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[CH] Fernbusse bedrohen die Bahnlinie Zürich–München

geschrieben von: Ernst

Datum: 16.11.14 22:37

Hier der Bericht über ein Podiumsgespräch, organisiert vom VöV Zürich ([www.voev-zh.ch]): [www.limmattalerzeitung.ch]

Gruss
Ernst

Ja, wie ich anderwo schon schrieb: Es wundert mich nicht und bestätigt meine Beobachtungen (dieses Jahr erst etwa 40 [einfache] Fahrten), die sich in den letzten Monaten nicht verändert haben... insbesonders in der 1. Klasse ist die Auslastung komplett zusammengebrochen, und in der zweiten Klasse wenigstens noch niedrig zweistellig (nicht Prozent, sondern Passagiere). Das an einem x-beliebigen Montag Morgen oder Freitag Abend, wenn nicht gerade Ferienbeginn ist.

Es gibt keine Frühverbindung - weder ab Zürich noch ab München - und kein differenziertes Angebot im Zug für Familien / Business / Ruhe (dehsalb tu ich mir den EC seit dem Wegfall des Am61 nach wie vor nur St. Gallen - Lindau an, danach habe ich im ALEX den besten Fernverkehskomfort und Ruhe). Den Streckenausbau bringt man nicht von einem Tag auf den anderen hin, die beiden da angesprochenen Punkte jedoch schon, wenn man denn will. Besonders, weil die Strecke mit den Grosskonzernen an beiden Standorten, den Phantasiepreisen von Swisshansa und dem Flughafen im Nowhere eigentlich ein grosses Potenzial an zahlungskräftigen Geschäftskunden hätte. Aber irgendwie sind genau diese komplett verschwunden...

Verkehre verbieten!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.11.14 13:13

Dass sich die deutsche Regierung zur Marionette der Buslobby macht ist ja leider nicht mehr umkehrbar, auf absehbare Zeit, inkl. Benachteiligung der Eisenbahn und eines Wettbewerbsvorteils für dieses komische Gummiverkehrsmittel. Die Schweiz ist ja verkehrspolitisch weit vernünftiger und überblickt auch dass man mit solchen Verkehren die Eisenbahn zerstört und im Endeffekt das dem gesamten Nicht-MIV schadet.

Wieso verbietet die Schweiz diesen Fernbusverkehr nicht einfach? Man kann alles gesetzlich regeln und zum Schutz der Eisenbahn gehört wie früher in Deutschland üblich, der Fernbusverkehr auf Strecken verboten wo es ein Bahnangebot gibt, um Kannibalisierung zu vermeiden.

Ein Verbot oder die Erhebung von hohen Mautgebühren wären also eine gute Lösung, sonst zerstört man wider jeder Vernunft die Eisenbahn auf derartigen Verbindungen da die Eisenbahn niemals mit den Dumpingstrukturen der Busmafia mithalten kann.
Ich frage mich auch ob es sinnvoll ist wenn 3-5 Busbetreiber dann tw. 2 oder 3 Busse hintereinander fahren lassen, das ist doch mehr als verrückt! Bei mehr als 50-60 Fahrgästen auf einer Verbindung ist immer die Eisenbahn die bessere Wahl und daher müssen derartige Aktionen die rein der Bereicherung von wenigen Eliten dient einkassiert werden, zum Wohle der Allgemeinheit.

Dieser "Es darf alles nichts kosten"-Trend zerstört unsere europäische Grund- und Sozialordnung.

Thema für das News-Forum

geschrieben von: Packwagen

Datum: 17.11.14 13:45

Hallo,

ich würde das Thema gerne im News-Forum sehen. Ich versuche einmal, dort auf dieses Forum zu verweisen.

