Hallöle,
da sich keiner meldet zum Nischenthema "Ea-Wagen", erlaube ich mir mal als Nicht-Experte rückzufragen, nur
mit dem Buch "Güterwagen" von G.Köhler, 2.Auflg. Transpress 1987, S.161 ff., daneben.
Und was man im Laufe der Jahre noch so aufgeschnappt hatte.
DKNR = ? Stellt mich jedenfalls erstemal auf den Schlauch.
Ich reim's mir mal so zusammen ("Konkordanz"):
DKNR 0751 = Eal 590 6000 - 9999 und Eals 592 0049 - 0099 ?
DKNR 0752 = Eal 591 8000 - 592 0048 ?
Wenn umgekehrt/falsch, bitte aufjaulen ;-). Die Nummernintervalle legen evtl. Umbauten vor 1987 nahe. Zu Überlappungen s. unten.
Beides scheinen doch "LOWA"-Vierachser (gewesen) zu sein mit 8500 Drehmittenabstand, 12500 mm Kastenlänge und 13740 mm LüP, also quasi der Vorgänger der UIC-Einheitstypen Ea(o)s (9000/12800/14040). Wobei deren älteste Vertreter auch noch mit 8500 statt 9000 mm Drehmittenabstand daher kamen (z.B. Eas 596.00 - 596.79 mit zwischen den Mittelstreben der äusseren Wandfelder nach unten durchgehend vergrösserter Steghöhe der Längsträger, aber Einzug bis zu den Pufferbohlen, damit zweidimensionale Kröpfungsstelle), doch bereits mit der um 300 mm grösseren Kastenlänge 12800 mm der heutigen Eaos in Ost und West. "Ost" eher mit dem feinrippigen "OPW-Seitenwandraster", "West" mit dem nahezu quadratischen Blechfeldraster der Seitenwände.
Setzt man gedanklich das "OPW-Raster" nun zwischen die äusseren Türen der obigen "LOWA"-Eal(s), hätte man die am Biegemaximum des Kastens angeordnete Mitteltür eliminiert und dem Kasten höhere Steifigkeit verliehen. Nicht zuletzt durch den grösseren Querschnitt des verstärkungsfrei durchgehenden Obergurtes. Man beachte, dass über der Mitteltür der reichlich dünne Obergurt bei "LOWA" bereits im Lieferzustand verstärkt ist (mag sein, dass "LOWA" das hier zu sehr verkürzt oder sonstwie daneben ist - ich ersetze das gern durch etwas Griffigeres, solange ich mit den "DKNR" nicht weiter komme).
Den ganzen Heckmeck mit Verzug der Mitteltür unter Last erspart man sich durch diesen - hypothetischen - Umbau.
Also Spekulatius:
Den Formleichtbau der ausgebauchten LOWA-Seitenwände, der bei Volllast über die Spreizung die unteren und oberen, leicht winkligen Bleche auf Zug beanspruchen soll, leitet natürlich diesen Zug in den Obergurt ein, der sich dadurch grad' über der Mitteltür bauchig nach aussen verformt, allen Verstärkungen zum Trotz. Resultat ist eine auf Dauer unbenutzbare Mitteltür. Das "Riesenloch" hätte man durch einen solchen Umbau ebenfalls "gestopft". Der Mittelbereich der Seitenwand wäre damit durch einen Profil-Leichtbau ersetzt worden. Ebenso der bei UIC-Ea(o)s kritische, weil mit Türen belegte Drittelspunkt mit dem Schermaximum (=> Diagonalverzug).
OK, man habe gute Erfahrungen mit den Eas der Nummerngruppe 596 (und 595) gemacht, also baue man in einige LOWA-s bei HU und ausreichend deformiertem Obergurt passend die mittleren Seitenwände mit angepassten äusseren Feldlängen der Eas ein, die vertikalen Profilansätze der LOWA-s nutze man zum Einbau neuer Vertikalprofile. Damit bliebe das Ganze zwar ein Eal(s), ist aber für eine Restnutzungsdauer von ca. 10-12 Jahren weiter im vorgesehenen Zweck einsetzbar.
So oder ähnlich, vor allem statisch und wirtschaftlich gut durchgerechnet hätte man eine von Dir postulierte Umbaumassnahme vertreten können und vermutlich gegen Neuanschaffungen (v.a. Eaos gegen Devisen aus Frankreich) ins Feld führen können. Die Massnahme wäre meiner reinen Baucheinschätzung nach höchstwahrscheinlich an einer zumindest kleinen Vorserie durchexerziert worden. Die DR beschaffte dennoch die Eaos aus Frankreich. Vielleicht in geringerer Anzahl als geplant?
Ich weiss nicht, welche Anzahlen hinter den Massnahmen stecken, ob die Umbauten gegen Neuwagen Ea(o)s gegengerechnet wurden, möglich wäre es aber. Auch, dass man vllt bemerkte, dass die LOWA-s eine deutliche, durchgehende Verstärkung auch des Langträgers analog der Nummerngruppe Eas 596.00-79 benötigt hätten, woraufhin man es bei einer kleineren Serie beliess und doch Neuwagen kaufte, vllt. die Eas 595.10-69 oder/und die Eas 597.10-59.
Hm, m.E. sind die Türen in Deinen Bildern baugleich. Halt mal ziemlich "benutzt", was die obigen Rückschlüsse auf den Zustand der Mitteltüren vor einem Umbau inspiriert, mal eher "geschont". Beide weisen das "bauchige" bzw. aus leicht längskantig geformten Seitenwandblechen erstellte "LOWA"-Wandblech auf. Verschlüsse und Scharniere scheinen baugleich zu sein, also völlig anders als beim Eal 591 8000-592 0999 (Nummernkreisüberlappung mit "LOWA 2.Serie" oben! Fehler im Buch?) mit Fachwerk vor leicht schrägen Seitenwandblechen, glatt durchlaufendem Längsträger, aber wirklich dreidimensional bauchig-runden Türblechen. Den habe ich nie in Veröffentlichungen ausser dem "Köhler" gesehen, so dass ich vermute, dass (auch) dieser Wagentyp komplett umgebaut worden sein könnte.
Wenn Du die obigen DKNRn irgendwo typ- und nummernmässig einordnen könntest, würden sich möglicherweise Eingrenzungen der Stückzahlen und weitere Rückschlüsse auf Umbauten vornehmen lassen. "Deinert" und "Prausner" (S.165f.) haben eine Klärung zu dem vermuteten REKO-Thema nicht weiter gebracht; Fallbeispiele liegen darin jeweils anders. Steht evtl. "irgendwo bei Carstens" noch was?
Der Unglaeubige Thomas
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:12:10:13:47:48.