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Moderatoren: allgäubahn - MWF

? zu Eal der DR

geschrieben von: WL

Datum: 24.11.16 22:01

So einen umgebauten Eal habe ich erstmals auf dem Titelbild des Buches "Günter Scheibe - Dampflokfotos DR 1970-1987"; Band 1 gesehen.
Glücklicherweise besteht jetzt auch die Möglichkeit, hier so einen umgebauten Eal-Wagen zu zeigen.

War das möglicherweise ein Einzelgänger, der nur eine Teilausbesserung erhalten hat (nach evtl. Unfall) ?
Oder gab es mehrere so speziell umgebaute Eal als Teilmodernisierung/Teilrekonstruktion ?

Da der hier gezeigte umgebaute Eal einen äußeren Langträger hat, der an den Enden nicht eingezogen ist, kann es sich eigentlich nur um die DKNR 0751 handeln.
Die seitlichen Laderaumtüren entsprechen abweichend der Bauart, wie sie erst ab der DKNR 0752 verbaut wurden (Eal mit an den Enden eingezogenen Außenlangträgern).
(Die untere Aufnahme zeigt zum Vergleich den Eal DKNR 0751 im Lieferzustand mit jeweils 3 Laderaumtüren in jeder Wagenseitenwand und den originalen Laderaumtüren.)


Vielen Dank für weitere Informationen !

Gruß

Eal DR 0751.jpg


Originale Ausführung der DKNR 0751 mit 3 Laderaumtüren in jeder Wagenseitenwand und anders gestalteten Laderaumtüren
DR Eal 31 50 591 8399-8.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:30:11:41:41.

Re: ? zu Eal der DR

geschrieben von: Der Ungläubige Thomas

Datum: 10.12.16 13:39

Hallöle,
da sich keiner meldet zum Nischenthema "Ea-Wagen", erlaube ich mir mal als Nicht-Experte rückzufragen, nur
mit dem Buch "Güterwagen" von G.Köhler, 2.Auflg. Transpress 1987, S.161 ff., daneben.
Und was man im Laufe der Jahre noch so aufgeschnappt hatte.
DKNR = ? Stellt mich jedenfalls erstemal auf den Schlauch.
Ich reim's mir mal so zusammen ("Konkordanz"):
DKNR 0751 = Eal 590 6000 - 9999 und Eals 592 0049 - 0099 ?
DKNR 0752 = Eal 591 8000 - 592 0048 ?
Wenn umgekehrt/falsch, bitte aufjaulen ;-). Die Nummernintervalle legen evtl. Umbauten vor 1987 nahe. Zu Überlappungen s. unten.

Beides scheinen doch "LOWA"-Vierachser (gewesen) zu sein mit 8500 Drehmittenabstand, 12500 mm Kastenlänge und 13740 mm LüP, also quasi der Vorgänger der UIC-Einheitstypen Ea(o)s (9000/12800/14040). Wobei deren älteste Vertreter auch noch mit 8500 statt 9000 mm Drehmittenabstand daher kamen (z.B. Eas 596.00 - 596.79 mit zwischen den Mittelstreben der äusseren Wandfelder nach unten durchgehend vergrösserter Steghöhe der Längsträger, aber Einzug bis zu den Pufferbohlen, damit zweidimensionale Kröpfungsstelle), doch bereits mit der um 300 mm grösseren Kastenlänge 12800 mm der heutigen Eaos in Ost und West. "Ost" eher mit dem feinrippigen "OPW-Seitenwandraster", "West" mit dem nahezu quadratischen Blechfeldraster der Seitenwände.

Setzt man gedanklich das "OPW-Raster" nun zwischen die äusseren Türen der obigen "LOWA"-Eal(s), hätte man die am Biegemaximum des Kastens angeordnete Mitteltür eliminiert und dem Kasten höhere Steifigkeit verliehen. Nicht zuletzt durch den grösseren Querschnitt des verstärkungsfrei durchgehenden Obergurtes. Man beachte, dass über der Mitteltür der reichlich dünne Obergurt bei "LOWA" bereits im Lieferzustand verstärkt ist (mag sein, dass "LOWA" das hier zu sehr verkürzt oder sonstwie daneben ist - ich ersetze das gern durch etwas Griffigeres, solange ich mit den "DKNR" nicht weiter komme).
Den ganzen Heckmeck mit Verzug der Mitteltür unter Last erspart man sich durch diesen - hypothetischen - Umbau.

