Hallo zusammen,


unter den teilweise sehenswert zusammengestellten Advents-Sonderzügen von Ungarn nach Wien stach dieser gepflegte Oldtimer besonders hervor. Vor der Rückfahrt nach Budapest gelangen mir heute am Spätnachmittag (Wien-West, 13.12.2014) diese Impressionen:

Der ist ja echt eine Schönheit, in Zukunft werd ich bei den Ungarn-Reiseberichten mehr aufpassen ;)

Hallo!

Hier der letzte Fahrplan des Árpád vom Sommer 1939: [www.deutsches-kursbuch.de]. Es war die letzte Periode seines kurzen Einsatzlebens zwischen Wien und Budapest. Der Zwischenhalt in Wien Ost war der Einzige. Man beachte auch bitte den genannten Fahrpreis und die einzige Fahrpreisermäßigung für Kinder unter 10 Jahre. Durch die wenigen Plätze des Zuges, die er hatte, voll verständlich.

Eurocity341 schrieb:
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> Hallo!
>
> Hier der letzte Fahrplan des Árpád vom Sommer
> 1939: [www.deutsches-kursbuch.de].

Interessant - welche Strecke sind denn damals die Züge vom Ostbahnhof zum Westbahnhof gefahren?


Provodnik

Hallo!

Im Amtlichen Taschenfahrplan der Reichsbahndirektion Wien von 1943 (Nachdruck Verlag Rockstuhl) ist auch eine Karte der Personenzugstrecken von Wien abgebildet. Der wahrscheinlichste Weg war: Wien Westbf. - Penzing - Wien-Meidling - Wien Ostbf.

Eurocity341 schrieb:
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> Hallo!
>
> Im Amtlichen Taschenfahrplan der
> Reichsbahndirektion Wien von 1943 (Nachdruck
> Verlag Rockstuhl) ist auch eine Karte der
> Personenzugstrecken von Wien abgebildet. Der
> wahrscheinlichste Weg war: Wien Westbf. - Penzing
> - Wien-Meidling - Wien Ostbf.

Von Meidling kommt man direkt aber nur zum Südbahnhof.
Zum Ostbahnhof (später Südbahnhof Ostseite) zu kommen ist nicht ganz so einfach...

Provodnik schrieb:
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> Von Meidling kommt man direkt aber nur zum
> Südbahnhof.
> Zum Ostbahnhof (später Südbahnhof Ostseite) zu
> kommen ist nicht ganz so einfach...

Gab es damals eventuell eine Möglichkeit, von Oberlaa nach Simmering Ostbahn (heute Grillgasse) zu kommen?

Oder der Zug fuhr durch den Steudeltunnel oder das Steg-Gleis und dann als Verschubfahrt rückwärts in die Halle des Ostbahnhofes?

railjet schrieb:
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> Oder der Zug fuhr durch den Steudeltunnel oder das
> Steg-Gleis und dann als Verschubfahrt rückwärts in
> die Halle des Ostbahnhofes?
Den Steudeltunnel gab es damals auch noch nicht, der wurde erst um 1960 im Zuge der Errichtung der Schnellbahn gebaut.
Der Zug fuhr über das StEG Gleis und schob dann verkehrt in die Halle zurück.

Schreib keinen Schmarrn, natürlich gab es den Steudeltunnel schon; er war ja Teil der früheren Trasse (vor dem Bau der Schnellbahnstrecke) der Strecke Wien Nordbf - Hauptzollamt - Bf Favoriten (unmittelbar vor dem östlichen Tunnelmund) - Meidling. Es war eine gängige Praxis "in alten Zeiten" vom Westbahnhof kommende Züge entweder über den Fbf Wien Süd oder das einstige Konventionsgleis ins Vorfeld des Ostbahnhofs zu führen und dann in den Bf zurückzuschieben (in der Gegenrichtung analoger Vorgang).

Zwei historische Fotos des Bf Favoriten; am ersten steht der Fotograf genau über dem Portal des von dir angezweifelten Steudeltunnels:



Der Blick in die Gegenrichtung; der Güterzug steht auf den Gleisen Richtung Hauptzollamt/Wien Nordbf, das linke ganz Gleis führt zum Fbf Wien Süd:



Das "StEG-Gleis" entstand meines Wissens erst mit dem Nachkriegsneubau des Südbahnhofs und war bis zum Schluss nur verschubmäßig zu befahren.

Bis 1945 gab es noch eine weitere Verbindung vom Bf Favoriten zum Ostbahnhof, das sogenannte "Konventionsgleis" (am 2. historischen Bild noch nicht existent). Es verlief vom Bf Favoriten an der Hinterseite des einstigen Materialmagazins steil bergauf zum Weichenvorfeld des Ostbahnhofs. Auf der Aufnahme der Reste des Bf Favoriten vom März 1995 lässt sich diese Rampe links im Bild noch deutlich erkennen, mein Standort war wieder genau über dem Portal des Steudeltunnels:



Sie existierte noch bis zur Abtragung des Süd- und Ostbahnhofs, hier am 6 August 2006:





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:12:20:20:45:36.