Hallo und schönen Nachmittag,

da in den letzten Tagen das Wetter eher saumäßig bis es-macht-so-grad-überhaupt-keinen-spass anzeigt, sind die entstandenen Bilder auch eher mau. Dennoch hatte ich die letzten Beiden Tage mal wieder Spass bei der Arbeit. Das sind genau die Dinge, warum Matthias, Remo, Andreas, ich und weiß wer noch alles unsere Arbeit mögen.

Mich hatte es gestern, am Montag, mal wieder nach Cornaux verschlagen. Es sollten zarte 23 Hängers zum Befüllen aus Hamburg kommend leer nach Cornaux gebracht werden. Warum auch immer, wurde mir diese Aufgabe zugeteilt. Also flux ins BW nach Haltingen getigert und meine Loki in Form von DB 185 123 geholt. Nix Spektakuläres, daher entstanden am Anfang der Tour gestern auch keine Bilder. Erst auf dem Heimweg sollte ich mit meinem Lokzug in der "Lausefalle" landen, wie das (unnötige) Überholgleis in Lausen umgangsprachlich auch genannt wird. Unnötig daher, weil ein Haufen Energie damit verbraucht wird, die Züge - egal ob mit Last oder nur die Lokis - dort zwangszwischenzuparken, bis diverse Überholungen vorbei sind. Und schneller fahren die durchgehenden Züge da auch nicht, auch wenn es Fensterzüge sind. Naja, wie dem auch sei - es ist halt so ... Ich sollte nach Angaben über Zugfunk auf jeden Fall dort mindestens drei Überholungen Abwarten. Noch ehe auch nur die Erste dieser Überholunge dort langs kam, ging abermals der Funk, in etwa mit dem Wortlaut: "Ja, hier Fahrdienstleiter xy; du, bist du motiviert? Wenn ja, dann machen wir aus den drei Überholungen nur zwei und es geht dann unmittelbar nach der Zweiten dem Schnellzug hinter her!" Dies bejate ich natürlich und nach zwei TGV's ließ ich mich nicht länger lumpen und brachte meine 84 To Namens DB 185 123 in Wallung und zischte hinterher. Also raus aus dem Mittelgleis, auf ein Maximum beschleunigt und mit den erlaubten 80 km/h dann in Liestal noch am Bahnsteiggleis vorbei und ab Richtung Frenkendorf-Füllinsdorf/Pratteln. Während ich die Weichenstraße in der Ausfahrt von Liestal durchkreuzte, kam dann eine entsprechende Meldung durch meine beschleunigte Handlungsweise via SMS auf das Zugfunkgerät (eingehende Nummer und Zugnummer retuschiert ;-)). Sollte die Dame des FDL hier mitlesen oder sollte hier jemand den kurzen Draht zu ihr haben: DANKE dafür! Es geht doch. Die Lok dann fix in Haltingen noch im BW wieder geparkt und dann war für gestern fertig mit Arbeit.

Heute am "Dienst"Tag trieb es mich seit Langem mal wieder gen Erstfeld. Das letzte Mal war ich dort, kurz vor der "supertollen Eröffnungsfeier des 57-km-Loches". Auch heute war der Wettergott nicht wirklich auf meiner Seite. Aber zwei Impressionen aus dem Alltag ließen sich dennoch ablichten: Die Zufahrt in Immensee Ri Arth-Goldau sowie - ich wurde am Seegleis entlagn geführt - der "Hafen von Sisikon". Sieht man ja auch nicht alle Tage. Am Morgen nach der Indienstmeldung meinerseits traf ich dann auch irgendwann mal am Zug ein. Dort wartete der aus Mannheim ankommende Kollege noch auf der Lok und ich konnte den Zug direkt übernehmen. Selbst den Systemwechsel hatte er schon gemacht und durchgeprüft war auch schon. Danke dafür, sollte er mitlesen. Ergo musste ich lediglich meine Daten noch eintippen und schwups, ging es auch direkt los. Selbst in der D-Gruppe in Muttenz, wo sonst eigentlich immer Halt ist, zeigte noch vor erreichen das Vorsignal FB 2*; absolut ungewöhnlich, nahm ich aber dankend an. Daher ging es direkt raus auf die Strecke und ab gen Erstfeld. Es dauerte einige Zeit - immerhin bis Othamrsingen - bis ich auf einen Zug vor mir auflief. Jedenfalls kam ich in der Einfahrt bei knapp 10 °/oo zum Erliegen und "durfte" mit meinen 1464 To Last das Freimachen der S-Bahn vor mir abwarten. Dies hatte zur Folge, dass auch in Hendschicken die FLiRT RABe Zwiebackfräse vor mir fuhr. Also ging es mit entspannten 75 - 85 km/h gemächlich hinterher, so dass ich nicht auflaufen sollte. In Immensee wurde ich abermals kurz gestutzt, da der Biasca-IR aus Basel/Luzern noch vor mich trat. Diesem zögelte ich dann abermals hinterher, aber mit gemächlichen 70 km/h ging es recht konstant voran. Etwa gegen 09.40 h erreichte ich dann zu guter Letzt meinen Zielbahnhof Erstfeld, wo auch der weiterführende Kollege mit seiner D-Lok für meinen Zug und der Schieber auf mich warteten. Fix alles zusammengehängt und dann ging es per Fensterplatz - hatte heuer keine Rückleistung - nach Muttenz zurück. Dienstfahrt kann ja manchmal sooo anstrengend sein; vor allem mit der noch existen Minibar im Zug zw. Zug und Zürich. Ein Höllenjob. Egal wie, es waren zwei freudige Tage und eben diese Kleinigkeiten sind es, die das Leben für auf der Schiene und an der Schiene entlang so lebenswert machen.