Also Spekulatius:
Den Formleichtbau der ausgebauchten LOWA-Seitenwände, der bei Volllast über die Spreizung die unteren und oberen, leicht winkligen Bleche auf Zug beanspruchen soll, leitet natürlich diesen Zug in den Obergurt ein, der sich dadurch grad' über der Mitteltür bauchig nach aussen verformt, allen Verstärkungen zum Trotz. Resultat ist eine auf Dauer unbenutzbare Mitteltür. Das "Riesenloch" hätte man durch einen solchen Umbau ebenfalls "gestopft". Der Mittelbereich der Seitenwand wäre damit durch einen Profil-Leichtbau ersetzt worden. Ebenso der bei UIC-Ea(o)s kritische, weil mit Türen belegte Drittelspunkt mit dem Schermaximum (=> Diagonalverzug).

OK, man habe gute Erfahrungen mit den Eas der Nummerngruppe 596 (und 595) gemacht, also baue man in einige LOWA-s bei HU und ausreichend deformiertem Obergurt passend die mittleren Seitenwände mit angepassten äusseren Feldlängen der Eas ein, die vertikalen Profilansätze der LOWA-s nutze man zum Einbau neuer Vertikalprofile. Damit bliebe das Ganze zwar ein Eal(s), ist aber für eine Restnutzungsdauer von ca. 10-12 Jahren weiter im vorgesehenen Zweck einsetzbar.

So oder ähnlich, vor allem statisch und wirtschaftlich gut durchgerechnet hätte man eine von Dir postulierte Umbaumassnahme vertreten können und vermutlich gegen Neuanschaffungen (v.a. Eaos gegen Devisen aus Frankreich) ins Feld führen können. Die Massnahme wäre meiner reinen Baucheinschätzung nach höchstwahrscheinlich an einer zumindest kleinen Vorserie durchexerziert worden. Die DR beschaffte dennoch die Eaos aus Frankreich. Vielleicht in geringerer Anzahl als geplant?

Ich weiss nicht, welche Anzahlen hinter den Massnahmen stecken, ob die Umbauten gegen Neuwagen Ea(o)s gegengerechnet wurden, möglich wäre es aber. Auch, dass man vllt bemerkte, dass die LOWA-s eine deutliche, durchgehende Verstärkung auch des Langträgers analog der Nummerngruppe Eas 596.00-79 benötigt hätten, woraufhin man es bei einer kleineren Serie beliess und doch Neuwagen kaufte, vllt. die Eas 595.10-69 oder/und die Eas 597.10-59.

Hm, m.E. sind die Türen in Deinen Bildern baugleich. Halt mal ziemlich "benutzt", was die obigen Rückschlüsse auf den Zustand der Mitteltüren vor einem Umbau inspiriert, mal eher "geschont". Beide weisen das "bauchige" bzw. aus leicht längskantig geformten Seitenwandblechen erstellte "LOWA"-Wandblech auf. Verschlüsse und Scharniere scheinen baugleich zu sein, also völlig anders als beim Eal 591 8000-592 0999 (Nummernkreisüberlappung mit "LOWA 2.Serie" oben! Fehler im Buch?) mit Fachwerk vor leicht schrägen Seitenwandblechen, glatt durchlaufendem Längsträger, aber wirklich dreidimensional bauchig-runden Türblechen. Den habe ich nie in Veröffentlichungen ausser dem "Köhler" gesehen, so dass ich vermute, dass (auch) dieser Wagentyp komplett umgebaut worden sein könnte.

Wenn Du die obigen DKNRn irgendwo typ- und nummernmässig einordnen könntest, würden sich möglicherweise Eingrenzungen der Stückzahlen und weitere Rückschlüsse auf Umbauten vornehmen lassen. "Deinert" und "Prausner" (S.165f.) haben eine Klärung zu dem vermuteten REKO-Thema nicht weiter gebracht; Fallbeispiele liegen darin jeweils anders. Steht evtl. "irgendwo bei Carstens" noch was?

Der Unglaeubige Thomas




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:12:10:13:47:48.

Re: ? zu Eal der DR

geschrieben von: WL

Datum: 11.12.16 18:17

Der Ungläubige Thomas schrieb:

1.
DKNR = ? Stellt mich jedenfalls erstemal auf den Schlauch.


2.
Ich reim's mir mal so zusammen ("Konkordanz"):
DKNR 0751 = Eal 590 6000 - 9999 und Eals 592 0049 - 0099 ?
DKNR 0752 = Eal 591 8000 - 592 0048 ?


3.
Man beachte, dass über der Mitteltür der reichlich dünne Obergurt bei "LOWA" bereits im Lieferzustand verstärkt ist (mag sein, dass "LOWA" das hier zu sehr verkürzt oder sonstwie daneben ist - ich ersetze das gern durch etwas Griffigeres, solange ich mit den "DKNR" nicht weiter komme).


4.
OK, man habe gute Erfahrungen mit den Eas der Nummerngruppe 596 (und 595) gemacht, also baue man in einige LOWA-s bei HU und ausreichend deformiertem Obergurt passend die mittleren Seitenwände mit angepassten äusseren Feldlängen der Eas ein, die vertikalen Profilansätze der LOWA-s nutze man zum Einbau neuer Vertikalprofile. Damit bliebe das Ganze zwar ein Eal(s), ist aber für eine Restnutzungsdauer von ca. 10-12 Jahren weiter im vorgesehenen Zweck einsetzbar.


5.
Ich weiss nicht, welche Anzahlen hinter den Massnahmen stecken, ...

6.
... ob die Umbauten gegen Neuwagen Ea(o)s gegengerechnet wurden, möglich wäre es aber.

7.
... m.E. sind die Türen in Deinen Bildern baugleich.

8.
Steht evtl. "irgendwo bei Carstens" noch was?


Hallo,

zu 1.
Die Dokumentationsnummer (DKNR) ist die einzige Nummer, mit der ein spezieller Wagen eindeutig einem Wagentyp zugeordnet werden kann.
(In der Gattungsschlüsselnummer - GSNR - werden dagegen oft mehrere verschiedene Wagentypen als Gruppe zusammengefaßt - also einer "Gattung" zugeordnet.)

zu 2.
Bei meiner Frage geht es ganz speziell nur um Wagen der DKNR 0751 (äußere Langträger an den Wagenenden NICHT eingezogen !).
Und die Wagen der DKNR 0751 wurden der GSNR 5918 zugeordnet (Wagennummern ab 591 8000).

zu 3.
Im Lieferzustand gab es diese Verstärkung über den mittleren Laderaumtüren nicht.

zu 4.
Sicherlich wäre das mit dieser "vereinfachten Version" machbar gewesen, jedoch hat man sich zu einem wesentlich ausführlicheren Reko-Programm entschieden.
Das steht auch gar nicht weiter zur Frage. Das ausführliche Reko-Programm ist mir auch sehr gut bekannt.
Mir ging es lediglich um diese spezielle gezeigte Umbauversion.
GAB ES DAVON MEHR ALS EINEN WAGEN ?
WENN JA - WAR DAS MÖGLICHERWEISE EINE "VORSTUFE" ("TEILREKONSTRUKTION"/"GENERALREPARATUR") ZUM EIGENTLICHEN AB 1975 VOM RAW ZWICKAU DURCHGEFÜHRTEN REKO-PROGRAMM ?

zu 5.
Und das war meine eigentliche Frage.

zu 6.
Wahrscheinlich gab es nur einen, oder zumindest nur sehr wenige solcher umgebauter Wagen (wenn, dann sicherlich max. 10).
(Im späteren Reko-Programm wurden teilweise komplette Neubauten mit einer Ausmusterung eines "alten" Ea-Wagens gegengerechnet.)

zu 7.
Nein - die Türen sind eben nicht baugleich.
Ab der DKNR 0752 wurden ab Werk anders gestaltete Seitenwandtüren verbaut.
Und der gezeigte umgebaute 0751 hat eben die Seitenwandtüren, wie sie ab der DKNR 0752 (und 0753, 5325, 5326, 5327) ab Werk verbaut wurden.

zu 8.
Im Buch "Güterwagen Band 3" von S. Carsten und H.U. Diener steht leider nichts weiter zielführendes zu dem speziellen von mir angesprochenen Thema.
Das allgemeine ab 1975 durchgeführte REKO-Programm vom RAW Zwickau wird sehr gut im EK-Buch "Ergänzungsbroschüre zu den Bänden 1-7 des EK-Güterwagen-Lexikon" von G Wolff abgehandelt.
(Im 1987er Buch "Güterwagen" von G. Köhler sind oft falsche Fotos oder Prinzip-Skizzen zu den angesprochenen Güterwagen ; beispielsweise Seite 141, 162, 174, 184, 197 oder 199.)


Gruß

Re: ? zu Eal der DR

geschrieben von: Cossebaude

Datum: 19.01.21 12:14

Ei, verbibsch... Leider kann ich auch nichts zur Klärung beitragen. Aber dafür möchte ich mich für bedanken, das ist ja ein spannender Exot. Danke und Gruss Frank