Hallo,
ich möchte Euch im Folgenden einen Bildbericht von einem gestern durchgeführten Bahnausflug in Österreich vorstellen.
Dabei sollten 4 Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden:
Die (nur noch am Wochenende mögliche) Fahrt mit der Gesäusebahn, die Salzkammergutbahn, die Gmundener Straßenbahn und als Abschluss die Almtalbahn.
Leider hatte meine Kompaktkamera den Geist aufgegeben und die neubestellte Systemkamera war noch nicht geliefert. Insofern gibt es nur Bilder, die mit dem Smartphone gemacht wurden.
Vor Allem die ersten Bilder (aufgenommen durch die Fensterscheibe im Talent) sind eher schlecht geworden. Da sie auf der Gesäusebahn entstanden, die im Forum noch nicht oft Thema war, habe ich mich entschieden, sie trotzdem zu zeigen. Bitte also nicht gleich bei den ersten Bildern wieder abschalten, die Qualität nimmt im weiteren Verlauf (wenigstens ein Bisschen) zu ;)
Start- und Endpunkt der Reise war Wels. Von hier aus gelangte ich um 7.15 mit dem IC nach Amstetten, wo nur noch Samstags und Sonntags um 8.05 ein Zug durchs Gesäuse nach Selzthal startet. Ansonsten ist die Gesäusebahn im Bereich Kleinreifling-Selzthal ohne planmäßigen Personenverkehr (abgesehen von einzelnen Schülerzügen, die über Kleinreifling hinaus bis Weißenbach/St. Gallen verkehren).
Wie erwartet wurde der Regionalzug nach Selzthal aus einem Talent der Reihe 4024 gebildet, bis 2013 verkehrte hier wohl noch ein 4020.
Kurz vor Kastenreith ein erstes Foto aus dem Fenster. Ab Kastenreith verläuft die Enns parallel zur Bahn bis nach Selzthal.
Die Enns zwischen Kleinreifling und Weißenbach-St. Gallen
Weißenbach-St. Gallen. Der Bahnhof ist besetzt und die höhengleichen Bahnsteige bestehen lediglich aus etwas erhöhtem Schotter. Bis hierher fahren unter der Woche noch vereinzelte Schülerzüge. Weiter südlich geht’s nur am Wochenende mit einem Regionalzugpaar.
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Noch 2 Eindrücke vom Verlauf der Bahn durch das „Gesäuse“ im Nationalpark Kalkalpen aus dem Zugfenster heraus. Alles wirkte sehr einsam und die wenigen Orte entvölkert. Auch auf den parallel verlaufenden Bundesstraßen 115 und 147 sah ich kaum Autos.
Die ferngesteuerten Bahnhöfe Großreifling und Landl sind für den Personenverkehr komplett geschlossen, waren aber noch mit Ausweichgleisen versehen. Vom ehemaligen Bahnhof Gesäuseeingang in km 119,4 war hingegen überhaupt nichts mehr zu sehen.
Der Bahnhof Hieflau. Von hier aus zweigt eine Strecke zum Erzberg/Eisenerz ab, welcher für Gütervekehr sorgt. Was an Durchgangsgüterzügen läuft auf der Gesäusebahn eigentlich noch?
Nächster Halt war Gstatterboden, auch dieser Bahnhof ist besetzt und verfügt laut Anschrift am Aufnahmsgebäude über einen geöffneten Wartesaal. Ein Reisender verließ hier den Zug.
Kein Bedarf hingegen bestand an der unbesetzten Haltestelle Johnsbach.
Das Aufnahmsgebäude des Bahnhofs Admont.
Frauenberg an der Enns ist die letzte Station auf der Gesäusebahn vor Selzthal.
Ankunft des Zuges aus Amstetten in Selzthal.
Von Selzthal aus gelangte ich per Regionalzug (wiederum ein Talent) auf der Ennstalbahn nach Stainach-Irdning.
