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testasf

geschrieben von: schoki41

Datum: 30.11.16 20:41


Tageskarte nach München (RB m.B.)

Hallo Allerseits,
kaum vom Forenausflug erholt, fiel mir auf, dass bei mir noch eine Tagesfreifahrt dringend weg musste - was nun?

Letztenendes fiel die Wahl auf München, da die Entfernung hinreichend groß war und ich dort jemanden besuchen konnte - nur am Münchener HBF herumhängen ist jetzt auch nicht so befriedigend.

Irgendwie standen mehrere Anreisewege zur Diskussion: IC 2020, Nacht-ICE, Railjet bis hin zum IC-Anhängsel des Jan Kiepura, der zusätzlich sehr interessant umgeleitet werden sollte.

Letztenendes wurde die Aktion auf eine frühe Ankunftszeit hin optimiert - also CNL-Anhängsel, wobei eine Vorlauffahrkarte bis Koblenz erforderlich war. Die bei so einer Fahrt üblichen "Was mache ich hier eigentlich?"-Minuten wurden in der Innenstadt von Bonn durchlebt. Zum Start bekam ich ein sehr schönes Geschenk: Anstelle des erwarteten Bomz oder Bimz lief einer der ex-NS-Avmz im Zug mit, dazu war ein Abteil nur mit drei Leuten besetzt - sauber. Also Beißerchen geputzt, Thello-Schlafbrille auf, Wertsachen unter die erste Kleidungsschicht und los gehts - im Gegensatz zu Blaschi versuche ich gar nicht erst, die ganze Nacht wach zu bleiben.

Die Nacht durchzuschlafen ist im Sitzen allerdings ebenfalls illusorisch, so kann ich euch verraten, dass der Zug Mannheim HBF ohne Halt durchfuhr und nach Nutzung der Schnellfahrstrecke mit Verfrühung in Stuttgart eintraf.

Bild 1: Abstehen der Verfrühung in Stuttgart

Das Treffen war auf nachmittags veranschlagt, so konnte der Vormittag gestaltet werden. Durch die Rubrik "der besondere Zuglauf" in unser aller Lieblingsmagazin war mein Geschmack irgendwie auf die Urlauberzüge gefallen. Zur Wahl standen:

- dem 2084 möglichst weit bis Berchtesgaden entgegenfahren
- nach Oberstdorf reisen

Hier fiel die Wahl auf Letzteres, wobei die Anreise direkt über Kempten erfolgte. In Ulm wurde kurz vor knapp ein 612 als RB nach Oberstdorf bereitgestellt. Bei einer Handvoll Reisenden war auch freie Platzwahl, so dass noch etwas Augenpflege eingebaut wurde - wozu hat man denn seine Thello-Schlafbrille.

Bild 2: mein Gefährt in der Nacht

Bild 3: Mopsparty in Ulm

Bild 4: Anschlussfahrzeug

Im Abteil hinter dem Führerstand war die Fahrt ganz brauchbar, zumal der Kollege seine Aussicht mit mir dank offener Vorhänge teilte. Bei den langen Haltestellenabständen des Allgäus macht das Fahren mit den Kisten schon mehr Spaß als mit richtigen Nahverkehrstriebzügen wie LINT oder so.
An einem Unterwegshalt brachte der Stellwerker gerade noch den Wisch für eine neue Langsamfahrstelle an den Zug.

In Altstätten kreuzte noch der ALEX, wobei der Tf die Kreuzung selbst an einer Sprechstelle anmeldete und den Reisendenüberweg sicherte - dieses Betriebsverfahren war mir auch neu.

Bild 5: Begegnung mit ALEX


In Oberstdorf gab es noch einen kleinen Stadtspaziergang, bevor mich der Nebelhorn, dessen Namenspate seinem Namen alle Ehre machte, wieder zu Tal brachte.