Denn es geht ja nicht nur um den Fernverkehr in der Schweiz. Die in dem Bericht zitierten Aussagen sind wirklich alarmierend, speziell für den Fernverkehr der DB AG . Ging es doch in Deutschland bisher "nur" um die Streichung einzelner IC-Züge in Tagesrandlage oder in Feriengebiete, kommen nun erstmals die sakrosanten EC-Züge in die Schweiz in die Diskussion. Der gesamte Fernverkehr der DB AG scheint von der Fernbus-Konkurrenz erfasst zu sein.

Auf der Gäubahn (Stuttgart-Singen[-Zürich]) hat man ja, dank Gelder der Steuerzahler aus Baden-Württemberg, eine Lösung gefunden. Dort wird der internationale IC-Verkehr ab 2017 sozusagen zur Länderbahn (des Bundeslandes Baden-Württemberg). Auf der Rheintalbahn zwischen Mannheim und Basel gibt es ebenfalls EC-Verkehr Deutschland-Schweiz. Ich denke, auch hier wird es schon Rotstift-Gedanken geben.

Ich warte nun darauf, dass irgendein Haushälter die Elektrifizierung München-Lindau in Frage stellt. Wozu Oberleituung, wenn keine EC-Züge mehr fahren? Nur für den Regionalverkehr lohnt sich der Fahrdraht nicht.

Gruß
Packwagen



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:17:13:50:26.

Gegenmaßnahmen der DB AG ?

geschrieben von: Klaus Peterson

Datum: 17.11.14 13:57

Hier müsste sich die Bahn doch mal Gedanken machen, wie man darauf reagiert! Wenn man liest, dass die Strecke München - Lindau elektrifiziert werden soll ohne Linienverbesserungen (!) und man weiter mit Geschwindigkeiten aus der Mitte des letzten Jahrhunderts kriechen will, dann kann das doch nicht die Lösung sein. Sowas sind doch Fehlentscheidungen erster Klasse.

Auch die Komfortreduzierungen z. B. im ICE 407er (keine Abteile mehr, nur noch lauter Großraum, Kinderabteil auch im Großraum zur Freude der anderen Fahrgäste usw.)
wird nicht zur Attraktivitätssteigerung beitragen!
Wenn ich auch bei der Bahn nur noch als Beförderungsfall behandelt werde, kann man auch für den halben Preis den gleichen miesen Komfort im Bus über sich ergehen lassen!

Re: Gegenmaßnahmen der DB AG ?

geschrieben von: Rheinmain

Datum: 17.11.14 14:09

Klaus Peterson schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auch die Komfortreduzierungen z. B. im ICE 407er
> (keine Abteile mehr, nur noch lauter Großraum,
> Kinderabteil auch im Großraum zur Freude der
> anderen Fahrgäste usw.)
> wird nicht zur Attraktivitätssteigerung
> beitragen!

Ich saß neulich im EC6. Wenn alle Züge so bescheidene Sitze und so wenig Platz bieten würden, säßen noch viel mehr Leute im Bus. Die Garnitur kommmt dabei von der SBB.

Re: Gegenmaßnahmen der DB AG ?

geschrieben von: Schienenradler

Datum: 17.11.14 14:27

-------------------------------------------------------
> Hier müsste sich die Bahn doch mal Gedanken machen, wie man darauf reagiert!

Ich glaube, mit ein Grund für den Erfolg des Fernbus sind die transparenteren Tarife. Solange es günstiger kommt, ein Auslandsticket zu stückeln, um irgendwelche TCV-Tarife zu vermeiden, wundert es mich nicht, dass die Leute einen Bus, wo der Fahrpreis schon auf der Startseite ersichtlich ist, benutzen.

Ja, und so tolle "ab 19 Euro" - Angebote bei der Bahn - die sind doch letztlich auch Topfen, da vergrault man die Fahrgäste noch eher, wenn sie mit der Erwartung "19 Euro" zum Schalter gehen und dann 100 zahlen sollen...

Re: Alles verbieten!

geschrieben von: nozomi07

Datum: 17.11.14 15:07

Staatsbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wieso verbietet die Schweiz diesen Fernbusverkehr
> nicht einfach?

