Hallo,
das Problem in diesem Bereich ist nicht das SKA selbst, sondern die Zulaufstrecken. Im Raum Attika findet man auf der Nord-Süd-Hauptstrecke von Betrieb mit handweichen und Formsignalen bis zu unterirdischer elektrifizierter Hochleistungsstrecke alle Ausbauzustände. Der direkte Bereich von SKA gehört eher zu Letzterem, ist aber aufgrund mangendem Ausbau der anliegenden Abschnitte kaum nutzbar.
Direkt nördlich von SKA schliesst sich der Abschnitt durch Acharnes an, bei dem bis heute nicht klar ist, in welcher Form dieser ausgebaut wird. Die nördliche Weiterführung von den bereits vorhandenen Fernbahnsteigen der Nord-Süd-Strecke ist bereits auf eine unterirdische Führung durch Acharnes ausgelegt, die Altbaustrecke ist nur an die (zukünftigen) S-Bahn-Gleise angeschlossen. Die Fernbahnsteige werden erst genutzt werden können, wenn der Tunnel durch Acharnes fertig ist, und das ist bisher wegen der finanziellen Situation Griechenlands nicht absehbar, es gibt dafür noch nicht einmal Pläne.
Südlich von SKA ist die Strecke bis Tris Gefires komplett teils unterirdisch viergleisig ausgebaut. Das Problem besteht auf dem 2 Kilometer kurzen Stück Tris Gefires-Stathmos Larissis (Athener "Hbf"). Viele Fans werden diesen Abschnitt als die "Häuserschlucht" kennen. Hier war grundsätzlich ein oberirdischer Ausbau geplant, es gab dagegen aber viele Klagen, letztendlich sollte doch teilweise ein Tunnel gebaut werden, für den hat man aber wiederum kein Geld. Gleichzeitig durften dann aufgrund des Urteils keinerlei Bauarbeiten durchgeführt werden, auch keine Elektrifizierung. So präsentiert sich dieses kleine Stück im Zustand von ca. 1960, und jegliche Elektrifizierung auf der Nord-Süd-Strecke kann nicht genutzt werden, weil eben auf diesem, direkt vor dem "Hbf" gelegenen Abschnitt die Oberleitung fehlt. Auch die de facto fertigen neuen Bahnsteige des Bahnhofs können nicht genutzt werden.
Da dies den ganzen Bahnverkehr im Grossraum Athen behindert, die reichlich vorhandenen elektrischen Fahrzeuge und auch Anlagen (weiter draussen Richtung Tithorea wurde auf weiten Abschnitten die nicht unter Spannung stehende Fahrleitung gestohlen) nicht genutzt werden können, wird der Abschnitt Tris Gefires-Stathmos Larissis-Piräus jetzt doch ohne weiteren Ausbau provisorisch elektrifiziert. Das sind aktuell neben dem Bau eines neuen Güterterminals die einzigen weiteren Ausbauten im Raum Athen, ansonsten werden nur bereits einmal getätigte Investitionen wieder betriebsbereit gemacht.
Im Moment wird nur der Abschnitt Halkida-Inoi-Afidnai regelmässig elektrisch bedient, in Afidnai muss zur Fahrt in die Innenstadt auf Dieselzüge umgestiegen werden.Die selten verkehrenden S-Bahnen Hbf-Ano Liossia an der Strecke nach Kiato werden ebenfalls mit Diesel-Tw befahren. Die Fernzüge aus Thessaloniki verkehren im Moment von Domokos bis Athen dieselbespannt. Ab Mitte/Ende 2016 können dadurch dann alle Proastiakos(S-Bahn-)Züge elektrisch gefahren werden, und die IC sollen dann auch in Tithorea umgespannt werden. Das wird die Betriebskosten für Trainose massiv senken, und Fahrzeuge freisetzen. Mit Ausnahme dieser kleinen, aber extrem sinnvollen Massnahme sind kurzfristig im Raum Athen kaum grössere Ausbauten realistisch.
Ergänzung: Die elektrischen Probefahrten bis in den Athener Hauptbahnhof beginnen in diesen Tagen, die Betriebsaufnahme ist für April geplant.
MfG
Martin
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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:10:01:13:20.