Hallo zusammen,

schon lange hatte ich eine Tour an die Gotthardbahn im Kopf, und dank Torschlusspanik vor der IBn des Tunnels passte es letzte Woche: Sonntags nach Erstfeld, 5 Tage rund um Wassen unterwegs, und Freitagabend mit dem Nachtzug zurück nach Hause. Bis Mittwoch war das Wetter sehr durchwachsen; dafür hielten Do+Fr Traumwetter bereit und es entstanden viele Bilder. Los geht’s:

Dank verpasstem Anschlusszug kam ich eine Stunde später als geplant in Erstfeld an, sodass die Sonne schon rum war. Ich lief hoch nach Silenen, und schon nach kurzer Zeit kam meine erste Re10/10 den Berg hoch:


Viel mehr war nicht, und nach viel Regen am Montag ging es dienstags auf der anderen Seite der Gleise weiter:


Zwischendurch in Richtung Erstfeld gelaufen, und schon kam die nächste „Gotthard-Doppellok“ gen Ticino um die Kurve.


Nachdem wir eine eindrucksvolle Re20/20 nach Wassen verfolgt hatten, endeten wir in der Wattinger Kurve, wo nach einigen Wolkenschäden zwei Highlights mit Sonne abgelichtet wurden: Zuerst die BLS mit 187+486, und direkt dahinter der Melzo-Shuttle mit der orangenen 11320 „Interregio Cargo“.


Anschließend übernahmen die Wolken für den Rest des Tages. Mittwoch startete traumhaft, und auf der dritten Ebene entstanden die ersten Bilder des Tages. Zuerst ein Zug talwärts ein Level tiefer,…


…, und kurz darauf der bergwärts fahrende Gz mit der obligatorischen Re10/10.


Leider zog es wieder zu, doch nach einem verpassten BLS-Containerzug fand sich eine ausreichend große Lücke für einige Sonnenbilder meines absoluten Lieblingsmotivs. Mein Bild der Woche dank Maßarbeit bei der Zuglänge:


Nachdem die Kühe mich zurück ins Tal gelassen hatten, ging es für den Nachmittags-BLS-Zug nach Gurtnellen, wo die Sonne leider nicht mitspielte:


Am Donnerstag brauchte ich etwas anderes als die Wassener Ebenen, und so ging’s an die Südrampe. An der Biaschina angekommen, konnte nach einiger Wartezeit mit 185 134 der erste Gz aufgenommen werden.


Überraschend früh kam der BLS-Container den Berg runter, nach dem ich nach Lavorgo wechselte und prompt den Winner verpasste. Ersatz gab es in Form des direkt folgenden Stahlzugs,…


…, und etwas später durch 620 088 vor dem Holcim-Kieszug.


Ich machte mich auf den Weg nach Faido und wurde vom nächsten Highlight überrascht: Kurz vor dem Ortseingang kam mir 187 006 entgegen. Draufhalten! So schlecht ist es nicht geworden...


Beim Warten auf den Bus wurden anschließend der Postzug und der Gottardino im Bahnhof Faido fotografiert, bevor es weiter nach Varenzo ging. Rote 185er nimmt man doch immer gern! ;)


Wechsel auf die andere Seite, und passend kam zum Tagesabschluss ein wunderbar anzuschauender KLV um’s Eck.


Freitags war eigentlich schon morgens die Heimfahrt geplant, doch bei angekündigtem Traumwetter entschied ich mich um und fuhr erst abends. Also ging es an die Kirche von Wassen, wo das Motiv innerhalb von 15 Minuten mit 4 Zügen abgehakt werden konnte. Hier kommt der letzte:


Natürlich durfte der Klassiker schlechthin nicht fehlen, und endlich passte es auch mit Sonne: Bei solchen Zügen sagt man ja nicht Nein…


Nachdem BLS 185+186 (also die Altbau-Loks ;)) sowie eine Crossrail-Re4/4 Lz den Berg runter waren, war es Zeit für den Postzug – heute ganz in Gelb:


Anschließend ging es hoch an die dritte Ebene, wo zunächst der talwärts fahrende „Mittagsmischer“ abgelichtet wurde,…


…, und kurz darauf wie erhofft der nachmittägliche BLS-KLV auf den Berg.


Zum Abschluss ging es nochmal nach Gurtnellen, um auch diese Stelle mit Sonne umzusetzen. Der Verkehr schwächelte etwas, doch auf die DB ist Verlass: Eine 185-DT mit kurzem Mischer kam genau richtig, um die anwesenden Fotografen (siehe auch auf dem Weg) zu erfreuen.


Kurz darauf war die Sonne weg, und ich setzte mich noch einige Zeit auf’s Wassener Kirchbänkli, von wo aus man einen guten Blick auf die „Modellbahn“ hat, und beobachtete das bunte Treiben. Es ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte! Schade, dass es bald vorbei ist…

Gruß an alle getroffenen Hobbykollegen! Ich habe selten solche „Horden“ von Fotografen erlebt, die sich so angenehm und gesittet aufführten – hat großen Spaß gemacht!