Ich schlage vor, Armut, Hunger, Kriege und Krankheiten zu verbieten. Dann ist die Welt gerettet, so einfach geht das.

P.S.: Gabs nicht sogar mal ein Wahlplakart, man solle Verbrechen verbieten?

Re: Thema für das News-Forum

geschrieben von: Bahnverkehrer

Datum: 17.11.14 15:09

Hallo,

Zitat:
Auf der Rheintalbahn zwischen Mannheim und Basel gibt es ebenfalls EC-Verkehr Deutschland-Schweiz. Ich denke, auch hier wird es schon Rotstift-Gedanken geben.

Na ja, ich würde mal nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Im Gegensatz zum Allgäu sind die Fahrzeiten zwischen Mannheim und Basel doch recht konkurrenzfähig und die Großstädte entlang der Strecke (Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und der Großraum Basel) generieren hier m.E. genug Fahrgastaufkommen, auch im Binnenverkehr. Zudem dürfte der Laufkilometerausgleich DB - SBB eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen ;).

Zitat:
Ich warte nun darauf, dass irgendein Haushälter die Elektrifizierung München-Lindau in Frage stellt. Wozu Oberleituung, wenn keine EC-Züge mehr fahren? Nur für den Regionalverkehr lohnt sich der Fahrdraht nicht.

Nun, ob das bischen Fernverkehr alleine eine Elektrifzierung rechtfertigt? Wohl eher nicht, von daher dürfte der vertaktete Nah- und Regionalverkehr essentiell für einen vielleicht eines Tages zu spannenden Fahrdraht sein....


Es grüßt der
Bahnverkehrer

Tänk på avståndet mellan vagn och plattform när Du stiger av!

Es gibt einen IC BUS der DB AG

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 17.11.14 15:47

Klaus Peterson schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hier müsste sich die Bahn doch mal Gedanken
> machen, wie man darauf reagiert!

Hat sie doch schon lange .. es fährt der IC Bus (Nürnberg) - München - Zürich
[www.bahn.de]

> Wenn man liest,
> dass die Strecke München - Lindau elektrifiziert
> werden soll ohne Linienverbesserungen (!) und man
> weiter mit Geschwindigkeiten aus der Mitte des
> letzten Jahrhunderts kriechen will, dann kann das
> doch nicht die Lösung sein. Sowas sind doch
> Fehlentscheidungen erster Klasse.

Die Strecke wird für Neigetechnik ausgebaut. Im Gegensatz zur DB hätte die SBB entsprechend bogenschnelle Fahrzeuge im Fahrzeugpark, die Fahrzeiten sollen laut Plan um ~45min auf 3h 15min sinken:
[www.abs48.com]

Aktuell sind es 4:30 Stunden, der Bus ist 25 Minuten schneller. Kein Wundern, wenn keiner im Zug sitzt, wenn der Bus dann auch noch billiger ist.
Wenn nach dem Ausbau auch das Angebot steigt, d.h. mehr Reisemöglichkeiten pro Tag bestehen, wird das Angebot schon wieder besser angenommen werden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:17:15:48:56.

Re: Verkehre verbieten!

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 17.11.14 15:55

Warum verbieten? Das Zauberwort heisst "Kostenwahrheit" und so lange bei der Bahn mit anderen Ellen gemessen wird, als bei der Strasse wird diese Entwicklung in Zukunft so weitergehen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich geteert, gefedert, viergeteilt und anschliessend noch gelyncht werde: Wenn ganz offensichtlich eine grössere Nachfrage nach Busfahrten, statt nach Bahnfahrten besteht, müsste doch eigentlich ganz einfach der Busverkehr zulasten der Bahn ausgebaut werden. Ich persönlich würde zwar die Fahrt in der Bahn bevorzugen und bin mir auch bewusst, dass mit etwas mehr Verkehr auf den Autobahnen die Fahrpläne der Busse nicht mehr eingehalten werden können. Vor einigen Jahrhunderten gab es noch Postkuschenverbindungen zwischen München und Zürich. Diese wurden dann u.a. wegen der Bahn überflüssig und eingestellt. Heute wird halt leider mit dem Bus gefahren oder geflogen. Das einige Argument für den Zug ist wohl oekologischer Natur, aber wen interessiert dies wirklich und wer handelt auch entsprechend?

