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CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 28.02.16 15:11

Laut [www.blick.ch], der allseits bekannten seriösen Tageszeitung unseres Nachbarlandes, scheint wohl zugestimmt worden zu sein, dass der Gotthard eine zweite Röhre bekommt. Diese existiert ja bereits als Bauvorleistung im Rohbau, aber wurde nie ausgebaut. Sie soll jetzt ausgebaut werden, damit die alte Röhre aus 1980 saniert werden kann.

Das hat m.E. erhebliche Bedeutung auch für die NEAT, und damit auch die Rheintalbahn, daher kann das hier rein.

Dem ist so

geschrieben von: Semaphore

Datum: 28.02.16 20:05

Dem ist so. Der zweiten Röhre wurde zugestimmt.

Ein Bericht einer Zeitung mit etwas kleineren Buchstaben im Titel: [www.bernerzeitung.ch]

Edit: Rechtschreibung



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:28:20:06:16.

Re: Dem ist so

geschrieben von: sylterinselbahn

Datum: 28.02.16 22:00

Der Realität geschuldet, die Schweizer können Demokratie

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: octo

Datum: 28.02.16 22:16

Ja, so siehts es aus, ich persönlich finde es nicht gut, aber damit müssen wir jetzt eben leben.

Es gab noch mehr Abstimmungen heute: bedauerlich finde ich auch dass die "Initiative gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln" keinen Erfolg hatte, was mich jedoch beruhigt ist die Tatsache dass die "Durchsetzungs-Initiative" gescheitert ist.

Käfermicha schrieb:
-------------------------------------------------------
> Laut [www.blick.ch], der allseits bekannten seriösen
> Tageszeitung unseres Nachbarlandes, scheint wohl
> zugestimmt worden zu sein, dass der Gotthard eine
> zweite Röhre bekommt. Diese existiert ja bereits
> als Bauvorleistung im Rohbau, aber wurde nie
> ausgebaut. Sie soll jetzt ausgebaut werden, damit
> die alte Röhre aus 1980 saniert werden kann.
>
> Das hat m.E. erhebliche Bedeutung auch für die
> NEAT, und damit auch die Rheintalbahn, daher kann
> das hier rein.

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 29.02.16 00:09

Aus sicherheitstechnischer Sicht ist es begrüßenswert, Umweltpolitisch natürlich nicht. Allerdings hat die Schweiz durchaus die Werkzeuge in der Hand um trotzdem den Schwerverkehr auf die Schiene zu lenken. Ich hoffe sie nutzen die weiterhin.
Es reicht wenn sie sich nicht zu einem vierspurigen Betrieb überreden lassen... Ich verstehe das sowieso nicht - auf der gestrigen Nachmittags-Rola fünf LKW, aber bereits gefühlte 50 vor dem Zoll. Die auf dem LKW sind schon in Novara, wenn die anderen gerade weiterfahren...

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 29.02.16 12:38

Mit überreden lassen, geht her nichts. Das mit der einen Spur pro Fahrrichtung ist gesetzlich verankert und bedürfte über eine Gesetzesänderung, falls man die Kapazitäten ausbauen wollte. Was wiederum mit demokratischen Mitteln bekämpft werden könnte.

Also, Matthias Muschke, bitte nur Kommentare schreiben, wenn Du von der Sache auch eine Ahnung hast... ;-)

beste Grüsse, weineggbahn

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: tbk

Datum: 29.02.16 13:37

Also einspuriger verkehr in jeder tunnelröhre?
Wäre wohl das sicherste (solange die abstände eingehalten werden).

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 29.02.16 14:29

tbk schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also einspuriger verkehr in jeder tunnelröhre?
> Wäre wohl das sicherste (solange die abstände
> eingehalten werden).


Genau! Darüber wurde abgestimmt:
- Zuerst wird ein neuer Tunnel mit zwei Fahrspuren parallel zum bisherigen gebaut,
- dann wird der alte Tunnel gesperrt und renoviert (in dieser Zeit werden die beiden Fahrspuren im neuen Tunnel im Gegenverkehr befahren.
- sobald die Renovierung des alten Tunnels abgeschlossen ist, werden die beiden Tunnelröhren mit jeweils einer Spur betrieben.