Bild 6: Fernverkehr in Oberstdorf

Oberstdorf hat doch eine unerwartet volle Innenstadt, die auch für "normale" Einkäufe zu taugen scheint. Ob die "Nordsee"-Filiale für Fischköppe mit Heimweh eröffnet wurde? Gibt es im Austasch auch ein Oktoberfest auf Westerland, wo man nur mit Dirndl/Lederhosn rein kommt?
Gut - auch in Stuttgart gibt es einen "Hamburger Fischmarkt". Allerdings steht dieser zu seiner Unterhaltungsfunktion für gelangweilte Württemberger und macht - anstelle um 5 wie ein richtiger Fischmarkt - erst um 9 auf.

Bild 7: Nordsee (sic!) in Oberstdorf

Bild 7b: Zugsuchbild

Weil die Scheiben in dem Zug ziemlich verdreckt waren entschied ich mich für einen Zugwechsel in den folgenden 2013, der sogar mit Bimdz als Ersatzgarnitur unterwegs war, so dass bessere Fotos von der hübschen Allgäulandschaft möglich waren. Währenddessen hatte die Schaffnerin ein anderes Problem: Eine Reisende hatte ihren Laptop vergessen und den Mann das Gerät nachholen lassen und bekniete die Schaffnerin, dass sie noch warten möge - es gibt schon Seltsames... Letztenendes hat es aber doch geklappt.

Bild 8: IC Knot... äh Treffen in Immenstadt - man stand ja in Oberstdorf schon nebeneinander...

Die Garnitur des 2013 war wohl eine Ersatzgarnitur, so dass den Reisenden schon einmal ein Zugwechsel in Stuttgart beigebracht wurde.
Der Bimdz hatte noch eine schöne Collage zu bieten: Es war allerhand Eisenbahnpapierkram zwischen eine Scheibe und einen Kasten gerutscht.

Bild 9: no title by various artists

Bild 10: Bähwetter und Ersatzgarnitur

In Kempten nutzte ich die Umsteigezeit für einen Bahnhofsrundgang. Kempten HBF ist zwar nicht wirklich schön, aber sehr gepflegt und mit beheizter Bahnhofshalle ausgestattet. Anstelle von Aufzügen hat man hier Rampen verbaut, die allerdings von der Breite gerade für die hiesigen Elektrokarren reichen.

Bild 11: Abfahrbereiter IC

Der ALEX war bewirtschaftet, so dass ich nicht umhin kam, mir eine ganz brauchbare Butterbrezel zu kaufen. Tipp: Es hat seinen Grund, dass die Inhaltsstoffliste schlecht lesbar ist - besser nicht lesen...
Interessanterweise gab es einen Zwangsbeleg aus dem NTA - das könnte mit der nur zeitweisen Besetzung des ALEX-Treffs zusammenhängen.

Bild 12: Bistro

Bild 13: ALEX im Bogen

An der Strecke gibt es noch einige Wellblechbuden, die scheinbar noch gepflegt werden...

Nach dem wir zwischenzeitlich fast Personen im Gleis umgemäht hatten, kamen wir doch recht pünktlich an. Irgendwie ist der ALEX schon charmant - es ist ein bisschen wie Eisenbahnfahren in Tschechien, ohne in Kronen bezahlen zu müssen.

Nach meinem Treffen war noch Einiges an Zeit bis zum Nachtzug, also schob ich noch eine Runde nach Nürnberg ein. Im MüNüX war der Steuerwagen ausgereiht worden, so dass man ungehinderte freie Sicht aus dem hinteren Wagen hatte. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, aber da ein ICE den MüNüX in Ingolstadt überholt, konnte ich mir Zeit lassen.

Bei der Fahrt im MüNüX fiel der sehr gute Pflegezustand des Materiales auf - während der fast einstündigen Bahnsteigwende in München werden die Wagen gereinigt. Dazu waren - wieder wichtig - die Stirntüren sauber.

Die Auslastung dieses Luxuszuges war auch Samstagabend recht angenehm - vielleicht 50% - kein Vergleich zum NRW-RE1 im Pott zwischen 6 und 20 Uhr.