Sehr hübsch wirkte das Bahnhofsgebäude in Stainach-Irdning.
Neben einem Kiosk gibt es hier auch noch eine geöffnete Bahnhofswirtschaft.
Nach einer guten Stunde Wartezeit folgte der nächste Leckerbissen des Tages: Eine Fahrt mit der Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning nach Gmunden.
Auf der Salzkammergutbahn verkehren sowohl Talente als auch lokbespannte Züge. Erstere sind in der DB-Auskunft (nicht in der ÖBB-Auskunft!) am Hinweis „Niederflurfahrzeug“ zu erkennen.
Ich sollte mit einem lokbespannten Zug fahren, der aus einer 1142 und 4 Cityshuttle-Wagen gebildet wurde. Hier vor Abfahrt im Bahnhof Stainach-Irdning.
Die erste von drei Zugkreuzungen erfolgte in Bad Mitterndorf. Ein Talent nach Stainach-Irdning kommt entgegen.
Noch schöner als auf der Gesäusebahn ging es durchs Gebirge wieder nach Norden.
Hallstatt - wunderschön gelegen am gegenüberliegenden Ufer des Hallstädter Sees.
Die Bahnhaltestelle Hallstatt. Von hier aus kommt man per Fähre über den See in die Stadt.
Nach dem Bahnhof ergibt sich nochmals ein toller Blick vom Zug aus auf den See und die Stadt.
Die zweite Kreuzung mit unserem Zug erfolgte im Bahnhof Steeg-Gosau. Der Gegenzug nach Obertraun-Dachsteinhöhlen (bis Stainach-Irdning fährt nur jeder zweite Zug durch) besteht wiederum aus einer Cityshuttle-Garnitur mit führendem Steuerwagen.
Einfahrt in den Bahnhof Mitterweißenbach.
In Mitterweißenbach erfolgte die dritte Kreuzung. Unser Zug war der Zug, der zum Stehen kam, wobei der Halt nicht zum Fahrgastwechsel freigegeben war. Entgegen kam REX 3416, bestehend aus einem Taurus und 5 IC-Wagen. Am Wochenende laufen diese aus Wien kommend als Kurswagen bis ins Salzkammergut durch.
Kurz darauf eröffnet sich rechterhand der Traunsee.
In Gmunden verlasse ich den Zug. Der Bahnhof von Gmunden wird gerade umgebaut und es entsteht ein neuer Mittelbahnsteig.
Als Anschluss vom Gmundener Bahnhof in die Stadt dient eine von Stern und Hafferl betriebene Straßenbahn. Mit ihr fahre ich talwärts in die City.
Der Straßenbahnzug an der Endstelle Franz-Joseph-Platz.
Das kleine Depot der Straßenbahn befindet sich in der Oberstadt in der Nähe des Bahnhofs. Von hier aus verläuft die Strecke recht steil talwärts in die Stadt. Im Steigungsabschnitt gelang leider kein vorzeigbares Foto.
Die Straßenbahn fährt im Halbstundentakt. Eine Fahrt dauert 9 Minuten. Unter der Woche gibt es einzelne Verstärkerfahrten. Auf der kurzen Strecke befinden sich zwei Ausweichstellen.
In der Unterstadt geht es durch recht enge Straßen hindurch. Hier die Straßenbahn Richtung Franz-Josephs-Platz.
Und hier kurz darauf die Rückfahrt zum Bahnhof.
Nach dem Fotografieren der Straßenbahn gibt es erstmal Mittagessen und einen Spaziergang entlang der Uferpromenade am Traunsee.
Neben der Gmundener Straßenbahn betreibt Stern&Hafferl eine weitere Bahn in Gmunden: Die Traunseebahn. Sie führt von Gmunden Klosterplatz (auf der anderen Seite der Traun) auf schmaler Spur nach Vorchdorf-Eggenberg. Dort schließt sich die auch von Stern&Hafferl betriebene Vorchdorferbahn (Normalspur) nach Lambach an, was an der Hauptstrecke Salzburg-Wels liegt.
