Teil 1, E 4535 Dortmund – Münster, 1962: [
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Teil 2, DC Emden – Frankfurt, alte und Pop-Farben, um 1975: [
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Teil 3, D 731/1731 Köln - Münster - Norddeich, 1975: [
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Moin,
Zugbildung nach Vorbild, das heißt auch, bei all den interessanten Schnellzügen den gemeinen Personenzug nicht zu vergessen. Ebenso sollten die sog. Heckeneilzüge, die z.T. für Modellbahnverhältnisse erfreulich kurz waren, nicht unbeachtet bleiben. Am Beispiel der Strecke Münster – Warendorf – Rheda möchte ich einige Züge in chronologischer Reihenfolge präsentieren.
Die ersten beiden Züge stammen aus dem Sommer 1956, aufgenommen von Peter Cleare im Bf Herzebrock am 21.7., weitere Einzelheiten siehe hier Bilder 1 bis 3: [www.drehscheibe-online.de] Beide Züge waren an jenem Tag Triebwagen-Ersatzzüge, der erste für einen VT 33, der zweite für einen VT 95.
E 838 Altenbeken – Münster über Detmold – Lage – Bielefeld – Rheda
38 1409 (Gronau), Pw4ü-pr 04, B4ü-pr 08, AB4ü-pr 09 (1956 noch ohne 1.-Klasse-Streifen), alle Fleischmann mit Epoche-3-Beschriftung von Gaßner.
E 839 Münster – Lemgo über Rheda – Bielefeld
78 014 (Gronau), Glmhs 50 von Klein, B4y-30, B4ü-pr 08, beide Flm.
In Ludwig Rotthowes Veröffentlichungen finden sich zahlreiche Fotos von Personenzügen dieser Strecke, war und ist doch Telgte sein „Heimatbahnhof“. Aus dem Jahre 1959 sind P-Züge mit 93 bekannt, aber auch bereits welche mit V 100, beide vom Bw Münster.
P Warendorf – Münster mit 93 632 (Weinert), Bi-21 (z.T. als Traglastenwagen im Einsatz; Brawa), 3x Bi-28, ABi-28, Pwi-28, alle Roco.
1959 waren auch Züge zu sehen, die an Stelle des ABi und des Pwi ein 3yg-Pärchen, bestehend aus AB3yg und BPw3yg, hatten. Außerdem gab es 1959 bereits komplette Züge aus 3yg-Wagen, während andererseits um 1962 immer noch reine Donnerbüchsen-Züge unterwegs waren.
Auch dieser Zug entspricht einem Foto von Ludwig Rotthowe aus 1959, wobei die Zuglok damals V 100 1004, eine Vorserienlok, war. Das 3yg-Pärchen besteht aus BPw und B, die 1. Klasse wird im ABi-28 angeboten.
1962/63 könnte ein P Warendorf – Münster so ausgesehen haben. Der Bi-21 ist verschwunden wegen des Einsatzverbots für P-Wagen mit hölzernen Wagenkästen ab 1962.
Zuglok ist die münsteraner V 100 1075, neu geliefert im Jahre 1962.
Aus dem Zugbildungsplan (vermutl. ZpBR) von 1964. In diesem Jahr war eine ganz neue Zugart auf die Strecke gekommen, der Wendezug. Der Laufweg weist dreimaliges Kopfmachen aus, da war ein Wendezug schon eine sinnvolle Sache. Zug- bzw. Schublok dürfte eine V 100 gewesen sein; eine andere Baureihe fällt mir jedenfalls für diesen Zweck in dieser Relation nicht ein. Man beachte auch den Zielbahnhof: Es handelte sich um eine internationale Verbindung!
Roco V 100 2023 mit B4n, AB4n und BD4nf von Ade.
V 100 2023, 1963 geliefert, ab 1964 in Münster stationiert. Eine wendezugfähige Lok braucht selbstverständlich die vollständige Bestückung der Pufferbohle, was Roco sich gespart hatte. Das Bohren in die Metallguß-Pufferbohle war kein Spaß.
Hier einmal ein Zug in der Gegenrichtung, z.B. E 835 Münster – Altenbeken oder E 837 Münster – Detmold.
Aus dem Zugbildungsplan vom Winter 1969/70. Es sind weiterhin einige Wendezüge als Heckeneilzüge verzeichnet wie z.B. hier der E 1673 von Bebra nach Münster. Lok und Wagen sahen nicht anders aus als 1964, lediglich die Nummern waren geändert.
In den folgenden zwei Jahrzehnten beherrschten, wie auch auf den anderen eingleisigen Strecken im Münsterland, überwiegend die Osnabrücker 624 das Geschehen. Lokbespannte P-Züge gab es jedoch weiterhin. In den 90er Jahren waren noch deutliche „Standesunterschiede“ in der Bespannung von Eilzügen und Nahverkehrszügen zu sehen. Die N Münster – Warendorf mußten sich mit der V 100 (211 oder 212) begnügen, die Eilzüge nach Bielefeld liefen dagegen mit der 216, wahrscheinlich deshalb, um auf der Köln-Mindener Hauptbahn schnell genug „mitschwimmen“ zu können. Der technische Fortschritt von vor 30 Jahren in der Gestalt von Wendezügen schien jedoch vergessen; die Lok mußte, bei N wie E, an den Endbahnhöfen um den Zug fahren.
212 281 (Hagen), N 7980 Warendorf – Münster, zwischen Warendorf und Raestrup-Everswinkel, 22.1.1992. Zugbildung: BDm, 2 Bm.
Im Modell mit der Hagener 212 306 und anhängender Piko-Roco-Mischung.
Piko BDms 272. Die Piko-Wagen der Gruppe 53 sind durchaus gelungen, wenn einem auch manche Details die letzten Haare zu Berge stehen lassen. Unverständlich ist die Konstruktion eines neuen Drehgestells MD 33, nachdem ein solches Drehgestell bei dem vorher produzierten Postwagen (Postmr-a Bauart 1955) bereits vorhanden war, und das in wesentlich besserer Detaillierung als das für die Personenwagen der Gruppe 53. Das Schlimmste aber ist die Farbe der Inneneinrichtung. Einfach nur grauenhaft! Liebe Piko-Leute, diesen Anblick hält nur jemand aus, der absolut farbenblind ist! Es wäre wesentlich sinnvoller – und kostete keinen Pfennig mehr –, die gesamte Inneneinrichtung in dem Beige-Ton der Innenwände einzufärben; dann bräuchte man lediglich noch die Sitze anzustreichen. Beim BDms kommt noch etwas Mehrarbeit hinzu, nämlich das Aussägen der Fenster in der Tür des Zugführerabteils und in der Wand zwischen Seitengang und Gepäckraum.
Piko Bm 232
Roco Bm 234
Manche N fuhren auch in der Eilzugformation Bm, ABm, Bm wie hier der N 7988 Warendorf – Münster mit 211 262 (Osnabrück) am 25.8.1991 in Telgte.
E 3575 Münster – Bielefeld mit 216 077 (Oldenburg) zwischen Telgte und Raestrup-Everswinkel am 22.1.1992. Hier ist der ABm in der Mitte; es gab auch Reihungen mit dem ABm in Richtung Bielefeld am Schluß.
Im Modell in Fahrtrichtung Münster mit ABm 223, Bm 232, Bm 234.
Zuglok ist die wendezugfähige Oldenburger 216 088, Brawa, neue Nummer, Beheimatung und DB-Keks von Andreas Nothaft, Zutaten für die Pufferbohle von Roco und Weinert.
Soviel für heute.
Gruß
Willi