Seit wievielen Jahren wird jetzt über diese Sache diskutiert? Da war einmal, dass man die Züge über eine andere Strecke fahren liess, damit sie einige Minuten gut machen konnten. Dann hat man einmal die Strecke für Diesel-ICE's ausgebaut, und seit mehreren Jahren liegt Geld bereit, mit dem die Schweiz den Ausbau mitfinanzieren wollte.
Ich habe den Verdacht, dass man seitens DB und den beteiligten Anschliesser an einem Ausbau gar nicht interessiert ist.

Und noch ein kleiner Nebensatz: sowohl für die ICE-Verbindungen von München als auch von Stuttgart nach Zürich wurden durch die SBB jeweils für viel Geld Streckenausbauten vorgenommen. Dafür, dass diese Verbindungen nach wenigen Fahrplanperioden wieder aufgehoben wurden? Durch wen?

Schönen Abend, weineggbahn äh, weineggbus

Re: Verkehre verbieten!

geschrieben von: eugenR

Datum: 17.11.14 17:21

Ich bin ein Berufsleben lang wohl so 1-2 mal pro Monat nach München gereist.
Am Morgen immer geflogen, Arbeitsbeginn 10:00 in München und abends mit dem Zug zurück nach Zürich.
Mit dem TEE war es zwar auch nicht sonderlich schnell, aber sehr angenehm zu reisen, dank Speisewagen kam man immerhin verpflegt in Zürich an.
Immerhin fuhr er in Lindau nicht in den zeitfressenden Sackbahnhof sondern hielt an einer kleinen Haltestelle ausserhalb der Stadt.
Dann entgleiste er weil er zu schnell fuhr.......!!!
Von da an wurde das Angebot über die Jahre immer schlechter, längere Fahrzeiten, schäbigeres Rollmaterial, Speisewagen weg, immer unzuverlässiger.
Und jetzt scheint es mir als ob diese lästige Verbindung niemand mehr will.
Für mich ist das Problem nun glücklicherweise nicht mehr aktuell

Re: Verkehre verbieten!

geschrieben von: Joachim

Datum: 17.11.14 18:50

Hallo Zusammen
Auf der Strecke Zürich - München hat die Bahn über viele Jahre die Modernisierung verschlafen.
So empfinde ich es jetzt als optimal das Feld den Bussen zu überlassen und für touristische Zwecke ein durchgehendes Zugspaar zu belassen - frei nach Amtrak in den USA.
Gesparte und dadurch frei werdende Mittel können dann dort gezielt eingesetzt werden wo der Zug noch nicht abgefahren ist.
Viele Grüsse
Joachim

Re: Alles verbieten!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.11.14 20:13

nozomi07 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Staatsbahn schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wieso verbietet die Schweiz diesen
> Fernbusverkehr
> > nicht einfach?
>
> Ich schlage vor, Armut, Hunger, Kriege und
> Krankheiten zu verbieten. Dann ist die Welt
> gerettet, so einfach geht das.