In der Schweiz wurde vor einigen Jahren der Alpenschutz-Artikel in die Verfassung aufgenommen, welcher u.a. die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verlangt. Laut Experten, müsste u.a. dieser Alpenschutz-Artikel (oder Teile davon) ausser Kraft gesetzt werden, wenn man beide Spuren in beiden Röhren betreiben möchte, weil sonst die vorgeschriebene obere Kapazitätsgrenze im alpenquerenden Verkehr überschritten würde.

Ich war zwar gegen die zweite Tunnelröhre, auch wenn man auch Sicherheitsgründen dafür sein müsste, aber ich kann mit diesem Resultat gut leben.

beste Grüsse, weineggbahn

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: Urs Nötzli

Datum: 29.02.16 14:40

Dafür werden aber CHF 700 Mio zu viel ausgegeben!

Die bessere Lösung wollten die Bürgerlichen SVP/FDP/CVP gar nicht hören: Ein Tunnel ab Göschenen an die Teufelsbrücke, Strasse hinter dem Sawiri-Ressort und oberhalb Hospenthal um das Dorf auf die gut ausgebaute Gotthardstrasse bis unterhalb der Kurve Mätteli, ab dort mit einem Tunnel auf ungefähr gleicher Höhe wie am San Bernardino nach Motta Bertola und auf der Gotthardstrasse wiederum nach Airolo. Der Ostschweizer Ing wurde gar nicht gehört. Dies hätte die wintersichere Strassenverbindung des Urserentals ermöglicht (und damit auch des Furkabasistunnel . . ). Das Ganze wäre Freundeidgenössiche Solidarität und hätte nicht nur dem Tessin gedient . .

Es wird jetzt Einsprachen geben, eine Eröffnung zum gewünschtem Zeitpunkt kann sich verschieben, bis dann fahren Autos selbständig ohne Gefahr durch die alte Tunnelröhre!
Das Schöne daran: Sie europakritischste SVP schenkt der EU einen vierspurigen Korridor durch die Schweiz! Tirol - Du kannst Dich freuen und der SVP danken!

Wer an nicht vertraglich festgelegte mündliche Versprechnungen glaubt, der glaubt an den Storch! Die beiden versprechenden Verkehrministerinnen sind dann nicht mehr im Amt und der Tunnel vierspurig . . - zur Freude der Anwohner der Nord-Südachse.

Urs

Wie jetzt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.02.16 14:56

Urs Nötzli schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wer an nicht vertraglich festgelegte mündliche
> Versprechnungen glaubt, der glaubt an den Storch!
> Die beiden versprechenden Verkehrministerinnen
> sind dann nicht mehr im Amt und der Tunnel
> vierspurig . . - zur Freude der Anwohner der
> Nord-Südachse.

weineggbahn
Mit überreden lassen, geht her nichts. Das mit der einen Spur pro Fahrrichtung ist gesetzlich verankert und bedürfte über eine Gesetzesänderung, falls man die Kapazitäten ausbauen wollte. Was wiederum mit demokratischen Mitteln bekämpft werden könnte.

Wer hat jetzt recht?

Re: Wie jetzt

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 29.02.16 15:48

Naja bisschen lächerlich wird es ja wahrscheinlich schon aussehen wenn man 2030 zwei breite Röhren hat, in denen locker Platz für zwei Spuren plus Standspur wäre. Da würde es mich nicht wundern, wenn dann doch noch mal ein Referendum käme.

Eins darf man aber auch so nicht vergessen: Bis das fertig ist, haben wir 2030. Da ist der neue Gotthard-Basistunnel schon in Betrieb und eingespielt.