Nun lasse ich euch an ein paar Experimenten im Dunkeln teilhaben:

Bild 14: Ingolstadt Nord

Bild 15: Tunnel

Bild 16: Kinding

Bild 17: Allersberg

Bild 18: SIG-Übergang

Mir war gar nicht bewusst, dass in Nürnberg noch in nenneswertem Ausmaße x-Wagen unterwegs sind. In NRW ist das ja nur noch Werktags der Fall. Beruhigend ist außerdem, dass auch die Franken einen Einstiegshöhenkuddelmuddel hinbekommen.

Bild 19: S-Bahngarnitur auf der S2

Auf meiner Fahrt hatte ich die mittlerweile verkehrenden 412 gar nicht auf dem Schirm - naja, irgendwann laufen mir sicher auch diese Fahrzeuge mal über den Weg...

Bild 20: Der Neue: ICE nach Hamburg

Eigentlich wollte ich mit dem 2301 wieder zurück nach München fahren, das vereitelte mir aber eine Stellwerksstörung bei Bamberg (und der Schaffner im ICE dorthin hatte noch eine entspannte Fahrt erwartet...)

Also Plan B - ICE bis Regensburg, dann ALEX bis München - ICE fahre ich sicher noch oft genug. Der MüNüX wurde übrigens tatsächlich einfach nur umgespannt - die andere 101 blieb nicht am Zug.

In Regensburg konnte ich einen LINT der Oberpfalzbahn sichten - haben die ihre Farbgebung von den NS abgeguckt?

Bild 21: Oberpfalzbahn in Regensburg

Im ALEX gab es leider diesmal betriebsbedingt keinen Treffwagen, aber ein Dienstabteil tat es ja auch.
Die ehemaligen Avmz haben hier ihr Aussehen stark verändert - neben 8er-Abteilen in der 2. Klasse und neuen Stirntüren gibt es tatsächlich auch ein Fahrradabteil - wir haben es also mit einem ABvmbz zu tun.

Bild 22: Erste Klasse im ABvmbz

Im ALEX Nord gibt es elektronische Ansagen - ob es an den neuen Dostos liegt?

Zurück in München war aber noch eine Sache zu erledigen - man kennt das ja: Ein Fahrzeug hat ein interessantes Konzept und kommt auf die "müsste man mal machen"- Liste. Dann vergisst man es und schwuppdiwupp steht die Ablösung oder Abstellung an. Also habe ich mir mal die Integrale angesehen.

Innen fällt sofort auf, dass die Sitze in die Gepäckablagen eingehängt sind - das vereint die Vorteile von Cantileversitzen (gute Bodenreinigung) mit der Stabilität von herkömmlichen Sitzbänken. Zudem ist das eine Integration von Funktionen, so dass prinzipiell eine Gewichtsersparnis möglich ist.

Bild 22b: Sitze im Integral

Letztenendes erinnern die Fahrzeuge im Lauf- und Geräuschverhalten ein bisschen an die Rurtalbahn-Regiosprinter: Ruckelig und recht laut... Allerdings finden sich im Fahrzeug einige interessante Konzepte und der Durchblick durch den Fahrgastraum ist auch sehr gut.

Für diejenigen, denen der Fahrzeugname "Integral" nichts sagt:

Bild 23 Integral

Übrigens - wer in Österreich flexibel reisen will, muss seine Fahrkarten am Meridianautomaten kaufen - ab 100 Kilometern sind die Kombifahrkarten Meridian-ÖBB sechs Tage lang gültig.

Langsam sehnte ich die Ankunft des Nachtzuges herbei - also trieb ich mich in der Bahnhofshalle herum und konnte noch den mit +100 angekommenen IC 2301 sichten. Eine halbe Stunde vor Abfahrt kam er dann endlich angezuckelt - und hatte ein schönes Zugpferd dabei.

Bild 24: CNL mit Bereitstellungsfalte

Mein Schlafwagen hing gleich hinter der 110, so dass ich wie ein König nur 20 Meter zu meinem Wagen laufen musste. Um schnell ins Bett zu kommen, entranzte ich mich gleich nach dem Checkin. Gut, dass ich die anschließende Zahnpflege gleich vor Ort vornahm, so dass ich noch vor der Ausfahrt fertig war. Daher als letztes Bild noch ein Vollrauschbild:

Bild 25: Los geht es in die Nacht

Ich bekam nur noch einen Zimmergenossen ähnlichen Alters, allerdings war ich da schon im Halbschlaf.