Danke an alle beteiligten der letzten beiden Tage. Chapeau.

Immensee; Zufahrt Arth-Goldau



Seitenblick auf dem Seegleis: Hafen Sisikon



Danksagung via SMS auf Zugfunk



Dienstfahrt gen Heimat: Ein Höllenjob







1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:14:17:04:57.

Ich freue mich jedes Mal über deine Berichte "aus dem echten Bahn-Leben".

Gruß
Jörn.

Hallo Christian,

es wäre ja an sich toll, wenn du das nächste Mal das Mittagessen meiner Frau in Ruhe lassen könntest. *lach*

Gruss Andreas

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Deine Frau isst Nutella zum Mittag? Gab es Crêpes? ;-))

MfG

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Hallo Christian,

klasse Bericht, danke dafür!
Ich freue mich immer schon, wenn ich in der Forenübersicht einen neuen Beitrg von Dir entdecke!

Sach ma, fährst Du eigentlich nur in der Schweiz, oder kommst Du auch manchmal auf die Rheintallinie?
Dort bin ich nämlich fast täglich als Fahrgast unterwegs, Raum Freiburg.

Schöne Grüße
Rolf

Jepp, ich komme auch in den Norden hoch. Zu Letzt verschlug es mich am 11. Juni nach Mannheim; Zufälligerweise inkl. Umleitungsfahrplan a la FPLO nach Mannheim HBF. Im Regelfall führt uns der Weg nach Mannheim-Friedrichsfeld - sowie von dort auch wieder zurück. Ich beschränke mich hier jetzt in Folge des "Alpenforums" auf das Kürzeste.

BW Haltingen, schon fast ein Relikt/Krokodil



Karlsruhe GBF



SWEG Hamster in Bad Krozingen



Ankunft Mannheim HBF

Hallo Christian,

danke für die Ergänzung.

Dann winke ich Dir mal, wenn ich in Emmendingen oder Freiburg auf dem Bahnsteig stehe.
Ach so, ich weiß ja gar nicht, wann Du auf welcher Lok vorbei kommst *kopfkratz* ;-)

Schöne Grüße
Rolf



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:06:16:10:24:08.

Christian kann ja ein Glas Nutella aufs Pult stellen. :-)

Zitat:

Christian kann ja ein Glas Nutella aufs Pult stellen. :-)

Hoffentlich sehe ich das dann schnell genug!

Grüße
Rolf

Moin,

Christian Snizek schrieb:
-------------------------------------------------------
> Erst
> auf dem Heimweg sollte ich mit meinem Lokzug in
> der "Lausefalle" landen, wie das (unnötige)
> Überholgleis in Lausen umgangsprachlich auch
> genannt wird. Unnötig daher, weil ein Haufen
> Energie damit verbraucht wird, die Züge - egal ob
> mit Last oder nur die Lokis - dort
> zwangszwischenzuparken, bis diverse Überholungen
> vorbei sind. Und schneller fahren die
> durchgehenden Züge da auch nicht, auch wenn es
> Fensterzüge sind. Naja, wie dem auch sei - es ist
> halt so ... Ich sollte nach Angaben über Zugfunk
> auf jeden Fall dort mindestens drei Überholungen
> Abwarten. Noch ehe auch nur die Erste dieser
> Überholunge dort langs kam, ging abermals der
> Funk, in etwa mit dem Wortlaut: "Ja, hier
> Fahrdienstleiter xy; du, bist du motiviert? Wenn
> ja, dann machen wir aus den drei Überholungen nur
> zwei und es geht dann unmittelbar nach der Zweiten
> dem Schnellzug hinter her!" Dies bejate ich
> natürlich und nach zwei TGV's ließ ich mich nicht
> länger lumpen und brachte meine 84 To Namens DB
> 185 123 in Wallung und zischte hinterher. Also
> raus aus dem Mittelgleis, auf ein Maximum
> beschleunigt und mit den erlaubten 80 km/h

Galten die ab Lausen oder erst in Liestal?