Re: Wie jetzt

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 29.02.16 15:52

Der Alpenschutz-Artikel verlangt ausdrücklich, dass die Anzahl Bewegungen im Transit durch die Alpen beschränkt werden muss. Ja, ich kenne Nötzlis Argumentation, und ja, diese Gefahr besteht. Aber eben, es wird nicht so einfach dies auszuhebeln.
Aber wie schon geschrieben, war ich kein Befürworter des zweiten Tunnels. Und ausserdem finde ich den Abstimmungskampf nach der verlorenen Schlacht reichlich überflüssig; das Volk hat entschieden. Punkt.

Schönen Nachmittag, weineggbahn

Re: Wie jetzt

geschrieben von: Daniel Wachter

Datum: 29.02.16 16:37

Selbstverständlich liesse sich das ganz einfach aushebeln:

- Entweder hebt der Bundesrat den Alpenschutzartikel auf, wobei es zu einem obligatorischen Referendum kommt. Ich sehe die Argumentation vor mir: "Der Gotthard-Strassentunnel besitzt bereits die Infrastruktur für einen Vierspurbetrieb..."
- Eine Volksinitiative lanciert entsprechendes Begehren, wobei es auch dann mit derselben Argumentation (wahrscheinlich aber von Initiantenseite) kommt, wobei der Bundesrat dann auf das Alpenschutzargument zurückgreifen könnte. Wenn überhaupt. Die heutigen Magistraten sind dann wohl kaum mehr im Amt.

Ich bin nur gespannt, wie sich 2027 das Verkehrsverhalten eingependelt hat, inwiefern die Auswirkungen der NEAT auch im MIV zu spüren sind.

Re: Wie jetzt

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 29.02.16 17:05

Aber wie Du selbst schreibst: es geht nicht ohne Volksinitiative, oder ein Referendum.

Meines Wissens ist der Alpenschutzartikel in der Bundesverfassung verankert, da aber der Bundesrat nur Exekutive ist, kann er keine Änderungen an der Bundesverfassung vornehmen; hierzu sind nur National- und Ständerat (die Legislative) gemeinsam berechtigt. Auch der Wille einer Volksinitiative muss - wenn sie denn erst vom Stimmvolk angenommen wurde - durch die beiden Parlamente behandelt werden, dabei können auch noch Änderungen eingebracht werden, wie es z.B. bei der Ausschaffungsinitiative passiert ist. Was der SVP nicht gepasst hat, darum musstest Du gestern über die Durchsetzungsinitiative abstimmen...

Und schliesslich kann das Stimmvolk unter Umständen wiederum das Referendum dagegen einreichen...

Ich denke eher, dass falls bis 2027 nicht ein neues, grosses Infrastruktur-Projekt aufgegleist wurde, die Bau- und Zementlobby irgendwo anders einen neuen Tunnel graben will. Und uns dann verklickert wird, wie wichtig dieses Projekt doch für ein abgelegener Kanton sein, oder dass nur man dadurch Arbeitsplätze erhalten und schaffen könnte... :-) Wie wäre es mit einer Strassenverbindung vom Berner Oberland ins Wallis? Stimmt, hatten wir schon mal, aber das war in den 80ern des letzten Jahrtausends.

En schöne Abig, weineggbahn
weineggbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mit überreden lassen, geht her nichts. Das mit der
> einen Spur pro Fahrrichtung ist gesetzlich
> verankert und bedürfte über eine Gesetzesänderung,
> falls man die Kapazitäten ausbauen wollte. Was
> wiederum mit demokratischen Mitteln bekämpft
> werden könnte.
>
> Also, Matthias Muschke, bitte nur Kommentare
> schreiben, wenn Du von der Sache auch eine Ahnung
> hast... ;-)
>
> beste Grüsse, weineggbahn

Lieber Weineggbahn,

Ich glaube schon das ich mich mit der Sache mehr befasst habe, als manch andere Deutsche (der sicher weiter weg wohnt)... Du glaubst nicht wirklich das sich gewisse Kreise dann mit dem Status Quo abfinden? Es ist nur eine Frage der Zeit bis jemand - der auf der Osterreise ins Tessin eine halbe Stunde im Stau stand - hinterfragt warum man zweispurig durch einen vierspurigen Tunnel fährt...