Dank +5 am ICE konnte ich in Duisburg noch mit dem ICE nach Köln fahren und mir ein (gutes) Croissant im Bistro geben lassen - Frühstück hatte ich ja noch in der CNL-Box. Das Personal im ICE war bester Laune und improvisierte über technische Unzulänglichkeiten der Hardware hinweg.

(intern: Rollo am tresen kaputt - rutschte immer wieder runter - Festkleben mit Klimaanlagenausfallaufklebern und Becherstapeln.

Der RE1 nach Westen holte mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück - wie Sonntagsmorgens üblich gingen nur drei von sechs Klos, unter meinem Sitz lagen Fritten (immerhin noch nicht verzehrt) und kaputte Türen gab es auch...

Zusammenfassung:
Ich hoffe, dass euch das Mitkommen Spaß gemacht hat. Auch wenn die CNL demnächst wegfallen, gibt es ja doch im nächsten Fahrplan einige Nacht-ICs, mit denen man solche Blaschitouren noch machen kann. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich im Fernverkehr wohl grob alles abgegrast habe und die Lust auf Gewalttouren im Nacht-Sitzwagen erst einmal für längere Zeit gestillt sein dürfte.
Das Tolle an der Fahrkarte war natürlich das Black-Mamba-Gefühl - einfach einsteigen und losfahren - auf der anderen Seite mag sich mancher dadurch auch einem Nutzungsdruck aussetzen

Leider sind die Prämien - wahrscheinlich auch wegen solcher Intensivnutzungen - in den letzten Jahren immer etwas teurer geworden - für 2500 Punkte gab es mal eine "normale" Tageskarte erster Klasse. Allerdings habe ich auch niemandem den Platz weggenommen, es waren immer genug für alle da, desweiteren habe ich gar nicht so viele Kilometer gemacht - Hamburg-München u.z. sind sicher mehr.

Diese Prämie ist nicht direkt käuflich erwerblich - und daher attraktiv, gerade wenn man einfach mal aufs Geratewohl los will. Wenn man die Nutzung dann noch mit einem sowieso erforderlichen Ortswechsel kombiniert, spart man sich auch noch eine Einzelfahrt.

Für Nachahmer noch folgende Infos:

Infos zur Bahnbonusprämie DB-Tageskarte Samstag:
-Gültig von Samstag, 00:00 bis Sonntag, 10:00
-Tageskarte in allen +City-Bereichen
-Zugang zur DB-Lounge
-gültig bis zu Grenztarifpunkten
-m.E. nicht gültig bei den ÖBB
-Bearbeitungsdauer der Bestellung: 10 Tage, da Postversand

Irgendwo gab es auch mal eine Liste zu den über Nacht fahrenden Zügen: Ich schmiere hier einmal die hin, die mir gerade für das nächste Fahrplanjahr einfallen.

- 2020/2021 Frankfurt-Köln-Hamburg
- 618/619 (Köln)-Frankfurt Flughafen-Stuttgart-München
- 60420/60421 Nürnberg-Hamburg
- 446/447 Aachen-Berlin-Binz
- 207/208 Basel-Fulda-Kiel

Vielleicht ist ja sonst noch wer zu solchen Aktionen bereit - ich vorerst nicht mehr, zumal ich meistens eine Nacht im CNL eingebaut habe - meistens als Abschiedsfahrten. Auf den Trichter, dass Schlafwagenfahrten ja ohne Fahrkarte fast das Gleiche wie Liegewagenkarten kosten - 10€ für den Liegewagenaufschlag gilt ja nur mit Fahrkartenerwerb - bin ich leider zu spät gekommen. Ich kann aber versichern, dass einem nach einer Nacht im Sitzen so ziemlich jede Liege recht ist.

schoki41
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 testasf
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30.11.16 20:41