Also Fernbusse mit Armut, Hunger und Kriegen zu vergleichen finde ich das doch etwas hart... :-D

na toll: ausgerechten Neigetechnik

geschrieben von: Klaus Peterson

Datum: 17.11.14 22:09

> Die Strecke wird für Neigetechnik ausgebaut. Im
> Gegensatz zur DB hätte die SBB entsprechend
> bogenschnelle Fahrzeuge im Fahrzeugpark, die
> Fahrzeiten sollen laut Plan um ~45min auf 3h 15min
> sinken:

Na toll, jetzt kommt die olle Kamelle "Fern-Verkehrs-Neigetechnik" wieder. Hat bisher ja auch so wunderbar funktioniert: z.B. Dresden - Nürnberg.
Überall ist der Quatsch auf dem Rückzug. Außerdem wurde hier schon gefühlte hundert Mal diskutiert, dass viele Fahrgäste Neigetechnik nicht vertragen und ihnen Hunde-elend wird.
Mit Neigetechnik würde man wohl noch die letzten Fahrgäste vergraulen und zum Bus treiben. Und 3 Stunden 15 ist nun wahrlich keine kurze Fahrzeitfür diese Strecke.

Re: na toll: ausgerechten Neigetechnik

geschrieben von: Urs Nötzli

Datum: 17.11.14 22:36

Klaus Peterson schrieb:
-------------------------------------------------------
> Na toll, jetzt kommt die olle Kamelle
> "Fern-Verkehrs-Neigetechnik" wieder. Hat bisher ja
> auch so wunderbar funktioniert: z.B. Dresden -
> Nürnberg.
> Überall ist der Quatsch auf dem Rückzug. Außerdem
> wurde hier schon gefühlte hundert Mal diskutiert,
> dass viele Fahrgäste Neigetechnik nicht vertragen
> und ihnen Hunde-elend wird.
> Mit Neigetechnik würde man wohl noch die letzten
> Fahrgäste vergraulen und zum Bus treiben. Und 3
> Stunden 15 ist nun wahrlich keine kurze
> Fahrzeitfür diese Strecke.

Wenn ich deutsche Neigezüge fahre, so verstehe ich die Reaktion, die sind auch alles andere als Komfortabel! Da rühm ich mir die mit Schweizer Technik ausgerüsteten ICN der SBB. Die fahren angenehmer als jeder rumpelnde und schlingernde, an Zweiachswagen erinnernde ICE, welche ich in letzter Zeit gleich mehrfach erleben durfte. Die Fiat-Technik ist und bleibt ein Morks!
Neigetechnik eignet sich auch nicht überall! Allerdings auf grossen Radien bringen sie schon etwas, selbst am Gotthard (wofür die ICN nicht gebaut wurden) fahren sie angenhem und die Neigung ist kaum merklich. Erstaunlich auch, dass diese Fahrzeuge mit eigenventilierten Motoren bei halber Geschwindigkeit (und somit halber Belüftung!) bei voller Leistung dies überhaupt seit Jahren aushalten!

Wievielen Fahrgästen wird es im Bus oder Auto Hunde-elend? Ich werde diese Schrottkisten und deren Chauffeuren mit Sicherheit meiden und nie benutzen. Allerdings ist es eben das deutsche Problem: "Geiz ist geil!" Man will nichts bezahlen, aber das Beste haben - und dies funktioniert nicht. Mit Sicherheit werden auch diese Fernbusse auf Dauer nicht kostendeckend fahren können, obwohl deren Trasse vom Bürger bezahlt wird.

Dass die Strassen- und Öellobby natürlich dafür sorgt, dass die Spiesse nicht gleich lang werden, ist Jedem klar, der sich mit Verkehrspolitik beschäftigt! Leider gibt es in D keine Organiationen, welche kraftvoll für den ÖV einstehen kann.

Urs

Re: Verkehre verbieten!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 17.11.14 22:55

weineggbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> Seit wievielen Jahren wird jetzt über diese Sache diskutiert?

Bei der Elektrifizierung kam immerhin schon mal ein Weltkrieg dazwischen :-)
Und zuletzt war man lange damit beschäftigt, für ein Schweinegeld eine Autobahn entlang der Eisenbahn zu bauen, da fehlt natürlich das Geld und Zeit für einen Eisenbahnausbau.