Im übrigen schreibst du:

Genau! Darüber wurde abgestimmt:
- Zuerst wird ein neuer Tunnel mit zwei Fahrspuren parallel zum bisherigen gebaut,
- dann wird der alte Tunnel gesperrt und renoviert (in dieser Zeit werden die beiden Fahrspuren im neuen Tunnel im Gegenverkehr befahren.
- sobald die Renovierung des alten Tunnels abgeschlossen ist, werden die beiden Tunnelröhren mit jeweils einer Spur betrieben.


Abgestimmt wurde dich aber nur über:

Wollen Sie die Änderung vom 26. September 2014 des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (STVG) (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) annehmen?

Die Frage ist m.E. ähnlich clever formuliert wie die Abstimmung zu Stuttgart 21 in Ba-Wü.

(Das Wunderbauwerk mit Schienen darf ich mir in zwei Wochen ausreichend zu Gemüte führen...)

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:29:17:38:09.

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 29.02.16 18:17

Ich denke ich habe weiter oben aufgezeigt, mit welchen Hürden ein vierspuriger Betrieb eingeführt werden könnte. Ja, es ist möglich die Gesetzeslage entsprechend zu ändern. Und ja, wenn der zweite Tunnel nicht gebaut würde, könnte diese Diskussion gar nie stattfinden. Aber es wurde so entschieden, also müssen wir damit leben.
Der Vergleich mit Stuttgart 21 hinkt gewaltig, weil wir in CH schon von Anbeginn von Grossprojekten mehr mitreden können....

En Schöne, weineggbahn

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.02.16 20:42

octo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja, so siehts es aus, ich persönlich finde es
> nicht gut, aber damit müssen wir jetzt eben
> leben.
>
Dito.

> Es gab noch mehr Abstimmungen heute: bedauerlich
> finde ich auch dass die "Initiative gegen
> Spekulation mit Nahrungsmitteln" keinen Erfolg
> hatte, was mich jedoch beruhigt ist die Tatsache
> dass die "Durchsetzungs-Initiative" gescheitert
> ist.

Dito 2. Vor allem bei der DSI fällt mir ein Stein vom Herzen. In Sachsen würde diese wohl mit > 75% angenommen. Aber das ist OT.
"Mitreden" kann man hier auch, leider viel zu viel wie das Rheintal beweist... Darum ging es aber gar nicht, sondern einzig um die Verklausulierung der Frage.

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Re: CH - Wohl ja zur 2. Straßenröhre am Gotthard

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.02.16 21:27

Matthias Muschke schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Mitreden" kann man hier auch, leider viel zu viel
> wie das Rheintal beweist... Darum ging es aber gar
> nicht, sondern einzig um die Verklausulierung der
> Frage.
>
> MfG

Salut
Die Frage ist nicht verklausuliert; alle Fragen bei Referenden zu Gesetzen/Bundesbeschlüssen waren und sind in CH immer so formuliert.
Die Frage lautet immer: Wollen Sie diesen oder jenem Gesetz/Beschluss zustimmen, ja oder nein! Ganz trocken, nüchtern und neutral.

Über den genauen Inhalt des Gesetzes/Beschlusses muss man sich schon selber informieren. In CH geht man vom mündigen und informierten Stimmbürger aus, man hält den Bürger nicht für 'zu dumm für komplexe Zusammenhänge', sondern betrachtet ihn als respektierten Staatsbürger!

Ueber den INHALT der Abstimmungsvorlage informieren erstens die Behörden in einem allen Stimmbürgern gratis zugestellten umfangreichen 'Bundesbüchlein' (Eidg. Abstimmungen) bzw. eben Kantons- oder Gemeinebüchlein bei kantonalen oder kommunalen Vorlagen, wo die Verfassungsrevision (Behördenvorlage oder Volksinitiative) oder die Gesetzesrevision bzw. der zu revidierende Beschluss detailliert erläutert wird, inklusive Darlegung aller Argumente der Befürworter und Gegner und des Standpunkts von Bundesrat/Bunndesversammlung (so heissen in CH Regierung und Parlament korrekt).