Hallo Dennis,

da hatten wir ja zur selben Zeit die (fast) selbe Idee - mit dem Unterschied, dass ich von Montag bis Freitag am Lötschberg unterwegs war ;)

Ja, kaum zu glauben, dass das alles in ein paar Monaten Geschichte sein soll. Allerdings gibt es ja immer wieder Stimmen, die sagen, dass auch zukünftig nicht alles durch den Basistunnel geschickt werden kann, dass hin und wieder auch ein paar Güterzüge oben drüber geleitet werden ... Letztlich wird man in ein paar Jahren mehr wissen. Am Lötschberg ist der Güterverkehr über den Berg inzwischen midestens wieder so stark wie vor der Inbetriebnahme des Basistunnels, wobei hier natürlich der ganz entscheidende Unterschied zur Situation am Gotthard darin besteht, dass 2/3 des Basistunnels nur einspurig ausgeführt wurden und somit die Bergstrecke auch heute noch unverzichtbar ist.

Wie auch immer - Danke fürs Zeigen Deiner Fotos, war ein schöner Bilderbogen zum Frühstück ;)

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Danke Dennis,
herrliche Bilder!Und bei Re 10/10,da bin ich immer dabei,immer wunderschön!
Lustig,dass Dein zweitletztes Bild das selbe ist,wie dasjenige von Georg weiter unten.
Nur eben am Tag und mit nur einem Zug...auf dieser Wiese wächst bald kein Gras mehr:=)
Wirklich schöne Ausbeute!
Viele Grüsse
Olaf

südrampe schrieb:

Ja, kaum zu glauben, dass das alles in ein paar Monaten Geschichte sein soll. Allerdings gibt es ja immer wieder Stimmen, die sagen, dass auch zukünftig nicht alles durch den Basistunnel geschickt werden kann, dass hin und wieder auch ein paar Güterzüge oben drüber geleitet werden ... Letztlich wird man in ein paar Jahren mehr wissen.

Wenn der Güterverkehr weiterhin so ansteigt wie in den letzten Jahren, wird der Basistunnel allein nicht alle Züge aufnehmen können. Am Gotthard kommt es jetzt schon zeitweise zu Zugfolgen von 3-4 Minuten, das ist nur machbar, weil die Personenzüge genauso langsam fahren wie die Güterzüge. Aber gerade die Schnellzüge sollen ja ihr hohes Tempo ausfahren können, das schließt einen dichten Güterverkehr von vornherein aus. Güterzüge sind nun mal nicht schneller als 100-120.

südrampe schrieb:

Am Lötschberg ist der Güterverkehr über den Berg inzwischen midestens wieder so stark wie vor der Inbetriebnahme des Basistunnels, wobei hier natürlich der ganz entscheidende Unterschied zur Situation am Gotthard darin besteht, dass 2/3 des Basistunnels nur einspurig ausgeführt wurden und somit die Bergstrecke auch heute noch unverzichtbar ist.

Wobei auch dort davon ausgegangen werden kann, dass sofern die zweite Röhre überhaupt mal fertig wird, bis dahin der Verkehr noch weiter zunimmt, so dass auch dann die Bergstrecke weiterhin benötigt wird.

Heinrich Hubermeyer schrieb:

südrampe schrieb:

Ja, kaum zu glauben, dass das alles in ein paar Monaten Geschichte sein soll. Allerdings gibt es ja immer wieder Stimmen, die sagen, dass auch zukünftig nicht alles durch den Basistunnel geschickt werden kann, dass hin und wieder auch ein paar Güterzüge oben drüber geleitet werden ... Letztlich wird man in ein paar Jahren mehr wissen.

Wenn der Güterverkehr weiterhin so ansteigt wie in den letzten Jahren, wird der Basistunnel allein nicht alle Züge aufnehmen können. Am Gotthard kommt es jetzt schon zeitweise zu Zugfolgen von 3-4 Minuten, das ist nur machbar, weil die Personenzüge genauso langsam fahren wie die Güterzüge. Aber gerade die Schnellzüge sollen ja ihr hohes Tempo ausfahren können, das schließt einen dichten Güterverkehr von vornherein aus. Güterzüge sind nun mal nicht schneller als 100-120.

Ohne Ausbau der Zulaufstrecken bringt die Bergstrecke nicht wirklich Entlastung... könnte höchstens die übrig gebliebenen Züge aus dem Geschwindigkeitsdelta FV und GV übernehmen...

Heinrich Hubermeyer schrieb:

südrampe schrieb:

Am Lötschberg ist der Güterverkehr über den Berg inzwischen midestens wieder so stark wie vor der Inbetriebnahme des Basistunnels, wobei hier natürlich der ganz entscheidende Unterschied zur Situation am Gotthard darin besteht, dass 2/3 des Basistunnels nur einspurig ausgeführt wurden und somit die Bergstrecke auch heute noch unverzichtbar ist.

Wobei auch dort davon ausgegangen werden kann, dass sofern die zweite Röhre überhaupt mal fertig wird, bis dahin der Verkehr noch weiter zunimmt, so dass auch dann die Bergstrecke weiterhin benötigt wird.

Der LBT wird vsl. nie wirklich zweispurig werden, da es schwierig wird, den nicht ausgebrochenen Teil unter rollendem Rad auszubrechen.
Die Bergstrecke wird auf jeden Fall erhalten bleiben. Meines Wissens liegt hier nämlich unter anderem die teuerste Infrastruktur der Schweiz, zumindest was die Spurwechsel betrifft...