SBB droht ein Debakel am Gotthard

Das Bahnpersonal der SBB wird mit Klagen von Kunden überhäuft, denn zwischen Basel, Genf, Zürich und Mailand würden sich Pannen – wie kaputte Toiletten oder ausgefallene Züge – häufen. Alleine am vergangenen Samstag seien auf den Nord-Süd-Linien der SBB drei verschiedene Kompositionen ausgefallen, berichtet die«NZZamSonntag»
. Die SBB habe Schwierigkeiten, mit den neuen Zügen von Alstom einen stabilen Betrieb hinzubekommen.


[www.20min.ch]

Sieh an, auch im gelobten Land läuft nicht 'Alles' rund ...

Wären die Züge komplett in der Schweiz entwickelt und gebaut worden, wären sie bestimmt zuverlässig. Nur leider scheint Schweizer Wertarbeit selbst daheim schon zu teuer zu sein.

Ich denke, bei der Beschaffung hatten die Italiener wesentlich mitentschieden. Bei den ETR 470 führte dies zum Debakel. Nun hörte man, die ETR 610 seien wesentlich zuverlässiger und die SBB bestellen daher auch zusätzliche Züge nach. Und nun dies?

Eigentlich sind die ETR 610 auf der Gotthardstrecke nur Lückenbüsser bis die Giruno verfügbar sind. Man kann, wie die NZZ am Sonntag heute feststellt beklagen, dass die Zürge nicht rechtzeitig bestellt wurden. In meinen Augen wieder ein versagen der SBB Führung.

Gruss
Ernst

Eigentlich laufen die ETR 610 relativ zuverlässig. Problematisch ist meinen Beobachtungen zufolge eher der homogene, kleine Fahrzeugpark, mit dem man mittlerweile fast den gesamten Fernverkehr mit Italien abwickelt. Wenn da mal ein Fahrzeug aussteigt, ist vor Ort meist erst mal kein Ersatzfahrzeug vor Ort verfügbar, was unweigerlich zu Zugausfällen und größeren Verwerfungen / Verspätungen führt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:28:17:41:08.

Der Cisalpino ist zurück

ESTW_Spessart schrieb:
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> Sieh an, auch im gelobten Land läuft nicht 'Alles'
> rund ...


Hallo,
hat das je irgend jemand behauptet, dass bei uns "alles" rund läuft? Schadenfreude ist übrigens eine schlechte Freude!

Gruss

sensor schrieb:
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> Hallo,
> hat das je irgend jemand behauptet, dass bei uns
> "alles" rund läuft? Schadenfreude ist übrigens
> eine schlechte Freude!

Es ist tatsächlich nicht der internationale Verkehr, womit die SBB glänzt.

Zumindest am Gotthard hat man aber jeweils fast zeitgleich Alternativen zum ETR610, wenn man sich beim Bahnfahren Zuverlässigkeit und Komfort wünscht.

sensor schrieb:
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> Hallo,
> hat das je irgend jemand behauptet, dass bei uns
> "alles" rund läuft? Schadenfreude ist übrigens
> eine schlechte Freude!
>
> Gruss


Bei euch vielleicht nicht, aber hier in Deutschland hört man das doch des Öfteren.

Naja, nun bin ich eigentlich selten bis nie auf dem Gotthard unterwegs. Aber in den letzten Jahren habe ich schon ein bisschen das Gefühl, dass einige Bahnen in CH etwas haben federn lassen in Sachen Qualität. Im HIM liest man ständig "Stellwerksstörung", "Zug blockiert die Strecke", "Änderung im Personaleinsatz", "Änderung im FZ-Einsatz", Ersatzzug ohne Restaurant etc. Auch zwischen Bern und Spiez habe ich auch das subjektive Gefühl gehabt, dass 2-3 Minuten Verspätung eher zur Regel als die Ausnahme geworden sind. Was WC anbetrifft, bei der Bahn, bei der ich mal gearbeitet habe, gab es gerade mit den Vakuum-WC viel mehr Probleme als mit den anderen WC. Allerdings konnte ich dies OFT - aber auch nicht immer - mit einem Reset wieder hinbekommen. Das Problem ist da aber oft die Elektronik: Sie zeigt eine Störung an. Wenn man diese meldet, dann kommt jemand vom Depot. Wenn dieser kommt, besteht die Störung nicht mehr. Also findet er nichts. Später besteht die Störung wieder, erneute Meldung. Wenn dann ein Techniker kommt, ist die Störung wieder weg. Wenn die Störung dann wieder weg ist, wenn der Techniker kommt, dann macht es das für die Depots schwierig das Problem zu identifizieren. Das verstehe ich auch selber sehr gut. Ich könnte mir vorstellen, dass derartige Probleme es auch bei den grossen Bahnen wie SBB und BLS gibt.

Herzliche Grüsse
Martin

MrEnglish schrieb:
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> Bei euch vielleicht nicht, aber hier in
> Deutschland hört man das doch des Öfteren.


Das Störungs- und Ersatzmanagement scheint mir in der Schweiz doch besser organisiert zu sein als in Deutschland. Andererseits fallen etwa Zugsausfälle aufgrund des in weiten Teilen des Landes herrschenden Halbstundentakts weniger stark ins Gewicht als in Deutschland, wo der Stunden- bzw. oft auch noch der 2-Stunden-Takt die Regel ist.

Wrzlbrnft. schrieb:
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> MrEnglish schrieb:
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> > Bei euch vielleicht nicht, aber hier in
> > Deutschland hört man das doch des Öfteren.
>
>
> Das Störungs- und Ersatzmanagement scheint mir in
> der Schweiz doch besser organisiert zu sein als in
> Deutschland. Andererseits fallen etwa Zugsausfälle
> aufgrund des in weiten Teilen des Landes
> herrschenden Halbstundentakts weniger stark ins
> Gewicht als in Deutschland, wo der Stunden- bzw.
> oft auch noch der 2-Stunden-Takt die Regel ist.

Zugausfälle fallen einerseits weniger ins Gewicht. Andererseits schickt man auch - wenn möglich - Ersatzzüge auf Reisen. Das geht aber nicht immer und überall.

Herzliche Grüsse
Martin

Das Problem ist, dass man nun die Züge auch im Binnenverkehr einsetzt (grundsätzlich je 2 Zugspaare Lugano-Basel und Lugano-Zürich). Nur: die Ausfallquote ist jenseits von gut und böse:
Letzte Woche gab es auf dem Zürcher Umlauf mindestens 3 mal ICN statt ETR 610 und mindestens zwei weitere Male fehlte für den ICN 881 ab Zürich die 2. Einheit. Dafür fuhr man heute auf diesem Umlauf den ganzen Tag mit 2 Einheiten, wenn auch als 878 dann so zu spät, dass der Gegenzug in Zug 10 Minuten verlor und der Anschluss an den ICN in Arth-Goldau weg war. Ach ja, und wenn dann der Zug fährt ist garantiert etwas in der Küche vom Speisewagen defekt. Plastikgeschirr und/oder kein Kaffee sind fast normal!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:29:20:28:02.