Zweitens findet eine breite monatelange öffentliche Diskussion in den Medien, auf der Strasse und überall in der Gesellschaft statt.
Mehr kann man nicht tun.
Wer dann immer noch den Eindruck hat, die Abstimmungsfrage sei 'verklausuliert, irreführend etc., tut mir leid, dem ist nicht mehr zu helfen, der hat die Direkte Demokratie helvetischer Prägung nicht verstanden...

Und man macht hierzulande nicht 'Bürgerbeteiligung', d.h. schon im Vorfeld Diskussionen und Zerredungen mit Partikularinteressenten bis zum St. Nimmerleins-Tag, sondern man entwirft ein Projekt im Detail inkl. aller Kosten etc., und erst DANN wird der Bürger in der Abstimmung gefragt.
Dann wird abgestimmt, und das ist verbindlich und endgültig!
Das Abstimmungsresultat ist bei Bauprojekten der politische Baubeschluss, dann ist entschieden und wird durchgezogen, ob ich persönlich nun die Abstimmung gewonnen oder verloren habe. Punkt. Das ist dann zu akzeptieren.
Es wird etwas geplant, dann im Abstimmungskampf gestritten und diskutiert, dann abgestimmt - und dann ist entschieden. Punkt, fertig.

Ich war auch gegen die 2. Strassenröhre, habe aber den Entscheid zu akzeptieren. Selbiges ist im umgekehrten Fall von der Gegenseite zu erwarten.

Bonne soirée/schönä n'Abig/buona serata/buna saira

Ueli

Pro und Contra 2. Gotthard-Röhre

geschrieben von: Palatino

Datum: 01.03.16 07:47

Ich gehöre grundsätzlich auch nicht zu den Befürwortern aufwendiger neuer Straßenbauprojekte, weder in Deutschland noch in unseren Nachbarländern. Aber die 2. Röhre am Gotthard findet meine volle Zustimmung, vorausgesetzt, es wird alles so ausgeführt, wie es den Bürgern vorgestellt wurde.

Die derzeit genutzte Röhre stammt aus dem Jahr 1980. Es ist klar, dass dort irgendwann einmal eine große Sanierung ansteht, für die eine Sperrung des Tunnels erforderlich ist. Was würde mit dem Transitverkehr dann ohne 2. Röhre passieren? Der Gotthardpass (den ich wann immer möglich gerne nutze) ist nur von Juni bis Oktober befahrbar und für den Schwerverkehr ungeeignet. Bleibt der San Bernardino, aber selbst dort habe ich im August schon einen Stau wegen plötzlichen Schneefalls und sommerreifenbedingten Unfällen erlebt. Man müsste also wieder zum Autoverlad zurückkehren. Der kostet den Autofahrern Zeit und Geld. Mit der 2. Röhre hat man jedoch eine Ausweichmöglichkeit für die Zeit der Sanierung der alten Röhre.

Danach soll ja in jeder Röhre nur eine Fahrspur je Richtung genutzt werden, die Parallelfahrbahn soll als Standspur dienen. Damit wird die Kapazität des Tunnels insgesamt nicht erhöht. Folglich dürfte auch keine Belastung der Bewohner durch Mehrverkehr entstehen. Der in meinen Augen größte Vorteil ist jedoch der gewaltige Gewinn an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Es wird in den Röhren keinen Begegnungsverkehr mehr geben. Pannenfahrzeuge werden den Tunnel nicht mehr blockieren, der Verkehrsfluss wird sich erheblich verbessern. Und das dürfte auch zu einer Verbesserung für die Anwohner auf den Zulaufstrecken führen, da es weniger Staus geben wird.

Wohlgemerkt, alles unter der Voraussetzung, dass im Endzustand wirklich nur eine Fahrspur je Tunnelröhre freigegeben wird. Die Gefahr, dass man am Ende doch vierspurig fahren könnte, sehe ich sehr wohl. Aber allein wegen dieser latenten Gefahr das Projekt der 2. Röhre abzulehnen, halte ich für überzogen. Deshalb freue ich mich, dass die Abstimmung für den Ausbau ausgegangen ist.