> Da war einmal, dass man die Züge über eine andere Strecke fahren liess, damit sie einige
> Minuten gut machen konnten.

Der Weg über Memmingen (den man elektrifizieren möchte) ist schneller und kürzer als via Kempten, dafür aber nur eingleisig.

> Dann hat man einmal die Strecke für Diesel-ICE's ausgebaut,

Wenn man es denn hätte, man hat einfach ein Zugpaar mit 2x 605 statt Lok+Wagen auf unveränderter Strecke fahren lassen, bei identischen Fahrzeiten. Dadurch war es natürlich problemlos möglich, die 605 wieder abzuziehen.

> und seit mehreren Jahren liegt Geld bereit, mit dem die Schweiz den Ausbau mitfinanzieren wollte.
> Ich habe den Verdacht, dass man seitens DB und den beteiligten Anschliesser an einem Ausbau gar nicht
> interessiert ist.

Der Verdacht liegt nahe. Es gibt ja in Deutschland noch mehr Strecken, wo die Politik nicht müde wird, zu sagen, wie wichtig diese Strecken sind und wie man sich für einen Ausbau einsetzt, aber nichts passiert. Zwischen Lindau und München kommen dann einfach die Schweizer und bieten Geld an wenn man bald baut. Nun steht der Politk vor einem Problem, nimmt man das Geld nicht, fragt sich die Bevölkerung, warum man auf einmal keinen Ausbau mehr will, nimmt man das Geld, hat man das Problem, dass man selber auch Geld aufbringen müsste, dass man nicht hat, und natürlich muss man auch konkret Planen.

> Und noch ein kleiner Nebensatz: sowohl für die ICE-Verbindungen von München als auch von
> Stuttgart nach Zürich wurden durch die SBB jeweils für viel Geld Streckenausbauten vorgenommen.

Nach München baut man den Abschnitt zwischen St. Gallen und St. Margrtehen aus (und gibt das Geld für die Elektrifizierung in Deutschland), aber für die Züge nach Stuttgart hat man in der Schweiz nur indirekt etwas getan. Die geplante Fahrlage der ICE nach Stuttgart hätte man schon lange fahren können. Die Ausbauten in CH dienten nur dazu, dass der versetzt fahrende IR keinen Hinketakt mit dem ICE bildet, dazu ging es um die Aufgabe des Halts in Bülach und Ersatz durch einen zusätzlichen Halbstundenzug.
Reisende aus Richtung Stuttgart profitieren dadurch nicht, da die ICE in D nur zweistündlich fahren (würden), interessiert es natürlich nicht, wann genau der IR, zu dem man sowieso keinen Anschluss hat, fährt und ob da jetzt ein RE mit Halt in Bülach fährt, zu dem man auch keinen Anschluss hat.
Und bisher hat ausschliesslich die Schweiz vom Ausbau profitiert und D hat Nachteile, durch den Ausbau wurde der Halbstundetakt Zürich-Schaffhausen möglich und man hat in Zürich kürzere Umsteigezeit. Von Deutschland aus hat sich hingegen die Fahrzeit nach Zürich verlängert, da die Zeit, die der Schweizer in Zürich beim Umstieg gewinnt und er mit dem Durchfahren in Rafz gewinnt, der Deutsche nun zwischen Singen und Schaffhausen abbummeln darf und er ist entsprechend länger nach Zürich unterwegs. Und das obwohl auch in der Schweiz klar war, dass der Ausbau in D, wenn er denn überhaupt kommt, noch Jahre dauern würde und sich so durch den Ausbau in der Schweiz die Fahrzeit Zürich-Stuttgart auf Jahre hinaus verlängern wird.
Aber "zum Glück" haben die ICE-T ihre Achsprobleme, so dass der Ausbau in der Schweiz überraschenderweise doch noch nutzvoll wird, die Zeit die man wegen den schweizer Ausbauten zwischen Schaffhausen und Singen vertrödeln muss, nutzt man ab 2016 dazu, die Fahrzeitverlängerung durch die Achsprobleme zu kompensieren, dadurch ist man immerhin bei Verbindungen mit Umstieg in Zürich etwa wieder auf früheren Fahrzeiten (und nur noch ab Zürich selber länger unterwegs).
Wobei die Schweiz natürlich noch ganz andere Strecken "wegen dem Ausland" ausbaut, zwischen Bern und Neuenburg baut mit dieser "Begründung" auch einen teuren Tunnel für die TGV, die dort nie fahren werden...
(Bei der Planung rechnete man wohl noch mit "immerhin" 2 TGV am Tag, der Sinn des Tunnels lag natürlich von Anfang beim dichten schweizer Verkehr und nicht beim internatonalen Verkehr.)