Von Gmunden nach Lambach gibt es eine weitere (heute im Personenverkehr nicht mehr bediente) Bahnstrecke.
Sie führt über Laakirchen und wurde/wird von der ÖBB normalspurig betrieben. Zwischen Gmunden Seebahnhof und Engelhof sowie zwischen Lambach und Stadl-Paua ist deren Trasse kurioserweise identisch mit der Stern&Hafferl-Trasse der Traunsee- bzw. Vorchdorferbahn. Zwischen Gmunden Seebahnhof und Engelhof hat es dafür ein Dreischienengleis gegeben, welches aber nicht mehr existiert.
In wie weit (wenn überhaupt) wird diese ÖBB-Strecke im Güterverkehr noch befahren?
Zurück zu meinem Tourbericht: Nach dem Spaziergang durch Gmunden war als Abschluss des Ausfluges noch eine Fahrt mit der Almtalbahn von Grünau im Almtal zurück zum Ausgangspunkt nach Wels geplant.
Die Entfernung wischen Gmunden und Grünau beträgt ca. 20 km. Es gibt eine Postbusverbindung, welche allerdings am Sonntag nur sehr eingeschränkt verkehrt. Für den Transfer hatte ich deshalb mein Rad dabei. Kurzfristig kam ich darauf, dass man die oben erwähnte Traunseebahn die ersten paar Kilometer als „Aufzug“ benutzen kann, wenn man per Rad von Gmunden nach Grünau gelangen möchte.
Hier der Zug der Traunseebahn in Gmunden Klosterplatz. Mit diesem werde ein paar Kilometer hoch bis zur Haltestelle Unterm Wald fahren, um einige Höhenmeter und Kilometer weniger überwinden zu müssen. Neben diesen modernen Fahrzeugen verkehren unter der Woche als Verstärker wohl auch noch Altwagen.
Die Traunseebahn nach Vorchdorf-Eggenberg verlässt die Haltestelle Unterm Wald.
Von hier aus gelange ich in ca. einer Stunde per Drahtesel nach Grünau, zum Endpunkt der Almtalbahn.
Bereits in Scharnstein stößt man auf die Almtalbahn, jedoch radele ich gar bis ganz rinter nach Grünau, um die Strecke komplett befahren zu können.
Zwischen Scharnstein und Grünau liegt die Haltestelle Kothmühle an der Almtalbahn.
Kurz darauf kommt man nach Grünau, dahinter verläuft die Straße in eine Sackgasse und es kommen nur noch Berge.
Gerade rechtzeitig komme ich in Grünau zum Zug um 17.07 nach Wels an. Er besteht aus einem Triebwagen der Reihe 5047. Neben ihm fahren auch Desiros nach Grünau, letztere sind wiederum ersichtlich am Hinweis „Niederflurfahrzeug“ in Hafas oder hier auch am Rollstuhlsymbol im ÖBB-PDF-Fahrplan.
Die Fahrt mit der Almtalbahn war sehr nett, die Strecke ist von vielen Bedarfshaltestellen, z.T. mitten auf freier Flur, gekennzeichnet. Auch einige aufgelassene Haltestellen in sehr abgeschiedener Lage konnte ich erkennen. Die Auslastung war sehr gut und betrug kurz vor Wels geschätzt 80%.
Der Bahnhof Voitsdorf an der Almtalbahn.
Pünktlich um 18.12 erreichte ich meinen Ausgangspunkt Wels, womit ein sehr schöner Eisenbahntag im Nachbarland sein Ende nahm!
Ich hoffe dass der Bericht trotz der teils recht miesen Fotos etwas Gefallen gefunden hat!
Viele Grüße
Daniel
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:03:09:21:58:29.