Und als sehr positiv sehe ich - wieder einmal - die Tatsache an, dass die Schweizer über Projekte, die zu Ausgaben in derartigen Höhen führen, mitbestimmen können.

Einen vergleichbaren Fall haben wir ganz hier in der Nähe mit der Rheinbrücke der A 65/B 10 zwischen Wörth und Karlsruhe. Die Brücke steht in ein paar Jahren ebenfalls zu einer Generalsanierung an und muss für etliche Monate voll gesperrt werden. Vor allem für die Pendler bedeutet dies erhebliche Umwege über Germersheim, die Schleuse Iffezheim oder die benachbarten Rheinfähren, die aber nur geringe Kapazitäten haben und bei Hoch- oder Niedrigwasser ganz ausfallen. Auch sind beide Alternativstrecken nicht geeignet, den gesamten Mehrverkehr zu bewältigen, lange Staus sind schon jetzt vorprogrammiert. Man eiert schon Ewigkeiten über den Bau einer 2. Rheinbrücke bei Karlsruhe herum, die während der Schließung den Verkehr übernehmen könnte und nach Fertigstellung der Sanierung die alte Brücke entlasten würde. Aber irgendwie ist man bis heute nicht zu Potte gekommen, irgendeine Institution oder Behörde mauert immer wieder und blockiert den Baubeginn.

Da wäre es von Vorteil, wenn auch bei uns das Volk zu dem Bau der 2. Rheinbrücke befragt werden würde. Ich denke, dass hier das Ergebnis klar wäre.

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Re: Pro und Contra 2. Gotthard-Röhre

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.03.16 18:18

Palatino schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Gefahr, dass man
> am Ende doch vierspurig fahren könnte, sehe ich
> sehr wohl.

Was ist denn jetzt am Gotthardtunnel speziell das Problem, was gegen einen Vierspurbetrieb spricht? Sämtliche anderen Tunnels dieser Autobahn - ich kenne jeden von Basel bis Mailand - werden im Vier- bis Sechsspurbetrieb befahren. Warum soll nun ausgerechnet am Gotthard trotz zweiter Röhre eine Spur völlig ungenutzt bleiben?

Re: Pro und Contra 2. Gotthard-Röhre

geschrieben von: Palatino

Datum: 02.03.16 07:46

Es ist erwiesen, dass jede neu und besser ausgebaute Straße zusätzlichen Fahrzeugverkehr anzieht. Es ist davon auszugehen, dass dies auch auf der Gotthardroute passieren würde, wenn alle vier Spuren der Tunnels freigegeben werden würden. Das würde zu einer höheren Belastung der Anwohner auf den Zulaufstrecken führen, was nicht gewollt ist.

Außerdem würde aufgrund der dann fehlenden Standspur in den Röhren die Staugefahr wieder zunehmen, falls es im Tunnel zu Pannen oder Unfällen käme.

Die geplante Variante mit einer Spur plus Standspur je Richtung erhält die heute bestehende Kapazität, erhöht aber die Sicherheit und verringert die Staugefahr.

Das dürften die Gründe dafür sein, dass nicht vorgesehen ist, die zweite Spur für den Verkehr freizugeben.

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Re: Pro und Contra 2. Gotthard-Röhre

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 02.03.16 09:05

Wie sind eigentlich die konkreten Planungen? Soll die bisherige Bauvorleistung genutzt werden, oder wird eine komplett neue Röhre gebohrt?

Re: Pro und Contra 2. Gotthard-Röhre

geschrieben von: Klaus am Zuge

Datum: 04.03.16 15:09

Käfermicha schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie sind eigentlich die konkreten Planungen? Soll die bisherige Bauvorleistung genutzt werden, oder wird eine komplett neue Röhre gebohrt?

Bilder in Zeitungen zeigen eine neue Röhre ennet des Rettungstunnels.