Zurück zur Strecke nach München, ein Problem ist natürlich der miese Fahrplan, wenn da oft nur alle 4-5 Stunden ein Zug fährt, ist das kein Fahrplanangebot, sondern eine Fahrplanzumutung.
Abfahrt in München um
07:17
12:33
16:33
18:33,
in Gegenrichtung vergleichbar. Da kann ein Bus natürlich leicht mithalten
Besser sieht es auf der Gäubahn aus, hier hat man einen Zweistundentakt (und man kann zeitlich besser mit dem Bus mithalten) und damit ein einigermassen brauchbares Grundangebot. Und zudem beschleunigt man die deutschen RE wieder und lässt sie schon ab Zürich fahren (bisher fehlt zwischen Schaffhausen und Singen ein zeitlich passender Zug) so dass man einen ungefähren Stundentakt bekommt, auch das dürfte es den Fernbussen schwerer machen. Wenn der Zug viel öfter fährt, schneller bis etwa gleich schnell ist und durchgehende Fahrkarten anbieten kann, punktet der Fernbus nur über den Preis.
Davon abgesehen lebt die Strecke nach Stuttgart auch viel stärker von Umsteigern, denen ein Bus wenig bringt.
Die IRE Basel-Lindau, die guten Anschluss an die Mehrzahl der meisten EC nach München hätten, hat man ja leider vor einigen Jahren zur Fahrzeitstabilisierung zwischen Friedrichshafen und Lindau gestrichen (und inzwischen zur Fahrzeugeinsparung nach Ulm durchgebunden), so dass man Reisende ab Waldshut/Schaffhausen/Singen/Radolfzell auch via Ulm statt Allgäu-EC leitet (beide Wege wären zeitlich gleich).
Und ab Memmingen/Buchloe ist man auch nicht auf die wenigen EC angewiesen, um Anschlüsse ins nördliche Deutschland zu bekommen.

Gruss, Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:17:23:00:47.

Re: na toll: ausgerechten Neigetechnik

geschrieben von: Hansrotter

Datum: 17.11.14 23:10

Hoi zusammen,

die Aussage von Urs kann ich nur unterstreichen.
Der Bus ist nur deshalb so günstig , weil er massiv subventioniert wird:
1. Busse zahlen Null Trassengebühren und null Maut(ausser Autobahnvignette in CH = 40 Franken pro Jahr) . Zum Vergleich: der inzwischen eingestellte Hamburg Köln Express in D zahlte für eine Fahrt einfache Strecke 1700 € Trassengebühr. Das dürfte für Zürich München nicht viel weniger sein. Da ist noch nicht mal die Gebühr für die Abstellung der Fahrzeuge am Endbahnhof mit drin.
2. Fernbusse zahlen in D Null Kraftfahrzeugsteuer. sie gelten als Linienverkehr, der von der Kraftfahrzeugsteuer befreit ist.
3. auf der Strecke München Zürich können die Fernbusse in Bregenz die Busspur mit benutzen, und damit am Dauerstau vorbeifahren, so sind sie schneller als die PKW. Kosten: natürlich kostenlos.
4. Die Bahn muss Kosten für Entschädigungen für Fahrgastrechte einkalkulieren, auch bei höherer Gewalt. Bus: Null

Es steht schon jetzt fest, dass die Bahn gegen diesen überproportional subventionierten Fernbusverkehr nicht ankommen wird.

