Odenwaldring 1 war soweit ich mich zurück erinnern kann immer ein Wohnhaus mit Firmen oder Geschäften im Erdgeschoss, Fahrschule, Orthopedie, KFZ-Gutachter, was weiß ich alles... Ob da mal Büros in den Obergeschossen waren, weiß ich nicht.
Das mit der Schleifmaschinenfabrik weiß ich noch rudimentär, jedenfalls dass da mal eine Fabrik war, weil ich da gegenüber vor 1975 ab und zu bei Leuten in so einem Wohnblock zu Besuch war. Auch der Stahlbau-Lavis hatte Bahnanschluss, da ist heute das Ringcenter. Es dürfte ein Schmach für alle Frankfurter sein, dass der Lavis als einen seiner letzten Aufträge noch den Eisernen Steg in Frankfurt saniert hat.
Interessant an der Karte ist auch, dass darauf auch die Steinbruchbahn vom Bieberer Berg durch Tempelsee runter zur heutigen Stadthalle an der Waldstraße zu sehen ist, dort war früher sowas wie eine Ziegelei oder Kalkwerk. Das Areal der Fabrik müsste nicht nur die Stadthalle umfassen, sondern auch die benachbarten Hochhäuser und den Penny-Markt an der Waldstraße. Das Bähnchen hatte im Tempelsee sogar noch einen Abzweig, wie man aus der Karte erkennt, dort befindet sich solange ich mich zurückerinnere ein Park mit zwei Seen. Mir war bis zum Sehen dieser Karte nie klar, wieso dieser Park so ist, wie er ist, mit den Seen und Hügeln, jetzt ist das aber klar. Auch die Anbindung dieses Werkes an die Lokalbahn entlang der Waldstraße ist erkennbar. Hochinteressant! Der Steinbruch auf dem Bieberer Berg wurde dann mit Müll verfüllt, war später das Areal des Tambourbades, das Bad wurde wegen dem scheinbar ausdünstenden Müll im Boden dann geschlossen, und heute ist auf dem Areal ein Sportplatz. Wie oft war ich in dem Schwimmbad?!? Der Albatros, Michael Groß, hat dort auch immer trainiert. Mein Opa hat mir mal beim Spazieren gehen von der Bahn erzählt, aber da war sie schon lange weg, und wir nutzen den Bahndamm an einer bestimmten Stelle als Fahrrad-Cross, da konnte man schön steil runter und wieder rauf. Im Buch über Eisenbahnen in Offenbach vom Michael Hoffmann ist mehr darüber drin, es lohnt sich auch hier im Forum mal nach "Offenbacher Semmering" zu suchen. Da hatte ich einst mal den heute noch sichtbaren Bahndamm dieser Bahn entlang des Heusenstammer Wegs fotografiert, die Bilder dürften aber weg sein (Imageshack).
Als Kind bzw. Jugendlicher bin ich der Hafen- und Industriebahn oft hinterhergeradelt und habe beim Rangieren beobachtet, entweder unten am Main, oder im Lauterborn-Gebiet, bis hinter an die Sprendlinger Landstraße, die Loks kenne ich alle noch, und an den bärtigen Lokführer kann ich mich auch noch erinnern, obwohl ich zu der Zeit eigentlich schon dank Auto einen größeren Aktionsradius hatte, nicht sonderlich bahnbezogen. Fotos habe ich leider nie gemacht, um so mehr freue ich mich jetzt über diese hier! Gerne mehr!
In Lauterborn im Wohngebiet zwischen den Hochhäusern steht heute diese Lok auf der ehemaligen Trasse als Andenken an die Industriebahn. Die Gleise sind sonst längst weg, zumeist zugunsten eines Radweges. Die Lok haht mit der Offenbacher Lokalbahn überhaupt nix zu tun.
Spannend übrigens auch das nach Südwesten abzweigende Gleis in Heusenstamm! Das ist auf der Karte länger als die Reste die heute noch ins Post-Depot gehen. Besonders aktuell ist die Karte aber für 1934 nicht, dort wo seit 1927 mein Haus steht, ist auf der Karte noch gähnende Leere, auch das Sägewerk, ein paar Meter weiter, ist auch nicht drauf. Das Sägewerk wurde vor ein paar Jahren abgerissen, für hippe junge Wohnungen, dabei wurden ein gutes Dutzend Feldbahngleise entsorgt, jedenfalls soweit ich sehen konnte was aus dem Schutthaufen herausragte.
8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:30:13:54:46.