Hallo Leopold,
> dankesehr für die raschen und onkreten Hinweise.
> Ich schliesse mich der Äusserung an, dass der
> Wagen ein ehemaliger MITROPA-Schlafwagen war. Bei
> meinem gestrigen Besuch konnte ich keine
> Bau-Elemente feststellen, welche westlich des
> Rheines produziert wurden.
Wie Matthias schon anklingen ließ, passen diverse Details an dem Wagen nicht zu einem früheren Mitropa-Wagen. Ein früherer WL4ü-39 (sic!) erscheint mir in diesem Zusammenhang sogar am unglaubwürdigsten. Und das liegt nicht an den zurückversetzten Einstiegen, die wären grundsätzlich auch bei einem WL4ü-39 als Spenderwagen möglich (wie so etwas aussieht, kann man auf dem dritten Bild des folgenden russischen Forenbeitrags sehen: [
scaletrainsclub.com]). Wobei die Niete im Einstiegsbereich bei einem WL4ü-39 als Spenderwagen eigentlich auch nicht so recht erklärbar wären. Daneben passen LüP und Drehzapfenabstand nicht zu einem Mitropa-Wagen. Gut, man kann beides verändern. Die Frage ist nur, wie sinnvoll das im vorliegenden Fall gewesen wäre.
Und zu den Bauelementen westlich des Rheins: Der Wagen wurde bei den Umbauten so oder so sehr stark verändert. Viel originale Substanz ist nicht zu erwarten - abgesehen von Rahmen/Langträgern und evetnuell Teilen von Wagenkasten und Dach. Sollten die Einstiegstüren noch etwas mit dem Spenderwagen zu tun haben, sprächen sie durchaus für eine Herkunft von westlich des Rheins gelegenden Ländern (nach innen öffnend) ...
> Wenn Sie einen Verdacht
> haben, können Sie diesen nummernmässig belegen ?
Es ist aktuell keine Herkunftsnummer bekannt, weder eine ausländische noch eine Mitropa-Nummer. Man könnte also auch die Mitropa-Nummer einfordern ;-).
Nebenbei: Bei den Aufstellungen der Mitropa aus der Zeit 1945 bis 1947, bei denen versucht wurde, alle noch in der Sowjetischen Besatzungszone vorhandenen Schlaf- und Speisewagen zu erfassen - auch schwer beschädigte/nicht aufbauwürdige - taucht außer dem 22072 kein weiterer WL4ü-39 auf. Das schließt nichts aus, spricht aber auch nicht unbedingt für einen WL4ü-39 als Spender.
Viele Grüße
Jens