Gruss HaJo

Re: Verkehre verbieten!

geschrieben von: weineggbahn

Datum: 18.11.14 07:47

Hallo Florian,
das Problem ist doch ganz einfach: Man hat Jahre gepennt, und man hat davon gelebt, dass die Autofahrt aus der Ostschweiz nach München vor dem Bau der Autobahn auch eher mühsam war. Tja, heute ist es anders, man hat eine rasche Autobahn und dank "freiem Markt" (auf die unfairen Rahmenbedingungen gehe ich nicht ein), gibt es neuerdings Konkurenz die bei den Passagieren ankommt. Wohl auch daher, weil man öfters mit kleineren Kapazitäten fährt. Wenn kein Bedarf für einen stündlichen Zug besteht, dann soll man einen solchen auch nicht anbieten. Wenn hingegen ein Bus genügt, um der Nachfrage gerecht zu werden, dann also den Bus. Die Tatsache ist einfach auch, dass wir in einer schnelllebigen Zeit leben, da ist man nicht bereit die Bahn zu nehmen, wenn man dafür - im Gegensatz zum Bus - eine Stunden "unproduktive Zeit" an der Destination verbringen muss. Auf anderen Verbindungen hat vielleicht die Bahn Vorteile gegenüber Bus, Flugzeug oder Auto, dann ist dort die Bahn das Verkehrsmittel der Wahl. Ich persönlich finde diese Entwicklung auch nicht gut, ich fahre auch lieber Bahn, als dass ich den Bus nehme oder fliege. Auch wenn's länger dauert.


Vor der Einführung der ICE's wurde, übrigens ganz explizit mit dem Hinweis darauf, sowohl im Allgäu (für Zürich - München) als auch im Weinland (für Zürich - Stuttgart) einiges neu- bzw. um-, oder abgebaut. Ohne Quellen nennen zu können, bin ich mir auch ziehmlich sicher, dass zumindest im Weinland das Geld aus einer Kasse für den Ausbau des Fernverkehrs und nicht für den Regionalverkehr stammte...

beste Grüsse, weineggbahn

Re: na toll: ausgerechten Neigetechnik

geschrieben von: nozomi07

Datum: 18.11.14 09:19

Klaus Peterson schrieb:
-------------------------------------------------------
> Na toll, jetzt kommt die olle Kamelle
> "Fern-Verkehrs-Neigetechnik" wieder. Hat bisher ja
> auch so wunderbar funktioniert: z.B. Dresden -
> Nürnberg.
> Überall ist der Quatsch auf dem Rückzug.

In Japan fahren viele Fernzüge seit Jahrzenten mit Neigetechnik, zuverlässig. Auch aus der Schweiz, Italien und England hört man nichts negatives darüber. Ob das Urteil "alles Quatsch" nicht doch etwas voreilig ist?

> ...wurde hier schon gefühlte hundert Mal diskutiert,
> dass viele Fahrgäste Neigetechnik nicht vertragen
> und ihnen Hunde-elend wird.

Ich kenne keinen einzigen, und habe auf sehr vielen Neigetechnik-Fahrten noch nie einen einzigen Fall erlebt. Bei guter Abstimmung macht eine Neigetechnik nichts anderes als eine Gleisüberhöhung, und die hat man bekanntlich überall.

Über den Wirtschaftlichen Sinn der Neigetechnik (Investitionen vs. Reisezeitgewinn) kann man diskutieren - die "Wunderlösung" ist sie sicher nicht. Aber pauschal als "Quatsch" abzutun zeugt von wenig Sachkenntnis.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:18:09:19:48.
Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -