia-Link heisst es, dass die sog. PSA auch Billettkontrollen machen. Das habe ich aber nie erlebt. Ich habe immer nur erlebt, dass sie die Türen schliessen und manchmal noch Kundendienst am Bahnsteig machen. Manchmal standen sie am Bahnsteig und schlossen die Türen. Manchmal öffneten sie in der ersten Reihe den Schaltschrank und schlossen von dort die Türen. Machen Sie keine Billettkontrollen mehr, oder nur im Verdachtsfall?

- Der Punkt mit der Notfallrettung ist ein gewichtiger Punkt, den die EVU gerne mal herunterspielen, damit sie kein Personal einsetzen müssen, andere aber schon immer wieder darauf hinweisen.

- Ich dachte immer, dass fahrerlose Züge nur bei ganzabgesperrten Bereichen fahren dürfen. Aber das scheint doch nicht so zu sein. (U-Bahn Nürnberg) oder beobachtet da jemand per Kamera den Laufweg von jedem Zug?

- Wie sie das auf der WB machen wollen. Das bleibt abzuwarten. Ich weiss nicht, ob es sich für diese wenigen Kilometer lohnt, da dann übers ganze Netz solch eine Mauer zu errichten.

Herzliche Grüsse
Martin
Weltreisender schrieb:

Hallo Martin
- Mit anderen Worten Wien fährt schon automatisch, aber der Fahrer hat Kontrollfunktion, bzw. er drückt aufs Knöpfli Fahre, bzw. nicht fahre? Auf dem Link steht noch etwas von Stationsaufsichten. Gibt es diese noch, oder ist damit die Leitstell gemeint?
Ja so ist es, er schliesst die Türen, schaut(e) nach hinten und leitete die Abfahrt ein.

Ob es heute noch Stationsaufsichten gibt, weiss ich nicht. Das waren die, die jeweils "Zurückbleiben" ins Mikrofon sagten.

Weltreisender schrieb:
- Ja, mit der DLR bin ich mehrfach mitgefahren. Aber bei dem Wikipedia-Link heisst es, dass die sog. PSA auch Billettkontrollen machen. Das habe ich aber nie erlebt. Ich habe immer nur erlebt, dass sie die Türen schliessen und manchmal noch Kundendienst am Bahnsteig machen. Manchmal standen sie am Bahnsteig und schlossen die Türen. Manchmal öffneten sie in der ersten Reihe den Schaltschrank und schlossen von dort die Türen. Machen Sie keine Billettkontrollen mehr, oder nur im Verdachtsfall?

Sorry, das weiss ich nicht mehr. Seit ich dort war hat der Betreiber gewechselt und das Netz ist ausgebaut worden.

Gruss Leo



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:16:20:30:27.
Weltreisender schrieb:
- Ich dachte immer, dass fahrerlose Züge nur bei ganzabgesperrten Bereichen fahren dürfen. Aber das scheint doch nicht so zu sein. (U-Bahn Nürnberg) oder beobachtet da jemand per Kamera den Laufweg von jedem Zug?
Dort gibt es Lichtschranken am Bahnsteig.

Gruß
Sven

Re: [CH] SBB: Digitales Schienennetz soll Kapazität um 30 Prozent steigern

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.02.17 20:48

das nützt aber nichts,wenn die Hardware, sprich Schienen nicht im guten Zustand sind.
leofink schrieb:

Ob es heute noch Stationsaufsichten gibt, weiss ich nicht. Das waren die, die jeweils "Zurückbleiben" ins Mikrofon sagten.


Ein bisschen mehr als das. Aber das war immer charakteristisch für sie. Was sie sonst noch machten, sahen die Leute auch nicht. Sie sagen zurückgreifen, prüfen den Zug mit Augenschein, anscheinend erteilen sie das Türschliesssignal, in D heisst es Zp10. Daraufhin schliesst der TF die Türen. Die Aufsicht kontrolliert mit Augenschein, ob alle Türen zu sind und erteilt den Abfahrbefehl, in D Abfahrauftrag genannt, bzw. Zp9. Bei der Berilner S-Bahn wird auf einigen wenigen Stationen dies bis heute so praktiziert. In meiner Kindheit aber sass auf jedem S- und U-Bahnhof eine Aufsicht, die das so praktizierte. Bei der S-Bahn gab es auch nicht an allen Bahnhöfen ortsfeste Anlagen, so dass die Aufsicht Zp 10 und Zp9 über Funk erteilte.


leofink schrieb:
Sorry, das weiss ich nicht mehr. Seit ich dort war hat der Betreiber gewechselt und das Netz ist ausgebaut worden.

Gruss Leo

Ach, hat da auch der Betreiber gewechselt? Ja, ich bin wirklich nur in Teilen im Bild. ich weiss, dass First Capital Connect auf einmal wieder Thameslink hiess. Die FZ waren aber die gleichen. Und First Great Western heisst jetzt Great Western Rail.

Ah ja, und die Overground ging vor kurzem vollständig zu Arriva. Ich habe aber im 2014 in GB bei längst nicht allem, was Arriva ist, den DB-Keks gesehen.

Herzliche Grüsse
Martin
zu 100% der richtige Weg, ist ja bedauernswert wie schlecht heute viele Bahnstrecken trotz deutlich höheren Kapazitätsbedarf ausgelastet sind (Buchenau - München).
Aktuell jammern die Eisenbahnen nur immer, dass keine Kapazitäten vorhanden sind und man zusätzliche Strecken benötigt.. verschenkt aber wahnsinnig viel Potential durch Streckenbelegungsmethodiken aus dem Museum...
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