Lt. [www.ehrenboldschudel.ch] darf die Lausefalle auf den durchgehenden Hauptgleisen, oder wie auch immer das in CH heißen mag, seit einiger Zeit mit 120 km/h durchfahren werden...

Gruß, ULF

Vielleicht wäre ja ein Croissant, unter den Scheibenwischer geklemmt, besser erkennbar? ;-)

Grüße
Rolf

Ausfahrt in Lausen mit "Warnung/Halt erwarten", nachschalten des übernächsten Signales - weil die Schnellzüge ja so wahnsinnig viel schneller sind - nach dem Anhalten mit Ank. 80 km/h für die Einfahrt, daher waren eh nicht mehr wie 60/65 km/h drin, dann damit durch Gls 3(?) in Liestal, dort wieder mit erlaubten, Signalmässig zu gelassenen und angezeigten 100 km/h rüber nach Frenkendorf.

Ulf Kutzner schrieb:

Galten die ab Lausen oder erst in Liestal?

Lt. [www.ehrenboldschudel.ch] darf die Lausefalle auf den durchgehenden Hauptgleisen, oder wie auch immer das in CH heißen mag, seit einiger Zeit mit 120 km/h durchfahren werden...

Gruß, ULF

Das ist in der Schweiz aber immer auch von der Zug- und Bremsreihe abhängig, es gibt nicht "DIE" Geschwindigkeit. Und wenn in Liestal die Ausfahrt noch zu ist, bekommt man im Abschnitt vorher sowieso nur 80 km/h signalisiert.
Die Einfahrt nach Lausen erfolgt genauso, hier wird man von Sissach her auf 110 - 70 - 0 herabsignalisiert.

MfG

Das Kiloglas....

Hallo zusammen,

man kann sich über das Rumstehen in Lausen aufregen wie man will. Fakt ist, dass der Non-Stop-Schnellzug Zürich-Basel die S-Bahn aus Olten in Liestal so weit eingeholt hat, dass für den Güterzug keine Trasse mehr da ist. Das ist besonders doof, weil Schnellzug und S-Bahn ab Liestal an sich getrennte Wege nehmen. Diese fehlenden 90 Sekunden sorgen deshalb für einen 11-minütigen Halt in Lausen, weil dem ersten noch 2 weitere Schnellzüge folgen. Steht man von .38 bis .49 in Lausen kommt der Umstand dazu, dass Schnellzug Nummer 3 in Liestal hält. Dies führt wiederum dazu, dass man diesen nach Abfahrt in Lausen nach 3 km schon wieder eingeholt hat. Das ist schon seit Jahren so und wird sich erst mit Umbau des Bahnhofs Liestal ändern. Ich bin mir allerdings sicher, dass man sich mit Beginn der Umbauphase den heutigen Zustand zurück wünschen wird.

Gruss Andreas

Hallo,

Das eigentliche Problem ist ja, dass einem ab Olten die Trasse vor der S-Bahn verweigert wird, sei es weil der Fensterzug aus Zürich zu spät ist oder man einfach nur Angst hat. Oft ginge da noch einer vor.
Lausen hätte ja vor Jahren schon anders aussehen sollen - ob das neue Ergebnis jetzt noch besser wird oder einfach nur den geplanten (und verhinderten) Zustand nachholt werden wir sehen...

MfG

Hallo

Denn ich möchte unseren netten Lokführern Christian (und Matthias natürlich auch) für
die tollen Beiträge im Forum auch mal dankend zuwinken.

Da ich in öfters in Müllheim bin, dürfte es hoffentlich kein Problem darstellenen mit dem aufessen der Nutella
noch etwas zu warten.

Grüße Uwe.

P.S
Zitat:

Christian kann ja ein Glas Nutella aufs Pult stellen. :-)

Er könnte ja auch eine Fahne ans Glas kleben, Momentan ist ja EM

Zitat:

Das Kiloglas....

o.k., das passt. Sollte deutlich genug sein.
Ist aber Christians schlanker Linie nicht gerade zuträglich ... ;-)

Grüße
Rolf